Cover-Bild Was wir verbergen
Band 2 der Reihe "River-Delta-Reihe"
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 28.10.2022
  • ISBN: 9783785728116
Arttu Tuominen

Was wir verbergen

Kriminalroman
Anke Michler-Janhunen (Übersetzer)

Auf einen Nachtclub, den queere Partyleute gerne besuchen, wird ein Anschlag verübt. Ein Fanatiker, der sich in einem Bekennervideo als "Abgesandter" bezeichnet, hat Handgranaten in den Nachtclub geworfen. Fünf Menschen werden getötet und viele schwer verletzt. Kommissar Henrik Oksman von der Kripo in Pori übernimmt die Ermittlungen. Oksman war kurz vor dem Anschlag jedoch auch in dem Club - wovon niemand etwas wissen darf. Der Anschlag sorgt für große mediale Aufmerksamkeit. Im Internet verbreitet sich das Bekennervideo wie ein Lauffeuer, und die Foren quillen über vor Mutmaßungen, ob der Täter weiter morden wird. Und genau das muss Oksman verhindern: einen weiteren Anschlag.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2023

Abgesandter

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Meine Meinung und Inhalt

Auf einen Nachtclub, den queere Partyleute gerne besuchen, wird ein Anschlag verübt. Ein Fanatiker, der sich in einem Bekennervideo als "Abgesandter" bezeichnet, hat Handgranaten ...

Meine Meinung und Inhalt

Auf einen Nachtclub, den queere Partyleute gerne besuchen, wird ein Anschlag verübt. Ein Fanatiker, der sich in einem Bekennervideo als "Abgesandter" bezeichnet, hat Handgranaten in den Nachtclub geworfen. Fünf Menschen werden getötet und viele schwer verletzt. Kommissar Henrik Oksman von der Kripo in Pori übernimmt die Ermittlungen. Oksman war kurz vor dem Anschlag jedoch auch in dem Club - wovon niemand etwas wissen darf. Der Anschlag sorgt für große mediale Aufmerksamkeit. Im Internet verbreitet sich das Bekennervideo wie ein Lauffeuer, und die Foren quillen über vor Mutmaßungen, ob der Täter weiter morden wird. Und genau das muss Oksman verhindern: einen weiteren Anschlag.


Autor Arttu Tuominen wurde für seinen Kriminalroman „Was wir verschweigen“ mehrfach ausgezeichnet. Dieses Buch habe ich ebenfalls mit Begeisterung gelesen.

Mit „Was wir verbergen“, dem in sich abgeschlossenen zweiten Band, setzt er seine außergewöhnliche Krimireihe fort. Wie schon im ersten Band der Reihe deutlich wird, haben auch die anderen Ermittler mit privaten und familiären Problemen zu kämpfen, allen voran Kommissar Jari Paloviita.

Diese ist auf insgesamt sechs Bände angelegt, bei denen jeweils ein anderer Charakter des Ermittlerteams in den Vordergrund tritt.

Auch dieses mal konnten mich Cover und Klappentext sofort meine Neugier wecken. Der Kriminalroman hat mich sprachlich und inhaltlich absolut fesseln können. Für stellt dieses Buch auch das Spiegelbild aktueller sozialer Auseinandersetzungen dar, welche aufzeigen, wie groß die gesellschaftliche Kluft in vielen Bereichen tatsächlich ist. Absolute Leseempfehlung.


Arttu Tuominen, geboren 1981, wurde für seinen Kriminalroman Was wir verschweigen in Finnland vielfach ausgezeichnet. Kritiker und Leser waren begeistert von den geschickt in die Story verwobenen Rückblenden in die Kindheit der Protagonisten sowie der sensiblen Zeichnung der komplexen Charaktere. Arrtu Tuominen lebt mit seiner Familie in der Küstenstadt Pori, in Mittelfinnland, dem Schauplatz des vorliegenden Krimis. Neben dem Schreiben hervorragender Kriminalromane arbeitet der Autor auch als Ingenieur für Umwelttechnik.


https://www.instagram.com/flowers.books/?hl=de

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Veröffentlicht am 19.12.2022

„Das ist krank, und wenn das nicht aufhört, muss ich dich töten.“

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Kriminaloberkommissar Henrik Oksmann und sein Kollege Jari Paloviita übernehmen einen Fall, der Henrik selbst bis ins Tiefste erschüttert. Denn er hat ein Geheimnis, das unbedingt bewahrt werden muss, ...

