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Veröffentlicht am 06.09.2023

Vielversprechend, jedoch das Potenzial nicht ganz genutzt

Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle
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Das leuchtend gelbe Cover hat meinen Blick magisch angezogen. Da zurzeit ja viele Bücher dieser Richtung regelrecht wie Pilze aus dem Boden schießen, war ich besonders gespannt auf dieses Buch, weil diesmal ...

Das leuchtend gelbe Cover hat meinen Blick magisch angezogen. Da zurzeit ja viele Bücher dieser Richtung regelrecht wie Pilze aus dem Boden schießen, war ich besonders gespannt auf dieses Buch, weil diesmal eine dunkelhäutige Schönheit auf dem Cover abgebildet war, endlich mal was Neues.

Bei dieser schönen Frau handelt es sich um Olivia Davenport, deren Familie durch ein Kutschenunternehmen reich geworden ist und eine der wenigen farbigen Familien der Zeit ist, die Stellung und Ansehen genießt. Zusammen mit ihrer Schwester Helen und der gemeinsamen Freundin Ruby, konnte sie ein behütetes Leben im Reichtum genießen, doch nun ist es Zeit ein Mitglied der Gesellschaft zu werden und wenn es nach den Eltern der drei geht, sollen sie bald einen geeigneten Mann finden. Helen könnte sich nichts Schlimmeres vorstellen und schleicht sich lieber in die Werkstatt ihres Bruders John um an Motoren und Autos rumzuschreiben. Olivia und Ruby hingegen freuen sich hingegen und machen sich auf die Suche nach geeigneten Männern, wobei Ruby schon ein Auge auf John geworfen hat und auch Olivia wird schnell fündig, jedoch merken beide mit der Zeit, dass auch sie was anderes bzw. mehr vom Leben wollen. Auch ihrer Freundin Amy-Rose, die als Dienstmädchen für die Haare der Davenport-Schwestern verantwortlich ist, hat große Träume und will trotz zahlreicher Hindernisse ihren eigenen Salon eröffnen. Auf dem Weg zu ihren Träumen, müssen die vier jungen Frauen zahlreiche Probleme überwinden.

Das Cover war wie schon oben beschrieben, sehr besonders und hat mich dazu gebracht, das Buch näher anzuschauen. Der Klappentext hat mich ein wenig an andere Bücher erinnert, die in der Richtung auf dem Markt sind. Das Neue hier, dass People of Color im Zentrum der Handlung stehen und das im Jahr 1910, was für mich zum Lesen ausschlaggebend war.

Der Schreibstil lässt sich schön, locker, leicht lesen, jedoch habe ich etwas gebraucht, bis ich ganz in die Geschichte abtauchen konnte und ich muss sagen, es gibt Bücher die mich mehr in ihren Bann gezogen haben. Dennoch gibt es einige spannende Stellen, vor allem zum Ende hin, es dauert etwas, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt, am Anfang plätschert die Handlung etwas vor sich hin. Besonders fasziniert haben mich die Probleme, die die junge Frauen aufgrund ihrer Hautfarbe erleben und wie sie mit diesem Rassismus umgehen. Auch die Entwicklung der Charaktere war für mich sehr lesenswert, gerade Olivia, die merkt wie schwer es andere People of color haben und wie sie sich einsetzt. Helen war mir von Anfang an sympathisch, jedoch hat mir da ein wenig Entwicklung gefehlt.

Als Leser erleben wir die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der vier, sodass wir Einblicke in jeden Charakter erhalten.

Fazit: Lesenswert, aber es fehlt etwas an Tiefe, da wurde das Potenzial nicht ganz ausgeschöpft. Nichts desto Trotz bin ich gespannt, ob es noch einen weiteren Band geben wird und würde diesen auch lesen, jedoch steht er nicht an erster Stelle meiner Leseliste.

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Veröffentlicht am 03.03.2023

Jugendbuch mit Tiefgang

Royalteen (1). Kiss the Prince
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Kann man seine Vergangenheit hinter sich lassen?

