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Veröffentlicht am 19.04.2018

Ein unfreiwilliges Abenteuer...

Quendel (Quendel, Bd. 1)
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Ein unfreiwilliges Abenteuer...

Zitat:
"An einem Tag, an welchem man Außergewöhnliches und Bedeutsames plant, erweist es sich meist als günstig, die Beantwortung neugieriger Fragen auf einen Zeitpunkt ...

Ein unfreiwilliges Abenteuer...

Zitat:
"An einem Tag, an welchem man Außergewöhnliches und Bedeutsames plant, erweist es sich meist als günstig, die Beantwortung neugieriger Fragen auf einen Zeitpunkt zu verschieben, an dem man bereits alles erledigt hat und sich inmitten einer Runde erwartungsvoller Zuhörer verwegen zwinkernd in den Lehnstuhl schmiegt." (Seite 17)

Der Eigenbrötler Bullrich Schattenbart ist ein selbsternannter Kartograph und als er sich eines Tages auf den Weg macht den Wald Finster zu kartographieren, verschwindet er spurlos. Seine Freunde machen sich auf die Suche nach ihm. Das Abenteuer beginnt...
Das Quendel Volk erinnert hierbei stark an die Hobbits. Die Quendel sind friedliebend, rauchen gerne Pfeife und leben im grünen Hügelland in der Nähe von gruseligen Wald Finster.
Die Charaktere sind ein wenig verschroben mit sehr eigenwilligen Namen, alles in diesem Buch wirkt ein wenig altmodisch. Der Schreibstil ist dabei sehr gewöhnungsbedürftig. Mit Wörtern die teilweise nicht mehr geläufig sind z.B. : "fürbass". Leider fand ich diesen auf alt getrimmten Stil, teilweise zu gekünstelt, langatmig und zäh, zudem hat er das Lesen ziemlich erschwert. Nach wenigen Seiten fehlte mir manchmal die Konzentration und ich musste ganze Abschnitte erneut lesen, wodurch ich ziemlich lange gebraucht habe das Buch zu beenden. An dieser Stelle, für dieses Buch braucht man Zeit und einen klaren Kopf, man muss sich hier völlig auf die Geschichte einlassen. Eigentlich mag ich anspruchsvollere Schreibstile, aber nicht wenn es zu gewollt wirkt. Über einige Sätze ist man förmlich gestolpert, sodass sich das Buch nicht flüssig lesen lässt. Was ich letztlich sehr schade finde, denn der Plot war durchaus spannend und die Liebe zum Detail unverkennbar.
Die Charaktere fand ich sehr gut ausgearbeitet, verschroben, kauzig, liebenswürdig, hilfsbereit. Besonders der eigensinnige und distanzierte Fendel ist mir sehr ans Herz gewachsen. Die Detailverliebtheit und die düstere Atmosphäre hat mir besonders gut gefallen, hier hat es die Autorin sehr gut verstanden den Leser in die Geschichte einzufangen. Leider waren manche Kapitel ein wenig zu sehr in die Länge gezogen und es wurde zu viel in Nebenschauplätzen verweilt, was wiederum die Spannung genommen hat.
Ab der Mitte gefiel mir die Geschichte aber richtig gut, die Spannung wurde förmlich greifbar, hier wurde auch die Richtung des Buches sichtbar. Eine Mischung aus feinster Grusel- Fantasy- Kost.

Randnotiz: Die Haptik des Buches fand ich sehr schön, dicke griffige Seiten und ein bezauberndes Cover.

Fazit: Da die Sprache mich teilweise aus der Geschichte gerissen hat, das Buch mir aber dennoch gut gefiel, möchte ich hier drei Sterne verteilen.
***

Veröffentlicht am 21.02.2018

Gutes Buch trotz einiger logischer Schwächen

Winterseele. Kissed by Fear
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Zitat:
"Wenn wir nichts riskieren, werden wir nie die Dinge entdecken, für die es sich zu leben lohnt." (S.348)

Ein düsterer und leicht melancholisch angehauchter Roman, mit einer innovativen Storyline.
Elisabeth ...

