Platzhalter für Profilbild

lamen

Lesejury Profi
offline

lamen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit lamen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2022

Leichter historischer Roman über eine starke Lehrerin in den 1920er-Jahren

Gut Erlensee - Cäcilias Erbe
0

Der eingängige und leicht zu lesende Schreibstil der Autorin versetzt einen zu Beginn in die 1920er-Jahre in die Nähe von Kiel. Cäcilia Herringer hat ihr Lehrerinnenseminar erfolgreich bestanden und findet ...

Der eingängige und leicht zu lesende Schreibstil der Autorin versetzt einen zu Beginn in die 1920er-Jahre in die Nähe von Kiel. Cäcilia Herringer hat ihr Lehrerinnenseminar erfolgreich bestanden und findet auch bald eine Anstellung nahe Gut Erlensee. Doch ihre für damalige Verhältnisse modernen Unterrichts- und Lehrmethoden kommen nicht bei allen Dorfbewohnern gut an. Auch privat muss sie sich einschneidenden Veränderungen und Entwicklungen stellen, zum einen ist da der Tod ihres Vaters infolgedessen so einiges ans Licht kommt und zum anderen ist da Jakob Kaltenbrunn, ein Physiker, der Cäcilias Gefühle durcheinanderbringt, obwohl sie für ihre Karriere als Lehrerin eigentliche doch bereit war, auf Männer und Kinder zu verzichten.

Ruhig und manchmal auch etwas ausschweifend und langatmig erzählt, plätschert die Geschichte mit Cäcilia im Vordergrund so vor sich hin. Die Geschichte lebt von Cäcilia, die sich durch ihre selbstbewusste Art, ihren Ehrgeiz und ihre Interpretation des von ihr erlernten Lehrberufs auszeichnet. Gleichzeitig wird auch deutlich gemacht, mit welchen Herausforderungen eigenständig Frauen damals zu kämpfen hatten. Die Charakterisierung der handelnden Personen ist gut und der Zeit entsprechend. Natürlich kommen auch die Liebesgefühle nicht zu kurz, die zusammen mit der in sich stimmigen, aber auch wenig überraschenden Handlung für nette Unterhaltung für zwischendurch sorgen.

Liebhaber*innen von historischen Romanen mit starken Frauen im Mittelpunkt, die ihrer Zeit voraus sind, werden Gefallen an "Gut Erlensee - Cäcilias Erbe" finden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.12.2022

Leichte Unterhaltung in Afrika und Berlin

Die Töchter der Ärztin
0

Von lamen

Nun sind die Töchter Antonia und Henny der Ärztin Ricarda Thomasius an der Reihe, um ihren Weg zu gehen und der könnte unterschiedlicher trotz beiderseitigen Medizinstudiums nicht sein. Toni ...

Von lamen

Nun sind die Töchter Antonia und Henny der Ärztin Ricarda Thomasius an der Reihe, um ihren Weg zu gehen und der könnte unterschiedlicher trotz beiderseitigen Medizinstudiums nicht sein. Toni will auf Spurensuche nach Ostafrika gehen, hingegen Henny macht sich einen Namen in Berlin. Wechselnd werden die Geschehnisse in Afrika, in Berlin und rund um Ricarda und ihrer restlichen Familie erzählt.In Daressalam angekommen, muss Toni feststellen, dass die Arbeit dort als Assistenzärztin anders ist, als sie es sich vorgestellt hat, so fehlt es an medizinischen Material und der Klinikleiter legt ihr Steine in den Weg. Auch fühlt sie sich zu einem Mann mit Geheimnissen hingezogen. Hingegen in Berlin kehrt der Ex-Mann von Henny zurück und sorgt für Unruhe bei Henny.

Der erste Band der dreiteiligen Reihe "Die Töchter der Ärztin" ist ein Buch über und mit starken, selbstbewussten und auch eigensinnigen Frauen, das mich vielversprechender Prämisse nicht komplett begeistern konnte.
Der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen, die bildreiche Darstellung der verschiedenen Handlungsorte lässt und die gute Charakterzeichnung der handelnden Personen lässt diese lebendig werden, auch wenn bezüglich der Handlung es bedingt durch die große Anzahl an Ereignissen und Charakteren es teilweise an Tiefe fehlt und manche Handlungsstränge nur kurz angerissen werden, andere hingegen zu ausführlich. Dadurch kommt keine fesselnde Erzählung für mich zustande, obwohl es dem Roman nicht an unterhaltsamen und dramatischen Momenten mangelt.

