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Veröffentlicht am 05.02.2023

Eistanz vs. Eishockey

Match on Ice
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Mit „Match in Ice: Liebe, Spiel und Sieg“ treffe ich auf mein erstes Leseabenteuer der Autorin Allie Well. Es geht um eine Sportsromance, die sich auf dem Eis abspielt zwischen Eistanz und Einshockey.

Es ...

Mit „Match in Ice: Liebe, Spiel und Sieg“ treffe ich auf mein erstes Leseabenteuer der Autorin Allie Well. Es geht um eine Sportsromance, die sich auf dem Eis abspielt zwischen Eistanz und Einshockey.

Es geht direkt in die Geschichte rein zu Romy und ihrem Trainingspartner sowie Ex-Freund Dan, die gerade eine Trainingsstunde auf dem abhalten. Sie beide sind Partner im Eistanzen und bereiten sich auf die nächsten Wettkämpfe vor. Sie studieren und gehen ihrem Lieblingssport nach. Am College wird auch Eishockey gespielt und beide Sporttypen rivalisieren sich bis hin zu bösen Streichen. Dadurch geschieht es, dass Romy und der Captain Jack zusätzliche Trainingsstunden absolvieren sollen. Was am Anfang nicht sogleich auf Harmonie stößt, findet nach und nach mehr zusammen. Beide unterstützen sich unbewusst und so verliert Romy die Angst vor den Sprüngen und kehrt zu ihrer alten Trainingsform wieder zurück. Aber auch Jack gewinnt nur dazu und mag die gemeinsame Zeit nicht missen. Es steht kurz davor seine Karriere als Profisportler zu beginnen, doch Neider sind an jeder Ecke und lauern auf ihren Einsatz.

Die Handlung selbst zieht sich so über einige Wochen hin. Es gibt einen Film „Liebe und Eis“ und hatte gehofft, dass der Roman vielleicht in etwa so sein würde. Es gibt zwar einige Unstimmigkeiten und etwas Gezicke zwischen den beiden, jedoch finden beide schneller zur Harmonie und der Humor lässt auch nicht dabei auf sich warten. Daneben gibt es einige süße und romantische Szenen, jedoch fehlte mir im laufe der Geschichte das besondere Gefühl. Vieles wurde einfach hingenommen und die Gefühlslage von Jack, blieb manchmal auf der Strecke. Ich mochte dennoch die Idee zur Story, auch wenn bei den aufkommenden Ereignissen wenig überraschendes folgte. Der Roman wird von seinen eigenen inneren Konflikten begleitet und die Entwicklung einzelner Charaktere daraus heraus ist sehr schön zu beobachten. Ich fühlte mich auch wunderbar unterhalten, man spürte wunderbar das Feeling und auch beide Sportarten fanden eine sehr beeindruckende Beschreibung. Einige Nebencharaktere geben einen schönen Touch mit hinein.
Nebenbei geht es im Weiteren um die Familie, Freundschaften, Feindschaften, falsche Freunde, die Liebe zum Sport, neue Liebe, Neid, Ängste, Verletzlichkeit, Ruhm, der schnelle Fall, Zukunftsängste sowie -träume, Vertrauen, Stark sein und zu sich selbst zu finden.



Rosemarie (Romy) Erickson, ist von der Einzelläuferin zum Paartanz gekommen und hat schon tiefe Niederschläge im Sport erleben müssen. Mit ihrem Partner fühlt sie sich eigentlich wohl, jedoch ist es Privat nicht immer sehr einfach mit Dan. Romy ist vernünftig genug, sich nicht nur auf ihren Sport zu verlassen und studiert etwas, was sie später auch gerne beruflich ausüben würde. Romy lässt sich manchmal zu einfach bevormunden und möchte es allen Recht machen. Doch sie erkennt ihr potenzial und lässt sich nicht länger klein machen. Mit Jack erlebt sie ein ganz neues Lebensgefühl.

