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Veröffentlicht am 28.12.2022

Die junge Miss Marple der Schweiz

Die Uhrmacherin − Schicksalsstunden
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Sarah macht eine Lehre zur Uhrmacherin in der Uhrenstadt Grenchen in der Schweiz. Sie wohnt bei ihrer Freundin Rosa die Köchin im Hause ihres vorhergehenden Arbeitgebers Herrn Schneider ist. Grenchen wird ...

Sarah macht eine Lehre zur Uhrmacherin in der Uhrenstadt Grenchen in der Schweiz. Sie wohnt bei ihrer Freundin Rosa die Köchin im Hause ihres vorhergehenden Arbeitgebers Herrn Schneider ist. Grenchen wird für sie immer mehr zur Heimat. Dann passiert etwas Schreckliches, ein Internatsschüler wird entführt und kurz darauf tot aufgefunden. Sarah und ihre Freundinnen machen sich ihre eigenen Gedanken zu dem Fall und beginnen zu recherchieren. Sie wollen die ermittelnden Beamten unterstützen.

Die Autorin bringt dem Leser die einzelnen Akteure nahe, sie werden gut beschrieben, so dass man sie vor Augen hat. Viele schweizer Begriffe und Ausdrücke sind nicht bekannt, da hilft der Anhang dem Leser weiter. Das Tempo der Ermittlungen ist der Zeit, in der der Roman spielt, gut angepasst (1874). Auch die Liebesbeziehung zwischen Sarah und Paul spiegelt die Zeit wider. Das Buch liest sich flüssig, man fühlt sich in die Schweiz versetzt.

Ich habe das Buch entspannt gelesen, die Autorin führt uns in die Anfänge der Schweiz und bringt uns mit genauem Blick die damalige Uhrenherstellung näher. Jetzt bin ich gespannt auf den hoffentlich erscheinenden Band drei der Reihe.

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Das Erzgebirge, der Bergbau und die Steiners

Die Sehnsucht nach Licht
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Kati Naumann erzählt uns die Geschichte der Familie Steiner über 5 Generationen. Es ist die Geschichte einer Bergarbeiterfamilie in einem kleinen Dorf im Erzgebirge, beginnend mit Alma und Johann Steiner. ...

Kati Naumann erzählt uns die Geschichte der Familie Steiner über 5 Generationen. Es ist die Geschichte einer Bergarbeiterfamilie in einem kleinen Dorf im Erzgebirge, beginnend mit Alma und Johann Steiner. Das Leben ist mühsam, doch die Familie und die Bergarbeiter halten zusammen. Dann wird Anfang des 20. Jahrhunderts eine heilversprechende Quelle entdeckt und das Dorf wird zum Kurort, die Familien erfahren etwas Wohlstand. Doch der zweite Weltkrieg macht diesen wieder zunichte. Nach dem Krieg wurde das Erzgebirge sowjetische Besatzungszone und es wurde Uran abgebaut. Bis in die heutige Zeit reicht die wechselvolle Geschichte der Familie Steiner.

Die Autorin hat sehr genau recherchiert, das merkt man deutlich an den vielen detaillierten Einzelheiten der Geschichte. Am Beginn wird der Leser gut in das Leben einer Bergarbeiterfamilie im Erzgebirge eingeführt und immer mehr taucht man in das Leben der Steiners ein, die sich den Gegebenheiten angepasst, aber ihre eigene Meinung behalten haben. Die Protagonisten werden gut und liebevoll dargestellt, das Buch lässt sich flüssig lesen.

Ich habe das Buch gerne gelesen, die Autorin lässt uns einen besonderen Blick auf die Geschichte einer Region werfen. Vieles habe ich nicht gewusst und einige Dinge sehe ich nun mit anderen Augen, z.B. einen Schwibbogen.

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Spannender Regionalkrimi

Verschwunden im Aargau
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Andrina, Enrico und Tochter Rebecca geraten in das Getümmel des Bärzeli-Treibens auf dem Weg zu ihrem Auto. Bei diesem traditionellen Treiben kommt es zu einer Messerattacke bei der ein Mann stirbt. Aufgrund ...

Andrina, Enrico und Tochter Rebecca geraten in das Getümmel des Bärzeli-Treibens auf dem Weg zu ihrem Auto. Bei diesem traditionellen Treiben kommt es zu einer Messerattacke bei der ein Mann stirbt. Aufgrund eines Fotos und einer Zeugenaussage wird Enrico verdächtigt der Täter zu sein. Die Polizei ermittelt und damit auch Marco, Enricos Halbbruder. Die beiden Brüder haben große Ähnlichkeit miteinander, daher vermutet Andrina, dass evtl. Marco gemeint sein könnte, doch er hat ein Alibi. Sie vertraut der Polizei nicht und ermittelt auf eigene Faust. Dann verschwinden Marco und sein kleiner Sohn spurlos.
Es gibt schon einige Vorgängerbände, doch man kann problemlos in die Reihe einsteigen. Die Autorin erzählt den Fall sehr spannend und schnörkellos, es gibt keine großartigen Nebenstränge, daher wird der Leser nicht vom Geschehen abgelenkt. Die Alleingänge von Andrina und Gabi, der Exfreundin von Marco, fand ich nicht immer nachvollziehbar, sie waren auch gefährlich. Als Leser rätselt man bis zum Schluss mit, die Auflösung und Zusammenführung der losen Enden konsequent. Aus meiner Sicht ein empfehlenswerter Regionalkrimi aus der Schweiz. Zum besseren Verständnis der schweizerischen Ausdrücke findet man im Anhang ein Glossar.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Ein besonderer Sommer in Andalusien

Das Leuchten vergangener Sterne
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Nina Winter ist eine junge Unternehmensberaterin und arbeitet in München bei einer sehr erfolgreichen Firma. Sie betreut einen wichtigen Großkunden. Für dessen Imagepflege soll sie ein archäologisches ...

Nina Winter ist eine junge Unternehmensberaterin und arbeitet in München bei einer sehr erfolgreichen Firma. Sie betreut einen wichtigen Großkunden. Für dessen Imagepflege soll sie ein archäologisches Ausgrabungsprojekt in Andalusien prüfen, da der Kunde das Projekt evtl. unterstützen möchte. Sie bereitet sich gut vor und fliegt nach Andalusien. Dort trifft Nina auf Dr. Taran Sternberg, den Leiter der Ausgrabung und auf Orlanda Torres, der ihr bei der Recherche und der Beurteilung des Projektes zur Seite stehen soll.
Rena Fischer gelingt es mühelos uns in die Geschichte hineinzuziehen. Zuerst lernen wir Nina kennen, diese hat sich ganz ihrem Beruf verschrieben. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft in Sevilla verändert sich schleichend ihre Einstellung. Sie lässt sich von Andalusien verzaubern und gerät zwischen die beiden Männer, Taran und Orlando. Beide sind auf ihre Art faszinierend, haben aber sehr unterschiedliche Lebensauffassungen und Ansichten.

Die Autorin bringt uns Andalusien, die Landschaft, Menschen und Lebensweise näher. Man möchte dorthin fahren und alles mit eigenen Augen ansehen. Wer selbst einmal eine Prozession der Semena Santa miterlebt hat, weiß, dass die Autorin diese authentisch beschreibt. Der Leser ist immer mittendrin im Geschehen, dabei ist die Sprache sehr flüssig.

Für mich war es eine Freude dieses Buch zu lesen, einen gedanklichen Ausflug nach Andalusien zu machen und die Veränderung der Lebensauffassung von Nina zu beobachten. Freuen sie sich auf einen Sommer in Spanien.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Das Machtgefüge innerhalb der Familie

Die Familie
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Das Buch beginnt in New York, Brooklyn, 1928. Sofia und Antonia sind Freundinnen seit sie denken können. Die Familien wohnen im gleichen Haus und haben Wohnungen nebeneinander, die Väter gehen gemeinsam ...

Das Buch beginnt in New York, Brooklyn, 1928. Sofia und Antonia sind Freundinnen seit sie denken können. Die Familien wohnen im gleichen Haus und haben Wohnungen nebeneinander, die Väter gehen gemeinsam zur Arbeit und die Mütter sind ebenfalls befreundet. Sofia und Antonia verstehen sich wortlos auch wenn sie sehr unterschiedlich sind, Sofia sehr ungestüm, Antonia wesentlich ruhiger. Als ihre Schulzeit beginnt wird ihnen bewusst, dass sie etwas von den anderen Kindern unterscheidet. Sie sind isoliert, die anderen Kinder dürfen nicht mit ihnen spielen und auch nicht in der Klasse neben ihnen sitzen. Eines Tages geschieht etwas unfassbares, Antonias Vater ist auf einmal nicht mehr da. Er wollte sich von „der Familie“ trennen und dass kann diese nicht zulassen.
Naomi Krupitsky erzählt die Geschichte von Sofia, Antonia und deren Familien in einer unnachahmlichen Sprache. Im kurzen Prolog wird dem Leser klar worum es in der „Familie“ geht, um Macht. In diesem Machtgefüge wachsen die beiden Mädchen geliebt und wohlbehütet auf. Die Autorin lässt den Leser vor allem an den Gedanken der Protagonisten teilhaben, die Sprache erzeugt nicht Spannung wie bei einem Krimi, sondern man wird süchtig nach den nächsten Worten und Sätzen. Der Leser möchte auf jeden Fall wissen wie es weitergeht, was als nächstes passiert, wie die beiden Mädchen sich entwickeln und wie sie als junge Frauen sind. Und plötzlich ist das Buch ausgelesen, schade …..

Die Familie ist ein Buch für Liebhaber von Sprache, es bringt uns das Machtgefüge innerhalb der Mafia auf besondere sprachliche Weise näher. Ich bin sehr gespannt auf die kommenden Werke von Naomi Krupitsky.

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