Profilbild von hasirasi2

hasirasi2

Lesejury Star
online

hasirasi2 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit hasirasi2 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2022

Der Meister des Todes

Die Henkerstochter und die Schwarze Madonna (Die Henkerstochter-Saga 9)
0


Eigentlich will der ehemalige Schongauer Scharfrichter Jakob Kuisl zusammen mit seinem Enkel Paul die Familie in München besuchen – seine Tochter Magdalena, deren Mann Simon und ihre Tochter Sophia. Doch ...


Eigentlich will der ehemalige Schongauer Scharfrichter Jakob Kuisl zusammen mit seinem Enkel Paul die Familie in München besuchen – seine Tochter Magdalena, deren Mann Simon und ihre Tochter Sophia. Doch dann kommt auch Pauls Bruder Peter, der in Ingolstadt Medizin studiert, überraschend nach Hause. Kurfürst Max Emanuel hat ihn zu sich befohlen. Peter soll ihm als Pilger (und Spion) nach Altötting folgen, wo sich der Kurfürst mit dem deutschen Kaiser treffen wird, um zusammen zur Schwarzen Madonna zu beten und sich gegen die Türken zu verbünden. Außerdem soll Simon ihn als Kurfürstlicher Hofmedicus begleiten. Also macht sich die komplette Familie Kuisl auf nach Altötting. Dort sterben bald zwei Personen aus dem Umkreis der Herrscher. Was aus Familienausflug begann, wird schnell zur atemlosen Mörderjagd und die Kusils geraten selbst in Gefahr, weil der Attentäter bemerkt, dass sie ihm dicht auf den Fersen sind. „Ein Attentat auf den Kaiser und den Kurfürsten… Und ich dachte, wir machen einfach mal eine schöne Reise zusammen.“ (S 153)

Als Fan der ersten Stunde habe ich mich sehr über den inzwischen 9. Band der Reihe um den Scharfrichter Jakob Kusil und seine Tochter Magdalena gefreut. Inzwischen ermittelt die gesamte Familie, selbst die erst zehnjährige Sophia scheint ganz nach ihrer Mutter und ihrem Großvater zu kommen. Und das ist auch gut so, denn dem alten Scharfrichter geht es in letzter Zeit nicht gut, seine Hände zittern oft und er vergisst Wörter – er braucht also würdige Nachfolger. Paul, der gerade das Henkershandwerk bei seinem Onkel erlernt, scheint ungeeignet zu sein. Er kann seine Wut oft nicht kontrollieren, fügt anderen gerne Schmerzen zu und trinkt zu viel. Und er fühlt sich in der Familie nicht willkommen: „Ich war immer auf der anderen Seite, ich bin einer von denen, keiner von euch …“ (S. 269) Jakob Kuisl hat eine Ahnung, warum das so ist, weiß aber nicht, ob und wie er mit Magdalena darüber reden soll.

„Die Henkerstochter und die schwarze Madonna“ ist ein extrem persönlicher Fall für die Kusils, an dem die Familie zu zerbrechen droht. Neben der Mörderjagd müssen sie sich vor allem mit dem aus der Art geschlagenen Paul auseinandersetzen, der sich immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Bald müssen sie sich die Frage stellen: „Was ist uns unser Sohn wert? Würden wir für ihn auch morden?“ (S. 461) Und auch der alte Henker bringt sich mehr als einmal in die Bredouille, sei es durch sein loses Mundwerk oder sein „überschäumendes“ Temperament.
Was Paul mit Gewalt erreichen will, versuchen Peter und Simon durch ihren Verstand zu klären, leider kommen sie dadurch manchmal fast zu spät auf die Lösung, was vor allem Magdalena aufregt. Es geht heiß her und die kleine Sophia kocht unbeobachtet von allen ihr eigenes Süppchen.