Das versucht zumindest Lena, die mit ihrer Familie nach Oslo zieht, um dort neu anzufangen und ihre Probleme hinter sich zu lassen. Doch auch wenn die ...

Kann man seine Vergangenheit hinter sich lassen?

Das versucht zumindest Lena, die mit ihrer Familie nach Oslo zieht, um dort neu anzufangen und ihre Probleme hinter sich zu lassen. Doch auch wenn die Vergangenheit gerade in den Hintergrund rückt, ist die Gegenwart umso präsenter, denn Lena geht mit keinem geringeren als mit Norwegens Kronprinzen Karl Johann und dessen Schwester Margarethe auf eine Schule. Schnell lernt sie den Freundeskreis um die royalen Teens kennen und gehört auch schon bald zu deren Truppe. Dabei kommt sie auch Prinz Kalle nahe und merkt schnell, dass auch er ein ganz normaler Kerl ist, der zudem auch noch mega süß ist. Nicht lange und die ersten Funken sprühen, aber dann holt Lenas Vergangenheit sie ein. Können die Gefühle zwischen den beiden das Geheimnis aus Lenas Vergangenheit überstehen? Schließlich hasst Kalle Heimlichtuereien…..

Dies ist der erste Teil einer Reihe, deren Hauptprotagonisten pro Band wechseln. Der Klappentext hat mich schon mal überzeugt und da es noch nicht ganz so lange her ist als ich in dem Alter war, war ich sehr gespannt auf die Geschichte. Erwartet habe ich eine typische Teenie-Romanze mit gewissem Drama, dass dadurch verstärkt wird, dass der Thronfolger von Norwegen einer der beiden Protagonisten ist. Dadurch habe ich auch ein gewisses royales Glamour erwartet. Tatsächlich haben meine Erwartungen sich nicht ganz erfüllt, was es jedoch besser gemacht hat. Glamour ist natürlich schon vorhanden, aber nicht im Sinne von Aschenputtel im Thronsaal, sondern moderne Partys, die vielleicht etwas extravaganter ausfallen, als es bei Normalen der Fall ist. Auch war es keine locker leichte Romanze, sondern es gab einen tieferen Hintergrund und die Tiefe hat mich in einem Jugendroman positiv überrascht. Auch wenn es ein paar Dramapunkte gibt, sind diese nicht zu stark, sodass ein locker, flüssiger Lesefluss zustande kommt.

Jedoch muss ich auch sagen, dass die Handlung meiner Meinung nach zu vorhersehbar war. Lenas Geheimnis wird relativ schnell aufgedeckt, was ich persönlich nicht schlimm fand, jedoch waren die Hinweise davor zu stark, sodass es mir nach wenigen Seiten klar war. Was mich auch etwas gestört hat, war dass das Thema Social Media so präsent war. Vielleicht bin ich dann dafür doch etwas zu alt. Dauernd muss etwas gepostet werden und auf jeder Seite steht etwas über Snap Chat, sodass man meinen könnte die Protagonisten wären süchtig. Aber es ist nun mal ein ernstes Thema und da kann die heutige junge Generation etwas draus lernen.

Lena und Kalle waren mir als Protagonisten sehr sympathisch, jedoch sind sie mir nicht richtig ans Herz gewachsen. Ich kann nicht genau sagen woran es lag, aber sie waren doch irgendwie unnahbar und oft habe ich ihr Handeln nicht nachvollziehen können. Lena ist ein bisschen naiv und an mancher Stelle doch sehr unreif, was für mich ein bisschen zu arg war. Immerhin entwickelt sie sich innerhalb der Handlung, was mir wiederum gefallen hat. Kalle ist ein bisschen schwächer als Charakter und mir fehlt ein bisschen die Tiefe. Die Nebencharaktere waren mir bis auf Tess nicht wirklich sympathisch, bis auf das Ende. Margarethe war mir ein wirklich unliebsamer Charakter, weshalb ich mir nicht sicher bin, ob ich Band 2 gleich lesen werde, denn sie interessiert mich einfach gar nicht.

