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Veröffentlicht am 10.12.2023

Starker Anfang, Erzählweise bringt einen raus

Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (Die mörderischen Cunninghams 1)
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In Benjamin Stevenson Buch “Die mörderischen Cunninghams - Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen” nimmt uns Ernie Cunningham mit auf ein Familientreffen, an dem er nur widerwillig teilnimmt, ist ...

In Benjamin Stevenson Buch “Die mörderischen Cunninghams - Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen” nimmt uns Ernie Cunningham mit auf ein Familientreffen, an dem er nur widerwillig teilnimmt, ist es doch das erste Zusammentreffen seit er seinen Bruder Michael wegen Mordes angezeigt hat. Doch kurz vor Michaels Eintreffen taucht eine Leiche im eingeschneiten Skiresort auf. Als passionierter Krimi- Liebhaber versucht Ernie den Täter zu finden, um weitere Morde zu vermeiden.

Zu Beginn war ich sehr von dem Buch gefesselt. Die “10 Gebote des Detektivromans" bieten einen sehr guten Einstieg. Einerseits ist es ein kleiner Seitenhieb an Kriminalromane von anderen Autoren, andererseits geben sie doch klar die Bedingungen dieses Romanes vor. Ernie Cunningham ist nicht nur der Erzähler der Geschichte, sondern er fordert förmlich den Leser zum Mitdenken und Ermitteln auf. Er agiert mit dem Leser und verweist dabei regelmäßig auf die Gebote vom Buchanfang. Was mich beim Lesen regelmäßig rausgebracht hat, waren die plötzlichen Wechsel zu den Hintergrundgeschichten von Nebencharakteren. Ich fand diese Einschübe sehr ungünstig platziert, gerade wo es immer etwas spannender wurde. Auf Dauer hat es mir leider den Spaß am Buch genommen, weshalb ich auch sehr lange gebraucht habe, um es zu beenden.

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Verschenktes Potential

Sweeter than Fame
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Kylie Scott zählt zu den bekanntesten Romance Autoren. Die Stage Dive Reihe über die gleichnamige, fiktive Rock Band erfreute nicht nur viele Leser, sondern schaffte es auch auf die New York Times - und ...

Kylie Scott zählt zu den bekanntesten Romance Autoren. Die Stage Dive Reihe über die gleichnamige, fiktive Rock Band erfreute nicht nur viele Leser, sondern schaffte es auch auf die New York Times - und Spiegel- Bestsellerliste. Seit 28.Oktober 2022 ist “Sweeter Than Fame”, eine Geschichte über einen mürrischen Rockstar und seine fröhliche Nachbarin, im Lyx Verlag erhältlich.

Garrett Hayes, ein berühmter Rockstar, zieht über Nacht in eine Kleinstadt in Kalifornien. Nach dem Tod seiner Frau möchte er einfach in Ruhe gelassen werden. Doch die Uhren der Kleinstadt ticken anders.

Ani Bennett gibt alles, um das Fangirl in sich zu unterdrücken, als Garrett in ihre Nachbarschaft zieht. Sie versucht, ihn sogar aus dem Weg zu gehen. Aber dann kommt Garretts bester Freund zu Besuch. Dieser bittet Ani den Rockstar aus seiner Abgeschiedenheit zu locken. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto schwieriger wird es, die Gefühle zu unterdrücken.

Ich wollte “Sweeter Than Fame” mögen. Nicht nur, weil mir die Stage Dive Reihe sehr gut gefallen hat. Es war das Setup der Handlung, ein Rockstar zieht in eine Kleinstadt, was ich sehr vielversprechend fand. Leider stimmt die Dynamik des Buches nicht.

Zu Beginn waren die Dialoge zwischen Garrett und Ani, als auch Garretts bester Freund und Ani sehr unterhaltsam. Die Entwicklung der Charakterbeziehungen erfolgt in einem normalen Tempo. Ab der Hälfte des Buches entwickelt sich alles viel zu rasant. So schnell, dass es nicht mehr logisch ist, selbst für ein Romance-Buch.

