Simona Ahrnstedt – The things we left unsaid
Die Nachtclubbesitzerin Kate Ekberg wird von ihrem Ex erpresst, der kompromittierendes Videomaterial von ihr hat. Damit das nicht Publik wird, muss sie ihrem Erpresser eine hohe Summe bezahlen. Doch obwohl der Nachtclub gut läuft, muss sie sich das Geld von ihrer Hausbank leihen. Ihr sonstiger Bankberater ist allerdings krank und so gerät sie direkt an den Chef der Bank, Jacob Grim.
Die offensichtlichen Flirtversuche von Kate blockt er sofort ab, doch trotzdem ist er fasziniert von ihr und lässt sich auf ein Date mit ihr ein.
Jacob, der sich grundsätzlich allem und jedem misstrauisch und distanziert verhält, fühlt sich mit jedem Treffen wohler und so langsam funkt es zwischen den beiden. Allerdings ist ihm Ehrlichkeit wichtig, und Kate hat ganz eindeutig etwas zu verbergen.
Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, anfänglich fand ich die Bücher auch sehr schön, aber bereits beim letzten Buch ist mir aufgefallen, dass die Chemie nicht mehr so ganz passt.
Die Leseprobe hat mir jedoch gut gefallen, weshalb ich mich letztendlich dann für "The things we left unsaid" entschieden habe.
Auch das neue Buch konnte mich im Verlauf der Geschichte leider einfach nicht mehr berühren, wie ich es sonst von der Autorin gewohnt war.
Der Erzählstil ist dennoch recht angenehm und lässt sich gut weglesen. Die Kapitel sind relativ kurz, was einen Wiedereinstieg erleichtert.
Ich konnte mir sämtliche Figuren gut vorstellen, allerdings fehlte mir zwischendrin dann das Verständnis und die Sympathie für Kate, die als toughe Geschäftsfrau vielleicht etwas mehr auf Zack hätte sein können. Ihre Handlung ist für mich nicht immer nachvollziehbar, im Gegenteil oft hielt ich sie für naiv. Ob hier Angst der Grund war, Unverständnis für die gefährliche Situation oder sie einfach nur die Augen verschließen wollte, ich weiß es nicht. Gut, jede Geschichte braucht ein paar Twists, und das Potenzial war hierfür gegeben.
An Jacob kam ich eine ganz Zeit nicht heran, aber im Verlaufe des Buches wurde es besser. Ich kann nicht behaupten, eine Nähe zu seiner Figur aufgebaut zu haben, aber auch wenn er und Kate total unterschiedlich sind, scheinen sie sich zu ergänzen.
Von Ubbe will ich gar nicht erst anfangen, da der Täter schon auf den ersten Seiten eingeführt wurde, blieben dort die Spannungsmomente aus.
Schön fand ich hingegen, dass ich einige Charaktere aus älteren Büchern der Autorin wiedergetroffen habe. Das war überraschend, aber darüber habe ich mich wirklich gefreut.
Die verschiedenen Schauplätze sind detailliert und anschaulich beschrieben, sodass ich mir die Örtlichkeiten gut vorstellen konnte.
Insgesamt finde ich es schade, dass das Potenzial dieser interessanten Geschichte nicht voll ausgeschöpft wurde. Teilweise wirken die Plottwists stark überzeichnet, dazu die ständigen Wiederholungen der Begebenheiten. Immer wieder gab es Spannungsabfälle, nicht zuletzt auch durch die erotischen Szenen und die ständigen Beschreibungen von dem was wer anhat und was gerade gegessen wird. Ich mag es durchaus, wenn es knistert, aber hier hätte ich gern etwas mehr Input zur Handlung gehabt, und dafür weniger detailverliebte, für die Handlung unwichtige Beschreibungen. Die Anziehung zwischen den beiden ist auch so deutlich spürbar.
Ich finde es einfach schade, dass mich ein weiteres Buch der Autorin nicht so gefangen nehmen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte und ich keine positivere Rezension schreiben kann.
Wenn ich "The things we left unsaid" als erstes Buch der Autorin gelesen hätte, wäre meine Meinung wahrscheinlich etwas wohlwollender ausgefallen, aber es ist wie es ist, ich weiß, dass mich die Autorin mit anderen Büchern bereits deutlich mehr begeistern und auf der emotionalen Ebene mehr abholen konnte.
Nichtsdestotrotz bleibt es eine nette Geschichte mit emotionalen Stolpersteinen, einem ungleichen Pärchen das die Hürden aus dem Weg schafft um gemeinsam durchs Leben zu gehen. Es gibt Gefühl, es kann ein wenig gelacht werden und natürlich gibt es zu der Liebesgeschichte eine gute Portion Crime.
Von mir gibt es dennoch eine eingeschränkte Leseempfehlung.
Wer es gern etwas ausführlicher und gespickt mit vielen erotischen Szenen mag, wer ein Wiedersehen mit anderen Charakteren aus den älteren Bücher gern haben möchte, der wird mit dem Buch seine Freude haben.
Die Geschichte ist nicht schlecht, lässt sich gut weglesen, sticht aber leider nicht aus der Masse heraus und ist auch nicht das beste Buch, dass ich von der Autorin gelesen habe.
Das Cover ist hübsch, filigranes florales Muster und alles versehen mit einem hübschen Grünton, hat mich angesprochen.
Fazit: Leider konnte mich die Story nicht so mitreißen wie erhofft. Knappe 3 Sterne.