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Veröffentlicht am 06.12.2022

Eine traumhaft schöne Schmuckausgabe!

Harry Potter und der Orden des Phönix (Schmuckausgabe Harry Potter 5)
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Für mich, als großer Harry Potter-Fan und leidenschaftliche Buchliebhaberin, sind die illustrierten Harry Potter-Prachtbände absolute Must-Haves. Dem fünften Teil habe ich daher ganz sehnsüchtig entgegen ...

Für mich, als großer Harry Potter-Fan und leidenschaftliche Buchliebhaberin, sind die illustrierten Harry Potter-Prachtbände absolute Must-Haves. Dem fünften Teil habe ich daher ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Diesen Herbst wurden ich und alle anderen hibbelnden Fans schließlich endlich erlöst: Der fünfte und dickste Band „Der Orden des Phönix“ ist endlich als Schmuckausgabe erschienen und durfte pünktlich zu seiner Veröffentlichung bei mir einziehen.

Harry muss seine Sommerferien wie immer bei den schrecklichen Dursleys im Ligusterweg verbringen und wie in jedem Jahr ist seine Zeit bei seinem Onkel, seiner Tante und seinem Cousin einfach nur furchtbar und zieht sich wie Kaugummi. Dieses Mal jedoch ist Harry unruhiger als sonst. Warum hört er nichts über Lord Voldemort, der zurückkehrt ist? Weshalb berichten die Zeitungen und Nachrichten nicht darüber und warum erfährt er nichts von seinen Freunden Ron und Hermine? Doch dann werden Harry und sein Cousin Dudley von Dementoren angegriffen. Stecken die dunklen Mächte dahinter? Trotz dieses Vorfalls verschließt das Zaubereiministerium weiterhin die Augen vor der Wahrheit und bezeichnet Harry als Lügner. Auf Harry wartet ein sehr hartes Schuljahr. Dolores Umbridge, die neue Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste, macht ihm das Leben zur Hölle und mischt sich im Auftrag des Ministeriums immer mehr in die Angelegenheiten von Hogwarts ein. Da sie zudem verhindert, dass die Schülerinnen lernen sich richtig zu verteidigen, beschließen Harry und seine Freunde dies selbst in die Hand zu nehmen. Ob sie gegen den dunklen Lord und seine Anhängerschaft wohl eine Chance haben? Wird der Orden des Phönix etwas gegen Voldemort ausrichten können?

Auf die fünfte Harry-Potter-Schmuckausgabe mussten wir uns wirklich lange gedulden, aber das Warten hat sich definitiv gelohnt. Allein schon das prächtige Cover und die Dicke und Schwere des Buches imponieren und machen mächtig Eindruck. Das, was in einen im Inneren erwartet, steht dem jedoch in nichts nach und zieht Jung und Alt von Beginn an völlig in seinen Bann. 

Auf die Handlung brauche ich vermutlich gar nicht groß eingehen. Ich gehe sehr davon aus, dass sie den meisten bekannt ist. „Der Orden des Phönix“ ist schließlich bereits 2003 erstmalig erschienen und wird auch heute noch von zahlreichen Leser
innen verschlungen und gefeiert. Mich begleitet die Story seit dem Tag, an dem sie zum ersten Mal auf Deutsch ist und es ist immer wieder aufs Neue das pure Vergnügen für mich in ihr zu versinken. Zuletzt bin ich nun also mit der prachtvoll bebilderten Schmuckausgabe in die Geschichte eingetaucht und es wird euch sicherlich nicht überraschen wenn ich nun sage, dass es mein bisher schönster Re-Read war. 

Illustriert wurde auch dieser Band von Jim Kay, da es sich bei „Der Orden des Phönix“ allerdings um den dicksten Teil der Reihe handelt, hat sich der britische Künstler diesmal Verstärkung geholt und mit dem Illustrator Neil Packer zusammengearbeitet. Gemeinsam haben die beiden ein wahres Kunstwerk aufs Papier gebracht, das seinem hohen Preis zweifellos gerecht wird und uns Leserinnen eine vertraute Geschichte auf eine völlig neue Art und Weise erleben lässt. 