Die Geschehnisse werden abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Familienmitglieder geschildert, dadurch wechseln der Handlungsstrang und -ort immer wieder, trotzdem bleibt es bis zum Ende spannend. Außerdem hat sich Oliver Pötzsch hier für sehr interessante Verdächtige entschieden, die ich aus Gründen der Spannung natürlich nicht verrate, und historische und medizinische Fakten geschickt mit der Handlung verwoben. Trotzdem kommt es für mich nicht ganz an die Vorgängerbände heran. Aber nach den dramatischen Ereignissen um Jakob und Peter bin ich sehr gespannt, wie die Reihe weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.12.2022

Heimat oder Freiheit

Die Suche nach Heimat
0

„Aber die meisten, die das Café besuchten, wollten sich mit Verlegern, Kritiken oder Künstlerkollegen treffen. Mascha konnte sich nicht Schöneres vorstellen, als eines Tages dazuzugehören und ihren eigenen ...

„Aber die meisten, die das Café besuchten, wollten sich mit Verlegern, Kritiken oder Künstlerkollegen treffen. Mascha konnte sich nicht Schöneres vorstellen, als eines Tages dazuzugehören und ihren eigenen Namen in der Zeitung zu lesen, über einem ihrer Texte.“ (S. 17/18)
Im Sommer 1928 glaubt die 21jährige Mascha im Romanischen Café in Berlin und bei Saul Kaléko endlich eine Heimat gefunden zu haben. Darum willigt sie auch in den Antrag des knapp 10 Jahre älteren Hebräischlehrers ein, obwohl sie sich eine Familie und Kinder noch gar nicht vorstellen kann. Sie will berühmt werden und ihr Leben genießen. Aber Saul verspricht, ihr alle Freiheiten zu lassen.

Bald veröffentlicht sie regelmäßig Gedichte in Zeitungen und trägt sie auf der Bühne vor, 1931 erscheint ihr erster Lyrikband. Während all der Zeit hält Saul ihr den Rücken frei und hat nichts dagegen, dass sie fast jeden Abend ausgeht und mit anderen Männern flirtet. Und nach zwei Ehejahren wird ihr klar, dass er ihr zu alt, langweilig, gesetzt und vorhersehbar ist. Aber sie bleibt bei ihm, denn er liebt sie über alles und gibt ihr Halt.
Außerdem überrollen sie die politischen Entwicklungen. Hitler kommt an die Macht und das Leben der jüdischen Bevölkerung ändert sich eklatant. Es kommt zu Übergriffen und Boykotten, sie werden in ihrer Freiheit immer mehr eingeschränkt. Viele Schriftsteller und Künstler verlassen deshalb Deutschland und auch Saul will nach Palästina emigrieren, aber Mascha kann sich ein Leben außerhalb Berlins nicht vorstellen. Sie hofft, dass der braune Spuk bald vorbei ist. Und dann lernt sie den Dirigenten Chemjo Vinaver näher kennen und verliebt sich in ihn …

Indra Maria Janos erzählt in „Die Suche nach Heimat“ von Mascha Kalékos Aufstieg und ihrem Leben in Berlin bis zur Emigration nach Amerika. Das Buch liest sich zum Teil wie das Who's Who der Literaturszene, denn im Romanischen Café traf sich alles, was Rang und Namen hatte (wie z.B. Erich Kästner, Kurt Tucholsky, Claire Waldoff, Joachim Ringelnatz und Berthold Brecht) und Mascha gehörte dazu.
Sie lässt diese aufregende Zeit im Leben der Dichterin lebendig werden, ihren Schaffensprozess und Durchbruch als Schriftstellerin, den Austausch mit anderen Künstlern, die gegenseitige Förderung, aber auch die immer stärker werdende Angst ab 1930 und die Überlegungen, was man gegen die Nazis tun kann. „Wir haben alle eine Stimme. Und wir sollten sie nutzen. Schreiben Sie darüber!“ (S. 111)
Dazu kommen das schwierige Verhältnis zu ihren Eltern, die Eheprobleme mit Saul und der Zwiespalt, als sie sich in Chemjo verliebt. Diese Zerrissenheit schildert die Autorin besonders empathisch.

