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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2017

Eine ergreifende und spannende Reise, auf die man sich hier mit der "Magermilchbande" begibt...

Die Magermilchbande
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Bereits 1979 erschien die erste Auflage des Romans „Die Magermilchbande“ von Frank Baer. Das Buch wurde nun im Penguin Verlag in korrigierter Fassung neu verlegt. Ein Roman über Krieg, Angst und Flucht. ...

Bereits 1979 erschien die erste Auflage des Romans „Die Magermilchbande“ von Frank Baer. Das Buch wurde nun im Penguin Verlag in korrigierter Fassung neu verlegt. Ein Roman über Krieg, Angst und Flucht. Aber auch über Freundschaft, Vertrauen und Sehnsucht.
Man befindet sich zeitlich in den letzten Tagen des 2. Welt-Krieges. Nazi-Deutschland hat verloren – im Westen marschieren die Alliierten vor, im Osten die Russen. Auf der Flucht, oder vielmehr auf dem Weg „nach Hause“ befinden sich einige Kinder aus der Kinder-Landverschickung aus Pilsen, die allesamt zu ihren Familien im Deutschen Reich zurückkehren wollen. Kilometer um Kilometer begleitet man die Protagonisten dieses Romans auf ihrer Reise. Die abgeklärte und doch teils kindliche Sichtweise auf die Wirren des Kriegsendes, die Toten am Wegesrand oder die neuen Gefahren durch die Besatzung der Alliierten ist dabei unglaublich fesselnd und ergreifend. Mit ungeschönt direktem Blick und einem feinen Gespür für die zwischenmenschlichen und nachkriegsprägenden Zustände führt Baer durch den Roman und schafft eine ganz eigene, dichte Atmosphäre. Die Figuren rund um den Hauptprotagonisten und „Banden-Führer“ Maxe Milch wirken dabei durchweg authentisch und packend. Es entstehen beim Lesen immerzu Bilder und Landschaften vor dem inneren Auge und so wird man schnell Teil der Gruppe. Die Schilderungen, ob nun als kurze Tagebuch-Fragmente oder Fließtext waren für mich durchgängig flüssig lesbar und setzen die vergangenen Zeiten lebendig in Szene. Mich hat der Roman absolut gefesselt und ich war fasziniert von den Eindrücken, die Frank Baer hier aufleben lässt. Von einem subtilen Humor über unglaublich schockierende und tragische Verläufe oder Bilder - das Buch bietet eine große Bandbreite, immer vor dem Hintergrund der Flucht und Heimkehr der Kinder und den Trümmern des besiegten Nazi-Deutschland.
Ich fand den Roman großartig und sehr eindrücklich. Man sollte sich definitiv mit „Magermilch“ und seinen „Komplizen“ auf die Reise begeben. Eine ganz klare Leseempfehlung, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Es trifft des Pudels Kern...

Die Rätselhaften
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„Die Rätselhaften – Wie Hochbegabte besser mit sich und anderen leben“ von Claudia und Andreas Niklas ist ein Buch, welches ich Hochbegabten und Hochsensiblen, wie auch Angehörigen und Freunden besagter ...

„Die Rätselhaften – Wie Hochbegabte besser mit sich und anderen leben“ von Claudia und Andreas Niklas ist ein Buch, welches ich Hochbegabten und Hochsensiblen, wie auch Angehörigen und Freunden besagter Personengruppen einfach nur zur Lektüre empfehlen kann. Die Autoren führen sehr anschaulich und feinfühlig, aber auch höchst professionell und übergreifend in das Thema ein. Sie geben einen Überblick über den derzeitigen Stand der Forschung, über Problemfelder und das höchst komplexe Anpassungsverhalten Hochbegabter, dazu bieten sie Denkanstöße, sowie Möglichkeiten, sich selbst aus einem ewigen Teufelskreis zu befreien. Das Buch ist dabei unglaublich eingängig geschrieben und führt fließend durch die Themenbereiche. Man merkt sofort, dass die Autoren mit Hochbegabung unterschiedlichster Art äußerst vertraut sind. Nicht das Mathe-Genie, der zukünftig amtierende Schachweltmeister oder das musisch begabte Wunderkind – nein, es geht um die ganz herkömmliche Hochbegabung und mögliche Eigenarten, die daraus resultieren. Die Autoren zeigen hier vor allem die Differenziertheit der Hochbegabung auf, gehen auf viele Teilbereiche mit diversen (Fall-) Beispielen ein und lassen „Betroffene“ eingangs zu Wort kommen. Sie beleuchten nicht nur die Hochbegabten selber, sondern auch das Umfeld und die Schwierigkeiten, die sich oftmals in Familie, Arbeitsumfeld oder gar Freundeskreis ergeben. Ich kann nur sagen, dass dieses Buch Balsam für jede hochbegabte, aber auch hochsensible Seele sein wird! Es ist ein Ratgeber für den Alltag, für das normale Leben unter Normalbegabten. Ein Buch, das Mut macht und Fehler aufdeckt, ohne zu urteilen.