Von der Innengestaltung könnte ich euch hier nun ohne Ende etwas vorschwärmen. Es gibt zahlreiche großflächige Bilder, die mal eine, manchmal auch zwei Seiten einnehmen und unglaublich fantasievoll sind; wir kommen in den Genuss von vielen kleinen Zeichnungen und hübschen Verzierungen und auch hinreißende Porträts dürfen wir bestaunen. Ich habe mich an den vielen traumhaften Bildern mal wieder gar nicht sattsehen können. Mit ihren liebevollen Details laden sie zum langen Verweilen und Betrachten ein und faszinieren und beeindrucken kleine und große Leser
innen. Sie untermalen die Stimmung der Geschichte rundum perfekt und machen das Lesen zu einem ganz besonderen und unvergesslichen Erlebnis.
Besonders gut gefallen hat mir die Balance zwischen dunkel und farbenfroh. Da die Handlung im fünften Band insgesamt finsterer ist als die in den Vorgängern, ist dementsprechend auch die Gestaltung sehr düster gehalten. Vor allem zum Ende hin gibt es mehrere schwarze Seiten, die die bedrohliche Atmosphäre der Erzählung wunderbar einfangen. Aber wie gesagt, es gibt auch bunte und teils unterhaltsame Illustrationen, die einen gelungenen Ausgleich zu den düsteren und unheimlichen Bildern schaffen und einen ein Lächeln auf die Lippen zaubern. So musste ich zum Beispiel sehr über die Darstellung von Dolores Umbridge schmunzeln, die Zeichnung von ihr sieht einfach herrlich aus.

Aufgrund des hohen Umfangs der Geschichte enthält allerdings nicht jede Seite eine Illustration. Es gibt öfters mal zwei aufeinander folgende Doppelseiten, die gar nicht bebildert sind, was angesichts der stattlichen Seitenzahl aber wirklich nur zu verständlich ist.
Auch dass das Buch ordentlich was wiegt, ist klar. Bereits die vorherigen Harry Potter-Schmuckbände bringen ziemlich viel auf die Waage, der fünfte Band jedoch ist so schwer, dass man ihn mit einer Hand kaum heben kann. Dies ist der einzige Nachteil von den illustrierten Harry Potter-Büchern. So wunderschön sie sind, sie sind leider auch recht unhandlich. Ich werde deswegen aber keinen Stern abziehen, ich wollte es einfach nur mal erwähnt haben. Nein, ich bin total verliebt in dieses Buch, für mich hat es natürlich die volle Sternenzahl verdient. 

Fazit: Die Künstler Jim Kay und Neil Packer haben gemeinsam etwas absolut Großartiges vollbracht und mit der bisher umfangreichsten illustrierten Harry Potter-Schmuckausgabe ein wahres Meisterwerk geschaffen. Ich kann diese Ausgabe von „Harry Potter und der Orden des Phönix“ nur empfehlen! Sie verzaubert Jung und Alt mit atemberaubenden detailverliebten Bildern und lässt J.K. Rowlings magische Welt auf eine einzigartige Art und Weise lebendig werden. Ich hatte wahnsinnig viel Spaß beim Lesen und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.12.2022

Eine tolle Graphic Novel über Cruella de Vil!

Disney Villains Graphic Novels: Cruella de Vil
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Da Cruella de Vil zu meinen liebsten Disney-Schurken gehört, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich zum ersten Mal von der Disney Villains Graphic Novel „Cruella de Vil“ hörte. Normalerweise fallen ...

Da Cruella de Vil zu meinen liebsten Disney-Schurken gehört, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich zum ersten Mal von der Disney Villains Graphic Novel „Cruella de Vil“ hörte. Normalerweise fallen Graphic Novels eher weniger in mein Beuteschema, aber da ich in der letzten Zeit total Lust auf dieses Genre habe und mich Cover und Klappentext direkt ansprachen, zögerte ich nicht lange und ließ den Comic bei mir einziehen.

