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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2022

Schöne Fortsetzung

Der Duft von Erde nach dem Regen
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Es geht weiter mit dem Schicksal der Familie Bruggmoser/Ponte. Anderl ist in Amerika, Franziska und Leopold leben noch am Apfelhof. Sie erleben Südtirol in einer Zeit der Krise. Deutsch zu sprechen ist ...

Es geht weiter mit dem Schicksal der Familie Bruggmoser/Ponte. Anderl ist in Amerika, Franziska und Leopold leben noch am Apfelhof. Sie erleben Südtirol in einer Zeit der Krise. Deutsch zu sprechen ist nicht erlaubt, rundherum reisen Juden aus dem deutschen Reich ein, um bald weiterzugehen. Schließlich verlassen auch die Südtiroler Juden ihr Land, so auch Franziskas Freunde. Franziska entscheidet sich trotz aller Vorbehalte gegenüber der italienischen Regierung, den Apfelhof mit der Pension weiterzuführen. Leopold, der Franziska ihre Hofübernahme nicht verziehen hat, sympathisiert mit den Faschisten. Johanna ist ebenso in einer Zwickmühle, wurde den Zugeständnissen gegenüber den Italienern gegenüber Franziskas Vater der Familie nicht verziehen...

Das Buch birgt eine ordentliche Portion Drama. Viele Schicksale ereignen sich in Südtirol. Mehrere Erzählstränge treffen sich im Buch immer wieder. Ich war berührt, wie unterschiedlich die Personen mit dem Schicksal in Südtirol umgehen. Und damit meine ich nicht nur das politische Geschehen. Man merkt nichts von einer heilen Welt, häusliche Gewalt wird ebenso wenig verschwiegen wie Naturkatastrophen und die Einflüsse der Umwelt. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Manche Charaktere wurden mir sympathischer als in Band 1, manche wieder weniger sympathisch, obwohl ich sie in Band 1 sehr mochte. Es zeigt deutlich die Spannungen eines Lebens in einer Zeit des Überganges, in der nichts so klar war. Der Krieg bahnt sich an, doch niemand weiß, was wirklich passieren wird. Die Menschen sehen Hitlers Machtergreifung, wissen aber nicht, welche Auswirkungen er haben wird. Diese Unsicherheit ist sehr gut spürbar im Buch, und das Buch endet auch ein wenig in dieser Schwebe der Unsicherheit- denn 1939 endet das Buch. Ich kann es kaum erwarten, Band 3 im April zu lesen.

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Veröffentlicht am 03.12.2022

wunderschön illustriertes, poetisches Buch

Wie ich dich liebe
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Dieses Buch ist eine einzige Liebeserklärung -
Es ist ein Buch mit sehr wenig Text, der mit poetischer Sprache die Liebe eines Elternteils beschreibt. Untermalt ist dieses Liebesgeständnis mit wunderschönen ...

Dieses Buch ist eine einzige Liebeserklärung -
Es ist ein Buch mit sehr wenig Text, der mit poetischer Sprache die Liebe eines Elternteils beschreibt. Untermalt ist dieses Liebesgeständnis mit wunderschönen und eindrucksvollen Illustrationen. Die Illustrationen sind divers und vielfältig. Viele verschiedene Elternteile unterschiedlichen Geschlechtes sind abgebildet. Auch finden sich Brille und Rollstuhl in den Illustrationen.

Ich hab das Buch mit meinem dreijährigen Sohn sehr oft gelesen. Besonders der Schluss hat ihm gefallen. Durch die Reimform hat er einen Kuss erahnt und mir schon beim ersten Mal einen Schmatzer auf die Wange gedrückt - ich liebe diese Momente! Es ist ein wirklich schönes Buch über die Liebe eines Elternteiles zu seinem Kind, ja eine mit stimmungsvollen Illustrationen in Szene gesetzte Liebeserklärung.

Ein wirklich schönes Buch voller Emotionen!

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Wunderschön illustriertes Bilderbuch mit wichtiger Botschaft

Vivi Wichtel hat kein Geld
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In diesem Buch geht es um eine liebe Wichtelfamilie. Diese Wichtelfamilie hat aber vor allem eines. Kein Geld. Vivi möchte wissen, was das heißt, kein Geld haben. Und was das ist. Sie weiß nur, immer am ...

In diesem Buch geht es um eine liebe Wichtelfamilie. Diese Wichtelfamilie hat aber vor allem eines. Kein Geld. Vivi möchte wissen, was das heißt, kein Geld haben. Und was das ist. Sie weiß nur, immer am Ende des Monats heißt es, nein. Und das macht Vivi traurig, wie man auch wunderbar an den Illustrationen sieht.
Kurzerhand beschließt Vivi Wichtel, dem kein Geld auf den Grund zu gehen, denn ihre Eltern reden nur leider miteinander über die Arbeit. Dabei würde die so gerne zu dem Birnenfest. Doch auch da hieß es kein Geld...
Vivi zieht deshalb los und fragt alle, was das ist, kein Geld. Und bekommt dabei sehr witzige Antworten, da nicht alle alles wissen dazu. Ihre Reise führt sie unter anderem zum Kohl und zum Kleidercontainer, aber schließlich auch zur Bank.