Ergänzt wird die Handlung durch Maschas Gedichte. Zuerst sind sie heiter und leicht, werden aber immer ernster und schwerer. Sie zeigen ihre künstlerische Entwicklung und spiegeln ihre jeweilige Gefühlslage und die Weltpolitik wider. Geht es zu Beginn noch um amüsante Alltagssituationen oder die ersten Zweifel an ihrer Liebe zu Saul, werden sie schnell politischer und kritischer, düsterer und hoffnungsloser.

Indra Maria Janos schreibt sehr fesselnd und hat mir das bewegte Leben einer außergewöhnlichen Künstlerin nähergebracht, über die ich sie gut wie nichts wusste, wie ich beim Lesen des Buches feststellen musste.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2022

Das letzte Konzert

Prost, auf die Gaukler
0

„Das ist kein Hund, sondern ein Dackel, und obendrein noch eine Kollegin von uns.“ (S. 59) Schon seit Kommissar Tischlers erstem Fall hoffe ich, diesen Satz zu lesen. Dackeldame Resi hat endlich eine Hauptrolle, ...

„Das ist kein Hund, sondern ein Dackel, und obendrein noch eine Kollegin von uns.“ (S. 59) Schon seit Kommissar Tischlers erstem Fall hoffe ich, diesen Satz zu lesen. Dackeldame Resi hat endlich eine Hauptrolle, den Förster Ferstel liegt mit einem Oberschenkelhalsbruch im Krankenhaus und Tischlers Freundin Britta ist für Ärzte ohne Grenzen für 4 Monate in Brasilien. Da ist der Platz neben ihm auf der Couch (und im Bett, natürlich nur ausnahmsweise ) ja eh frei und auch bei den Ermittlungen zum Tod des Volksmusiksängers Ron Goldinger auf dem Brunngrieser Volksfest ist Resi immer dabei.
Dabei hieß es erst: „Da draußen hinter dem Bierzelt liegt der Goldinger und schläft seinen Rausch aus!“ (S. 11), aber der schläft nicht, sondern hat den Pfeil einer Pistolenarmbrust aus der Schießbude nebenan im Hals. Leider hat der Betreiber nicht gemerkt, dass ihm „schon wieder“ eine geklaut wurde. Tischler und Polizeiobermeister Fink raufen sich die Haare – wie soll man denn so arbeiten, zumal auch Polizeioberrat Schwenk und der der Bürgermeister vor Ort sind und sich sofort einmischen …

„Prost, auf die Gaukler“ ist bereits der 6. Band der Reihe von Friedrich Kalpenstein und genauso spannend und unterhaltsam wie die Vorgänger. Mit viel Macho-Gehabe (Fink hat sich endlich emanzipiert und gibt Tischler ordentlich Kontra), schnellen Autos und einiger stuntreifer, sehr sportlicher Verfolgungsjagden bringen die beiden Ermittler die Verdächtigen ordentlich ins Schwitzen. Und Verdächtige gibt es viele, zu viele. Goldinger war ein Frauenschwarm und hat nichts anbrennen lassen. Hat sich vielleicht eine verlassenen Ex-Geliebte oder ein gehörnter Ehemann gerächt? Außerdem war bei dem „Star“ längst nicht alles so eitel Sonnenschein, wie er es in seinen Liedern immer besungen hat. Auch für die große Karriere hat es nie gereicht, stattdessen tingelte er zusammen mit seinem Manager über Volksfeste und zu Kaufhauseröffnungen.

Friedrich Kalpenstein nimmt die Volksmusikszene ordentlich aufs Korn, persifliert sich prügelnde konkurrierende weibliche Fanclubs, übertriebenes Merchandising und selbstverliebte Möchtegernstars. Ich habe mich köstlich amüsiert.

Aber natürlich ist die Reihe auch was fürs Herz. Fink hat endlich eine Freundin, die seinen Kleidungsstil und sein Ego positiv beeinflusst, und Tischler mag gar nicht an die Zeit denken, wenn er Resi zurückgeben muss – ich sag nur Dackelblick.