Cruella wächst in einem höchst wohlhabenden Haushalt auf, bekommt von ihrer Mutter aber von klein auf ein komplett falsches Bild von Liebe vermittelt. Das junge Mädchen erfährt kaum Zuneigung und Wärme vonseiten der Mutter, nur der Vater liebt seine Tochter und schenkt ihr Aufmerksamkeit. Doch dann stirbt der Vater und lässt Cruella alleine mit ihrer gefühlskalten Mutter zurück. Nun sind es nur noch ein paar der Angestellten und ihre beste Freundin Anita, die für sie da sind und sie so mögen wie sie ist. Im Verlauf ihre Lebens muss Cruella jedoch immer wieder schwere Verluste und Schicksalsschläge hinnehmen und verliert immer mehr ihren Lebensmut und ihr Herz.

Da es sich hierbei um die gezeichnete Version des siebten Teils der Disney-Villains-Reihe handelt (Cruella, die Teufelin), wird vielen die Geschichte bereits bekannt sein. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das Buch noch nicht kenne. Tatsächlich habe ich bisher noch zu keinem Band aus der Disney-Villains-Serie gegriffen, obwohl ich so ein großer Disney-Fan. Ich bin irgendwie einfach noch nicht dazu gekommen. Ich kann daher nun keinen Vergleich zwischen der Roman- und der Comicversion ziehen oder sagen, ob es vom Vorteil ist, wenn man das Buch vorher gelesen hat. Ich zumindest hatte keinerlei Verständnisschwierigkeiten, meiner Meinung nach ist die Graphic Novel völlig problemlos ohne Vorkenntnisse lesbar.
Was ich dafür aber – sogar erst vor kurzem – gelesen habe, ist der Roman „Hello, wildes Herz“ von Maureen Johnson, bei welchem es sich ebenfalls um eine Vorgeschichte von Cruella de Vil handelt. Welcher Ausflug in Cruelles Leben mir mehr zugesagt hat? Puh, schwierig. Die Geschichten sind einfach so verschieden und besitzen beide ihren Charme. Also ich mag beide Interpretationen, allerdings würde ich dann doch sagen, dass mir die von Serena Valentino etwas besser gefallen hat.

Mich hat die Story von den ersten Seiten an mitreißen und begeistern können. Zu Beginn werden wir in Cruellas Kindheit mitgenommen und erfahren, dass sie aus einer sehr vermögenden Familie stammt und sich um finanzielle Dinge keine Sorgen zu machen braucht. Es wird jedoch schon nach kurzer Zeit mehr als deutlich, dass man so etwas wie Herzenswärme und Geborgenheit im Hause de Vil kaum findet. Der Vater geht zwar sehr liebevoll mit seiner Tochter um und scheint eine Menge für sie zu empfinden, allerdings nimmt Cruella das so gut wie gar nicht wahr. Sie hat eine vollkommen falsche Vorstellung von Liebe, was der Mutter zuzuschreiben ist. Diese ist selten da und schenkt ihrer Tochter aus Ausgleich für ihre Abwesenheit teure luxuriöse Gegenstände. Mir tat der Vater daher richtig leid. Seine Geschenke kommen wirklich vom Herzen, aber Cruella weiß dies gar nicht zu würdigen, da es für sie ein Liebesbeweis ist, wenn man viel Geld für sie ausgibt.

Auf die Mutter habe ich schnell einen regelrechten Hass entwickelt. Sie trägt eindeutig die meiste Schuld daran, dass aus diesem normalen Mädchen, welches wir am Anfang kennenlernen dürfen, die berühmte fiese Teufelin wurde. Cruella sehnt sich bis zum Schluss danach, von ihrer Mutter geliebt zu werden und gut genug für sie sein, kann es ihr aber nie recht machen. Sie wird von dieser selbstsüchtigen und eiskalten Frau ständig kritisiert und abgewiesen und immerzu allein gelassen. Dies mitanzusehen ist einfach nur traurig und zerreißt einem das Herz. Was mich aber noch mehr erschüttert hat, war Cruellas Verhalten gegenüber den Leuten, denen sie tatsächlich etwas bedeutet. Aufgrund ihrer fehlerhaften Wahrnehmung von Zuneigung, erkennt sie die Menschen gar nicht, die sie wirklich lieben und verstößt sie.

