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Veröffentlicht am 15.05.2023

Endlich mehr Antworten über Viper’s Leben

Der Tempel von Edfu: Viper
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Claire macht sich 1900 mit ihrem Bruder von England nach Ägypten zum Tempel des Edfu auf, um nach ihrem verschwundenen Vater zu suchen. Neben Herausforderungen der Zeit steht sie bald vor noch viel größeren ...

Claire macht sich 1900 mit ihrem Bruder von England nach Ägypten zum Tempel des Edfu auf, um nach ihrem verschwundenen Vater zu suchen. Neben Herausforderungen der Zeit steht sie bald vor noch viel größeren Problemen.
Wie Frauen im Gegensatz zu Männern um 1900 unterdrückt wurden, hat der Autor so überzeugend dargestellt, dass es mich für Claire wütend gemacht hat. Gott sei Dank ist sie absolut taff und willensstark, lässt sich nicht unterkriegen, sorgt aber damit auch für Probleme. Die erste Hälfte des Buches beschreibt den Weg zum Tempel, was ich im Vergleich zur zweiten schwächer empfinde, einerseits, weil mir sprachlich zu viel aufgezählt wurde, aber dann auch rein persönlich das historische nicht mein Genre ist (zu viele Ungerechtigkeiten – regt mich zu sehr auf). Es hatte seine Momente und Überraschungen, aber konnte mich als Leserin nicht wirklich halten.
Umso glücklicher bin ich, dass ich weitergelesen habe. Der 2. Teil im Tempel steht für Action und stellt den Bezug zum Divinus da. Und da kann ich mich nur wie in meinen vorherigen Rezensionen zur Saga wiederholen: Ich liebe dieses Worldbuilding. Es ist so authentisch mit unserer realen Vergangenheit verflochten, dass ich alles auch für wahr halten würde. Man lernt weitere Charaktere kennen, von denen man in anderen Büchern gehört hat, was ich total cool fand. Claire entwickelt sich hier unfassbar weiter. Ihre Stärke trotz aller Widrigkeiten ist enorm und bewundernswert. Ich finde es gut gelungen, wie das Ende den Platz in der Divinus-Saga manifestiert. Und trotzdem stellen sich mir nun weitere Fragen, auf die ich mir in den Folgebänden Antworten erhoffe.
Im Vergleich empfand ich dieses Buch schwächer zu den anderen Büchern des Autors. Hier hängt vermutlich auch viel damit zusammen, dass es in einer anderen Zeit spielt. Wer die Divinus-Saga aber kennt, der wird sich freuen, hier mehr über den Charakter Viper zu erfahren, die ebenfalls Teil dieses Bandes ist.

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Bridgerton mit Fantasy für Jugendliche

True Crown - Die Lady und der Lord Magier
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„True Crown – Die Lady und der Lord Magier“ von Olivia Atwater, übersetzt von Doris Attwood, handelt von Theodora Ettings, deren halbe Seele als Kind von einem Elf gestohlen wurde, sodass sie alles andere ...