Kriminaloberkommissar Henrik Oksmann und sein Kollege Jari Paloviita übernehmen einen Fall, der Henrik selbst bis ins Tiefste erschüttert. Denn er hat ein Geheimnis, das unbedingt bewahrt werden muss, keiner darf es je erfahren. Bei einem hinterhältigen Anschlag auf einen Nachtclub, in dem queere Menschen sich treffen, sterben fünf Unschuldige und es gibt viele Verletzte. Schnell meldet sich ein Fanatiker zu Wort, der sich selbst in einem Bekennervideo als „Abgesandter“ bezeichnet und die Bevölkerung aufhetzt, sich gegen Homosexuelle und die gleichgeschlechtliche Ehe zu stellen. Im Namen Gottes zitiert er die Bibel und fordert um Unterstützung bei der Säuberung auf.
Zitat Seite 309: „In der Stille wohnen die unheimlichsten Wesen.“

Die Ermittlungen sind schwierig und es gibt so viele verschiedene Spuren, aber immer wieder enden diese in einer Sackgasse. Dann verschwindet auch noch ein Vater und sein Sohn der „Zeugen Jehovas“ spurlos. Was passiert hier? Aber können die Vermissten in Zusammenhang mit dem Gesandten gebracht werden? Und dann bricht bei einer Demonstration das Chaos aus.

Fazit: Der Autor Arttu Tuominen nimmt mich mit seinem Kriminalroman „Was wir verbergen“ mit nach Finnland und die Welt der queeren Szene. Der geradlinige, schnörkellose und bildhafte Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Sofort habe ich Bilder vor meinen Augen, mein Kopfkino läuft. Die verschiedenen Charaktere sind gut ausgewählt und absolut lebendig in Szene gesetzt. Henrik Oksmann versteht es perfekt, die Welt um ihn herum zu täuschen. Auch Jari Paloviita ist eine sehr gut entwickelte Figur. Die beiden Kommissare könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie sind die Hauptcharaktere und brillieren in ihrer Zusammenarbeit, Verständnis und Handeln sehr gut. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, so dass durch die schnellen Szenenwechsel und den gut gesetzten Spannungsbogen der Sog entsteht, immer weiterlesen zu müssen. Das Ende ist perfekt ausgearbeitet und hat mich in allen Punkten überzeugt. Es bleibt keine Frage unbeantwortet und alle losen Puzzleteile fallen an die richtigen Stellen.

Mir hat dieser Krimi ausgesprochen gut gefallen und mich vollends überzeugt. Der Autor versteht es bestens, einen Einblick in diese Szene zu vermitteln und auch alles bildlich zu beschreiben. Daher kommt von mir hier eine ganz klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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Veröffentlicht am 04.12.2022

Psychologische Spannung und viele Geheimnisse

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Der Anruf seines Kollegen und Arbeitspartners hätte für den finnischen Polizisten Henrik Oksmann zu gar keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können: Auf einen Nachtklub, der auch Treffpunkt der queeren ...

Der Anruf seines Kollegen und Arbeitspartners hätte für den finnischen Polizisten Henrik Oksmann zu gar keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können: Auf einen Nachtklub, der auch Treffpunkt der queeren Szene der Stadt Pori ist, ist ein Bombenanschlag verübt worden. Es gibt fünf Tote. Was Oksmann vor seinen Kollegen um jeden Preis verheimlichen will: Er war selbst in dem Klub, in Frauenkleidern, und er hat ihn offenbar nur kurz vor der Tat mit einem anderen Mann verlassen.

Mit dem Titel "Was wir verbergen" hat der finnische Autor Arttu Tuominen bereits das Leitmotiv gewählt. Unter der Oberfläche brodelt hier so manches Geheimnis, nicht nur Oksmanns Homosexualität. Fast alle Proagonisten haben etwas zu verbergen, sind gezeichnet von einer Vergangenheit voller Konflikte. Im Vorgängerband "Was wir verschweigen", war Oksmann noch ziemlich unsympathisch gezeichnet, ein Einzelgänger, dessen Verhalten an Zwangsstörungen erinnert und der seinem Kollegen Jari Paloviita, der damals im Mittelpunkt des Plots stand, das Leben ziemlich schwer machte.

Eine Videobotschaft macht schnell klar: Der Täter ist ein Fanatiker, und er hat wohl gerade erst angefangen, wirbt in sozialen Medien um Mitstreiter. Als ein Trauermarsch für die Opfer des Anschlags in Gewalt durch Rechtsextremisten eskaliert, wird klar, dass die Situation schnell außer Kontrolle geraten kann. Ein charismatischer Pfarrer, der bereits in der Vergangenheit homosexuelle Paare getraut hat, erregt mit seinem couragierten Verhalten die Aufmerksamkeit des "Gesandten" wie sich der Täter nennt, der offenbar aus einem religiösen Wahn heraus handelt.

Angesichts der Dimension des Verbrechens werden Experten aus der Hauptstadt hinzugezogen, um die Ermittlungen zu leiten. Als ein Vater und sein zehnjähriger Sohn spurlos verschwinden, weigern sich diese Experten, einen möglichen Zusammenhang mit dem "Gesandten" zu sehen. Erst nach einem weiteren grausamen Mord und einer erneuten Analyse des Tätervideos fällt Oksmann ein wichtiges Teil des Ermittlungs-Puzzles auf. Doch die Zeit droht den Ermittlern davon zu laufen.

Tuominen hat mit "Was wir verbergen" einen Krimi mit psychologischem Tiefgang und aktuellen Bezügen geschrieben. Seine Charaktere mögen spröde sein und nicht immer liebenswert, mitunter ein wenig seltsam, doch vor allem sind sie mit ihren Schwächen und inneren Dämonen zutiefst menschlich. Der Leser weiß schon bald mehr als die Ermittler, doch das facht die Spannung eher an als sie zu dämpfen.

Zugleich mach Tuominen deutlich, wie sehr Verletzungen und Traumata in der Kindheit einen Menschen auf seinem späteren Lebensweg prägen können - auch wenn sie nicht unbedingt darüber zu bestimmen haben, ob der spätere Weg zum Guten oder zum Bösen verläuft. Nach diesem spannenden Psychokrimi bin ich gespannt auf den nächsten Band der auf sechs Bände angelegten Reihe. In jedem Buch soll wohö ein anderer der Pori-Ermittlerinnen und Ermittler im Mittelpunkt stehen. Doch auch die Weiterentwicklung derjenigen, die wir schon "kennen" dürfte interessant bleiben.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Spannend, aber auch verstörend

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Ein Anschlag auf einen Nachtclub kostet fünf Menschenleben. Kommissar Henrik Oksman war kurz vorher noch selbst im Club – in Frauenkleidung. Der Täter, der sich selbst der Gesandte Gottes nennt, ruft zu ...

Ein Anschlag auf einen Nachtclub kostet fünf Menschenleben. Kommissar Henrik Oksman war kurz vorher noch selbst im Club – in Frauenkleidung. Der Täter, der sich selbst der Gesandte Gottes nennt, ruft zu weiteren Anschlägen auf sexuelle Minderheiten auf.

Lag im Vorgängerroman noch der Fokus auf Jari Paloviita so tritt in diesem dessen Kollege Henrik Oksman in den Vordergrund. Oksman, den man auch schon in „Was wir verschweigen“ kennengelernt hat, kann sich nicht als Gast des Clubs zu erkennen geben, da er sich auf keinen Fall outen will. Doch nun wird nach der Frau im roten Kleid, die niemand anderes als er selbst ist, gesucht.

Wieder hat es Arttu Tuominen geschafft, tief in die Psyche seiner Charaktere einzudringen, zudem hat er sich eines sehr aktuellen Themas angenommen, und trifft damit auch in die Psyche seiner Leser:innen. Mich hat vor allem die Gedankenwelt des Gesandten tief getroffen, diese ist sehr verstörend und verursacht mir Übelkeit – und ich bin damit sicher nicht allein. Man erfährt aber auch, noch bevor man weiß, um wen es sich überhaupt handelt, viel über das Leben des „Gesandten“, vor allem über seine Kindheit, die sich zudem ähnlich entpuppt wie die Oksmans (weswegen man teilweise Verständnis entwickelt für dessen Nicht-Outen-Wollen) – man kann hier aber auch erkennen, wie unterschiedlich man sich dennoch entwickeln kann, auch wenn einiges an der Psyche hängen bleibt.