Zitat:
"Wenn wir nichts riskieren, werden wir nie die Dinge entdecken, für die es sich zu leben lohnt." (S.348)

Ein düsterer und leicht melancholisch angehauchter Roman, mit einer innovativen Storyline.
Elisabeth sollte eigentlich ein normales Mädchen sein, doch stattdessen ist sie Gefühlslos und nimmt die Elemente und Gefühle in personifizierter Form wahr. Dadurch erregt sie die Aufmerksamkeit von Fear, denn dieser kann es nicht glauben, dass sie in seiner Gegenwart keine Angst verspürt. Er bleibt in ihrer Nähe, während die anderen Gefühle das Mädchen meiden.
Doch was ist passiert? Warum fühlt sie nichts, kann nicht lieben oder trauern?
Diese Fragen kreisen dem geneigten Leser immer wieder im Kopf herum und nebenbei werden diese Gedanken, von einem spannenden Grundgerüst geschürt.
Seltsame , seltene und doch etwas unausgereifte Geschichte, welche mit einer konstanten Spannung und einem etwas gedämpften Ende daherkommt.
Die Grundidee hat mich wirklich gereizt, gerade die Idee mit einem emotionslosen Hauptcharakter, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Ich war ziemlich neugierig wie die Autorin dies umzusetzen gedachte, denn gerade Emotionen sind für eine gute Handlung unabdingbar. Während des Lesens wurde auch schnell klar, dass es gar nicht so einfach ist einen gefühlslosen Ich- Erzähler zu haben, denn hin und wieder kamen doch scheinbare Gefühle durch, auch wenn der Ich- Erzähler immer wieder einwarf nichts zu fühlen und auch die aufgebauschte Spannung, hat das Buch zu einem wahren Leseabenteuer gemacht. ABER dennoch gab es einige Ungereimtheiten in der Geschichte, die einem im Nachhinein etwas unbefriedigt zurück lassen. Denn trotz der Einzigartigkeit und der erfrischenden Erzählweise, barg das Buch auch eine ziemlich überspitzte Darstellungsweise, welches trotz des Fantasy Genres in unabdingbarer Unglaubwürdigkeit endete. Dadurch büßte die geniale Idee einiges an einer guten Geschichte ein, welche es zweifelsohne hätte sein können.
Zuweilen war die Geschichte von einem leichten Romantikhauch umweht, welches in dem zur Zeit ziemlich beliebten Liebesdreieck mündete, was so gar nicht in den Plot passen wollte. Dies wirkte doch etwas zu Klischeehaft und gewollt und verspielte die doch so gelobte Einzigartigkeit, was ich ziemlich schade fand.
Letztlich ist es ein gutes Buch für zwischendurch und schafft es trotz teilweiser Längen, Diskrepanzen und fehlenden Details, den Leser bis zum Ende einzufangen.

***

Veröffentlicht am 21.02.2018

Streckenweise ganz gut... aber nicht wirklich gelungen.

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Zitat:
"Wir tanzen herum, und vermuten, im Kreis, Das Geheimnis doch sitzt in der Mitte und weiß."
(Robert Frost, Das Geheimnis sitzt, 1942) Seite 7
Mit einer Bewertung habe ich mich hier ziemlich schwer ...