Für Hochbegabte, wie auch Hochsensible, Angehörige und Freunde sollte dieses Buch zur Pflicht-Lektüre werden. Besser kann man das Thema nicht aufbereiten und mehr Hilfestellung nicht geben. Absolute Empfehlung meinerseits! 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Perfekte Anleitungen und Rezepte für eine gute Brühe! Mit vielen Extras...

Magische Brühen
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„Magische Brühen“ von Claudia Lenz ist, wie der Titel bereits vermuten lässt, ein Kochbuch für allerlei Brühen und Suppen, sowie diverse Toppings, Einlagen, Extras & Eintöpfe.
Im Vordergrund stehen ausgewählte ...

„Magische Brühen“ von Claudia Lenz ist, wie der Titel bereits vermuten lässt, ein Kochbuch für allerlei Brühen und Suppen, sowie diverse Toppings, Einlagen, Extras & Eintöpfe.
Im Vordergrund stehen ausgewählte Zutaten für kräftige und gute Brühen, sowie die richtigen Zubereitungsmethoden. Hier gibt Claudia Lenz einige hilfreiche Tipps und erklärt diverse wichtige Vorgehensweisen. Alle Rezepte sind, wie ich finde, gut und verständlich beschrieben. In Bezug auf die Rezepte fällt auch gleich auf, dass es neben den klassischen Brühen von Rind, Huhn oder Kalb auch einige vegetarische Alternativen gibt. Außerdem werden zwar sehr klassische Rezepte geboten, daneben aber auch die etwas aufwendigeren, wie z.B. Safran-Nudeln oder Tiroler „Kaspressknödel“ als Einlagen. Die Brühen werden jedoch eher dürftig bis gar nicht abgebildet - was mich persönlich aber nicht weiter störte und für die Umsetzung der Rezepte wohl auch nicht essentiell ist. Nur zu einigen Toppings, Extras und Eintöpfen gibt es anschauliche Bebilderungen, die dann (falls denn vorhanden) auch recht gut zeigen, wie die zubereiteten Komponenten im besten Fall auszusehen haben.
Insbesondere gut gelungen fand ich die Strukturierung des Buches, die meiner Meinung nach sehr übersichtlich und intuitiv ist. Man weiß in etwa immer, wo man nachschauen muss.
Als Fazit kann man wohl sagen, dass das Buch zwar nichts absolut Neues in Sachen Brühen zu bieten hat – dafür aber eine sehr gute Anleitung mit vielen Extras darstellt und vor allem auch für „Laien“ gut geeignet ist. Beachtet man einige wichtige Eckpunkte wie ausgewählte, bzw. qualitativ hochwertige Zutaten und besondere Vorgehensweisen in der Zubereitung, dann dürfte mit den Rezepten aus diesem Buch nichts schief gehen. Ich fand das Buch insgesamt sehr ansprechend und habe auch schon einige Rezepte erfolgreich ausprobiert. Insofern würde ich „Magische Brühen“ jederzeit weiterempfehlen! 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.07.2017

Ein schöner Schmöker für zwischendurch. Lachfalten inklusive...

Mein Traummann, meine Brüder, ein Zelt und ich
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Wer einen heiter vergnüglichen Frauen-Schmöker sucht, wird ziemlich sicher fündig bei Shannon Stacey‘s Roman „Mein Traummann, meine Brüder, ein Zelt und ich“ (Mira Taschenbuch / HarperCollins).

Liz Kowalski ...

Wer einen heiter vergnüglichen Frauen-Schmöker sucht, wird ziemlich sicher fündig bei Shannon Stacey‘s Roman „Mein Traummann, meine Brüder, ein Zelt und ich“ (Mira Taschenbuch / HarperCollins).