Cruellas Leben ist einfach nur unglaublich tragisch, ich habe zutiefst mit ihr mitgelitten. Es gibt zwar immer mal wieder auch ein paar schöne und heitere Momente, aber insgesamt muss Cruella viele Rückschläge erleiden und erfährt eine Menge Unglück und Einsamkeit: Die ständige Abweisung ihrer Mutter, der Tod ihres Vaters, das Schicksal ihres Ehemannes...Es ist daher nicht verwunderlich, dass aus ihr schließlich die gemeine und boshafte Frau wurde, wie man sie aus „101 Dalmatiner“ kennt.

Also in meinen Augen hat Serena Valentino eine sehr überzeugende Darstellung von Cruellas Wesensveränderung kreiert. Ich habe diesen allmählichen Wandel von der recht lebensfrohen jungen Frau, die Spaß hat und auch mal lachen kann, die aber immer mehr verwindet, zu dieser bösen teuflischen Diva als äußerst glaubhaft und realistisch empfunden.

Auch die Illustrationen von Arielle Jovellanos sind großartig gelungen und geben Cruellas Charakterentwicklung hervorragend wieder. Cruella ändert sich nicht nur vom Wesen her – auch äußerlich wandelt sie sich, wie zum Beispiel ihre Miene, die immer verbissener und gehässiger wird, oder ihre Haare. Nach und nach ähnelt sie immer mehr der Figur aus dem Disneyklassiker und sieht am Ende schließlich wie die uns so vertraute Bösewichtin aus.
Mir hat die gesamte Aufmachung der Graphic Novel unheimlich gut gefallen. Die durchgehend kolorierten Bilder schaffen mit ihrer ungewöhnlichen Farbgebung eine ganz besondere Atmosphäre und fangen die verschiedenen Gefühle der Figuren und Stimmungen der Geschichte bestens ein.

Fazit: Mit ihrer Graphic Novel „Cruella de Vil“ geben uns Autorin Serena Valentino und Illustratorin Arielle Jovellanos einen authentischen, emotionalen und überaus spannenden Einblick in Cruellas Leben und zeigen uns, dass sich hinter der Bösartigkeit der herzlosen Schurkin aus „101 Dalmatiner“ in Wahrheit eine sehr traurige Geschichte verbirgt. Ich kann den Comic nur empfehlen, mich hat er sowohl von der Story als auch von der Gestaltung her gänzlich überzeugen können. Ich hatte jede Menge Spaß beim Lesen und vergebe daher gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Ein ganz zauberhaftes Weihnachtsbuch voller Wärme, Magie und Fantasie!

Die magische Weihnachtsbäckerei
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Da mich das Mutter-Tochter-Gespann Anne Barns und Christin-Marie Below mit ihrer „Mirella Manusch“ - Reihe absolut begeistern konnte und ich Weihnachtsbücher über alles liebe, stand für mich natürlich ...

Da mich das Mutter-Tochter-Gespann Anne Barns und Christin-Marie Below mit ihrer „Mirella Manusch“ - Reihe absolut begeistern konnte und ich Weihnachtsbücher über alles liebe, stand für mich natürlich sofort fest, dass ich auch ihr neues gemeinsames Kinderbuch „Die magische Weihnachtsbäckerei“ unbedingt lesen muss. Hinzu kam natürlich das wunderschöne Cover, in das ich mich sofort verliebt habe.

