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Veröffentlicht am 10.12.2022

Grönlandkrimi

Der Mondmann - Blutiges Eis
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Der Profiler Jens Lerby aus Kopenhagen agiert beruflich wie privat wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen. Nachdem er es allzu arg getrieben hat, beordert sein Chef ihn ad hoc in eine abgelegene ...

Der Profiler Jens Lerby aus Kopenhagen agiert beruflich wie privat wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen. Nachdem er es allzu arg getrieben hat, beordert sein Chef ihn ad hoc in eine abgelegene Kleinstadt nach Grönland. Hier sind drei Menschen auf bestialische Weise getötet worden, Lerby soll die örtliche Polizei unterstützen. Lerby reist missmutig an und bleibt sich in seiner poltrigen Art treu. Er trifft dort auf sehr besondere Menschen, die ihm ähnlich misstrauisch gegenüber stehen, wie er ihnen. Jahrelang kamen einschneidende Eingriffe per Dekret aus der fernen Zivilisation, die die Inuit ohne Wenn und Aber umzusetzen hatten, dass man ihnen damit Unrecht tat, ihre Traditionen missachtete und ihnen die Lebensgrundlage entzog kümmerte keinen. So prallen hier zwei Welten aufeinander, die sich jedoch während der folgenden Ermittlungsarbeit annähern. Während die Ermittlungen sich nur stockend entwickeln, lernt Lerby einiges über die Traditionen vor Ort und gewinnt den Respekt der Menschen, weil er es schafft ihnen Respekt zu erweisen. Er ist nicht bereit in dem Fall klein bei zu geben und setzt sich auch schwierigen Situationen aus. Die Beschreibung der Landschaft und des Klimas sind gut eingebunden, die Kälte wird spürbar transportiert. Die Probleme und einige Traditionen und Legenden der Inuit fließen beiläufig in die Geschichte ein. Lerby glaubt nicht wie die Einheimischen an eine Fabelwesen, hartnäckig verfolgt er die kleinen Spuren, die er findet.

Die verschiednen Charaktere sind sehr unterschiedlich und bis in die Nebenfiguren gut ausgearbeitet. Lerby, der Schamane Magnus und seine weltoffene Enkelin Pally, sie schwedischen Gerichtsmedizinerin und die Polizisten verfügen alle über besondere Eigenheiten, sie wirken glaubwürdig und machen teils eine Entwicklung durch, die man gerne verfolgt.

Der Fall endet etwas abrupt, aber doch schlüssig. Die Mischung aus Krimi, Kultur und aktuellen Problemen ist gut gemacht. Mich hat der Krimi gut unterhalten, auch wenn es noch etwas Luft nach oben gab. Es soll wohl der Auftakt einer Reihe sein, ich würde mich freuen nochmal gemeinsam mit Jens Lerby zu ermitteln.

Das Cover und auch der Titel passen sehr gut, was mir besonders gefiel, war die Erklärung des Titels, die sich am Ende noch ergab.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 04.12.2022

24 Adventsandachten

Wenn der König wiederkommt
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... worauf es sich zu warten lohnt ...

In der Adventszeit warten wir auf Weihnachten, das ist auf unterschiedlichste Weise möglich. Jeder bereitet sich anders vor. In diesem kleinen Buch hat Miriam Speckmann ...

... worauf es sich zu warten lohnt ...

In der Adventszeit warten wir auf Weihnachten, das ist auf unterschiedlichste Weise möglich. Jeder bereitet sich anders vor. In diesem kleinen Buch hat Miriam Speckmann 24 Adventsmomente kreiert, die man mit ihr als Vorbereitung erleben kann.

24 Andachten, zu unterschiedlichen Themen (Kerzen, Zweifel, Gericht und Gerechtigkeit, Wachsam, Geduld, Auferstehung, Bekennen, Apokalypse u.a.), jeweils 6 Seiten lang inclusive Bibelzitat, Anregung zur vertiefenden Bibellesung, Umsetzungsidee für den Alltag u.a. sorgen für Ruhemomente aber auch für Impulse. Die persönlichen Berichte aus dem eigenen Alltag und die geschilderten Szenen aus ihrem Alltag bringen ab und an Wiedererkennungsmomente. Das Buch ist sehr schön und schlicht gestaltet.

Der Autorin geht es nicht nur darum das Kind in der Krippe zu feiern, sondern um das Warten auf den König, der wiederkommen wird und der den vollkommenen Frieden bringt. Die Texte und Anregungen sind sehr stark von diesem Gedanken geprägt. Daher ist das Buch eher für überzeugte Christen geeignet.

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  • Erzählstil
Veröffentlicht am 28.11.2022

Umweltschutz kann jeder

Schneide das Blatt
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Eine schöne aufrüttelnde Geschichte, in der es um Klima- und Umweltschutz geht.

Eine Ameise, die als Kundschafterin arbeitet, beobachtet die Umwelt mit wachen Augen und sieht die Katastrophe kommen. Ihre ...

Eine schöne aufrüttelnde Geschichte, in der es um Klima- und Umweltschutz geht.

Eine Ameise, die als Kundschafterin arbeitet, beobachtet die Umwelt mit wachen Augen und sieht die Katastrophe kommen. Ihre Bemühungen die anderen Ameisen zu belehren, bewirken zunächst nichts. Sie gibt dennoch nicht auf, beobachtet weiter, zieht Schlüsse und findet schließlich einen Weg. Ein spannender Mikrokosmos.

Eine besondere Geschichte, die in gewisser Weise unsere menschliche Gesellschaft widerspiegelt, auch wenn es hier glaubhaft um Ameisen geht. Die kleine Ameise kämpft zunächst gegen Windmühlen. Die Anderen können die Notwendigkeit zum Handeln nicht sehen, bzw. wollen es nicht sehen. "Andere sind noch schlimmer" oder "das bisschen macht nichts" sind typische Argumente gegen ein Umdenken und einen Wandel. Man ist sich zu klein, um einen Unterschied zu machen. Die kleine Ameise findet erst spät Unterstützung und Gleichgesinnte, die Schar ihrer Anhänger wächst erst spät. Gut, dass sie so einen großen Kampfgeist hatte, sonst wäre viel verloren gegangen.

Eine kurze Parabel in einem kleinen Buch, dass auch etwas Fachwissen zu den Blattschneideameisen vermittelt. Die Themen Umwelt und Umweltschutz steht jedoch im Vordergrund und werden knapp aber gut beleuchtet. Es wird deutlich, dass Beharrlichkeit und Konsequenz notwendig sind. Kleine Schritte und kleine Lebewesen können auch einen Unterschied bewirken. Eine tolle Botschaft.

Das Buch kommt ein wenig, wie ein Kinderbuch daher, ist aber keines. Aufgrund des Umfangs, des Erzählstil und der Botschaft können es aber auch junge Leser gut verstehen, ggfs mit Unterstützung. Das ich die Zielgruppe nicht ohne weiteres zuordnen konnte, gefiel mir anfangs nicht ganz so gut. Ab und an hätte ich mir eine etwas lebhaftere Illustration gewünscht.

Fazit: Auch Kleinigkeiten zählen und Kleine können Großes bewirken.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.11.2022

Begleiter im Advent

Dezember Journal
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Das Dezemberjournal von Theresa Baumgärtner ist optisch und haptisch wirklich wunderschön, es ist wertig und edel.

Für jeden Tag gibt es ein paar Seiten, auf denen sich vielfältige Inspirationen finden: ...

Das Dezemberjournal von Theresa Baumgärtner ist optisch und haptisch wirklich wunderschön, es ist wertig und edel.

Für jeden Tag gibt es ein paar Seiten, auf denen sich vielfältige Inspirationen finden: neben der Möglichkeit eigene Eintragungen vorzunehmen, gibt es viele stimmungsvolle Bilder, die zum Betrachten einladen, Koch- und Backrezepte, Bastelideen, Lieder, Gedichte und Geschichten. Das Buch lädt wirklich dazu ein, darin zu blättern und sich damit zu beschäftigen. Eine schöne Möglichkeit zur Ruhe zu kommen oder evtl. auf neuen Terrain tätig zu werden. Mir gefällt, dass sich Vieles ohne große Vorbereitung umsetzen lässt, man muss nicht zwingend einkaufen oder Dinge vorbereiten, um die Ideen umzusetzen.

Die Auswahl der Gedichte und Geschichten ist sehr schön, leider kannte ich den Großteil davon schon, da hatte ich mir mehr Neues erhofft. Wer noch nicht so viele Weihnachts- bzw. Winterbücher dieser Art gelesen hat, wird diesen Kritikpunkt vermutlich nicht teilen.

Fazit: ein sehr liebevoll gestaltetes Journal, dass durch den Dezember führt.

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Neuer Fall für die Polizeibergführer

Mord am Kehlsteinhaus
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Simon Perlinger ist mittlerweile Leiter der Kripo Berchtesgaden, mit Luisa Sedlbauer bildet er nach wie vor ein gutes und vor allem sportliches Team, das keine Anstrengungen am Berg scheut.
In diesem Band ...

Simon Perlinger ist mittlerweile Leiter der Kripo Berchtesgaden, mit Luisa Sedlbauer bildet er nach wie vor ein gutes und vor allem sportliches Team, das keine Anstrengungen am Berg scheut.
In diesem Band geht es gleich um mehrere Vorkommnisse rund um das Kehlsteinhaus: ein blutbeschmierter Lift und ein verschwundener Unternehmer geben ebenso Rätsel auf, wie sein in der Nähe abgestürzter Bruder oder Anschläge mit Pfeil und Bogen.
Simon und Luisa müssen mit viel Geduld und Fleißarbeit Fakten sammeln und immer wieder neu interpretieren. Lange bleibt unklar, ob es sich um einen oder gar mehrere Fälle handelt. Mit immer neuen Wendungen, kurzen Kapiteln, Perspektivwechseln und kleinen Cliffhangern schafft es der Autor Spannung und Tempo zu erzeugen. Es handelt sich hier um den zweiten Teil einer neuen Reihe. Das Wiedersehen mit den Figuren macht Spaß, deren Weiterentwicklung ist gut geschildert, aber die Vorkenntnisse des ersten Bandes sind nicht zwingend notwendig, um hier zu folgen und Spaß zu haben. Es fließt viel Lokalkolorit und Wissenswertes mit in die Handlung ein, bei der man ordentlich miträtseln kann. Die Charaktere sind bis in die Nebenfiguren gut gezeichnet.
Ein tolles Buch für alle, die gerne Krimis lesen und dabei auch regionale Informationen bekommen möchten.

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