Jack Boyd (Frost) der Captain des Eishockeymannschaft ist nicht nur für sein Team ein Vorbild, darum opfert er sich auch auf, dass nicht alle eine Sperre bekommen. Doch er möchte Romy auch näher kennenlernen und ihr helfen wieder ein neues Gefühl für das Eis zu bekommen. Jack ist jedoch im Umgang mit neuen Leuten vorsichtig, ist ein Familienmensch und hat ein gutes Gespür für sein Gegenüber. Er gibt bei Romy nicht so schnell auf, auch wenn sie ihm immer wieder einen Korb gibt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, detailreich und denn fliegt man nur so durch die Seiten. Ich mochte die Leichtigkeit zwischen der grundlegenden Story und dem Wechsel zum Sport. Dazu kommen die für mich wunderbaren bildhaften Darstellungen und ein toller mitfließender Humor bis hin zu einer strickten Ernsthaftigkeit. Die einzelnen Kapitel haben unterschiedliche Leselängen. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive aus der alleinigen Sichtweise von Romy wiedergegeben.
Das Buchcover ist wunderschön gestaltet und man könnte vermuten, wie Spuren vom Eis hochgeschleudert werden.

Mein Fazit: Eine sehr schöne Sportsromance mit tollen Charakteren und potenzial zu noch mehr Gefühl nach oben.

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Schottische Geister...

Ein Schotte unterm Mistelzweig
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Mit „Ein Schotte unterm Mistelzweig“ reist man ins wunderschöne Schottland und erlebt eine zauberhafte und humorvolle Zeit mit einem leichten weihnachtlichen Flair, welches aber eher nebensächlich ist.

Es ...

Mit „Ein Schotte unterm Mistelzweig“ reist man ins wunderschöne Schottland und erlebt eine zauberhafte und humorvolle Zeit mit einem leichten weihnachtlichen Flair, welches aber eher nebensächlich ist.

Es geht direkt in die Geschichte hinein und man reist mit Jessica auf die Isle of Skye nach Schottland in die heimelige Unterbringung zum Otterview. Zuvor trifft sie bei ihrer Reise noch auf Katja und diese fordert sie sogleich zu ihrem ersten Abenteuer heraus. Das leider mehr recht als schlecht gut geht und für Zündstoff sorgt. Jess ist auf geheimen Einsatz tätig, Katja verhält sich auch immer wieder, als ob sie etwas zu verbergen hat, Tony, der etwas brummelige Pensionsinhaber und sein bezirzender Bruder Alexander. So vergehen über die Weihnachtsfeiertage ein paar heitere und seltsame Tage, die die vier mehr oder weniger miteinander verbringen und daneben noch andere Gäste die Zeit herzlich verkürzen. Schnell wird klar, wieso die kleine Pension einen schlechter Ruf genießt, den es mit einigen Handgriffen bestimmt zu bereinigen gilt.

Die Beschreibungen über Landschaft, die Unternehmungen, die Natur und Volk sind sehr einnehmend und man möchte sofort dort hinreisen. Der grummelige Tony entpuppt sich als ein sehr angenehmer Naturliebhaber. Kleine Otter in der Nähe verzaubern zu einem Lächeln und die Protagonistin ist einfach echt, unheimlich sympathisch und liebevoll tollpatschig. Einige Aufdeckungen kommen überraschend und dennoch passieren keine großen Wunder. Es ist ein humorvoller Wohlfühlroman und dennoch hätte ich mir etwas mehr spürbare Romantik in den Gefühlen gewünscht. Eine wichtige Aussage trägt der Roman mit sich, mach dir ein eigenes Bild und lass dich nicht von getätigten Aussagen täuschen. Vergewissere dich über die wahren Hintergründe und lernen vor allem einen Menschen unvoreingenommen kennen.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden, alle Beschreibungen und Handlungen hatte man direkt vor Augen. Die aktiven Charaktere der Story wurden sehr gut verkörpert und es wird sich auf das Wesentliche konzentriert. Die Kapitellängen haben eine gleichbleibende kurze Leselänge. In der Ich-Perspektive wird alleinig aus der Sicht von Jess durch die Geschichte geführt.
Das Buchcover ist sehr hübsch. Gerne hätte es ruhig etwas schottischer sein dürfen, dennoch wirkt es harmonisch zur Story.