Ich habe mir zum Glück auch nicht zu viel von dem Buch versprochen: Das Autorinnenduo hat mich auch dieses Mal vollkommen verzaubern können. Ihr könnt mir glauben, die äußere Gestaltung verspricht wahrlich nicht zu viel: Auch der Innenteil ist einfach nur hinreißend. Die Geschichte steckt voller herrlich winterlichem Weihnachtszauber und versetzt einen von den ersten Seiten an so richtig in Adventsstimmung. Sie ist herzerwärmend und unglaublich fantasievoll und nimmt uns Leser*innen auf eine ganz besondere magische Reise in die Weihnachtswelt mit. Mir hat es total viel Spaß gemacht das sympathische Geschwisterpaar Paul und Lena auf ihrem spannenden Weihnachtsabenteuer zu begleiten und gemeinsam mit ihnen lauter wundersame Dinge zu erleben und viele außergewöhnliche Wesen kennenzulernen. Ganz entzückt bin ich natürlich auch von den liebevollen farbigen Illustrationen von Florentine Prechtel, die einfach ideal zur Geschichte passen und ebenfalls eine wohlige Weihnachtsatmosphäre schaffen.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass es hinten im Buch 24 leckere Weihnachtsrezepte gibt, die ganz einfach erklärt werden und für gemütliche Backstunden für die ganze Familie sorgen. Also ich kann das Buch nur empfehlen, sowohl zum Vor- als auch zum Selberlesen. Es erzählt eine zauberhafte Geschichte über Geschwisterliebe, Zusammenhalt und den Glauben an Weihnachten und ist einfach das perfekte Buch für die Adventszeit.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Mal wieder ein wunderbares Greg-Abenteuer voller cooler Ideen, Chaos & Humor!

Gregs Tagebuch 17 - Voll aufgedreht!
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Die Gregs Tagebücher sind stets absolute Must-Haves für mich. Ich liebe diese kultige Comicserie einfach und fiebere jedem neuen Band immer ganz ungeduldig entgegen. Auf das siebzehnte Abenteuer von Greg ...

Die Gregs Tagebücher sind stets absolute Must-Haves für mich. Ich liebe diese kultige Comicserie einfach und fiebere jedem neuen Band immer ganz ungeduldig entgegen. Auf das siebzehnte Abenteuer von Greg habe ich mich daher tierisch gefreut.

Eigentlich wollte Greg eines Tages reich und berühmt werden, aber allmählich beginnt er sich zu fragen, ob das Leben eines Prominenten wirklich so toll ist wie er immer gedacht hat. Natürlich wäre es schon cool, von allen wie ein Star behandelt zu werden, allerdings kann das Ganze auch ziemlich nervig und anstrengend sein. Du hast so gut wie keine Privatsphäre mehr und weißt nie, wem du wirklich trauen kannst. Greg legt sein Vorhaben, selbst mal eine Berühmtheit zu werden, schließlich auf Eis und tüftelt eine neue Strategie aus. Er muss einfach nur mit jemand Bekannten verwandt oder befreundet sein. Dann könnte er all die Vorteile des Promi-Lebens genießen, ohne die vielen negativen Seiten. Da würde sein großer Bruder Roderick mit seiner Musikband doch eigentlich sehr gut passen. Greg beschließt daher kurzerhand, Roderick und den anderen Bandmitgliedern dabei zu helfen, echte Rockstars zu werden. Es zeigt sich nur schnell, dass dies gar nicht so leicht ist, vor allem wenn der Bandname „Folle Vindl“ lautet. An Ideen mangelt es ihnen zwar nicht, aber irgendwie hat keine von ihnen den gewünschten Erfolg. Ob Gregs Plan am Ende wohl noch aufgehen wird?

Ich staune inzwischen immer wieder aufs Neue, dass bisher jeder Teil der Greg-Tagebuch-Serie ein Highlight für mich war. Die Reihe umfasst schließlich inzwischen stolze 17 Bände, da könnte man ja annehmen, dass mindestens ein Band dabei war, der mich nicht ganz so überzeugt hat. Mich hat aber wirklich noch kein Abenteuer von Greg enttäuschen können – auch das siebzehnte nicht. Zu den besten Bänden gehört es für mich zwar nicht, aber begeistern und bestens unterhalten konnte es mich dennoch, auf jeden Fall. Ich habe auch „Voll aufgedreht!“ förmlich verschlungen und mich dabei prächtig amüsiert.

Geschildert wird wieder alles aus der Sicht von Greg, allerdings agiert er eine lange Zeit überwiegend im Hintergrund. Etwa die erste Hälfte des Buches nimmt er nur die Rolle des beobachtenden Erzählers ein, erst danach erscheint er selbst so richtig auf der Bildfläche und ist Teil der Geschehnisse. Mir persönlich hat es gut gefallen, dass Greg mal nicht die ganze Zeit über im Mittelpunkt steht und sein Anteil als handelnde Figur etwas geringer ausfällt als sonst. Ein kleines bisschen schade fand ich aber, dass der Rest der Familie Heffley so gut wie gar nicht dabei ist (außer Roderick) und wir auf Rupert sogar komplett verzichten müssen. Gestört hat es mich letztendlich jedoch nicht. Ich fand es auch mal sehr schön, dass Gregs großer Bruder Roderick im Vordergrund steht und wir endlich mehr über seine Musikband „Folle Vindl“ erfahren.

Was genau wir alles mit Greg, Roderick und den anderen Bandmitgliedern erleben werden, werde ich euch hier nicht verraten, dass müsst ihr schon selbst herausfinden. Euch erwartet jedenfalls auch in diesem Band eine turbulente, superwitzige und teils wunderbar überspitzt dargestellte Story, die an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und ein echter Gute-Laune-Macher ist. Wobei es natürlich immer Geschmackssache ist. Der Witz in dieser Reihe wird bestimmt nicht jedermanns Sache sein. Bei der Hauptzielgruppe, sprich Kinder ab 10 Jahren, wird er aber garantiert richtig gut ankommen. Ich, als Erwachsene, liebe den Humor in den Gregs Tagebüchern aber ebenfalls sehr und bin auch in diesem Band mal wieder ganz auf meine Kosten gekommen. So haben mich zum Beispiel die Songtexte von Rodericks Band immerzu breit schmunzeln lassen. Meine Musik machen „Folle Vindl“ zwar eindeutig nicht, aber man muss den Jungs zweifellos zugute halten, dass sie äußerst kreativ sind, hihi.
Toll finde ich auch immer, dass die Gregs Tagebücher nicht nur für die allerbeste Unterhaltung sorgen, sondern uns meist auch wertvolle Botschaften mitgeben. So wird uns dieses Mal unter anderem vor Augen geführt, dass reich und berühmt sein nicht nur Positives mit sich bringt, sondern auch Schattenseiten hat.

Zu der Aufmachung kann ich mich ebenfalls wie gewohnt nur begeistert äußern. Ich finde es nach wie vor bemerkenswert, wie gut es dem Jeff Kinney stets gelingt, die Gregs Tagebücher mit seinen recht simplen Comicbildern lebendig werden zu lassen. Die zahlreichen witzigen Zeichnungen sind erneut großartig gelungen und ergeben zusammen mit dem Text ein stimmiges Gesamtpaket, das die perfekte Lektüre für Lesemuffel ist. Für lesefaule Kinder ist die Gregs-Tagebuch-Serie wirklich der reinste Leckerbissen, denen kann ich die Geschichten von Greg definitiv ganz besonders ans Herz legen.

Fazit: Mit dem 12. Band seiner Gregs-Tagebuch-Reihe beschert uns der US-amerikanischen Autor Jeff Kinney einen weiteren überaus unterhaltsamen Comicroman, der voller Chaos, origineller Ideen und herrlich schrägem Humor steckt und einen von Anfang bis Ende fesselt. Ich kann „Voll aufgedreht!“ nur wärmstens empfehlen, dieses Buch rockt und macht einfach nur richtig gute Laune. Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen und hoffe sehr auf weitere Folgebände. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Ein großartiger Auftakt voller Spannung und Magie!

Die Duftakademie (1). Die Entdeckung der Talente
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Da ich „Die Duftapotheke“ über alles liebe, habe ich mich gefreut wie ein Schnitzel als ich hörte, dass dieses Jahr ein Spin-Off zur Duftapotheke-Serie erscheinen wird. Den ersten Band von „Die Duftakademie“ ...

