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Veröffentlicht am 10.01.2023

Entartete Kunst

Die Wiege der Hoffnung
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Entartete Kunst oder wie weit wäre man selber bereit zu gehen? Die Autorin schildert das dunkle Kapitel der deutschen Geschichte aus Sicht der jungen Luise Rosenbaum, die für oder durch ihre Liebe zur ...

Entartete Kunst oder wie weit wäre man selber bereit zu gehen? Die Autorin schildert das dunkle Kapitel der deutschen Geschichte aus Sicht der jungen Luise Rosenbaum, die für oder durch ihre Liebe zur Malerei mit den Nazis kollaboriert, um Menschen und Kunstwerke zu retten. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig lesbar und lässt den Leser leicht in die Geschichte finden. Die Figur der Protagonistin ist mit Ecken und Kanten ausgearbeitet und macht sie dadurch sehr lebendig. Bei der restlichen Familie hatte ich ein wenig Probleme, vor allem Luises Freund Emilio konnte ich zu Anfang nicht einschätzen und Luises Vater kam mir seltsam naiv vor. Ansonsten ist das Thema spannend beschrieben und gut recherchiert. Die Geschichte zeigt einen etwas anderen Blick auf ein Thema - Kollaboration - das gerne oft nicht benannt wird. Das Buch finde ich lesenswert und empfehle es weiter.

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Veröffentlicht am 10.12.2022

Träume in schwierigen Zeiten

Gut Erlensee - Margaretas Traum
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Margarete und ihre Familie kurz nach dem Ersten Weltkrieg - schon mal eine allgemein schwierige Zeit und dann erst Recht für eine junge Frau, die, wie so viele im Krieg in 'Männerberufen' ihre Frau stehen ...

Margarete und ihre Familie kurz nach dem Ersten Weltkrieg - schon mal eine allgemein schwierige Zeit und dann erst Recht für eine junge Frau, die, wie so viele im Krieg in 'Männerberufen' ihre Frau stehen musste und kurz danach wieder zurück auf Heim und Herd geworfen werden soll. Doch der 'Erbe' de Druckerei der Familie kommt als Kriegsversehrter heim und kann den Ansprüchen des Patriarchen nicht entsprechen. Oh, ich habe Margaretas Eltern gehasst - die beiden werden so herzlos, egoistisch und selbstbezogen dargestellt, dass ich mir das selbst für die Zeit zwischen den Weltkriegen schwer vorstellen kann. Die Umstände drumherum sind gut beschrieben und die Großmutter Ilsegard wirkt aufrichtig und passt in die Geschichte. Doch Margareta wird auf der einen Seite so - fortschrittlich möchte ich es nennen, dargestellt - sie schmeißt das Gut, bindet die Geschwister mit ein, und sorgt für das Auskommen der Familie - und auf der anderen Seite hat ihre Mutter Dauermigräne und der Vater versucht sie ständig nur zu verheiraten? Das passte für mich nicht zusammen, so eingeständig, wie Margareta dargestellt wird. Deshalb gebe ich 1 * Abzug. Toll fand ich den kleinen, fast nicht zu bemerkenden Cliffhanger mit Cäcilias Herkunft. Ich hoffe, dass das im nächsten Teil aufgeklärt wird.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Tolle Fortsetzung der Ärztin-Reihe

Die Töchter der Ärztin
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Die Fortsetzung der Reihe um die Ärztin Ricarda Thomasius in Gestalt ihrer Töchter. 1928 eine spannende Zeit und auch eine schwierige Zeit für Frauen, speziell für außergewöhnliche, eigenständige Frauen. ...

Die Fortsetzung der Reihe um die Ärztin Ricarda Thomasius in Gestalt ihrer Töchter. 1928 eine spannende Zeit und auch eine schwierige Zeit für Frauen, speziell für außergewöhnliche, eigenständige Frauen. War schon die Mutter eine eindrucksvolle Persönlichkeit zu ihrer Zeit, gilt das für die Töchter, Antonia und Henny, eindeutig auch. Sie passen nicht in die Zeit, sie haben eigene Gedanken und Ideen, denen sie folgen, sie sind stark auf ihre Art. Die eine bleibt in Deutschland und die andere geht nach Afrika. So unterschiedlich die beiden Frauen auch sind, verbindet sie doch die Medizin. Der Schreibstil ist so flüssig und toll lesbar wie in den ersten drei Bänden um Ricarda Thomasius. Die Figuren sind sehr Plastisch beschrieben und auch das Thema Afrika ist gut vorstellbar und lebendig beschrieben. Alles in allem eine tolle Fortsetzung der ersten drei Bände, mit einigen alten bekannte Figuren und gut ausgearbeiteter neuer Geschichte. Es hat mich gut unterhalten und ich bin auf die Fortsetzung gespannt.

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Japanisch interessant

Die rätselhaften Honjin-Morde
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Eine interessante Alternative zu den üblichen Krimis bietet der Autor Seishi Yokomizo mit diesem Buch. Ich gestehe, ich bin ein Agatha Christie Fan und deshalb wollte ich das Buch unbedingt lesen. Natürlich ...

Eine interessante Alternative zu den üblichen Krimis bietet der Autor Seishi Yokomizo mit diesem Buch. Ich gestehe, ich bin ein Agatha Christie Fan und deshalb wollte ich das Buch unbedingt lesen. Natürlich reicht das Buch nicht an die originale heran, doch ist das nicht immer so? Aber die Adaption ins Japanische war schon spannend zu lesen - die andere Kultur, andere Verhaltensweisen und vieles, was mir im zeitlichen Nachgang der Geschichte nicht so klar war. Das Buch wurde zu einer Zeit geschrieben, als ich im Teenager-Alter war, aber deshalb ist es nicht weniger spannend.
Die Geschichte spielt im Japan 1937, in einem japanischen Dorf werden in der Hochzeitsnacht der Erbe einer angesehenen Familie mitsamt seiner Braut ermordet.
Der Tatort hat einiges von Sherlock Holmes Geschichten und die Aufklärung erinnert an Hercule Poirot, aber eben nach Japan transferiert. Die Gesellschaft dort handelte anders als in Europa und das machte für mich den Reiz der Geschichte aus. Ich habe das Buch als Hörbuch genossen und der Sprecher brachte die einzelnen Personen sehr gut rüber. Ich konnte mir die Szenerien gut vorstellen und es hat mir Freude bereitet, mitzuraten. Eine Hör-/Leseempfehlung von mir dafür.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Ein Leben in einem Buch

Café Leben
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Eine sehr interessante Geschichte über zwei total unterschiedliche Frauen - Henrietta und Annie - die beide an ihrer Vergangenheit zu tragen haben. Durch die Arbeit an Annies Lebensbuch, kommen sie sich ...

Eine sehr interessante Geschichte über zwei total unterschiedliche Frauen - Henrietta und Annie - die beide an ihrer Vergangenheit zu tragen haben. Durch die Arbeit an Annies Lebensbuch, kommen sie sich langsam näher und versuchen den Panzer der Verdrängung zu durchbrechen. Die Autorin beschreibt die berührenden Geschichten um Liebe, Tod und Verrat sehr einfühlsam und lässt die Geschichte sich langsam entwickeln. Die Figuren sind sehr eigen, doch das passt in die Geschichte und im Laufe der Zeit wird es nachvollziehbar, warum sie so geworden sind. Mich hat das Thema bewegt und die Umsetzung in dem Hörbuch gut gefallen. Mit der Wendung am Ende hätte ich nicht gerechnet, aber die macht Annies Geschichte für mich rund und auch Henrietta hat eine Wandlung durchgemacht, ist aufgeschlossener geworden. Es ist kein einfaches Buch, weil das Thema nicht einfach ist, doch ich empfehle es gerne weiter.

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