„...Der kleine Bär erwachte viel zu früh aus seinem Winterschlaf. Er gähnt, reckte und streckte sich und blinzelte müde aus seiner Höhle...“
Mit diesen Sätzen beginnt ein Kinderbuch, in dem es um Freundschaft ...
„...Der kleine Bär erwachte viel zu früh aus seinem Winterschlaf. Er gähnt, reckte und streckte sich und blinzelte müde aus seiner Höhle...“
Mit diesen Sätzen beginnt ein Kinderbuch, in dem es um Freundschaft und Zusammenarbeit geht.
Die Geschichte ist kindgerecht. Die Texte sind kurz, in großer Schrift und klar gegliedert.
Der kleine Bär freut sich, dass er im Schnee spielen kann. Nach einer Weile aber macht das allein keinen Spaß. Er rollt einen Schneeball zu einer großen Kugel. Dass sieht der Otter und hilft ihm dabei. Versehentlich verdeckt die Kugel kurzzeitig den Höhleneingang eines kleinen Häschens. Das hat nun weitere Ideen, was mit der Schneekugel geschehen soll.
Das Buch enthält viele Glitzereffekte zum Befühlen. Es ist wunderschön illustriert.
Ich mag die Geschichte. Sie ist niedlich und doch inhaltsreich.
„...Ein leises Summen und Brummen hunderter menschlicher Stimmen wurde langsam lauter und immer lauter. Dann standen sie auf dem kleinen Platz mit dem monumentalen Fontana di Trevi...“
Kommissar Jörgensen ...
„...Ein leises Summen und Brummen hunderter menschlicher Stimmen wurde langsam lauter und immer lauter. Dann standen sie auf dem kleinen Platz mit dem monumentalen Fontana di Trevi...“
Kommissar Jörgensen macht mit seiner Frau Urlaub in Rom. Vor sieben Jahren waren Frau und Tochter schon einmal in der Stadt. Damals konnte er sie aus beruflichen Gründen nicht begleiten. Die Geschichte gehört zu den längeren in der Anthologie. Was wie eine Reisebeschreibung von Rom beginnt, entwickelt sich bald zu einem spannenden Suchspiel und letztendlich zu einem Krimi. Als die Frau des Kommissars eine ehemalige Marktfrau wieder treffen will, ahnt sein nicht, was dabei auf sie zukommt.
Insgesamt 11 Geschichten hat der Autor in dem Bändchen gesammelt. Manche sind nur knapp zwei Seiten lang. Die letzte Erzählung ist schon vor mehreren Jahren entstanden.
Einige der Geschichten führen mich in die Vergangenheit, andere spielen im Heute und Jetzt. Häufig geht es um zwischenmenschliche Beziehungen und ihre Grenzen. Auch philosophische Gedanken spielen eine Rolle.
„...“Vielleicht steckt beides in den Menschen“, sagt Sabrina schließlich. „Was meinst du, Schatz?“ „Das Gute und das Böse. In jedem von uns. Auch in uns beiden.“...“
In einigen Erzählungen sind die Akteure Tiere. Diese Fabeln halten den Menschen einen Spiegel vor, so wie in der letzten Geschichte. Dort steht der Schakal vor der rettenden Oase.
„...Nein, Fremdling, wir haben kein Wasser für dich. Geh! Mach, dass du fortkommst! Für dich gibt es in Zerzura kein Wasser!...“
Die Mischung der unterschiedlichsten Themen macht das Besondere dieser Anthologie aus.
Das Büchlein hat mir sehr gut gefallen. Es regt zum Nachdenken an.
„...Toni machte das nichts aus. Sie hatte ein Ziel, und das ließ aus lauter Vorfreude ihr Herz höher schlagen und sie über die Pfützen des Bahnhofplatzes springen: die Universität...“
Wir schreiben das ...
„...Toni machte das nichts aus. Sie hatte ein Ziel, und das ließ aus lauter Vorfreude ihr Herz höher schlagen und sie über die Pfützen des Bahnhofplatzes springen: die Universität...“
Wir schreiben das Jahr 1919. Toni ist aus einem kleinen Dorf nach München gekommen, um Medizin zu studieren. Unterkunft findet sie in der Damenpension von Ida Petersen, ihrer Cousine.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Im Mittelpunkt stehen Frauen, die das gesellschaftliche Korsett, das man ihnen so gern anlegen will, sprengen wollen.
Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Positiv fallen auch die tiefgründigen Diskussionen auf.