Zitat:
"Wir tanzen herum, und vermuten, im Kreis, Das Geheimnis doch sitzt in der Mitte und weiß."
(Robert Frost, Das Geheimnis sitzt, 1942) Seite 7
Mit einer Bewertung habe ich mich hier ziemlich schwer getan. Einiges hat mir wirklich gut an dem Buch gefallen, anderes wiederum war mir dann doch zu offensichtlich.
Kurz zum Inhalt:
Zoe ist eine begabte Pianistin doch ein selbstverschuldeter Autounfall, wobei drei andere Teenager starben, verändert ihr Leben schlagartig. Damals war Zoe fünfzehn Jahre alt und nachdem sie ihre Haftstrafe abgesessen hat, inzwischen also drei Jahre später lebt sie ein neues Leben. Ihre Mutter Maria hat einen neuen Mann Chris, der einen Sohn Luca hat und dann ist da noch das neue Baby Grace. Doch ab hier wird es merkwürdig. Zoe hat einen neuen Namen, ihr neuer Stiefvater darf nichts von dem Unfall wissen. Zudem agiert Maria wie eine Marionette, die alles für Chris macht was er von ihr verlangt. Zoe avanciert eher zur Randfigur, sie existiert nur noch schattenhaft.
Zitat:
"Du denkst, du hast das Schlimmste hinter dir,
Du denkst, du hast dir eine zweite Chance verdient,
Doch die Vergangenheit vergibt nie."
(Klappentext)
Ein Psychothriller, fein konstruiert, detailreich, melancholische Atmosphäre... teilweise ein bisschen verträumt.
Ich fand Zoe als Hauptcharakter gut gewählt, sie hatte mehrere Facetten und handelte glaubwürdig. Jedoch hat mich dieses im Selbstmitleid suhlen ein wenig gestört. Maria war mir als Mutter ziemlich unsympathisch, sie hatte nur Augen für das Talent ihrer Tochter, ansonsten schien sie ihr völlig egal zu sein. Zudem störte mich, dass sie zunächst als sehr eigenständiger Charakter bezeichnet wurde, dann aber in der Beziehung mit Chris als ein solcher gar nicht agierte. Sie wirkte beinahe mechanisch, verstellt und irgendwie falsch. Ich konnte sie während des Lesens nicht wirklich einordnen, irgendetwas hat mich die ganze Zeit gestört.
Den Schreibstil der Autorin fand ich ziemlich gelungen, detailreich und Atmosphärisch. Das Buch hatte durchweg etwas beklemmendes. In der Geschichte entwickelte sich alles ziemlich langsam, was vorallem wohl den sonderbaren Zeitsprüngen geschuldet war, welche insbesondere Sonntagabend nach dem Konzert stattfanden. Jedoch war das Buch eher spannungsarm und vorhersehbar, so dass es eher den Eindruck eines Familiendramas vermittelte, als eines Thrillers.
So wirklich überzeugen konnte mich die Geschichte um Zoe im Nachhinein nicht. Das Buch war streckenweise sehr gut, doch zu viele Probleme der Nebencharaktere und wenig bis gar keine spannenden Wendungen ließen den Plot letztlich sehr schwach wirken, so dass ich hier nur drei Sterne vergeben kann.
Randnotiz: Was mir besonders gefallen hat, war die Wahrnehmung von Luca. Ich mochte seine Vorstellungen und Gedanken über Kameraführungen in Filmen. Wie bestimmte Ansichten gefilmt werden, um den Zuschauer bestimmte Eindrücke zu vermitteln. Wie Perspektiven Wahrnehmungen verändern und schon kleine Details Großes bewirken können.
***

Veröffentlicht am 14.07.2017

Er will doch nur spielen...

Ich bin die Nacht
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ER WILL DOCH NUR SPIELEN....

Zitat:
"Fragen Sie einen Löwen, wieso er Fleisch frisst? Warum das Gras grün und der Himmel blau ist? Manche Dinge sind nun mal, wie sie sind. Und ich bin, wie ich bin." (S. ...

ER WILL DOCH NUR SPIELEN....

Zitat:
"Fragen Sie einen Löwen, wieso er Fleisch frisst? Warum das Gras grün und der Himmel blau ist? Manche Dinge sind nun mal, wie sie sind. Und ich bin, wie ich bin." (S. 51)

Kalt, gefühllos und verwirrt so in etwa lässt sich der Hauptcharakter Francis Junior Ackerman beschreiben.
Er will doch nur spielen...
Bevor er sie auf kranke Weise umbringt, spielt Ackerman lieber noch mit seinen Opfern, er lässt ihnen eine Chance, aber nur weil er davon ausgeht, dass er das Spiel gewinnt. Er mordet eher aus Langeweile, als das er einen triftigen Grund hat, oder ist es doch die Stimme von seinem Vater in seinem Kopf. Sein kranker Vater der ihn durch seine Experimente zu diesem Monster gemacht hat? Oder ist es doch nur eine Ausrede? "Warum? Warum ich?", fragen seine Opfer verzweifelt. Und erhalten nur eine Litanei von philosophischen Antworten.

Er will doch nur spielen...

Er will doch nur gewinnen?

Findet er einen würdigen Gegner?