Ich mag auch die Nebenfiguren der Reihe sehr. Nageldesignerin Tereza und Gastwirtin Nori steigern sich weiter in ihren Kleinkrieg rein. Ich bin gespannt, wann es bei ihnen zum Äußersten kommt und wie das dann ausgeht. Und Tischlers Automonteur steht diesmal auf der richtigen Seite des Gesetzes, also zumindest teilweise, aber das ist ja schon mal ein Anfang.

Mein Fazit: Wer einem Dackelblick nicht widerstehen kann und kurzweilige Regionalkrimis mag, ist in Brunngries genau richtig!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2022

Trésor d’Or

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
0

„Port Grimaud kam Guillaume Lipaire manchmal weniger wie eine Stadt vor, die man ins Wasser gebaut hatte, sondern eher wie Wasser, in das ein bisschen Stadt gestreut worden war.“ (S. 5) Als er noch Wilhelm ...

„Port Grimaud kam Guillaume Lipaire manchmal weniger wie eine Stadt vor, die man ins Wasser gebaut hatte, sondern eher wie Wasser, in das ein bisschen Stadt gestreut worden war.“ (S. 5) Als er noch Wilhelm Liebherr hieß und mehrere Apotheken besaß, träumte Guillaume von einem geruhsamen Lebensabend in einer kleinen Villa des malerischen südfranzösischen Küstenörtchens, doch jetzt lebt er hier in einer winzigen Schuhschachtel und betreut als Guardien verschiedene Feriendomizile. Und verdient sich was dazu, indem er diese heimlich vermietet, wenn die Eigentümer nicht da sind. Aber er ist nicht der einzige Gauner in Port Grimaud.
Der Wassertaxifahrer Karim Petitbon stammt aus armen Verhältnissen und träumt von einer eigenen Jacht, also erledigt nebenbei gut bezahlte „Spezialaufträge“ und legt jeden Cent zurück.
Delphine Berté betreibt den einzigen Handyladen im Ort und findet immer wieder Möglichkeiten, ihren Kunden mehr als nur die Reparaturkosten für ihre Geräte abzuknöpfen.
Paul Quenot war früher bei der Fremdenlegion. Jetzt arbeitet er als Gärtner und züchtet neben Rosen noch ein ganz besonderes Gewächs, an dem er und die Eisverkäuferin Jaqueline Venturino gut verdienten.
Und dann ist da noch Lizzy Schindler. Die 84jährige macht keinen Hehl aus ihren diversen Männerbekanntschaften und den vielen Geheimnissen, die sie durch ihr langes Jetset-Leben kennt.

Als Guillaume den Hinweis auf einen Trésor d’Or (Schatz) findet, schmiedet er einen Plan, wie er an das ganz große Geld kommt. Dumm nur, dass er den nicht allein durchziehen kann und so nach und nach die anderen Kleinkriminellen mit ins Boot holen muss. „Das könnte der Coup unseres Lebens werden. Ich hab’s im Urin, wenn’s wirklich um was es geht.“ (S. 121)

Das Autorenduo Volker Klüpfel und Michael Kobr hat sich aus dem Allgäu an die Côte d’Azur gewagt und seine Sache sehr gut gemacht. Der Krimi um die charmanten Gauner ist nicht nur spannend, sondern auch sehr witzig und unterhaltsam und lässt einen beim Lesen vom Mittelmeer träumen.