Ani hatte als Charakter sehr viel Erzählpotential. Sie leidet unter Panikattacken und hat einige Zwangsneurosen, die auf traumatische Ereignisse zurückzuführen sind. Doch statt die Probleme besser in die Geschichte zu integrieren, verschwinden diese plötzlich, wenn sie mit Garrett zusammenkommt. Die Entwicklung der Charaktere kommt generell in “Sweeter Than Fame” viel zu kurz.

Es wirkt so, als wollte Kylie Scott an die Erfolge der Stage Dive Reihe anknüpfen. Die Band erhält sogar eine Erwähnung im Buch. Doch leider ist es ihr nicht geglückt.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Auftakt einer neuen Thriller Reihe, wo keine Spannung aufkommt.

Stille blutet
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Ursula Poznanski ist eine der erfolgreichsten Autorinnen deutscher Sprache. Ihre Thriller der Varitas Serie erfreuten sich großer Beliebtheit. In ihrem neuesten Thriller “Stille Blutet” spielen diesmal ...

Ursula Poznanski ist eine der erfolgreichsten Autorinnen deutscher Sprache. Ihre Thriller der Varitas Serie erfreuten sich großer Beliebtheit. In ihrem neuesten Thriller “Stille Blutet” spielen diesmal die sozialen Medien eine besondere Rolle.

Die Nachrichtensprecherin Nadine Just kündigt vor laufenden Kameras ihre eigene Ermordung an und nur wenige Stunden später ist sie tatsächlich tot. Die ist nicht nur der Beginn einer Mordserie, deren Opfer aus der österreichischen Medienwelt stammen, sondern startet auch eine Flut von Post in den sozialen Medien unter den Hashtag #inkürzetot. Die Ermittler der Mordgruppe stehen unter großem Druck, müssen sie doch zwischen echten Spuren und schlechten Scherzen unterscheiden.

“Stille Blutet” bildet den Auftakt einer neuen Thriller-Reihe von Ursula Poznanski. Verknüpft werden die Teile über einen weiteren unbekannten Spieler, welcher sich regelmäßig an seine Leserschaft wendet und sie beim Morden quasi mitnimmt. Die Blogbeiträge stören den Lesefluss des Buches, weil sie verwirrend sind und lange die Intention nicht klar ist.

Zu Beginn übt die Geschichte von “Stille Blutet” einen gewissen Reiz aus. Das Zusammenspiel von sozialen Medien und Mord war vielversprechend. Doch die Handlung dümpelt nur vor sich hin und es kommt einfach keine Spannung auf. Die Ermittler tappen lange im Dunkeln und haben keinen richtigen Ermittlungsansatz.

Bei der Ermittlerin Serafina “Fina” Plank verzichtet Poznaski auf die typischen Thriller Charakteristika, wie übermäßiger Alkoholkonsum oder überarbeitete alleinstehende Mutter. Dem Charakter konnte ich dennoch nichts abgewinnen. Eine junge Ermittlerin, die nicht den gängigen Modelmaßen entspricht, sondern wie eine normale Frau aussieht. Sie muss sich als einzige Frau im Team durchsetzen und wird dabei regelmäßig mit frauenfeindlichen Kommentaren bombardiert. In anderen Genre kommen diese Charakteristika einfach zu oft vor. Und wenn dies noch nicht genug ist, so gibt es noch die Figur Tibur Glaser. Dieser ist der Ex-Freund von Nadine Just und gerät schnell ins Zentrum der Ermittlungen. Als Schönling und Weiberheld beschwert er sich wiederholt, warum Plank nicht seinem Charm erliegt.

“Stille Blutet” von Ursula Poznanski ist der Auftakt einer neuen Thriller Reihe, wo keine Spannung aufkommt.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Klappentext verspricht mehr, als man geboten bekommt

Die versteckte Apotheke
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Gift, Rache und einen geheimen Frauenbund - darüber schreibt Sarah Penner in ihren Debütroman „Die versteckte Apotheke“. Der historische Roman hat es bereits auf die New York Times Bestsellerliste geschafft ...