Mein Fazit: Charaktere, die der Story Lebendigkeit und Esprit geben und die Schottland von seiner schönen natürlichen Seite zeigen.

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Alles nur Theater...

Dating on Ice
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Mit „Dating on Ice“ treffe ich auf mein erstes Leseabenteuer der Autorin Jennifer Iacopelli. Es geht in eine jugendliche Sportsromance in der sich alles um den Sport und die Disziplin auf dem Eis dreht. ...

Mit „Dating on Ice“ treffe ich auf mein erstes Leseabenteuer der Autorin Jennifer Iacopelli. Es geht in eine jugendliche Sportsromance in der sich alles um den Sport und die Disziplin auf dem Eis dreht. Hier speziell im Vordergrund das Eistanzen.

Das Buchcover ist total süss, glasklar wie Eis mit verspielten leichten Elementen.

Es geht direkt in die Geschichte rein zu Adriana, die gerade eine Trainingsstunde auf dem Eis gibt. Ihrer berühmten Familie Russo gehört eine eigene Eishalle und neben dem eigenen schweißtreibenden Training steht sie auch dem Nachwuchs und dem Geschäft zur Verfügung. Ihre große Schwester ist im Eiskunstlauf auf dem Weg zur Olympia und selbst beginnt in ihrer Altersklasse Junioren WM für das amerikanische Team. Dabei trifft sie nicht nur auf alte Bekannte und Freunde, sondern auch auf ihren ersten Partner Freddie, der nicht nur ihr Partner auf dem Eis einst war. Heute tanzt sie mit Brayden auf dem Weg zum Erfolg. Durch die Popularität ihrer Familien, ihrem Erfolg, ihren unterschwelligen Geldproblemen und der Polemik einer entstehenden Personen, ist der Blick immer auf alle gerichtet. So möchte es auch das Schicksal oder viel mehr die Einschaltquote im Social Media, dass das Eistanzpaar auch im wahren Leben spürt, was sie auf dem Eis in ihrem Tanz transportieren.

Die Handlung selbst bezieht sie so über ein paar Wochen in der aktuellen Zeit. Jedoch behält sie auch ein paar Einblicke in die Vergangenheit bereit und der Epilog deutet in die Zukunft. Was total schön ist, dass man sofort in die Story hineingleitet und sich somit angekommen fühlt. Die Handlung steigert sich stetig in seiner Intensität und lüftet nach und nach die Gefühlswelt der vorkommenden Charaktere. Dadurch das alle im Sport sehr diszipliniert sein müssen und auch sein jüngsten Jahren auf selbständigen Füßen stehen, bekommt dieser Jugendroman schon einen sehr erwachsenen Charakter, außer ein paar wenigen charakterlichen Ausbrüchen. Ich mochte die Geschichte sehr und konnte bis zu einem gewissen Punkt nicht so richtig einschätzen, wie sich das Los entscheiden wird, aber es hat ein sehr schönes Ende gefunden, wenn auch ein wenig Traurigkeit mit schwebte. Es hat eine liebliche Leichtigkeit, einem süßen Verlauf, mit einer gewissen Ernsthaftigkeit und vielen ehrlichen und erwachenden Momenten. Der Roman wird von seinen eigenen inneren Konflikten begleitet und die Entwicklung einzelner Charaktere daraus heraus ist sehr schön zu beobachten. Anderen ist einfach nicht zu helfen, jedoch Karma rächt sich früher oder später. Ich fühlte mich auch wunderbar unterhalten, man spürte wunderbar das Feeling und auch der Sport fand eine sehr beeindruckende Beschreibung. Der Aufbau war stimmig, die Darstellung der einzelnen Charaktere ist sehr gelungen, auch wenn ich mir an manchen Stellen mehr Details gewünscht hätte.
Nebenbei geht es im Weiteren um die verschiedene Familienbeziehungen, Freundschaften, erste Liebe, Neid, Verluste, Verletzlichkeit, Ruhm, der schnelle Fall, Zukunftsängste sowie -träume, Vertrauen, Stark sein, zu sich selbst zu finden, nicht zu früh Erwachsen sein zu müssen und sich nicht immer bevormunden zu lassen.
Über einige Punkte, die im Roman aufkommen, hätte ich gerne noch mehr erfahren, diese wurden eher oberflächlich behandelt und bleiben im Raum stehen. Auch die zarten Gefühle dürfen ruhig noch mehr in den Vordergrund treten.

