unrealistisch und überdramatisiert
Trotz ihrer erfolgreichen Karriere als junge Starköchin will Victoria nur noch weit weg von London – und von ihrem manipulativen Freund. Kurzerhand flieht sie in die idyllische Hafenstadt Goldbridge, wo ...
Trotz ihrer erfolgreichen Karriere als junge Starköchin will Victoria nur noch weit weg von London – und von ihrem manipulativen Freund. Kurzerhand flieht sie in die idyllische Hafenstadt Goldbridge, wo ihre Mutter einst im Sternerestaurant Prisma arbeitete. Victoria will endlich verstehen, warum ihre Mum sie für diesen Ort und ihre Karriere verließ, und nimmt dort unerkannt einen Kellnerjob an. Doch in dem Versuch, ihre Sorgen in Alkohol zu ertränken, gibt sie einem attraktiven Fremden zu viel Intimes über sich preis – ohne zu ahnen, dass Julian einer der Söhne der Restaurantinhaber ist. Und er besitzt die Frechheit, Victoria einen Vorschlag zu machen: Er behält das Geheimnis ihrer wahren Identität für sich – wenn sie ihm Nachhilfe beim Kochen gibt. Victoria kann sich nicht erklären, warum dieser unverschämte Deal eine Flamme in ihrem Herzen entzündet …
Als ich das wunderschöne Cover gesehen habe und den Klappentext las, konnte ich es gar nicht abwarten dieses Buch zu lesen. Ich muss leider zugeben, dass ich enttäuscht bin. Ich verrate euch auch warum.
Zuerst Mal: Der Schreibstil. Der Schreibstil von Nena ist sehr angenehm, flüssig und detailreich. Man kommt mit dem Lesen zügig voran, da schnell ein Lesefluss entsteht. Ihre Beschreibungen sind sehr schön und bildhaft. Die Geschichte wird aus zwei Sichtweisen erzählt, weshalb man einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der Charaktere bekommt.
Die beiden Hauptcharaktere Victoria und Julian haben mir einfach nicht zugesagt. Julian war mir zwar anfangs ganz sympathisch, allerdings wirkte er sehr konstruiert und seine weichliche, nachgiebige Art war dann doch irgendwie anstrengend. Andauernd seine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen ist nicht gesund; solche Menschen vergessen irgendwann sich selbst und gehen daran kaputt. Victoria war einfach nur nervig und stressig. Ihre Vergangenheit kontrolliert ihren gesamten Alltag. Ihre Persönlichkeit war so anstrengend. Sie muss über alles die Kontrolle haben, alle haben sich nach ihr auszurichten und sie stößt praktisch jeden von sich, der ihr seine Hilfe anbieten möchte. Insgesamt einfach nur unsympathisch, ich konnte mit ihr absolut nicht warm werden. Die Beziehung zwischen den beiden empfand ich als toxisch und extrem ungesund.
Die Themen, die im Buch aufgegriffen werden, wirken allesamt sehr gestellt und unauthentisch. Ich möchte hier auch nicht weiter drauf eingehen. Die Story war für mich sehr überdramatisiert und gekünstelt.
Insgesamt hat mir das Buch nicht gefallen und ich würde es nicht weiterempfehlen.