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Veröffentlicht am 26.11.2017

Psychologischer Krimi

Stille Wasser
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Tessa Ravens hat eine Praxis für Psychotherapie und arbeitet ehrenamtlich in Hamburg beim Kriseninterventionsteam. Hier setzt sie ihre psychologischen Fähigkeiten ein, um Menschen zu helfen, die gerade ...

Tessa Ravens hat eine Praxis für Psychotherapie und arbeitet ehrenamtlich in Hamburg beim Kriseninterventionsteam. Hier setzt sie ihre psychologischen Fähigkeiten ein, um Menschen zu helfen, die gerade Opfer oder Augenzeuge eines schrecklichen Unglücks geworden sind.

Ein Anruf der Polizei reißt sie aus der sommerlichen Idylle. Es gibt eine Bombendrohung auf einem Kreuzfahrtschiff im Hafen und Tessa sowie weitere Mitglieder des Teams sollen sich um die Passagiere kümmern, die vom Schiff schnellstens evakuiert werden. Im Terminal trifft Tessa auf einen ihrer Patienten, Walter Petersen, der unter Todessehnsucht leidet. Er hat sich gemeinsam mit seiner Frau Christa einer Besuchergruppe angeschlossen, die das Schiff besichtigte.

Doch am vermeintlichen Fundort der Bombe, den der anonyme Anrufer genannt hatte, findet die Polizei die Leiche von Claudia Spiridon, erste Hausdame auf dem Kreuzfahrtschiff und einen Rucksack, der große Mengen Drogen enthält. Torben Koster, der Freund von Tessa Ravens und sein Kollege Michael Liebetrau, genannt Liebchen, beide vom LKA, beginnen mit den Ermittlungen.

Dies ist bereits der dritte Band um die Hamburger Psychotherapeutin Tessa Ravens, obwohl ich die beiden ersten Bände nicht kenne, hatte ich keine Probleme in die Geschichte hineinzufinden.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und bildhaft. Während des gesamten Krimis fließt das Fachwissen von Angélique Mundt mit ein, dieses geschieht geschickt, aber maßvoll. Es taucht immer wieder die Frage auf: Wie weit geht ein Mensch, um seine Liebe zu retten? An verschiedenen Personen werden unterschiedliche Verhaltensweisen dargestellt, die teilweise sehr ergreifend sind. Dies macht das Buch aber nicht zu einem spannungsarmen Krimi, sondern gekonnt wird der Spannungsbogen aufgebaut, der sich durch überraschende Wendungen weiter steigert und den Leser lange im Unklaren lässt, wer die Hausdame Claudia Spiridon getötet hat.

Ein besonderer Krimi, der sich durch den zusätzlichen psychologischen Blickwinkel abhebt.

Veröffentlicht am 07.08.2017

Unterhaltsame Familiengeschichte

Ein Haus voller Träume
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In dem Haus voller Träume, in den andalusischen Bergen, wartet Lucy auf die Ankunft ihrer Geschwister Tom und Jo. Hier hatten sie ihre Kindheit verbracht und ihre Mutter Hope hat bis kurz vor ihrem Tod ...

In dem Haus voller Träume, in den andalusischen Bergen, wartet Lucy auf die Ankunft ihrer Geschwister Tom und Jo. Hier hatten sie ihre Kindheit verbracht und ihre Mutter Hope hat bis kurz vor ihrem Tod hier gelebt. Nun wollen die Geschwister, die Wünsche ihrer Mutter erfüllen. Es sollte noch eine Party mit all ihren Freunden gefeiert werden, anschließend sollte ihre Asche an ihrem Lieblingsplatz in Andalusien verstreut werden. Damit es keinen Streit unter den Geschwistern um das Haus gibt, war geplant, dieses zu verkaufen.

Tom und seine Frau Belle treffen mit ihren Söhnen ein. Nur Jo und ihre Tochter Ivy kommen nicht pünktlich, denn Jo wartet auf ihren Koffer im Flughafen von Malaga. Der Koffer bleibt verschwunden. Jo mag sich nicht das Entsetzen ihrer Geschwister vorstellen, denn in dem Koffer war die Asche ihrer Mutter.

Es werden Tage voller Erinnerungen und Überraschungen, denn ihre Mutter hat den Geschwistern etwas Besonderes hinterlassen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist flüssig und leicht, so dass ich schnell in die Familiengeschichte eintauchen konnte. Geschickt hat die Autorin Gegenwart und Vergangenheit verwoben. Die Personen waren wunderbar beschrieben, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte. Im Laufe der Geschichte lernte ich sie immer besser kennen. Sie waren mir nicht alle sympathisch, wirkten aber alle sehr realistisch. Wobei ich bei den Gästen ein wenig Probleme hatte, sie richtig einzuordnen.

Durch die bildhaften Beschreibungen und das wunderschöne Cover fühlte ich mich im Haus voller Träume heimisch.

Eine unterhaltsame Lektüre, das richtige zum Entspannen und Träumen.

Veröffentlicht am 23.07.2017

Schatten der Vergangenheit

Nachtblau
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Der historische Roman beginnt im Jahr 1654. Die junge Catrijn ist früh Witwe geworden. Sie will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und aus dem kleinen Dorf De Rijp weggehen. Sie sucht eine Arbeit als ...

Der historische Roman beginnt im Jahr 1654. Die junge Catrijn ist früh Witwe geworden. Sie will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und aus dem kleinen Dorf De Rijp weggehen. Sie sucht eine Arbeit als Haushälterin, um Geld zu sparen und will sich ein eigenes Leben aufbauen. Durch Zufall findet sie eine Anstellung in Amsterdam. Sie ist begeistert von allem Neuen, was auf sie einstürmt, besonders als ihre Dienstherrin sie mit ins Atelier zu Rembrandt nimmt. Catrijn kann selbst gut malen, versteckt aber ihr Talent. Lange kann sie nicht in Amsterdam bleiben, denn die Vergangenheit holt sie ein. Sie flieht nach Delft und erhält hier eine Anstellung in einer Manufaktur als Keramikmalerin.

Simone van der Vlugt hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil. Durch die Ich-Erzählerin Catrijn fühlt man sich dem Geschehen sehr nahe. Ihre Sichtweise kann man durch ihre Gedanken gut nachvollziehen. Die Charaktere sind vielschichtig gezeichnet, haben Ecken und Kanten, so dass sie sehr authentisch wirken. Geschickt hat die Autorin historische Personen wie Rembrandt, Nicolaes Maes und Jan Vermeer in die Geschichte mit einfließen lassen. Aber auch die Entwicklung der Keramikmanufakturen in Delft wurde anschaulich beschrieben.

Ich konnte mit diesem Buch in eine andere Zeit abtauchen und fühlte mich gut unterhalten. Wer historische Romane liebt und Interesse an der Porzellanherstellung und den Niederlanden im 17. Jahrhundert hat, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht am 13.07.2017

Witzige Krimikomödie

Mordsacker
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Im Zuge des Zeugenschutzprogrammes hat es Klara Himmel und ihre Familie von der Großstadt nach Mecklenburg verschlagen. In dem kleinen Dorf Mordsacker, gefühlt am Ende der Welt, fällt es Klara schwer, ...

Im Zuge des Zeugenschutzprogrammes hat es Klara Himmel und ihre Familie von der Großstadt nach Mecklenburg verschlagen. In dem kleinen Dorf Mordsacker, gefühlt am Ende der Welt, fällt es Klara schwer, sich als Hausfrau zu versuchen. Ihr eintöniges Leben wird unterbrochen, als ihr Mann Paul, der neue Dorfpolizist, zu einem unnatürlichen Todesfall gerufen wird. Der Bioschweinebauer Siggi Schlönkamp wird erstickt in seiner Güllegrube aufgefunden. Trotz Krankheit macht sich Paul auf den Weg und vermutet, dass es sich um einen Unglücksfall handelt, da der Bauer unvorsichtig gewesen ist. Klara ist anderer Meinung und beginnt zu ermitteln, denn sie kennt sich in der Polizeiarbeit aus, da sie als Schauspielerin eine Kommissarin gespielt hat.

Schon das Cover weist darauf hin, dass die Geschichte auf dem Land spielt. Es ist eine witzig schräge Krimikomödie. Cathrin Moeller hat einen leichten lockeren Schreibstil mit wunderbaren bildhaften Beschreibungen. Ich habe es direkt vor mir gesehen, wie Klara in Kostüm und Pumps in den Hofladen stöckelt, beäugt von den anderen Kunden. Natürlich ist in dem Buch vieles überzeichnet und ländliche Klischees werden nicht ausgelassen. Gut gefallen hat mir, dass durchaus Spannung aufkommt. Klara ermittelt viele Verdächtige, die Gründe hatten den Mord zu begehen, doch bis zum Schluss wusste ich nicht, wer die Tat begangen hat.

Eine witzige Krimikomödie, bei der die Spannung nicht zu kurz kommt.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Ein Glückskater auf Reisen

Darcy - Der Glückskater und der Geist von Renfield Hall
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Im Prolog erfährt man mehr über den Kater Darcy, der seine Familie verloren hat und auf der Suche nach ihr, taucht er plötzlich auf und verändert das Leben der Menschen.

Freda ist erst vor kurzem Witwe ...

Im Prolog erfährt man mehr über den Kater Darcy, der seine Familie verloren hat und auf der Suche nach ihr, taucht er plötzlich auf und verändert das Leben der Menschen.

Freda ist erst vor kurzem Witwe geworden. Sie lebt allein auf dem alten Herrensitz Renfield Hall. Das Geld ist knapp und die fälligen Reparaturen sind mit hohen Kosten verbunden. Viele Erinnerungen sind mit dem Haus verbunden. Sinnvoll wäre es das Haus zu verkaufen, doch die Kinder sind damit nicht einverstanden. Ohne Ausbildung bekommt sie keinen Job. So versucht sie über bed and breakfast und einen Afternoon Tea Geld zu verdienen. Wird sie das Haus halten können und wie kann der Kater Darcy ihr helfen?

Wer einen ausgeprägten Katzenroman erwartet, sollte nicht enttäuscht sein, denn der Glückskater Darcy spielt nur eine Nebenrolle. Das Buch ist in einer einfachen Sprache geschrieben. Es liest sich leicht und flüssig. Obwohl ich die ersten Bände dieser Reihe nicht kenne, bin ich schnell in die Geschichte hineingekommen. Gut konnte ich mich in Freda hinein fühlen, da sie sehr authentisch gezeichnet war. Mit viel Liebe zu Details konnte man sich die Personen und das Geschehen bildlich vorstellen.

Diese kurzweilige Lektüre ist ideal, um den Alltag hinter sich zu lassen und eignet sich nicht nur für Katzenliebhaber.