Auch wenn das Buch noch ausbaufähig ist, würde ich es der Jugend empfehlen, für mich mit Anfang 20 ist es an mancher Stelle zu flach. Ich könnte mir dennoch vorstellen, die restlichen Bände zu lesen, sie stehen aber auf meiner Leseliste nicht ganz oben, sondern eher im Mittelfeld.

Es gibt auch einen gleichnamigen Netflix Film, der auf dem Buch basiert. Ich habe diesen im Anschluss an das Buch geschaut und muss sagen, dass das Buch um Welten besser ist.

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Veröffentlicht am 04.12.2022

Kopf oder Herz? Wem sollte man mehr trauen?

Sechs Tage zwischen dir und mir
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Das war mein erstes Buch von Dani Atkins und ich war sehr gespannt, denn ich habe bisher nur Gutes über sie gehört. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen und ich muss sagen, dass sie ganz gut erfüllt ...

Das war mein erstes Buch von Dani Atkins und ich war sehr gespannt, denn ich habe bisher nur Gutes über sie gehört. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen und ich muss sagen, dass sie ganz gut erfüllt wurden.

Das Cover ist schön gestaltet und scheint auch optisch zu anderen Büchern der Autorin zu passen. Ich muss aber auch sagen, dass es kein besonderes oder einmaliges Cover ist und wahrscheinlich wäre ich in einer Buchhandlung dran vorbeigelaufen, da hier der besondere Touch fehlt. Aber man soll ja bekanntlich ein Buch nicht nach dem Cover beurteilen, der Klappentext ist da doch schon eine Nummer wichtiger. Dieser liest sich ganz spannend und macht neugierig auf mehr. Aber auch hier muss ich zugeben, dass ich in der Buchhandlung das Buch erst mal beiseitegelegt hätte, denn da gibt es einfach spannendere. Zum Glück durfte ich im Rahmen einer Leserunde lesen, denn sonst hätte ich es wahrscheinlich nicht so schnell in meinen Händen gehalten.

Einmal angefangen, konnte ich schön locker leicht in die Geschichte eintauchen. Man ist zwar schon mitten im Geschehen, aber lernt die einzelnen Charaktere schrittweise kennen, sodass es keine Probleme mit Namenszugehörigkeiten gab. Die Seiten sind so dahingeflogen und es kam mir an keinem Punkt der Geschichte langwierig vor, auch wenn es nicht immer ganz so spannend war, aber das habe ich auch gar nicht erwartet. Auch kommt viel Gefühl vor, was ich auch von einem Liebesroman erwarte, jedoch sind diese Gefühle nicht ganz so mitreißend gewesen und ich konnte nicht immer mit dem Figuren mitfühlen. Die Geschichte selbst wird, bis auf eine kleine Ausnahme aus Sicht der Hauptprotagonistin Gemma erzählt. Gemma will ihren Freund Finn heiraten, den sie vor Jahren kennengelernt hat. Vor der Kirche wartet sie jedoch vergeblich und auch in den nächsten Tagen gibt es kein Lebenszeichen von Finn. Gemmas Freunde und Familie sind sich sicher, dass er sie hat sitzen lassen. Doch Emma kann das einfach nicht glauben, dass ihre große Liebe sie wirklich verlassen hat. Verzweifelt begibt sie sich auf die Suche nach Finn, doch dieser ist unauffindbar und langsam ist auch Gemma sich nicht mehr sicher, ob ihre Liebe wirklich so perfekt war, wie sie immer geglaubt hat, aber wem sollte sie mehr vertrauen ihrem Kopf oder ihrem Herzen?