Liz Kowalski (der Name ist Programm!) kehrt nach einer gescheiterten Beziehung und einem akut ausgebrochenen Heimweh zu ihrer Familie nach Whitford in Maine zurück. Doch wäre es wohl zu einfach, wenn einmal alles glatt lief.. Schon bei ihrer Ankunft fährt sie ihr Auto beinahe zu Schrott und muss sich deshalb mit Drew Miller, dem allzu gut aussehenden Polizeichef von Whitford, herumplagen. Nichts gegen Drew, aber Schmetterlinge im Bauch sind das Letzte, was Liz aktuell gebrauchen kann! Glaubt sie...

Es ist scheinbar schon das 8. Buch aus der „Familie Kowalski Reihe“. Für mich war es allerdings der erste Roman, den ich von Shannon Stacey gelesen habe. Ein witziges Buch, wie ich finde und eine Autorin, die mir bisher „dadurchgegangen“ ist! Der Schreibstil ist sehr eingängig und schlicht, aber an vielen Stellen mit einem sehr angenehmen Humor gespickt. Die Geschichte an sich war auch nahe an der Realität gehalten und die Dialoge ziemlich authentisch. Mir persönlich gefielen vor allem die Protagonisten des Romans, weil alle recht herzlich wirkten und man dem Familiengefüge eigentlich nur etwas abgewinnen konnte. Die Romanze zwischen Liz Kowalski und Drew fand ich zudem nicht zu kitschig, sondern genau richtig getroffen: Es knistert immerzu, aber es geht nicht allzu sehr zur Sache. Man kann sehr gut eintauchen in die Geschichte und kommt sofort hinein in den Plot. Obwohl es wie gesagt für mich das 1. Buch dieser Reihe war, hatte ich zu keinem Zeitpunkt Schwierigkeiten mit dem Verlauf. Insofern kann man diesen Roman auch sehr gut „solo“ lesen!

Das Buch bietet auf jeden Fall nette Unterhaltung und eignet sich perfekt für zwischendurch oder ein Wochenende. Es war sicher nicht das letzte Buch von Shannon Stacey, das ich gelesen habe! Absolute Schmöker-Empfehlung, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.07.2017

Unglaublich packend und spannend!

The Couple Next Door
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Du gehst mit deinem Mann nur zu einem Abendessen bei deinen direkten Nachbarn – wohl wissentlich, dass dein Baby nebenan alleine ist und bestenfalls schläft. Schließlich hast du ja das Babyphone dabei. ...

Du gehst mit deinem Mann nur zu einem Abendessen bei deinen direkten Nachbarn – wohl wissentlich, dass dein Baby nebenan alleine ist und bestenfalls schläft. Schließlich hast du ja das Babyphone dabei. Doch was, wenn du nachschauen willst, um dich nur kurz zu vergewissern, die Haustüre offen steht und dein Baby nicht mehr da ist?!
Shari Lapena spielt dieses Horror-Szenario in ihrem Bestseller-Roman „The Couple Next Door“ (Bastei Entertainment) bis in die tiefsten Facetten aus und schafft damit eine unglaublich dichte, wie spannende Geschichte. Unfall, Entführung oder Erpressung? Man durchschaut die Protagonisten, den Verlauf und die Verstrickungen zu keinem Zeitpunkt und begibt sich stattdessen beim Lesen manchmal auf sehr dünnes Eis.
Mir gefiel dieses undurchsichtige Geflecht mit all den Wendungen und Entwicklungen wahnsinnig gut. Der Schreibstil war zunächst noch ein wenig gewöhnungsbedürftig, da die Erzählform durchweg im Präsens gehalten wird, mit teils wechselnder Perspektive einzelner Figuren. Doch nach den ersten Seiten hat man sich daran schon gewöhnt und taucht einfach nur noch ab in die Tiefen des Roman. Es ergeben sich immer wieder völlig neue Erkenntnisse, Rückschlüsse und Wendungen, was ich im Gesamten absolut packend und spannend fand. Zudem bleibt das Buch auch wirklich offen bis zum Schluss und endet womöglich für den ein oder anderen Leser mit einer Überraschung – je nachdem, welchen Tathergang man denn ins Auge gefasst hatte!
Ein wirklich gelungener Roman, den ich jederzeit empfehlen kann! 5 Sterne.