Nichtsdestotrotz ist der historische Roman "Die Töchter der Ärztin" vom Autorenpaar Helene Sommerfeld ein netter und kurzweiliger Mix aus guter Unterhaltung, Liebe und Drama für Liebhaber solcher Romane und Fans der Vorgängerreihe "Die Ärztin" um Ricarda Thomasius.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.12.2022

Kurzweiliger Auftakt einer Krimitrilogie mit Potenzial nach oben

Der Strand: Vermisst
0

"Der Strand - Vermisst" von Karen Sander ist der spannend erzählte Auftakt einer neuen dreiteiligen Krimireihe rund um den Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und die Kryptologin Mascha Krieger.

Im ...

"Der Strand - Vermisst" von Karen Sander ist der spannend erzählte Auftakt einer neuen dreiteiligen Krimireihe rund um den Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und die Kryptologin Mascha Krieger.

Im beschaulichen Sellnitz passiert normalerweise nicht viel an Verbrechen, bis zu dem Tage, an dem die gehörlose 19-jährige Lilli Sternberg auf ihren Weg zum Strand verschwindet, ebenjenen Strand, an dem ihre Mutter vor vielen Jahren ermordet wurde. Die einzige Spur, was mit Lilli passiert sein könnte, erhält Lillis Freundin. Es handelt sich dabei um ein auf ihr Smartphone zugesendetes Foto, das eine in den Sand geschrieben kryptische Zeichenfolge zeigt. Ist es ein Hinweis von Lilli oder des Täters? Um den Fall zu lösen, erhält Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt Unterstützung von der Kryptologin Mascha Krieger vom LKA.

Ein leicht zu lesender und bildhafter Schreibstil gepaart mit kurzen Kapiteln aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die meistens auf einen (kleinen) Cliffhanger enden, sorgen für ein kurzweiliges und spannendes Leseerlebnis. Trotz der häufig wechselnden Charakterperspektiven kann man sich vor allem von den Hauptpersonen ein gutes Charakterbild machen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten finden Tom und Mascha gut als Ermittlerpaar zusammen und man folgt ihnen auf der wendungsreichen Suche nach Lilli, die leider etwas abrupt endet und mehr Fragen aufwirft, als dass sie löst. Damit soll gezielt der Leser zum Lesen des zweiten Bandes gebracht werden, wenn er irgendeine Art von Fallaufklärung sich wünscht. Und genau diese Wahl der künstlichen Spannungserzeugung zusammen mit den kurzen Cliffhanger-Kapiteln lassen mich zwiespältig zurück trotz der an sich guten Story und Schreibstils. Ich bevorzuge Krimis, die, wenn sie Teil einer mehrteiligen Reihe sind, einige Fragen bezüglich des Falles lösen, sodass man zwar gespannt auf den weiteren Band ist, aber dennoch das Gefühl bekommt, dass ein Teil des Falles gelöst wurde.

So ist der Kriminalroman "Der Strand - Vermisst" nichts Halbes und nichts Ganzes und handlungstechnisch schwer richtig zu beurteilen, da so viele Fragen noch offen sind. Dementsprechend kann ich das Buch nur all denjenigen empfehlen, die von vornherein gewillt sind, die komplette Trilogie zu lesen und die Sprache und den Aufbau des Krimis mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.11.2022

Agenten-Thriller ohne Thrill

EAST. Welt ohne Seele
0

"EAST. Welt ohne Seele" von Jens Henrik Jensen ist ein mittelmäßig gelungener Agenten-Thriller und der Auftakt um eine neue Reihe um den CIA-Agenten Jan Jordi Kazanski, dem eindeutig der Thrill und die ...

"EAST. Welt ohne Seele" von Jens Henrik Jensen ist ein mittelmäßig gelungener Agenten-Thriller und der Auftakt um eine neue Reihe um den CIA-Agenten Jan Jordi Kazanski, dem eindeutig der Thrill und die Tiefe fehlen.

Klingt die Handlung zunächst noch vielversprechend und nach einem rasanten Katz-und-Maus-Spiel zwischen Agenten mit wechselnden Loyalitäten und einer berüchtigten Unterweltgröße mit dem ominösen Namen "das Weib" von Krakau quer durch Europa Ende der 90er-Jahre, werden die Erwartungen auf einen spannenden Agenten-Thriller nach Lesen der ersten Seiten schnell enttäuscht.

Oberflächliche und stereotypische Charaktere, unnötige Ortsbeschreibungen und ständige Perspektivenwechsel sorgen eher für Desinteresse und Verwirrung als für ein fesselndes Lesen. Wenn der Protagonist Kazanski mal nicht trinkt oder mit irgendjemanden schläft, entkommt er nur knapp einem Anschlag auf sein Leben oder findet mehr durch Zufall als durch wirklicher Ermittlungsarbeit Hinweise, um wen es sich bei dem "Weib" handeln könnte. Kein Wunder, dass die CIA ihn beurlaubt hat, Sympathien kann er jedenfalls nur schwer wecken. Besonders in der Beschreibung der weiblichen Charaktere und dem häufigen Gebrauch von vulgären Ausdrücken merkt man dem Thriller an, dass es sich hierbei um ein älteres Werk des Autors der OXEN-Reihe handelt, wirken diese doch ziemlich aus der Zeit gefallen.
Immerhin nimmt etwa ab Mitte des Handlungsverlaufes die Geschichte endlich an Fahrt auf und zeigt sein Potenzial eines actionreichen Thrillers. Was insgesamt leider etwas spät ist, um mich für Kazanski zu erwärmen und seiner weiteren Agententätigkeit in weiteren Bänden.

Mit interessanten Themen wie illegaler Autohandel, konkurrierenden Geheimdiensten und einem interessanten Setting in Krakau waren gute Voraussetzungen für einen fesselnden Agenten-Thriller gegeben, der leider in der Umsetzung mich nicht wirklich überzeugen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2022

Selbstverliebte Suche nach dem Seelenverwandten

Dein Schicksal in den Sternen
0

Eine überraschende astrologische Deutung schickt Natasha Sizlo - geschieden, pleite, schwer getroffen vom Tod ihres Vaters - auf eine unerwartete und schicksalhafte Reise nach Frankreich, auf der Suche ...

Eine überraschende astrologische Deutung schickt Natasha Sizlo - geschieden, pleite, schwer getroffen vom Tod ihres Vaters - auf eine unerwartete und schicksalhafte Reise nach Frankreich, auf der Suche nach ihrem Seelenpartner, der an einem bestimmten Datum an einem bestimmten Ort geboren wurde: am 2. November 1968 in Paris.

Unterteilt in 12 Kapitel, die jeweils mit einer Einführung in eines der 12 Häuser der Astrologie beginnen, trifft man auf Natasha, Immobilienmaklerin in Los Angeles und nach der Trennung von Philippe alleinerziehende Mutter, wie sie nach dem Besuch einer Astrologin beginnt, sich auf die Suche nach ihren Seelenverwandten in Paris zu machen. Sie überredet ihre Schwester Tara und ihre Freundin Nicole sie dabei zu begleiten. Was folgt, ist anschaulich erzählte wahre Geschichte, die teils schwer nachvollziehbar war und mich nicht so richtig fesseln konnte.
Zum einen wurde ich mit Natasha zu keinem Zeitpunkt richtig warm, hinterließ sie auf mir doch einen zu egoistischen und teils naiven Eindruck. Sie beschrieb sich zwar als pleite, aber gleichzeitig verkaufte sie Häuser mit hohen Provisionen und gab Geld für Luxusartikel aus. Außerdem war sie in Paris größtenteils mit sich selbst beschäftigt und bekam wenig davon mit, was um sie herum passierte.
Zum anderen muss man sich für Astrologie interessieren bzw. spirituell eingestellt sein, nimmt doch der astrologische Glaube einen großen Teil im Buch ein.

Am besten haben mir die Stellen in der Geschichte gefallen, in denen sie ihre Zeit mit ihrem verstorbenen Vater beschreibt und was er ihr in ihrem Leben bedeutet hat.

Insgesamt ist "Dein Schicksal in den Sternen" unterhaltsam und kurzweilig geschrieben, aber letztlich auch nicht viel mehr. Es ist eine Geschichte über Liebe, Verlust und Familie, die mich leider nicht so richtig begeistern konnte, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass ich wenig bis gar nichts mit Astrologie anfangen kann. Wer demgegenüber aber aufgeschlossen ist, kann der Lektüre vielleicht mehr abgewinnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere