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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2023

Interessanter Ansatz

Das glückliche Geheimnis
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Arno Geiger hat jahrzehntelang ein Doppelleben geführt: Noch bevor er als Autor den Durchbruch hatte, ist er frühmorgens mit dem Fahrrad in den Straßen unterwegs gewesen und hat dabei einige besondere ...

Arno Geiger hat jahrzehntelang ein Doppelleben geführt: Noch bevor er als Autor den Durchbruch hatte, ist er frühmorgens mit dem Fahrrad in den Straßen unterwegs gewesen und hat dabei einige besondere Funde machen können. Nun erzählt er davon mit großer Offenheit. Zudem erfährt der Leser auch einiges aus seinem Leben.

Es ist ein interessantes Doppelleben, das Arno Geiger jahrzehntelang geführt hat, so anstrengend einerseits und entspannend andererseits dies auch für ihn war. Die Geschichte ist autobiografisch angesetzt. So interessant ich diesen Ansatz finde, so schwer habe ich mich mit dem Buch getan. Dabei kann ich gar nicht so recht sagen, woran dies lag. An sich finde ich es spannend, den Stoff für die eigenen Werke aus dem Müll der Menschen um sich herum herauszufischen. Und doch konnte ich mich in Arno Geigers Leben nicht so ganz zurechtfinden.

Dieses Buch und ich, wir haben nicht richtig miteinander auskommen können. Es fällt mir schwer, es weiter zu empfehlen. Doch zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Grandiose Kulisse, oberflächlicher Liebesroman

Nordlicht-Liebeszauber
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Louisa soll eine Reisereportage über Finnland im Winter schreiben. Der angekündigte Fotograf ist krank geworden, stattdessen trifft sie auf den attraktiven Miro, der jede Ecke von Finnland zu kennen scheint. ...

Louisa soll eine Reisereportage über Finnland im Winter schreiben. Der angekündigte Fotograf ist krank geworden, stattdessen trifft sie auf den attraktiven Miro, der jede Ecke von Finnland zu kennen scheint. Jeder der beiden ist überrascht vom anderen, und so zeigt sich bei aller Kratzbürstigkeit bald ein kleines bisschen Anziehung zwischen den beiden. Der Auftrag bringt sie immer näher zueinander, und doch weiß Lou ganz genau, dass sie nach dieser Reportage nach Bali gehen will, während Miro fest verwachsen ist mit Finnland…

Man ahnt sehr schnell, wie diese Geschichte enden wird. Spannend war für mich die Finnland-Reise der beiden, denn Miro hat jede Menge guter Ideen im Kopf, wie er sein Land auch im kalten Winter für Gäste schmackhaft machen kann. Ansonsten bleibt das Buch recht kitschig, die Personen eher oberflächlich, und auch die Lösung war nicht wirklich etwas Besonderes.

Diese leichte Liebesgeschichte überzeugt noch am ehesten mit der Kulisse Finnlands, ansonsten blieb sie mir doch in allen Punkten zu sehr an der Oberfläche. Mit viel gutem Willen vergebe ich 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Leben in einer Welt voller Gefahren

Das Gesetz der Natur
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Gaia lebt nach einer Katastrophe versteckt in den Wäldern, zusammen mit dem Jäger und dem Lehrer. Als sie gefasst wird, ist sie in Lebensgefahr, doch ihre Fähigkeit zu lesen rettet sie. Doch sie muss sich ...

Gaia lebt nach einer Katastrophe versteckt in den Wäldern, zusammen mit dem Jäger und dem Lehrer. Als sie gefasst wird, ist sie in Lebensgefahr, doch ihre Fähigkeit zu lesen rettet sie. Doch sie muss sich entscheiden, auf welcher Seite sie kämpfen möchte, denn sie ist nun Teil eines Clans, der mit anderen rivalisiert. Immer wieder muss sie sich entscheiden, welchen Weg sie gehen möchte…

Es ist eine Welt, die für die überlebenden Menschen voller Gefahren ist. Insbesondere aber ist sie gefährlich für Mutanten, und Gaia ist eine solche. Die Menschen jagen nämlich die Mutanten und töten sie. Nur Gaia konnte dem bisher entgehen, indem sie versteckt in den Wäldern lebte. Ihr Leben ist voller Gefahren, sie muss immer wieder neue Kämpfe ausfechten, um zu überleben und auch ihrem Sohn ein gutes Leben zu ermöglichen. Doch mir war die Geschichte zu kampflastig, ich war es irgendwann leid, erneut von einem Kampf zu lesen, und so hätte ich fast Gaias Aufgabe überlesen, nämlich die letzten Ausgaben gedruckter Bücher zu finden. Über die Hintergründe der Katastrophe erfährt man als Leser leider recht wenig, und auch Gaias Außenseitertum als Mutantin wird sehr lange nicht erklärt, so dass ich anfangs mit dem Begriff überhaupt nichts anfangen konnte. Mir fiel es insgesamt eher schwer, mich in ihre Situation einzufühlen und ihre Entscheidungen nachzuvollziehen. Der sehr ausschweifende Erzählstil hat meinen Lesefluss zusätzlich behindert.

Zusammenfassend muss ich leider sagen, dass dieses Buch nicht so ganz meinen Erwartungen entsprochen hat. Ich kann es nur bedingt weiter empfehlen und vergebe 3 von 5 Sternen. Die Fortsetzung werde ich eher nicht lesen...

Veröffentlicht am 27.12.2022

Plätschert eher vor sich hin

Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands
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Amely ist nach dem Tod ihrer Mutter sehr traurig. Doch die Landschaft am Loch Lomond hat es ihr angetan, und da ist auch noch Peter, den sie sehr mag. Und obwohl Amely eigentlich nach Edinburgh zurückfahren ...

Amely ist nach dem Tod ihrer Mutter sehr traurig. Doch die Landschaft am Loch Lomond hat es ihr angetan, und da ist auch noch Peter, den sie sehr mag. Und obwohl Amely eigentlich nach Edinburgh zurückfahren wollte, beginnt sie ganz neue Pläne zu spinnen…

Das Buch gehört zu einer Reihe über den Strickladen in den Highlands; für mich ist es der erste Band, den ich kennengelernt habe. Man kann sich gut in die Geschichte hineindenken, auch ohne die Vorgängerbände zu kennen, denn die wichtigen Informationen werden wiederholt. Doch mir fehlte die Spannung, die Geschichte plätscherte eher vor sich hin, mit ein bisschen Drama zwischendrin. Der Plot ist vorhersehbar, und so hat mich das Buch kaum ins Geschehen hineinziehen können. Interessant wird das Buch mit den angehängten Details zum Stricken, denn anschließend an die Geschichte gibt es einige Beschreibungen zu Strickprojekten aus dem Buch, die nachgearbeitet werden können.

Das Buch ist leicht lesbar, doch so richtig überzeugen konnte es mich nicht. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Kein einfacher Weg

Anleitung ein anderer zu werden
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Édouard ist auf dem Land geboren, in einer Familie, die von extremer Armut gekennzeichnet ist. Auf der Schule ist er eher ein Einzelgänger. Doch Édouard kommt aufs Gymnasium, dort fasst er den Entschluss, ...

Édouard ist auf dem Land geboren, in einer Familie, die von extremer Armut gekennzeichnet ist. Auf der Schule ist er eher ein Einzelgänger. Doch Édouard kommt aufs Gymnasium, dort fasst er den Entschluss, aus diesem Leben seiner Familie hinauszuwachsen. Vom Dorf zieht er nach Amiens, weitere große Pläne kommen hinzu. Es ist kein einfacher Weg, den er sich ausgesucht hat…

Mit gerade mal 30 Jahren schreibt der Autor Édouard Louis seine Autobiografie, nachdem er bereits einen weiteren Roman aus seiner Kindheit veröffentlicht hat. Er ist schonungslos in seiner Anleitung für sich selbst, wie er zu einem anderen Ich gefunden hat. Das macht ihn nicht wirklich sympathisch, fand ich. Er zahlt einen hohen Preis dafür, sich in eine andere „Welt“ emporzuarbeiten, hinterlässt Freundschaften, bricht mit seiner Familie, ja, er verändert selbst seinen Namen – und bleibt doch in innerer Kommunikation mit seinem Vater gefangen. Wird er ewig von der Scham seiner Herkunft behaftet bleiben? Das Buch hat mich etwas zwiespältig hinterlassen: Die Geschichte selbst empfinde ich als sehr spannend, doch mit dem Charakter der Romanfigur wollte ich mich so überhaupt nicht anfreunden. Zwischendrin habe ich überlegt, ob ich das Buch nicht abbreche. Zu sehr wurde in meinen Augen der Fokus auf die Veränderung gelegt, da scheint mir der Charakter der Hauptfigur wie Wasser durch die Hände zu rinnen… Doch ist nicht genau das, was die Romanfigur eigentlich zum Ziel hat? Ein Ziel, mit dem ich offensichtlich nicht sehr viel anfangen kann.

Dieses Buch hat mich sehr zwiespältig hinterlassen, deshalb kann ich es nicht wirklich weiter empfehlen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen, mit dem Wissen, dass andere Leser wohl schon mehr mit diesem Buch anfangen können.

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