Auf Oksman liegt zwar der Fokus, aber man folgt auch Paloviita wieder in sein Privatleben, das sich gegenüber dem ersten Band nicht wesentlich geändert hat, immer noch hat er finanzielle Probleme, die sich auf seine Ehe auswirken (und umgekehrt). Mal sehen, wer im nächsten Band in den Fokus gerät, ich tippe auf Linda Toivonen, die Kollegin Paloviitas und Oksmans, deren Probleme auch schon angesprochen wurden. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf den dritten Band.

Im Zuge der Ermittlungen gibt es einige Charaktere, die das Geschehen beeinflussen, besonders interessant finde ich den Pfarrer Mikael Fredriksson, der früher bei der Fremdenlegion war und nun ganz klar Stellung bezieht, auch wenn er damit in Gefahr gerät. Gegenteilig wirken auf mich die Mitglieder der Nazibewegung „White Order“, die sich vom Gesandten gerne aufstacheln lassen, und mich ebenso verstört haben wie dieser.

Der Roman ist von Anfang an spannend, so dass man ihn, trotz der Thematik und dessen Auswucherungen kaum aus der Hand legen mag, manchmal aber dennoch kurz innehalten muss, weil diese nicht nur verstörend sind, sondern auch allzu aktuell. „Was wir verbergen“ ist ein lesenswerter Roman, der lange nachwirken wird.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Homophobie im Namen des Herrn – grandioser 2. Teil der Krimireihe

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Polizist Henrik Oksman lebt privat sein Leben ganz geheim als Frau. Als diese amüsiert er sich eines Tages in einem Nachtclub und verlässt diesen bald darauf in Begleitung eines Mannes, um mit ihm in einem ...

Polizist Henrik Oksman lebt privat sein Leben ganz geheim als Frau. Als diese amüsiert er sich eines Tages in einem Nachtclub und verlässt diesen bald darauf in Begleitung eines Mannes, um mit ihm in einem Hotelzimmer Sex zu haben. Kurz darauf geht in dem Nachtclub eine Bombe hoch, Menschen sterben. Das Bekennervideo zeigt einen vermummten Mann, der sich selbst als der Abgesandte bezeichnet, der im Namen Gottes und der Bibel die Welt von den Homosexuellen befreien will. Der Mann muss geschnappt werden, bevor er noch weitere Attentate verübt und bevor er die Menschen weiter aufstacheln und von seiner Gesinnung überzeugen kann. Oksman ermittelt gemeinsam mit seinem Team, versucht aber um jeden Preis zu verbergen, dass er in dem Club war, noch dazu als Frau verkleidet. Damit verstößt er gegen alle Regeln, doch vor einem Comingout hat er noch viel größere Angst.

Wie auch schon in Band 1 erzählt Arttu Tuominen auf eine ruhige, unaufgeregte Art eine Story, die es in sich hat. Dieses Ruhige, Leise führt dazu, dass es umso eindringlicher wird. Die Geschichte ist aktuell und so realistisch, dass es einem Angst und Bange werden kann. Diese andere, so verletzliche und ängstliche Seite von dem „knallharten Bullen“ Henrik Oksman zu entdecken, geht unter die Haut. Genauso wie sein Verhältnis zu seinem Elternhaus. Ich habe regelrecht mit ihm mitgelitten. Die Ermittlungen sind durchweg spannend, die Charaktere mindestens genauso. Die Auflösung war dann echt überraschend und ein ziemlicher Knaller – im wahrsten Sinn des Wortes. Ich war von Anfang bis Ende gefangen und durchweg begeistert von Tuominens ganz besonderem Schreibstil, der mir die Seiten nicht nur in den Kopf, sondern direkt unter die Haut transportiert hat. Mir hat auch gut gefallen, dass ich über die Figuren, die ich ja schon aus Band 1 kannte, jetzt wieder ein bisschen mehr erfahren habe, sie mir vertrauter geworden sind.

Ich hoffe, dass diese Reihe rund um die Polizisten Jari Paloviita und Henrik Oksmann noch weitere Bände haben wird. Großes Kino! 5 Sterne.

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