Da ich „Die Duftapotheke“ über alles liebe, habe ich mich gefreut wie ein Schnitzel als ich hörte, dass dieses Jahr ein Spin-Off zur Duftapotheke-Serie erscheinen wird. Den ersten Band von „Die Duftakademie“ musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Endlich ist es so weit: Die langersehnte Einladung ist da! Ella Fredericks ist überglücklich. Sie darf an dem Sommercamp der Duftakademie teilnehmen. Für die Dreizehnjährige geht damit ein großer Traum in Erfüllung. Endlich wird sie Luzie Alvenstein wiedersehen und an deren Schule lernen, wie man mit den magischen Düften richtig umgeht. Ihre Begeisterung erhält jedoch gleich bei ihrer Ankunft einen kleinen Dämpfer. Die junge Schulleiterin ist nicht da und Ellas Mitschüler Raffael, den sie schon seit Jahren kennt, verhält sich ihr gegenüber total merkwürdig und distanziert. Dies gerät jedoch in den Hintergrund, als Ella und ihre beiden neuen Freunde Polly und Ben von einer mysteriösen Organisation erfahren, die sich „Die Gruppe“ nennt und deren Anführer nur ein Ziel verfolgt: Die Ausbildung der Sentifleurs verhindern.

Ehe ich euch berichte, wie mir das Buch gefallen hat, kurze Info an alle Neueinsteiger: Meinem Empfinden nach lässt sich „Die Duftakademie“ ohne jegliche Vorkenntnisse lesen, allerdings würde ich persönlich davon abraten. Da auf einige Ereignisse aus „Die Duftapotheke“ Bezug genommen wird, ist die Lesefreude einfach deutlich höher, wenn man zuerst die Vorreihe liest und dann erst zum Spin-Off greift.

Für mich war das Eintauchen in die Geschichte wie nach Hause kommen. Die Spin-Off-Reihe spielt zeitlich zwar ein paar Jahre nach „Die Duftapotheke“ und handelt größtenteils von neuen Charakteren, aber da von Anfang an dieses besondere Duftapotheke-Feeling aufkommt, fühlt man sich als Fan einfach dennoch von der ersten Seite an richtig heimisch zwischen den Buchdeckeln.

Geschildert wird alles aus der Sicht von Ella in der Ich-Perspektive. Ella durften wir bereits als Nebenfigur im vierten Duftapotheke-Band kennenlernen, beim Turnier der Tausend Talente. Seitdem sind gute fünf Jahre vergangen und aus dem achtjährigen jungen Mädchen ist ein 13-jähriger Teenager geworden.
Ich habe Ella direkt in mein Herz geschlossen. Sie ist so eine Protagonistin, die man als Leserin einfach sofort gernhaben muss und in die man sich auch als Erwachsene problemlos hineinversetzen kann. Bei mir zumindest war es so. Da Ella recht schüchtern ist und viel an sich selbst zweifelt (Eigenschaften, die mir nur zu vertraut sind), habe ich mich trotz des Altersunterschieds wirklich gut mit ihr identifizieren und ihr Denken, Handeln und Fühlen jederzeit nachvollziehen können.

Die weiteren Charaktere haben mir ebenfalls überaus gut gefallen. Wir dürfen auf ein paar alte Bekannte aus der Vorgängerreihe treffen wie Raffael de Richemont, welcher ebenfalls damals beim Turnier der Tausend Talente dabei war und nun ein Schüler an der Duftakademie ist. Auch Luzie Alvenstein, unsere Heldin aus „Die Duftapotheke“ ist zu meiner großen Freude mit von der Partie. Sie ist inzwischen Anfang 20 und die Gründerin und Leiterin der Duftakademie. Ich fand es richtig interessant, eine ältere Version von ihr kennenzulernen und sie aus einem anderen Blickwinkel zu erleben. Ein wenig schade ist nur, dass Luzie erst zum Schluss hin auftaucht und ihr Auftritt insgesamt ziemlich kurz ausfällt. Ich gehe allerdings sehr davon aus, dass sie in den weiteren Bänden eine größere Rolle einnehmen wird.
Unter den neuen Gesichtern mochte ich Polly, Ellas schlagfertige Zimmernachbarin, und den Jungen Ben ganz besonders gerne. Ich fand es total schön mitzuverfolgen, wie sich Ella mit den beiden anfreunden wird, wie die drei zusammenhalten, einander vertrauen und zu einem unzertrennlichen Trio zusammenwachsen. Die Themen Freundschaft, Mut und Zusammenhalt werden auch hier ganz groß geschrieben. Zudem wird uns vor Augen geführt, wie wichtig es ist an sich selbst zu glauben und dass jeder von uns wundervoll und einzigartig ist so wie wir sind. Zwei ganz tolle und wertvolle Botschaften, wie ich finde.