Vom ersten Hinweis ausgehend, sucht Guillaumes bunt gemischte Truppe nach weiteren und durchkämmt wie bei einer Schnitzeljagd Port Grimaud und die nähere Umgebung. Dabei kommen ihnen ihre verschiedenen Kenntnisse und Fähigkeiten zu Gute und sie werden trotz diverser Eifersüchteleien und Streitereien am Ende sogar echte Freunde. „Immer für alles eine Lösung, was?“ „Klar, man darf das Leben nicht zu ernst nehmen.“ (S. 54)
Allerdings ist ihnen die adelige Familie dicht auf den Fersen, denen der Schatz nach deren Ansicht nach eigentlich gehört, und die dafür zur Not auch über Leichen gehen würde …

„Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire“ ist eine Hommage an Louis de Funès und wunderbares Kopfkino – ich hoffe, das Buch wird verfilmt. Ich habe nämlich zu jeder Figur schon eine Schauspielerin bzw. einen Schauspieler im Kopf und würde gern sehen, wie die Pläne der kleinen Gauner immer wieder schiefgehen und sie ihre Fehler auf sehr amüsante Art und Weise ausbügeln.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.11.2022

Ein letztes kleines Abenteuer

Weihnachtsfest mit einem Engel
0

„Man darf einen Engel nie nach dem ersten Eindruck beurteilen.“ (S. 312) Wobei das bei Georg echt schwerfällt. Der vollbärtige, langlockige, nur mit einem recht kurzen weißen Nachthemd und weißen Cowboystiefeln ...

„Man darf einen Engel nie nach dem ersten Eindruck beurteilen.“ (S. 312) Wobei das bei Georg echt schwerfällt. Der vollbärtige, langlockige, nur mit einem recht kurzen weißen Nachthemd und weißen Cowboystiefeln bekleidete Mann, der da kurz vor Weihnachten auf einem Stuhl an ihrem Krankenhausbett lümmelt und auf ein mit Strasssteinchen verziertes Handy starrt, wirkt auf Maria nicht besonders vertrauenserweckend und ziemlich ruppig ist auch. Und warum kann ihn sonst keiner sehen? Wird sie etwa langsam plemplem? Die bis dato rüstige Achtzigjährige ist beim Spaziergang am Strand umgekippt, und wenn sie Georg richtig versteht, läuft ihre Zeit jetzt ab. Er wartet nur noch auf den „erlösenden Anruf“, um sie in den Himmel zu begleiten. Dabei wollte Maria die Festtage so gerne in München bei ihren Enkeln und ihrem verwitweten Schwiegersohn Ben verbringen, aber dessen neue Partnerin hat andere Pläne.
Zum Glück kann Maria Georg überreden, die Wartezeit auf ihren Abgang sinnvoll zu verbringen – im Zug zu ihrer Familie. Doch dann kommt alles ganz anders und ein aufregender Roadtrip quer durch Deutschland beginnt – ein letztes kleines Abenteuer.

Georg ist ein echter Antiheld mit zweifelhafter Moral. Er wurde zur „Abholung“ strafversetzt, weil er im Himmel gepokert (und dabei betrogen) hatte und will Maria immer wieder zu kleinen Straftaten wie z.B. Schwarzfahren oder Mundraub anstiften. Aber sie überrascht ihn, indem sie ihm zeigt, dass man sein Ziel auch anderes erreichen kann – indem man mit den Menschen redet, sie um etwas bittet oder an ihr Mitgefühl appelliert. „Sie unterschätzen die Menschen … Und sie unterschätzen, welche Bedeutung Weihnachten für die Menschen noch hat. … Es geht um die Sehnsucht nach dem Guten, verstehen Sie das?“ (S. 78)
Auf ihrer aufregenden Reise lernen sie viele Menschen kennen, denen Maria neuen Mut macht, sie an eigene Wünsche und Träume erinnert und ihnen Lösungswege aufzeigt. Und so langsam ändert sich auch Georgs Sicht auf die Dinge und er beginnt, es ihr gleichzutun. „Sie ist mehr Engel, als du oder ich es je sein werden.“ (S. 247) Aber wie lange kann er Marias Ableben hinauszögern?

„Weihnachtsfest mit einem Engel“ ist eine ganz zauberhafte, lustige, philosophische und berührende Weihnachtsgeschichte, die nicht nur gut unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Denn was könnte an Weihnachten wichtiger, als mit der Familie zusammen zu sein?!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere