Vielversprechend, jedoch das Potenzial nicht ganz genutzt
Die Davenports – Liebe und andere VorfälleDas leuchtend gelbe Cover hat meinen Blick magisch angezogen. Da zurzeit ja viele Bücher dieser Richtung regelrecht wie Pilze aus dem Boden schießen, war ich besonders gespannt auf dieses Buch, weil diesmal ...
Das leuchtend gelbe Cover hat meinen Blick magisch angezogen. Da zurzeit ja viele Bücher dieser Richtung regelrecht wie Pilze aus dem Boden schießen, war ich besonders gespannt auf dieses Buch, weil diesmal eine dunkelhäutige Schönheit auf dem Cover abgebildet war, endlich mal was Neues.
Bei dieser schönen Frau handelt es sich um Olivia Davenport, deren Familie durch ein Kutschenunternehmen reich geworden ist und eine der wenigen farbigen Familien der Zeit ist, die Stellung und Ansehen genießt. Zusammen mit ihrer Schwester Helen und der gemeinsamen Freundin Ruby, konnte sie ein behütetes Leben im Reichtum genießen, doch nun ist es Zeit ein Mitglied der Gesellschaft zu werden und wenn es nach den Eltern der drei geht, sollen sie bald einen geeigneten Mann finden. Helen könnte sich nichts Schlimmeres vorstellen und schleicht sich lieber in die Werkstatt ihres Bruders John um an Motoren und Autos rumzuschreiben. Olivia und Ruby hingegen freuen sich hingegen und machen sich auf die Suche nach geeigneten Männern, wobei Ruby schon ein Auge auf John geworfen hat und auch Olivia wird schnell fündig, jedoch merken beide mit der Zeit, dass auch sie was anderes bzw. mehr vom Leben wollen. Auch ihrer Freundin Amy-Rose, die als Dienstmädchen für die Haare der Davenport-Schwestern verantwortlich ist, hat große Träume und will trotz zahlreicher Hindernisse ihren eigenen Salon eröffnen. Auf dem Weg zu ihren Träumen, müssen die vier jungen Frauen zahlreiche Probleme überwinden.
Das Cover war wie schon oben beschrieben, sehr besonders und hat mich dazu gebracht, das Buch näher anzuschauen. Der Klappentext hat mich ein wenig an andere Bücher erinnert, die in der Richtung auf dem Markt sind. Das Neue hier, dass People of Color im Zentrum der Handlung stehen und das im Jahr 1910, was für mich zum Lesen ausschlaggebend war.
Der Schreibstil lässt sich schön, locker, leicht lesen, jedoch habe ich etwas gebraucht, bis ich ganz in die Geschichte abtauchen konnte und ich muss sagen, es gibt Bücher die mich mehr in ihren Bann gezogen haben. Dennoch gibt es einige spannende Stellen, vor allem zum Ende hin, es dauert etwas, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt, am Anfang plätschert die Handlung etwas vor sich hin. Besonders fasziniert haben mich die Probleme, die die junge Frauen aufgrund ihrer Hautfarbe erleben und wie sie mit diesem Rassismus umgehen. Auch die Entwicklung der Charaktere war für mich sehr lesenswert, gerade Olivia, die merkt wie schwer es andere People of color haben und wie sie sich einsetzt. Helen war mir von Anfang an sympathisch, jedoch hat mir da ein wenig Entwicklung gefehlt.
Als Leser erleben wir die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der vier, sodass wir Einblicke in jeden Charakter erhalten.
Fazit: Lesenswert, aber es fehlt etwas an Tiefe, da wurde das Potenzial nicht ganz ausgeschöpft. Nichts desto Trotz bin ich gespannt, ob es noch einen weiteren Band geben wird und würde diesen auch lesen, jedoch steht er nicht an erster Stelle meiner Leseliste.