Der Plot besteht aus einem psychisch kranken Serienkiller, einem Ex- Polizisten, Verfolgungsjagden, einem verrückten Sheriff und ziemlich vielen Toten. Durchaus ein Pageturner, ABER teils wurde viel zu dick aufgetragen.
Marcus der Ex- Polizist und Ackerman der kranke Serienkiller repräsentieren hier das "Gute" und das "Böse", wobei Marcus auch eine dunkle Vergangenheit hat, die zwischenzeitlich offenbart wird.
Ein düsterer Thriller, blutig, beklemmend und actionreich. Nichts für leichte Gemüter. Die Szenen sind ziemlich plastisch und schonungslos. Ein lesbares Kinoereignis, durch die Verfolgungsjagden, Explosionen und Gewaltszenen. Außerdem sehr konstruiert, durchschaubar und mit einem merkwürdigen Ende. Letztlich fällt mir hier eine eindeutige Bewertung schwer. Ich bin die Nacht war durchaus spannend, aber auch pathetisch, wunderlich und irgendwie zu inszeniert, dass es teilweise sehr abstrus und haarsträubend wirkte und somit überhaupt nicht glaubwürdig.
Richtig überzeugen konnte mich der Thriller nicht, dafür war er zu unglaubwürdig und die Protagonisten zu austauschbar. Auch finde ich das Ende einfach nur haarsträubend und hätte mit einem Ende des Buches gerechnet, nicht mit einer vierteiligen Reihe. Dadurch wirkt das ganze doch ein wenig zu sehr in die Länge gezogen.

Randnotiz: Welche Verbindung haben Marcus und Ackerman? Ich habe einen Verdacht, um diesen zu Bestätigen müsste ich jedoch die Folgebände lesen...
***

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Figuren
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 25.05.2017

Niamh - Erzähl mir von den Kelten

Niamh. Die Liebe der Kriegerin
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Erster Satz:

Gegenüber dem Weidenbaum, unter dem Niamh saß, reckte eine stattliche Eiche ihre knorrigen Arme gen Himmel.

(Seite 7)

Die Geschichte ist im Jahre 55 vor Christus angesiedelt, hier begleiten ...

Erster Satz:

Gegenüber dem Weidenbaum, unter dem Niamh saß, reckte eine stattliche Eiche ihre knorrigen Arme gen Himmel.

(Seite 7)

Die Geschichte ist im Jahre 55 vor Christus angesiedelt, hier begleiten wir Nimah die Hauptfigur wie sich nicht schwer erahnen lässt, die als Waisenkind von der Fürstin Audra gekauft wurde. So entgeht Nimah der Sklaverei und wird zu einer starken, mutigen und hübschen Kriegerin. Eines Tages bekommt sie den Auftrag den mächtigen Druiden Kia zu töten, doch als Gefühle ins Spiel kommen, gerät ihre Welt aus den Fugen. Kann sie ihrer Liebe nachgeben oder wird sie ihren Auftrag zu Ende führen? Zum ersten Mal in ihrem Leben, zweifelt sie an sich. Stellt alles bisherige in Frage und lässt Schwäche zu. Sehr detailreich ist dieser Roman aufgebaut, man erfährt hier viel über das Leben der Kelten (weshalb mich dieser Roman auch sehr zu lesen gereizt hat), man kann eine Gewisse Faszination der Autorin zu diesem Thema spüren. Die Charaktere haben eine gewisse Tiefe und passen gut in den Rahmen der Geschichte. Sie wirken nicht so aufgesetzt und erzwungen, wie es manchmal in diesen Genre der Fall ist. Das einzige was mich ein wenig gestört hat, war die langatmigkeit im Aufbau der Geschichte, auch manche Formulierungen fand ich nicht allzu glücklich gewählt. Mir hat ein wenig das Tempo und der Esprit gefehlt, leider war das Buch auch auf einem sehr niedrigen Spannungslevel. Manchmal wirkte die Geschichte, auch ein wenig mit vielen Nebencharakteren überladen, die nicht wesentlich zur eigentlichen Story beitrugen. Das Ganze gestaltete sich, durch die vielen Namen und verschiedenen Orte, teilweise sehr unübersichtlich und hat zudem leider auch erheblich den Lesefluss gestört.

Randnotiz: Besonders schön fand ich die Karte gleich zu Beginn des Buches.

*** Sterne vor allem für die vielen Fakten über die Kelten