Adriana Russo ist das Mittelkind zwischen ihren beiden Schwestern und sie haben nur noch ihren machtbegierigen Vater an der Seite. Mehr Familie sind dagegen die Trainer und das Team, das sich meist schon seit Jahren kennt. Adriana ist manchmal ein modernen Aschenputtel, Mädchen für alles, sorgt sich um alles, gibt alles und auf sie ist immer Verlass. Doch sie lernt herauszubrechen, sich zu behaupten und ihren eigenen Weg zu sehen und sich vor allem selbst zu schützen. Ihre erste Liebe musste sie einst ziehen lassen und plötzlich findet sie sich zwischen zwei jungen Männern, die um ihr Herz buhlen wieder. Adriana ist ein absoluter Teamplayer, weiß sich selbst Ziele zu setzen und ist sehr ehrgeizig, aber auf die gesunde Art und Weise. Für sie steht Freundschaft und Zusammenhalt an erster Stelle ohne verbissen auf ihren Kampfgeist zu verzichten.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, denn man fliegt wahrlich durch die Seiten. Es ist jugendlich leicht, aber auch unheimlich ernsthaft, leicht emotional und vor allem voller Charme und einem guten Wechsel zum Sport. Dazu kommen die für mich wunderbaren bildhaften Darstellungen. Man liest sich schnell und locker durch die ungefähr gleichbleibenden Kapitelleselängen. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive aus der alleinigen Sichtweise von Adriana wiedergegeben.

Mein Fazit: Ein sehr schöner Jugendroman über das Eistanzen, erste Liebe und den Problemen einer sehr ehrgeizigen Familiendimension.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Ein Sommer der alles veränderte...

Dieser längst vergangene Sommer
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Das jähe Ende einer eigentlich unsterblich geglaubten Freundschaft nach einem wunderschönen Sommer – und das Wiederannähern nach vielen Jahren. „Dieser längst vergangene Sommer“ ist mein erster Roman der ...

Das jähe Ende einer eigentlich unsterblich geglaubten Freundschaft nach einem wunderschönen Sommer – und das Wiederannähern nach vielen Jahren. „Dieser längst vergangene Sommer“ ist mein erster Roman der Autorin Gina Greifenstein. Etwas in Nostalgie schwebend und mit einem stetigen Gefühl einer kleinen Gefahr und da ist doch noch etwas, taucht man in einem unbeschwerten Moment von 4 Freundinnen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, dessen einer Augenblick alles verändert.

Der eine oder andere kennt bestimmt das Gefühl, dass man mit seinen Gedanken in der Vergangenheit schwebt, sich denkt was wäre wenn gewesen und sie nach einer längst vergangenen Zeit zurücksehnt. Was ist aus den Freunden von damals geworden, wieso hat man sich aus den Augen verloren, was hätte man anders machen können? Fragen, die einem keiner beantworten kann und eine Zeit, die nie wieder kehren wird.
Und kommt da diese Einladung zum Klassentreffen. Nach 15 Jahren nach dem Abitur. Möchte man da hingehen, möchte man die anderen Wiedersehen oder lässt man die Vergangenheit doch ruhen? Genau so ergeht es auch den vier Frauen, die von dieser Einladung überrumpelt werden und dessen tragisches Ereignis sie wieder einholt. Vor 15 Jahren war alles noch so unbeschwert, so leicht, so ohne Sorgen, kurz nach dem Schulabschluss, vor dem Beginn der beruflichen Zukunft und dem eigentlichen beginnenden neuen Lebensabschnitt. Bevor sich die 4 Wege der Freundinnen aufgrund unterschiedlicher Studienwege trennen werden, wollen sie eine unvergesslichen Campingurlaub in Italien erleben. So war der Plan und sie machten das beste aus ihrer Unterkunft, dem auf sich allein gestellt sein und alles in der Ferne. Unbeschwerte Abende, unterschiedliche Charaktere und junge Liebe, bis es zu dem Tag kam, der von jetzt auf gleich alles veränderte und Trennung bedeutete.