Gift, Rache und einen geheimen Frauenbund - darüber schreibt Sarah Penner in ihren Debütroman „Die versteckte Apotheke“. Der historische Roman hat es bereits auf die New York Times Bestsellerliste geschafft und wurde in 40 Sprachen übersetzt. Seit 21.07.2022 ist die deutsche Ausgabe bei Harper Collins erhältlich.

„Die versteckte Apotheke“ ist die Geschichte dreier Frauen zweier Zeitlinien. Caroline befindet sich an einem Scheidepunkt in ihrem Leben. Nachdem sie erfahren hat, dass ihr Mann sie betrügt, begibt sie sich allein auf die London Reise zu ihrem zehnten Hochzeitstag. Während einer Schatzsuche im Flussbett der Themse findet Caroline eine kleine Flasche mit Gravur. Dies führt sie nicht nur auf die Suche nach der Geschichte der Flasche, sondern auch nach sich selbst.

Im London des 18. Jahrhunderts ist Nella als Apothekerin tätig. Mit ihren Mixturen hilft sie Frauen nicht nur ihre alltägliche Leiden zu mildern. Zu ihr kommen auch Frauen, die nicht wissen, wenn sie sonst um Hilfe bitten können, um ihrer gewaltsamen Ehe zu entkommen. Mit ihren tödlichen Arzneien hilft Nella den Frauen aus ihrer Not. Als die junge Eliza ihren Shop betritt, setzt diese eine Reihe von Ereignissen in Gang, die es nicht aufzuhalten gibt.

Der Klappentext von „Die versteckte Apotheke“ war sehr vielversprechend, deutet es doch auf Intrigen, Geheimnisse und einen gewissen dunklen Ton der Geschichte hin. Von diesem findet man leider nur wenig in dem Buch. Sarah Penner liefert einen reinen geschichtlichen Roman und noch nicht mal ein guter. Das überwiegende Fokus von „Die versteckte Apotheke“ lag in der Gegenwart und auf Carolines Geschichte.

Als Charakter ist Caroline weder stark, noch ihr Handeln logisch. Nach ihrem Grundstudium in Geschichte wundert sie sich, warum sie keinen Job findet. Statt ein Aufbaustudium zu beginnen, heiratet sie und beginnt einen Büroshop im Unternehmen ihrer Eltern zu arbeiten. Sie ist nicht besonders glücklich damit, versucht aber in über 10 Jahren nichts zu ändern. Stattdessen beklagt Caroline sich nur. Es wird im Laufe von „Die versteckte Apotheke“ nicht deutlich, warum sie mehr über das Fläschen mit der Gravur erfahren will.

Nella und Eilza sind die interessanten Charaktere, leben sie doch zu einer Zeit in der die Frau eine untergeordnete Rolle einnimmt. Die Geschichte der beiden kommt leider bloss zu kurz. Zum Ende bleiben auch noch viele Fragen zu den Beien offen. Carolines Ende ist eher zum Verzweifeln.

Es ist offensichtlich, dass Sarah Penner versucht, Carolines persönliche Entwicklung mit dem Leben von Eliza und Nella gleichzustellen. Es gelingt der Autorin bloß nicht. Aus den ganz einfachen Grund, dass es bis auf ein paar trivialen Punkten nicht vergleichbar ist.

Verständnisfragen werfen auch einige Handlungselemente auf. So ist ein wiederkehrendes Thema „Schwangerschaft“. Was normalerweise kein Problem wäre, würde es nicht den überwiegenden Teil der Charaktere betreffen. Nella wünschte, sie könnte Kinder bekommen. Eliza ist zum Glück nicht schwanger, hält ihre Periode für die Rache eines Geistes. Caroline wünscht sich ein Kind und denkt den überwiegenden Teil des Buches, dass sie schwanger ist. Das Thema taucht zu den unpassenden Zeiten in der Geschichte auf und auch in einer sehr merkwürdigen Weise.

