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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2023

Wilde Jahre

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Die Schriftstellerin Erica Falck und ihr Mann Patrik Hedström sind beide in einen neuen Mordfall in Fjällbacka involviert. Zunächst wird ein recht bekannter Fotograf aus einer Künstler-Clique rund um den ...

Die Schriftstellerin Erica Falck und ihr Mann Patrik Hedström sind beide in einen neuen Mordfall in Fjällbacka involviert. Zunächst wird ein recht bekannter Fotograf aus einer Künstler-Clique rund um den designierten Nobelpreisträger Henning Bauer und seiner Frau ermordet und später kommt es noch zu weiteren Tötungsdelikten in deren Umfeld. Die Intellektuellen-Clique war in den 80er-Jahren viel im Stockholmer Nachtleben unterwegs und mit einer Trans-Frau namens Lola befreundet, die damals ermordet wurde, ohne, dass die Polizei herausgefunden hat, wer dahinter steckte, was Erikas Neugier weckt, sodass sie versucht, mehr über deren damaliges Leben und Umfeld herauszufinden. Und auch privat gibt es bei Erika und Patrick einige Turbulenzen.

Der Krimi bleibt auf jeden Fall recht lange spannend, lange bleibt offen, ob und wie alles miteinander in Verbindung steht. Perspektivwechsel tragen ebenfalls zum Spannungsaufbau bei. Ich persönlich war allerdings etwas mit den vielen verschiedenen Namen und Personen überfordert, bis ich alle auseinanderhalten konnte und fand, was die Mordfälle anging, manches am Ende dann doch zu sehr konstruiert. Erika und Patrik sind mir als Protagonist:innen aber sehr sympathisch und ich würde gerne auch künftig verfolgen, wie es mit ihnen weitergeht und welche Fälle noch auf sie warten. Eine gewisse Dosis Lokalkolorit ist ebenfalls vorhanden, wie man es von einem Schwedenkrimi erwartet.

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Veröffentlicht am 24.12.2022

Verschiedene Welten

Maple-Creek-Reihe, Band 1: Meet Me in Maple Creek (der SPIEGEL-Bestseller-Erfolg von Alexandra Flint)
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Die 19-jährige Architektur-Studentin Mira ist behütet bei ihrem Vater in der amerikanischen Kleinstadt Maple Creek aufgewachsen. Durch einen Zufall findet sie heraus, dass sie einen Zwillingsbruder in ...

Die 19-jährige Architektur-Studentin Mira ist behütet bei ihrem Vater in der amerikanischen Kleinstadt Maple Creek aufgewachsen. Durch einen Zufall findet sie heraus, dass sie einen Zwillingsbruder in New York hat, von dem sie nichts wusste und dieser steht auch bald darauf mit seinem besten Freund Joshka vor ihrer Tür, weil dies seine einzige Chance ist, nicht ins Gefängnis zu müssen, nachdem er in New York immer wieder gegen das Gesetz verstoßen hat. Joshka beschützt ihn einerseits, ist aber selbst alles andere als ein unbescholtener Bürger, was Mira früh feststellt. Dennoch lässt er sie nicht kalt.

Der Autorin gelingt es gut, die Atmosphäre im Herbst in Maple Creek einzufangen. Die Geschichte selbst hat mich aber nicht voll überzeugt. Teilweise wirken die Protagonist:innen reifer als man es von ihrem Alter her erwarten kann und es erscheint mir auch etwas unrealistisch, dass Mira so wenig über ihre Mutter weiß und ihr Vater ihr den Zwillingsbruder bewusst verheimlicht hat. So wie man sie ansonsten erlebt, würde ich erwarten, dass sie schon im Teenageralter versucht hat, mehr über ihre Mutter herauszufinden. Auch die Sache mit den starken Verwicklungen von Joshka in die New Yorker Gang-Szene erscheint mir etwas dick aufgetragen. Der Schreibstil der Autorin war aber gut lesbar und die verschiedenen Personen sind mir ansonsten recht sympathisch.

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Noch Luft nach oben

Because It's True − Tausend Momente und ein einziges Versprechen
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In diesem Band befinden sich zwei Kurzromane, die wohl zugleich auch jeweils das "Intro" für eine neue Reihe der Autorinnen sind. Verbindendes Element zwischen beiden Geschichten soll eine "Challenge" ...

In diesem Band befinden sich zwei Kurzromane, die wohl zugleich auch jeweils das "Intro" für eine neue Reihe der Autorinnen sind. Verbindendes Element zwischen beiden Geschichten soll eine "Challenge" sein, jemandem eine Wahrheit, eine Lüge und eine Sache, von der man sich wünscht, dass sie wahr oder gelogen wäre, zu erzählen. Diese kommt in beiden Kurzromanen vor, spielt für den Ausgang der Handlung aber keine so entscheidende Rolle.