„True Crown – Die Lady und der Lord Magier“ von Olivia Atwater, übersetzt von Doris Attwood, handelt von Theodora Ettings, deren halbe Seele als Kind von einem Elf gestohlen wurde, sodass sie alles andere als Furcht, Scham oder Schüchternheit empfindet. Durch ihren Charakter wird es da schwierig, einen Mann in der Ballsaison Londons zu finden.
Ich finde das Cover sehr schön gelungen, vor allem weil es wichtige Elemente in der Handlung aufgreift. Zudem habe ich ein Buch aus der 1. Auflage ergattern können, dass das Blumenmotiv auch wunderschön weitergeführt als Buchschnitt hat. Optisch ist das Buch also toll.
Auch inhaltlich hat mir das Buch gut gefallen. Theodora sticht mit ihrer Persönlichkeit aus der feinen Englischen Gesellschaft sichtlich heraus und gilt damit als hoffnungsloser Fall, verheiratet zu werden. Sie ist ein Charakter, dem die einfühlsamen und mitfühlenden Emotionen fehlen. Das merkt man deutlich. Ihre Art bringt sie aber auch in sonderbare Situationen, sodass sie Begegnung mit dem Lord Magier macht, der ebenfalls mit seiner Art auffällt. Besonders durch ihn werden die fantastischen Elemente in die Geschichte gebracht. Sie verzaubern und bieten auch ein leichtes Abenteuer. In dem Buch werden auch gesellschaftliche Probleme aus der Zeit teils verarbeitet. Und auch Nebencharaktere können sich weiterentwickeln. Mich hat es überrascht, wie sich welche Probleme am Ende aufgelöst haben. Das habe ich nicht kommen sehen. Dass das Buch ein Jugendbuch ist, sollte man hier im Hinterkopf haben. Für meinen Geschmack war es daher ein leichtes, unterhaltendes Buch, teils mit Längen, ohne sehr bewegende Dramatik. Es ist also perfekt für alle die, die Bücher in Richtung Wohlfühlatmosphäre lesen möchten.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Heldentum und Abenteuer

Columbus Day
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Der Soldat Joe Bishop sieht sich in der Pflicht, seinem Land zu dienen, als die Erde plötzlich zum Kriegsschauplatz zweier verfeindeter Alienrassen wird. Doch hilflos unterentwickelt, wie die Menschheit ...

Der Soldat Joe Bishop sieht sich in der Pflicht, seinem Land zu dienen, als die Erde plötzlich zum Kriegsschauplatz zweier verfeindeter Alienrassen wird. Doch hilflos unterentwickelt, wie die Menschheit es ist, stellt sich bald die Frage, wem man wirklich trauen kann.
Wer das Buch lesen will, sollte mit ausführlichen Abhandlungen auskommen können. Die Ereignisse sind komplex, umfangreich und die Welt sehr durchdacht. Eigentlich ist das überhaupt nicht meins (und zugegeben, manchmal fand ich es schon auch nervig). Aber ich hatte trotzdem Spaß beim Lesen. Hier passiert viel. Hier ist der Mensch mal nicht an der Spitze, sondern hat nicht viel zu sagen, einfach, weil die Aliens viel viel weiterentwickelt sind. Es ist spannend, Joes Weg mitzuverfolgen. Auch er ist ein Charakter, den man entweder mag oder nicht. Hier kommt viel typischer Army Kram und amerikanischer Heldentum durch, so im Sinne von „Ich rette die Menschheit und bin aber doch so bescheiden usw.“ Muss man halt mögen, akzeptieren, oder halt auch nicht. Bei der Mitte kommt eine Wendung, die ich noch nicht ganz für den Fortgang der Reihe einordnen kann. Sie macht manches leichter, aber bereitet mir auch ein Gefühl von Unbehagen. Ich denke, meine Antwort erhalte ich ernst in den Folgebänden. Noch etwas zum Lesekomfort: Das Buch ist echt schwer und die Coverfolie löst sich bereits bei mir. Finde ich etwas uncool. Nichtsdestotrotz ist das ein gutes Buch, was mich unterhalten konnte. Ich denke, dass es hier sehr auf den Geschmack des Lesers ankommt. Ich mochte es und kann mir vorstellen, Band 2 zu lesen.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Ein Buch über zwei Charaktere, deren Wege sich immer wieder kreuzen

Eine ganze Liebe lang
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„Eine ganze Liebe lang“ von Jodie Chapman handelt von Nick und Anna, die als Jugendliche einen Sommer verbringen. Doch Annas Glauben steht zwischen den beiden. Als Erwachsene treffen sie sich wieder.
Ich ...