Während Gemmas Suche erhält der Leser auch Einblicke, sodass die Kapitel zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechseln. Mir persönlich hat es gefallen, dass jedes Kapitel wieder eine andere Sicht auf die Beziehung der beiden geworfen hat, sodass ich mir als Leser nie sicher war, zu wem ich halten soll, zu Gemma oder zu ihren Freunden. Auch hat mir die Gestaltung der Nebencharaktere sehr gefallen, die viele Emotionen in mir wachgerufen haben, manchmal fast mehr als Gemma. Bei Gemma ist eine der wenigen Protagonisten, bei denen ich sehr lange gebraucht habe um mir ein Bild zu machen und bis ich mir sicher war, was ich von ihr halte. Sie ist vielleicht nicht mein Lieblingscharakter aus einem Buch, aber sie war mir durchaus sympathisch, manchmal auch naiv und hat sich meiner Meinung nach zu sehr auf einen Mann fokussiert, was nicht ganz zu meinen Charakterzügen passt, weshalb ich wohl etwas länger gebraucht habe um ihre Gedanken und Handlugen nachvollziehen zu können, die doch manchmal echt arg verzweifelt rübergekommen sind.

Nichts desto Trotz habe ich Gemmas Geschichte gerne verfolgt. Das Buch wird zwar kein Jahreshighlight, aber hat mir viele schöne Lesestunden beschert. Meiner Meinung nach ist es ein schönes Buch für zwischendurch, aber keines das einen so sehr berührt, dass man es noch mal lesen würde. Die Autorin konnte mich jedoch überzeugen, sodass ich mir sicher bin, dass es nicht das letzte Buch von Dani Atkins für mich war.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Leider hat ein bisschen Pep gefehlt

Up to Date – Drei Dates machen noch keine Liebe – oder doch?
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Da mir die Bücher „Time to Love“ und „Love to share“ von Beth O´Leary sehr gut gefallen hatten, war ich neugierig als ich das charakteristische Cover gesehen hatte und war sehr gespannt wie mir das neue ...

Da mir die Bücher „Time to Love“ und „Love to share“ von Beth O´Leary sehr gut gefallen hatten, war ich neugierig als ich das charakteristische Cover gesehen hatte und war sehr gespannt wie mir das neue Buch der Autorin gefallen würde.

Das Buch handelt von den drei Frauen Jane, Miranda und Siobhan, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auch nach einem zweiten Blick findet man keine Gemeinsamkeiten: Sie haben völlig unterschiedliche Berufe, Charaktere und wohnen auch nicht am selben Ort. Was könnte die drei dann verbinden? Die richtige Frage wäre dabei nicht was sondern wer die drei verbindet. Dieser jemand ist Joseph Carter, der mit allen drei Frauen ein Date am Valentinstag hat und bei allen drei taucht er nicht auf.

Das Cover ist im typischen Style der Autorin gehalten und reiht sich daher nahtlos zu den bisherigen Bänden ins Regal ein. Ich finde die Cover an sich ganz schön, aber eben nichts besonderes und würde ich ein Buch nur nach dem Einband bewerten, hätte ich es wohl nicht so schnell gelesen. Aber das Cover bestimmt ja nicht über den Inhalt und der Klappentext ist meiner Meinung nach sehr vielversprechend. Besonders gefallen hat mir dabei die Thematik drei Frauen und ein Mann verpackt in einem Liebesroman und nicht in einer Komödie a la „Schadenfreundinnen“.

Anders als bei den bisherigen Bänden, konnte ich diesmal nicht vollkommen in die Geschichte eintauchen. Der Schreibstil war zwar unterhaltsam, aber mir hat das besondere Etwas gefehlt, dass mich voll und ganz in das Geschehen abtauchen ließ. Auch gab es diesmal auch Passagen, die mir doch sehr langatmig vorkamen und es ist mir nicht schwergefallen, das Buch aus der Hand zu legen. Besonders der Anfang kam mir sehr lange vor, ab der Mitte des Buches war es dann deutlich besser und die Geschichte konnte mich dann auch abholen. Ab ca. der Hälfte kamen dann endlich die Spannung und die Emotionen auf, die mir so lange gefehlt haben und ab dann konnte ich das Buch auch nicht mehr so schnell weglegen.

Auch bei den Charakteren habe ich mir zu Beginn etwas schwergetan. Das Buch wechselt zwischen den drei Frauen, was teilweise etwas anstrengend ist, da die Handlung offensichtlich zwischendrin große Zeitsprünge von mehreren Wochen/Monaten macht. Durch die Kapitelüberschrift war jedoch zu jedem Zeitpunkt klar, welche Sichtweise gerade gelesen wird.