In „Tausend Momente“ von Kelly Moran steht die Lehrerin Rosemary im Mittelpunkt der Handlung, die von ihren drei Lieblingsschülerinnen mit dem Bibliotheksbesitzer Sheldon verkuppelt wird, wofür sich beide irgendwann auf recht ungewöhnliche Art bedanken. Insgesamt ist das eine recht nette Geschichte, wenn auch nicht vollkommen realitätsnah. Ein wirklicher Höhepunkt fehlt aber.

Im Kurzroman „Ein einziges Versprechen“ von Kira Mohn herrscht eine ganz andere Stimmung. Jacks Familie ist seit dem Tod der Mutter ziemlich kaputt. Er versucht aber dennoch so gut es geht, für seinen vierjährigen Bruder da zu sein. Unterstützung erhält er dabei von seiner besten Freundin Vic, in die er heimlich verliebt ist. Die Geschichte endet dann ziemlich aprubt und lässt einen relativ unbefriedigt zurück.

Der Schreibstil beider Kurzromane ist, wie von den Autorinnen gewohnt, gut lesbar. Allerdings fehlt mir auch etwas der rote Faden, der die beiden Geschichten noch mehr verbindet als es diese Challenge tut und etwas mehr Länge hätte beiden Storys gut getan, auch, damit sich der Kauf des Buches mehr lohnt.

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Veröffentlicht am 11.12.2022

Lichtblick

Shatter and Shine (Faith-Reihe 2)
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Hazel hat einen gehörlosen kleinen Bruder, weshalb sie schon als Jugendliche die Gebärdensprache erlernt hat und diese mittlerweile zu ihrem Studienfach geworden ist. Außerdem gibt sie Kurse in ihrer Heimatstadt. ...

Hazel hat einen gehörlosen kleinen Bruder, weshalb sie schon als Jugendliche die Gebärdensprache erlernt hat und diese mittlerweile zu ihrem Studienfach geworden ist. Außerdem gibt sie Kurse in ihrer Heimatstadt. Vor kurzem haben sie aber der Tod ihrer geliebten Großmutter und der ihrer Jugendliebe Mason ziemlich aus der Bahn geworfen. Ihr Ex-Freund starb als Soldat in Afghanistan, einige Zeit nachdem er sich per Brief von ihr getrennt hatte, weil er meinte, sie nicht damit belasten zu wollen, wie sehr ihn der Krieg verändert hat.

Als sie sich endlich wieder dazu in der Lage fühlt, die Gebärdensprache-Kurse wieder aufzunehmen, landet Cameron in ihrer Gruppe, der im Krieg sein Gehör verloren hat und auch ansonsten viel Schlimmes erlebt hat. Die beiden finden sich nicht uninteressant, sind aber beide eigentlich noch nicht bereit für etwas Neues und es verbindet sie mehr, als sie ahnen.

Die Geschichte hat mir prinzipiell gut gefallen, beide Protagonist:innen sind sehr sympathisch und man leidet mit ihnen, beziehungsweise freut sich für sie, dass sie langsam ihren Schmerz überwinden. Ich fand es auch interessant, etwas mehr über das Leben ohne Gehör zu erfahren. Die Wendung gegen Ende erschien mir persönlich aber nicht vollkommen realistisch. Der Schreibstil war gut und flüssig lesbar, sodass man zügig vorankommt. Wie oft bei diesem Genre, wäre es mir aber lieber, wenn bei den Sexszenen etwas mehr der Phantasie überlassen würde.

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Wohlfühlroman (nicht nur) für Woll-Liebhaberinnen

Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands
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Bei diesem Roman handelt es sich um einen weiteren Band der Reihe um den kleinen Strickladen in den schottischen Highlands. Amely befindet sich nach dem Krebstod ihrer Mutter bei ihren Freund:innen in ...

Bei diesem Roman handelt es sich um einen weiteren Band der Reihe um den kleinen Strickladen in den schottischen Highlands. Amely befindet sich nach dem Krebstod ihrer Mutter bei ihren Freund:innen in Callwell am Loch Lomond, um wieder auf andere Gedanken zu kommen und sich darüber klar zu werden, wie ihr Leben nun weitergehen soll. Wenn es nach Peter, dem Inhaber der McDurmans Whiskydestillerie, ginge, sollte sie bei ihm in Callwell bleiben und auch ihre Freundin Maighread, die Inhaberin des Strichladens würde sich sehr freuen, würde Amely Glasgow den Rücken kehren.

Es ist schön zu lesen, wie Amely von den Menschen in Callwell aufgenommen und umsorgt wird. Die verschiedenen Personen im Buch sind alle sehr liebenswert und sympathisch. Ich hätte mir allerdings noch etwas mehr Lokalkolorit gewünscht. Zudem war die Handlung doch relativ vorhersehbar. Nichtsdestotrotz ist es ein schöner Wohlfühlroman, insbesondere für den Herbst und den Winter und der Schreibstil ist angenehm lesbar.

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