Die Geschichte wird wunderschön erzählt und ebenso schön illustriert. Es geht auch immer wieder einmal lustig zu, sodass diese auch nicht zu ernst wird und das Buch nicht schwer im Magen liegt beim Lesen. Im Gegenteil: Die Geschichte ermutigt und hat auch ein schönes Ende. Es macht aufs Neue bewusst, dass es Dinge gibt, die man sich nicht kaufen kann und die wichtiger sind als alles Geld der Welt. Diese Botschaft finde ich bezaubernd.

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Veröffentlicht am 01.12.2022

Sehr berührende Liebesgeschichte

Through my Heart – Ich begehre nur dich
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Ich kannte weder through my Windows noch die Netflix Verfilmung des ersten Bandes. Somit stieg ich relativ unbedarft in die Geschichte ein. Die drei Brüder haben mich gleich in den Bann gezogen. ...

Ich kannte weder through my Windows noch die Netflix Verfilmung des ersten Bandes. Somit stieg ich relativ unbedarft in die Geschichte ein. Die drei Brüder haben mich gleich in den Bann gezogen. Claudia wird als sehr tragischer Charakter dargestellt, in den man sich gut hineinfühlen kann. Ich mochte Claudia auf Anhieb und war berührt von ihrem schweren Schicksal. Sie ist ein sehr starker Charakter. Sie hat eine kranke Mutter, die als Claudia ein Kind war, aus einer toxischen Beziehung floh und auf den falschen Weg kam. Der Vater der Familie in der die Geschichte spielt, hat sie aufgenommen und als Haushälterin aufgenommen. Claudia übernahm die Stelle, als ihre Mutter nicht mehr konnte. Nun arbeitet sie als solche und abends versucht sie zu studieren. Irgendwie ist sie mit den Brüdern aufgewachsen, doch dann wurde es als Jugendliche kompliziert. Artemis gesteht Claudia ihre Gefühle...

Mir gefielen die beiden Hauptcharaktere sehr gut. Zwischenzeitlich wird es etwas kompliziert in Liebesdingen, aber das gehört ja zu einer guten Lovestory dazu. Mir hat der Schreibstil und die Storyline so gut gefallen, dass ich mir daraufhin den Netflix Film abgesehen habe zu Band 1, der mich eher enttäuscht hat. Claudia passte so gar nicht in die Beschreibung des Buches. Ich kann diese Geschichte wirklich jedem ans Herz legen, der gerne Liebesgeschichten mag.

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Veröffentlicht am 30.11.2022

romantisch aber auch sehr bedrückend

Die Wiege der Hoffnung
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Luise ist Jüdin in Berlin. Sie lebt in behüteten Verhältnissen auf, ihre Eltern haben eine Apotheke und gehören damit der Oberschicht an. Sie verstehen sich als Deutsche, haben einen deutschen ...

Luise ist Jüdin in Berlin. Sie lebt in behüteten Verhältnissen auf, ihre Eltern haben eine Apotheke und gehören damit der Oberschicht an. Sie verstehen sich als Deutsche, haben einen deutschen Pass. Doch sowohl Luise als auch ihr Bruder Hans bekommen es immer wieder in der Schule zu spüren, wie sich das Klima ändert... An der Schule geht noch ein Jude zur Schule, der sich aber nicht offen zum Judentum bekennt, Emilio, ein Italiener aus Apulien, den dessen Familie der Handel mit Olivenöl nach Deutschland bringt. Er verliebt sich in Luise. Das Buch erzählt von ihrer Liebe, aber auch ganz viel von den Familien der beiden. Ihre Geschichte wird erzählt bis zum Kriegsende. Dabei werden einige einschneidende Erlebnisse der Zeit damals sehr anschaulich und glaubhaft eingebaut.
Was mir an dieser Geschichte besonders gefallen hat, ist die Vielschichtigkeit der Charaktere. Kein Charakter bleibt makellos, von Glorifizierung sind wir weit entfernt. Jeder hat auf seine Weise etwas gemacht, das ethisch fragwürdig ist und unter anderen Umständen als schwierig zu beurteilen wäre. Emilio hat von Anfang an bewusst gelogen, um nicht als Jude aufzufallen etwa. Luise lässt sich auf ein fragwürdiges Angebot ein und handelt mit enteigneter Kunst. Das sind nur einige Beispiele und eher aus dem Anfang des Buches, um die Spannung nicht zu nehmen..
Diese Sichtweise auf die Zeit und die Charaktere gefiel mir gut. Es wurde deutlich, dass keiner recht vom anderen wusste, und jeder auf seine Weise versuchte, sich zu arrangieren. Ehrlich zu sein, schien fast unmöglich. Wem sollte man vertrauen? Wer wusste von welchen Absprachen? Wer durfte die Abstammung kennen? Wer die jeweilige Funktion des anderen?
Das ganze war in eine wunderschöne Erzählung gepackt, die auch von der Liebesgeschichte gerahmt war. Man darf sich davon aber keine prickelnden Liebesszenen oder ähnliches erwarten. Der Schwerpunkt des Buches liegt definitiv auf dem Lebensschicksal der Hauptprotagonisten. Dieses wird auf so berührende Weise erzählt, dass die Figuren einem richtig ans Herz wachsen und ihre Schicksalsschläge einem nahe gehen. Mir zumindest ging das Schicksal von Luise und Emilio sehr ans Herz. Ich hab mit ihnen bis zum Schluss mitgefiebert und kann nur sagen, es bleibt spannend bis zum Schluss!

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