Settingmäßig hat das Buch gleichermaßen bei mir punkten können. Mit der Duftakademie hat die Anna Ruhe einfach mal wieder einen genialen Schauplatz erschaffen, ich war beim Lesen erneut immerzu am Staunen, auf was für kreative Ideen sie gekommen ist. Diese außergewöhnliche Schule, die mitten im Wald liegt, ist ein magischer und geheimnisvoller Ort, an dem es eine Menge zu entdecken gibt und man in lauter besonderen Fächern unterrichtet wird wie Duftherstellung und Sentifleurtraining. Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht gemeinsam mit Ella die Duftakademie zu erkunden und in das aufregende Schulleben einzutauchen. Sehr cool fand ich auch die Behausungen der Schüler
innen. Die angehenden Duftapotheker leben entweder in Wohnwagen oder in Baumhäusern und gerade letzteres hat es mir angetan. Baumhäuser haben mich irgendwie schon immer fasziniert.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Anna Ruhe nimmt sich zwar viel Zeit um uns die Charaktere vorzustellen und in ihre Welt der magischen Düfte einzuführen, sodass der Beginn recht ruhig ist, aber fesseln tut einen die Story dennoch vom ersten Moment an. Mich jedenfalls hat die Handlung durchweg packen und bestens unterhalten können, vor allem das letzte Drittel hat mich ordentlich mitfiebern lassen und in Atem gehalten. Und da sich der Schreibstil von Anna Ruhe wie gewohnt locker-leicht für mich hat lesen lassen und die Kapitel angenehm kurz sind, bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe die Geschichte innerhalb kurzer Zeit beendet.

Neben der Story kann ich mich auch zu der Gestaltung nur begeistert äußern. Claudia Carls, der wir auch dieses traumhafte Cover zu verdanken haben und die bereits die „Die Duftapotheke“ illustriert hat, hat auch diesen Band mit vielen stimmungsvollen schwarz-weiß Zeichnungen versehen, die die Atmosphäre der Erzählung perfekt einfangen und das Leseerlebnis nur noch schöner machen.

Das Ende hat mich ebenfalls komplett zufriedenstellen können. Es ist stimmig und herzerwärmend und lässt einen mit großer Vorfreude auf den zweiten Teil zurück. Leider werden wir uns auf die Fortsetzung nur noch ein kleines bisschen gedulden müssen, da sie voraussichtlich erst im Herbst 2023 erscheinen wird. Auf meine Rückkehr an die Duftakademie freue ich mich schon sehr!

Fazit: Ein absolutes Muss für alle Duftapotheke-Fans!
Anna Ruhe hat mit „Die Duftakademie – Die Entdeckung der Talente“ einen rundum gelungenen Reihenauftakt aufs Papier gebracht, in welchem sie uns erneut in ihre zauberhafte Welt der Düfte entführt und auf ein spannendes und wunderbares Abenteuer voller Überraschungen, Geheimnisse und Magie mitnimmt. Ich kann das Buch nur empfehlen, mich hat es vollkommen verzaubern können. Ich habe Ella und ihre Freunde nur zu gerne auf ihren Erlebnissen begleitet und freue mich schon sehr auf mein Wiedersehen mit ihnen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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