„Eine ganze Liebe lang“ von Jodie Chapman handelt von Nick und Anna, die als Jugendliche einen Sommer verbringen. Doch Annas Glauben steht zwischen den beiden. Als Erwachsene treffen sie sich wieder.
Ich fürchte, dass das Cover das an dem Buch ist, was mir am besten gefallen hat. Es passt zu der Fragilität der Beziehung von Anna und Nick. Dank des Klappentextes hatte ich eine völlig falsche Erwartung vom Buch. Wäre der Inhalt von vornherein anders dort dargestellt gewesen, hätte ich vielleicht auch einen besseren Zugang zu dem Buch bekommen. Die Geschichte ist aus Nicks Sicht geschrieben. Zudem begibt man sich an mehrere Zeitpunkte, sodass sich das Puzzle nach und nach zusammensetzt. Es gab viele verschiedene Jahre, die zwar die teils langatmigen Episoden unterbrochen haben, aber dadurch wusste ich oft nicht, was bereits geschehen war und was nicht. Wer also das Buch beginnt zu lesen, sollte genau auf die Zeit des jeweiligen Kapitels achten. Das Buch erzählt meiner Ansicht nach nicht wirklich die Liebesgeschichte zwischen Anna und Nick. Viel mehr handelt das Buch von Liebe generell und Familie. Besonders Nicks Tante stach mir da hervor. Nick und Anna als Charaktere waren mir teils sehr fragwürdig. Sie lassen das Leben ehr über sich ergehen, als etwas in die Hand zu nehmen. Allerdings haben sie auch ihr Päckchen mit sich zu tragen. Auf den ersten Seiten begeht Nicks Bruder Selbstmord. Die Triggerwarnung hierzu sollte man ernst nehmen, weil der Protagonist es im Laufe des Buches verarbeiten muss. Nicks Bruder allerdings ist ebenfalls ein Charakter, der einem ans Herz wächst, auch weil man ihn erst nach seinem Tod kennenlernt. Eines muss ich der Autorin aber auch lassen. Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt. Die letzte Seite eines jeden bringt die Geschichte ordentlich ins Wanken. Alles in allem ist dies ein ernstes Buch, aber gutes Buch, dass zeigt, wie das Leben auch verlaufen kann.

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Veröffentlicht am 29.05.2022

Ein Buch über Hoffnung und Trauerbewältigung

Die Telefonzelle am Ende der Welt
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„The Phone Box at the Edge of the World“ von Messina, vom italienischen ins Englische übersetzt von Lucy Rand, handelt von Yui und Takeshi, die beide ihre engsten Angehörigen verloren haben und Zuflucht ...

„The Phone Box at the Edge of the World“ von Messina, vom italienischen ins Englische übersetzt von Lucy Rand, handelt von Yui und Takeshi, die beide ihre engsten Angehörigen verloren haben und Zuflucht in einer ungenutzten Telefonzelle suchen. Diese steht in Japan auf einem windigen Hügel und verbindet die Lebenden mit den verstorbenen.
Dieses Buch ist unfassbar traurig. Es gibt den Protagonisten Zeit, ihren Schmerz zu überwinden. Beide schwelgen in Erinnerungen und müssen lernen, in die die Zukunft zu blicken. Die Kapitel erfolgen im Wechsel zwischen Handlung und einem genaueren Detail zur Stelle. Das kann z.B. ein Bild oder eine Playlist sein. Diese Detail Verliebtheit hat mich begeistert. Dennoch ist das Buch kein Wohlfühlbuch, auch wenn einzelne Momente einem ein Lächeln zaubern. Es handelt von Schmerz, Trauer und Verlust, aber auch der Verzweiflung, einen Weg zurück ins Leben zu finden. Dieses Buch handelt von denen, die zurückbleiben.
Die englische Sprache lässt sich gut verstehen. Es gibt einige japanische Verweise und japanische Kultur. Letztendlich liegt der Fokus aber auf dem Menschen, sodass man die Geschichte gut nachvollziehen kann.
Das Buch würde ich an die empfehlen, die kein Problem mit einem vorwiegend traurigen Ton haben und über Verlust und langsame Hoffnung lesen wollen.

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