Jane erschien mir zunächst etwas zu flach, fast so als hätte sie keine eigene Persönlichkeit. Sie scheint auf den ersten Blick eine graue Maus zu sein mit einem nicht sehr spannenden Leben. Ihr scheint es so zu gefallen, für mich war es einfach zu langweilig. Das einzig spannende war das Geheimnis über ihr früheres Leben, das sich wohl deutlich von dem heutigen unterschied.

Siobhan, Karrierefrau durch und durch, war dabei das totale Gegenteil und doch konnte auch sie mich zu Beginn nicht überzeugen. Sie ist meiner Meinung nach eine typische Karrierefrau, bei der mir die Emotionen gefehlt haben, die dann aber doch noch teilweise aufkamen.

Miranda war mein Lieblingscharakter, deren Persönlichkeit mich beim Lesen begeistert hat. Sie ist eine starke Powerfrau und schlägt sich in ihrem Job durch ohne sich von all ihren männlichen Kollegen einschüchtern zu lassen. Dennoch ist sie spritzig, liebenswürdig und sehr emotional.

Als der Verbindungspunkt war Joseph zwar ständig präsent, aber er ist irgendwie nicht so in meinem Kopf geblieben. Ich könnte ihn nicht als liebevollen Partner bezeichnen, aber auch nicht als den typischen bösen, gefühlslosen Betrüger. Erst am Ende erlaubt er den Lesern Einblick in seine Gefühlswelt.

Von Anfang an war mir klar, dass es hier nicht nur um einen betrügerischen Kerl mit drei Frauen gehen kann, sondern das da mehr dahinterstecken muss, schließlich kannte ich die Autorin schon. Der Plot-Twist hat allerdings lange auf sich warten lassen, meiner Meinung nach hätten da die ersten versteckten Anzeichen schon früher kommen können. Mein Fazit. Der Anfang war einfach zu lange, aber die zweite Hälfte hat mich dann doch noch überzeugen können.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Toxische Beziehung

Mit dir falle ich
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Ich muss zugeben, dass ich dieses Buch gelesen habe, da ich es auf Lovelybooks gewonnen hatte und mal ein bisschen mein Bücherregal leeren wollte. Von Anfang an habe ich es für ein Buch gehalten, dass ...

Ich muss zugeben, dass ich dieses Buch gelesen habe, da ich es auf Lovelybooks gewonnen hatte und mal ein bisschen mein Bücherregal leeren wollte. Von Anfang an habe ich es für ein Buch gehalten, dass sich zwar mal schön liest aber eben nichts besonderes ist, sodass es nach einmal Lesen weiterziehen kann. So viel vorneweg, ich lag mit meiner Einschätzung richtig.

Als großer New/Young Adult Fan bin ich dem Buch sehr positiv begegnet und hatte doch gehofft, dass es mich unerwartet vom Hocker reißen würde. Vielversprechend war für mich, dass Setting, dass mit Köln ausnahmsweise mal in einer deutschen Stadt spielt. Auch wenn ich nur einmal in Köln war, aber schon öfter in z.B. London oder anderen ausländischen Großstädten, konnte ich mich hier besonders gut in das Setting hineinversetzten, da das Leben von Robyn doch ziemlich, ich sage mal „typisch deutsch“ ist. Auch hat mir Robyns Studiengang sehr gut gefallen, der mit Maschinenbau endlich mal etwas anderes ist wie das oft vorkommende Literatur- oder Psychologiestudium. Auch ist der Studiengang nicht gerade ein mädchenhafter Studiengang, sodass Robyn nicht gleich alle typischen Klischees erfüllt. Leider kommt ihr Studentenleben auf dem Campus etwas zu kurz, da hätte die ein oder andere Szene mehr nicht schaden können.