Toni hat es in der Universität nicht einfach. Besonders Professor Hartmann legt es darauf an, die weiblichen Studenten zu demütigen. Aber Toni beißt sich durch. Sie möchte nebenbei in ihre Arbeit auch das von der Mutter übernommene Kräuterwissen mit einbringen. Der Tod der Mutter im Kindbett war die Grundlage für Tonis Studienwunsch.
In der Villa wird viel über die Rechte der Frauen diskutiert. Dabei kann es schon einmal heftiger zugehen:
„...Wie scheinheilig ihr seid! Einerseits kämpft ihr hier in der Villa für die Frauenrechte, geht wählen und studieren und arbeiten. […] Doch wenn es um sexuelle Selbstbestimmung geht gelten wieder die alten Gesetze?...“
Emilia, die aus Spanien stammt, nimmt sich, was sie braucht. Dabei hat sie eine heftige Geschichte hinter sich, die ich als Leser aber erst relativ spät kennenlerne.
Die Autorin nutzt ein zusätzliches Stilmittel. Am Ende jedes Kapitels steht einBrief, den Ida an ihre Tochter schreibt, ohne ihn je abzuschicken. Dadurch erfahre ich von Idas bisheriges Leben, ihren Wünsche und ihren Träume. Die Tochter lebt beim Vater. Als schuldig geschiedene Frau darf Ida sie nicht mehr sehen. Hier ist ein Ausschnitt aus einem Brief:
„...Und immer der Vergleich mit den Männern, wer hat das nur erfunden? Ich fürchte, das ist ein Missverständnis unserer Zeit, dass wir Frauen uns an ihnen messen, sie als Maß der Dinge nehmen. Anstatt dass wir unsere eigenen Ideale entwickeln...“
Im Buch werden weitere Lebensgeschichten eingebunden, die ein Schlaglicht auf die Verhältnisse der Zeit werfen. Ab und an wird angesprochen, dass die Männer, die aus dem Krieg zurückgekehrt sidn, nun wieder ihre angestammten Plätze wollen. Mit selbstbewussten Frauen haben sie nicht gerechnet.
In Tonis Leben gibt es zwei Männer. Beide sind in ihren Einstellungen unterschiedlich wie Tag und Nacht. Toni muss sich nicht nur in der Liebe entscheiden. Auch die Frage, ob sie aufs Dorf zurück geht, macht ihr Kopfzerbrechen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
„...Keiner achtete mehr auf den Kleinsten unter ihnen, als die bucklige Gestalt gemächlich und völlig lautlos, im Vorübergehen, hinter einem der Bäume hervortrat. Ihr gekrümmter Frauenkörper war in alte ...
„...Keiner achtete mehr auf den Kleinsten unter ihnen, als die bucklige Gestalt gemächlich und völlig lautlos, im Vorübergehen, hinter einem der Bäume hervortrat. Ihr gekrümmter Frauenkörper war in alte Frauenkleider gehüllt...“
Die alte Frau ist die Specht. Lange galt sie in de Oberpfalz als Kinderschreck am Heiligabend. Der Prolog zeigt, wie das auf die Kinder wirkte. Mittlerweile aber sind einige Jahre vergangen. Das Kind von damals wurde zum Mann.
Die Autorin hat eine spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Der Schriftstil passt zu den örtlichen Gegebenheiten. Auch mit der Mundart hatte ich kein Problem.
Mitten ins Krippenspiel platzt die Messnerin. Sie behauptet, die Specht habe einen Mann geholt. Die Massen strömen nach draußen. Dort hängt der Bürgermeister und seine Leiche ist so zugerichtet, wie man es die Specht nachsagt. Auch Kriminalhauptkommissar Kranzfelder ist zugegen.
„...Ach, bitte nicht! Nicht heute, nicht am Heiligabend und nicht in meinem Urlaub, dachte er sich mit jedem Schritt, den er dem Baum näher kam...“
Es bleibt ihm nichts übrig. Zusammen mit Klara Stern muss er den Fall lösen. Und das möglichst bis gestern, wenn es nach seinem Vorgesetzten ginge. Der allerdings lässt sich beim Weihnachtsessen nicht stören.
Schnell stellt sich heraus, dass der Bürgermeister nicht sehr beliebt war. Sein Prestigeobjekt, das neue Esoterikzentrum im Dorf, wird nicht von allen befürwortet.
Die Autorin lässt mich an den Ermittlungen teilnehmen, so dass ich immer auf den gleichen Stand bin wie die Kriminalisten. Die Gespräche mit der Ehefrau und weiteren möglichen Verdächtigen bringen aber wenig Licht ins Dunkel.
Ich mag die Sprachbilder, die ab und an mit einem feinen Humor versehen sind:
„...Seine Laune war gerade dabei, sich wie ein trotziges Kind mit Karacho gen Boden zu werfen, als er in der wuchtigen Kirchentür Pfarrer Markus entdeckt...“
Der ist alles andere als begeistert. Nicht nur, dass der Tote auf dem Kirchengrundstück hing, die erwartete Heiligsprechung im Ort kann keinen ungelösten Mord gebrauchen.
Sehr gut werden die Personen charakterisiert. Kranzfelder nimmt seine Arbeit ernst, lässt sich aber nicht gern drängeln. Mit leeren Magen geht schon mal gar nichts. Zugute kommt ihm, dass er alle und jeden im Dorf kennt und gleich die richtigen Worte findet. Seine Kollegin ist jung, engagiert und selbstbewusst.
Beide müssen tief graben, bevor sie die richtige Spur finden.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Dazu hat auch beigetragen, dass das Privatleben von Kranzfelder gekonnt eingebunden wurde.
„...“Ann, halt dich gerade!“ „Ja, Tante Adele.“ „Leg die Beine nicht übereinander!“ „Ja, Tante Adele.“...“
Mit diesen Worten beginnt ein spannender Roman. Ann ist seit ihrem 11ten Lebensjahr Waise und ...
„...“Ann, halt dich gerade!“ „Ja, Tante Adele.“ „Leg die Beine nicht übereinander!“ „Ja, Tante Adele.“...“
Mit diesen Worten beginnt ein spannender Roman. Ann ist seit ihrem 11ten Lebensjahr Waise und bei ihrer Tante Adele in Arizona aufgewachsen. Nun sind sie zu einer alten Dame unterwegs, die Tante Adeles Hilfe braucht. Glücklicherweise sitzt im Abteil eine weitere Frau, die Ann ihre Zeitschriften leiht, sehr zum Unmut von Tante Adele. Als diese Frau in Mesilla aussteigt, lässt sie ihren roten Seidenschal unter dem Platz liegen. Ann findet ihn und steigt aus dem Zug, um ihn ihr zu bringen.. Damit beginnt das Abenteuer ihres Lebens.
Die Autorin hat eine spannende Geschichte geschrieben. Es ist eine vorsichtige Neubearbeitung ihres Erstlingswerks. Informationen zu diesem Prozess gibt es im Nachwort.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Natürlich hat Ann den Zug verpasst. Der nächste fährt erst in drei Wochen. Was nun? Sie will ihre Freiheit genießen, sieht aber noch nicht die Gefahren. Da reitet ihr der Halbindianer Chee über den Weg, gerade als sie in einer kritischen Situation ist. Er will zu seiner Mutter, die zum Stamm der Apachen gehört. Ann überredet ihn, sie mitzunehmen.
Sehr bildhaft beschreibt Chee die Landschaft in den Jahreszeiten, als sich Ann zur Hitze äußert.
„...Der Winter ist sogar rau. Es schneit, es hagelt, eisiger Wind schneidet in die Haut wie mit Messern. Auf den Felsen liegt hoher Schnee...“
Was Ann so auf der Reise erlebt, soll nicht Inhalt dieser Rezension sein. Die Abenteuer sorgen für den hohen Spannungsbogen. Es sind aber die vielen Gespräche und die Emotionen der Protagonisten, die das Buch auszeichnen. So erklärt Chee Ann:
„...Wir sind hier in einer sehr unsicheren Gegend. In diesem Land ist jeder jedem verdächtig. Vorsichtig ist geboten bei jedem Wort, bei jeder Bewegung...“
Man kann es auch anders ausdrücken: Zuerst wird geschossen und dann gefragt, falls das noch möglich ist. Auch in der Tierwelt lauern Gefahren.
Chee ist der Sohn eines Amerikaners und einer Indianerin. Er lebt im Prinzip zwischen den Völkern. Das macht es für ihn nicht einfach. Gerade, wenn es mal wieder Kämpfe gibt, muss er sich entscheiden.
Ann erweist sich als zäh, mutig und entscheidungsfreudig. Doch es ist eine Freiheit auf Zeit. Ihr Zusammensein mit Chee hat keine Zukunft. Das wissen beide.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Neben der fesselnden Handlung macht die Autorin auch deutlich, dass Kriege nie die Lösung für das Zusammenleben von Völkern sind. Es sind nur wenige Gedanken dazu, die aber besonders eindringlich.