Verwirrend ist, wie die Apotheke die Zeit überdauern konnte ohne Entdeckt oder zerstört bzw. beschädigt worden zu sein. Warum hat es niemand während des Umbaus entdeckt, wenn Caroline so leicht fiel? Warum erzählt Caroline niemanden von ihrem Fund? Als Historikerin müsste sie Luftsprünge machen.

„Die versteckte Apotheke“ von Sarah Penner verspricht mehr, als man geboten bekommt.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Erinnert zu sehr an den Vorgänger

Q
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Mit ihrem Debütroman „Vox“ landete Christina Dalcher auf den internationalen Bestsellerlisten. Am 27.10.2021 ist „Q - In dieser Welt ist Perfektion alles“ beim Fischer Taschenbuch Verlag erschienen.

Die ...

Mit ihrem Debütroman „Vox“ landete Christina Dalcher auf den internationalen Bestsellerlisten. Am 27.10.2021 ist „Q - In dieser Welt ist Perfektion alles“ beim Fischer Taschenbuch Verlag erschienen.

Die amerikanische Autorin zeigt auch in ihren zweiten Roman eine erschreckende dystopische Zukunft. In diese Welt wird jeden Mensch ein Q-Wert zugeordnet, welcher sich an Einkommen und Intelligenz misst, und so jeder seinen Platz in der Gesellschaft zuweist.

Elena Fairchild hat dieses System immer als richtig gesehen, genoss sie alle Vorteile des Systems. Als Lehrerin unterrichtet sie an einer Eliteschule und testet regelmäßig das Potential ihrer Schüler. Ein eher Q-Wert gewährt einem Zugang zu höherer Bildung und eine goldenen Zukunft. Doch Kinder, deren Q-Wert zu niedrig ist, werden jeden Montag mit Bussen weggefahren. Wohin, weiß keiner genau. Nur dass sie nicht wiederkehren.

Als Elenas jüngste Tochter Freddie durch den Test fällt und ihr Q-Wert dadurch auf ein kritisches Niveau sinkt, lernt die Mutter die Kehrseiten kennen. Was, wenn man ihr das Kind nimmt? Was, wenn die Auslese der Besten nur der Anfang ist?

Gerne würde ich „Q - In dieser Welt ist Perfektion alles“ in hohen Tönen loben, aber dasSetup erinnert stark an Christina Dalchers Debütroman „Vox“. Im Mittelpunkt steht eine Familie mit zwei Kindern. Während sich das älteste Kind an das vorherrschende System angepasste hat, die Regeln strengstens folgt und lebt. Leidet das Jüngste darunter. Der Ehemann ist nahe am Zentrum der Macht und nimmt eine wichtige Rolle im System ein. Die Ehefrau findet sich zunächst mit dieser Weltordnung ab. Der schöne Schein bekommt aber langsam immer mehr Risse. Sie beginnt das System in Frage zu stellen und dagegen anzukämpfen.

Selbst der Verlauf der Handlung erinnert an „Vox“ und war so sehr vorhersehbar.

Das Q-Wert System ist schon sehr erschreckend. Ein System, welches an Intelligenz und Einkommen bemessen ist. Dabei wird unterschieden in silber, grün und gelb. Der Abstieg in die unteren Gruppen, grün und gelb, ist leicht. Doch der Aufstieg schwer. In „Q - In dieser Welt ist Perfektion alles“ leidet die Frau wieder mehr unter den neu erlassenen Gesetzen und Bestimmungen als der Mann. Die Bevorzugung der intelligenten und wohlhabenden Menschen und damit verbundenen einfachen Zugang zu Bildung und gute Jobmöglichkeiten, erinnert an die Bildungspolitik von Betsy DeVos, Teil der damaligen Trump Regierung.

Der dystopische Roman „Q - In dieser Welt ist Perfektion alles“ von Christina Dalcher zeigt eine erschreckende Welt in der Menschen nach Bildung und Einkommen klassifiziert wird. Doch Charaktere und Handlungsverlauf erinnern stark an den Debütroman der Autorin.

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