Robyn ist eigentlich eine starke Persönlichkeit, sehr unabhängig und selbstständig, denn so bezahlt sie selbst die Miete und geht arbeiten. Auch hat sie ein Ziel vor Augen: Ihr Studium erfolgreich abschließen und Karriere machen, um nie wieder Geldsorgen zu haben. Auch ist sie nicht gerade die typische Romantikerin und lässt sich von niemandem sagen wo es langgeht, vor allem nicht von irgendeinem Kerl. Um Geld zu verdienen gibt sie dem „reichen Schnösel“ Finn Nachhilfe, auch wenn sie gar keine Lust auf ihn hat und ihn nicht mal leiden kann. Mit der Zeit kommen sich die beiden näher und Finn zeigt, dass er nicht nur der reiche Schnösel ist, für den Robyn ich hält.

Auch wenn Finn seine netten Seiten hat, überwiegt doch das Bad Boy Image, dass auch Robyn anfangs so schnell und gut erkannt hat. Irgendwann kommt jedoch der plötzliche Wechsel und Robyn findet alles nur noch toll an Finn. Dieser Übergang war für mich nicht nachvollziehbar, natürlich ändern sich Gefühle gegenüber einer Person, insbesondere wenn man sie näher kennenlernt, aber dieser plötzliche und unbegründete Umschwung war für mich einfach nicht nachempfindbar. Es scheint, dass Robyn, ein Charakter der anfangs so stark und selbstsicher war, plötzlich eine 180° Wende macht oder einfach zu einer anderen Person wird. Ich verstehe ja, wenn man sich ändert, weil man verliebt ist, aber dass eine starke Frau sich plötzlich zu einem liebestollen Teenager ohne Verstand zurückentwickelt war einfach zu viel.

Während mir Robyn anfangs total sympathisch war, war Finn für mich immer schon ein rotes Tuch. Er hält sich selbst für den besten und tollsten und scheint so einfältig zu sein, dass er nicht mal merkt, wie dumm und rücksichtslos er eigentlich ist. Normalerweise liebe ich es, wenn es in der Handlung auch einen Bösen gibt, den man hassen kann, aber ihm fehlt einfach die nötige Tiefe. Er könnte einfach eine x-beliebige Person sein und ist meiner Meinung nach zu flach und austauschbar. Auch Robyns Charakter war mir insbesondere in der Mitte zu oberflächlich, jedoch gab es auch Momente, in denen man in ihre Persönlichkeit eintauchen konnte.

Natürlich darf eine beste Freundin als Nebencharakter nicht fehlen, in diesem Fall war es Mia, die scheinbar ein Geheimnis vor ihrer besten Freundin verbirgt. Entweder hat Robyn diesbezüglich Tomaten auf den Augen oder kriegt nichts mehr mit vor lauter Finn, aber das „Geheimnis“ war so offensichtlich und dass sie es nicht gemerkt hat war an dieser Stelle zu unrealistisch.

Das Buch hat natürlich auch seine guten Seiten. Der Schreibstil hat mich zwar nicht in seinen Bann gezogen ließ sich aber dennoch flüssig lesen. Auch war das Buch an vielen Stellen sehr unterhaltsam, aber eben nichts besonderes und so war die Handlung schnell wieder vergessen. Das Beste an dem Buch ist eigentlich das Ende und damit meine ich das nicht im Sinne „endlich ist das Buch fertig“, sondern, dass das Ende wirklich gut ist. Endlich mal nicht das typische Ende eines Buches dieses Genres mit glücklichen Pärchen, sondern ein realitätsnahes Ende, dass auch mal zeigt, dass das Leben nicht perfekt läuft.

Auch schön ist das blau gehaltene Cover mit den harmonischen Farben, dass Blicke anziehen kann. Nimmt man das Buch in die Hand ist der Klappentext allerdings nicht sehr überzeugend und hat Luft nach oben. Dennoch hat mir das Buch ein paar schöne Lesestunden beschert, sodass es wirklich lesenswert ist, aber es fehlt einfach das gewisse Etwas, sodass ich sagen muss, dass es sich um das erste und vorerst auch letzte Buch der Autorin für mich ist.

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