Einige machten ihren Traum zum Beruf, andere kam das Leben dazwischen und mussten sich neu orientieren. Diese Geschichte schwangt zwischen Damals und Heute hin und her und langsam erfährt man, wie es den vieren unterschiedlich erging. Johanna, Iris , Sonja und Annabell kannten sich seit ihrem 3 Lebensjahr und wurden als 4-blättriges Kleeblatt bezeichnet. Keine verlor ein Wort darüber, was vor 15 Jahren geschehen war und jede hat daran unterschiedlich zu knabbern. Doch die Gegenwart holt sie ein und die Frage steht offen, geht man zu diesem Klassentreffen.
Die Freundinnen konnten unterschiedlicher nicht sein, jedoch stärkten sie sich mit ihren Gegensätzen und forderten sich heraus, genauso holten sie sich auch wieder auf den Tatsachen des Lebens zurück.

Diese Geschichte handelt von Entscheidungen und Wege die man einschlägt sowie plötzlichen Wendungen. Dabei liegt die Frage, was wäre wenn gewesen, immer mit in der Luft. Es geht um Veränderungen, das Erwachsenwerden, Kämpfe auszufechten, einen klaren Kopf zu bewahren und letztlich auch um Vertrauen und Vergebung sowie dem Eingestehen von Fehlern. Die Geschichte fühlt sich sehr authentisch und real an, den Gefühlen und unterschiedlichen Charakteren kann man sehr gut nachempfinden. Es gibt amüsante, nachdenkliche, ernsthafte und erschreckende Momente. Dennoch hätte ich an manchen Stellen etwas mehr von der jeweiligen Person und ihren persönlichen Gefühlen erfahren und noch etwas mehr zu der Gegenwart bevorzugt.

Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und auch der leichte kriminalistische Stil gefiel mir gut. So schwebte immer eine unausgesprochene Spannung zwischen der leichten jugendlichen Stimmung mit. So liest man sich sehr leicht, auch wenn die Thematik einen manchmal schlucken lässt, durch die einzelnen unterschiedlichen Leseabschnitte. Im sichtbaren Wechsel wird in der Erzählperspektive die Handlung durch die 4 Hauptcharaktere wiedergegeben. Das Buchcover zeigt vier junge unbeschwerte Frauen, die sich auf ihren ersten alleinigen Urlaub bei Sonne und Strand erfreuen.

Mein Fazit: Ein wirklich sehr schöner etwas schwermütigen Roman, der mich am Ende auch emotional ergriffen hat.

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Veröffentlicht am 27.08.2022

Ein kleiner Riss, der immer weiter wandert...

Scherbensommernacht
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Nach dem ich bisher nur einen Gedichtband der Autorin Janne Loy kannte, war ich sehr auf den Roman „Scherbensommernacht“ gespannt. Der Roman ist nicht richtig an einem Genre festzuhalten, er ist vielmehr ...

Nach dem ich bisher nur einen Gedichtband der Autorin Janne Loy kannte, war ich sehr auf den Roman „Scherbensommernacht“ gespannt. Der Roman ist nicht richtig an einem Genre festzuhalten, er ist vielmehr übergreifend. Etwas Krimi, mit einem Hauch Mystik und Übersinnlichem, sowie romantischen Abschnitten, aber auch Thrillerelemente und sehr gute psychologische Aspekte.

Der Roman beginnt mit einem lyrischen Ausschnitt aus Engellieder von Rainer Maria rilke, danach gliedert sich der Roman in insgesamt 5 Teile. So entfallen dann auch einzelne Lesekapitel, jedoch erkennt man durch Kennzeichnung des Namens, wer gerade aus seiner Sicht den entsprechenden Part erzählt.
Ella (17) lebt mit ihrer Schwester Imen (15) und ihren Eltern zusammen. Als Imen nach einer Party nicht zur vereinbarten Zeit nach Hause kam, nahm das Drama um diese Familie ihren Lauf. Viele tragische Schicksale müssen verkraftet werden und alles dreht sich letztlich immer mit darum, was damals mit Imen wirklich geschehen ist. So durchlebt Ella viele Höhen und Tiefen in ihrem weiteren Dasein, hat einiges zu Überstehen, zu Verkraften und auch zu Entschlüsseln. Dabei lernt sie jedoch neue Wegbegleiter kennen und einige davon bleiben ihr auch eng erhalten. Doch immer wenn sie denkt, es wird etwas ruhiger, kommt ein kleiner Hinweis und die Gedankenspirale beginnt von Neuen. So bewegt man sich auch fortwährend zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit und erlebt hautnah mit, wie welche Verbindung verknüpft ist. Jedoch nur so versteht man die ganzen Zusammenhänge, bekommt neue Rätsel auf und wird behutsam, aber immer gebannt an der Handlung gehalten.

Neben Ella als Hauptcharakter wirken noch so einige andere Charaktere mit. Zu Beginn war das etwas verwirrend für mich und ich wusste nicht gleich, wie wichtig die einzelnen Personen für die eigentliche Geschichte sind, jedoch haben alle eine letztlich entscheidende Bedeutung und man benötigt sie zur Rätsels Lösung. Egal ob es hier um Gut oder böse geht, alle haben ihre entsprechende Wichtung. Der jeweilige Charakter wird auch durch Namensnennung gekennzeichnet. Besonders Ella und ihre Freundin Marie-Jo machen hier starke Entwicklungssprünge und haben einiges zu verarbeiten, was beide doch nur stärker werden lässt.

Schon ziemlich zu Beginn hatte ich eine Vermutung, doch diese wird immer wieder geschickt verworfen, da man selbst durch die Hinweise und Vertuschungen verwirrt wird. Erst zum Ende hin wird es immer klarer. Ich mochte sehr die mystischen Einblendungen und den Gewissen 6. Sinn. Aber auch der Rest der Genremischung ergab ein schönes Zusammenspiel. Einige Passagen hätten gerne kürzer sein dürfen, besonders einer mir unliebsamen Person und bei anderen Ereignissen ging es mir dann manchmal zu sprunghaft schnell, wobei alles immer eine Erklärung fand.

Diese Geschichte handelt unter anderem von Entscheidungen und Wege die man einschlägt und oft der inneren Frage, was wäre wenn gewesen. Es geht um Veränderungen, das Erwachsenwerden, Kämpfe auszufechten, einen klaren Kopf zu bewahren und letztlich auch um Vertrauen und Vergebung. Die Handlung erstreckt sich über mehrer Jahre und verbleibt immer nur an den markanten Lebenseinschnitten. Die gesamte Geschichte fühlt sich sehr authentisch und real an, sie ist einfühlsam, hat wenige aber dennoch amüsante Momente, ist psychologisch geprägt, teils schockierend, kraftvoll und einfach fesselnd durch ihren raffinierten Aufbau.

Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und stilsicher. So liest man sich locker und flüssig, auch wenn die Thematik dich auch mal schlucken lässt, durch die einzelnen Abschnitte. Im sichtbaren Wechsel wird in der Erzählperspektive die Handlung wiedergegeben. Das Buchcover zeigt eine junge Frau, leichte blutige Spuren und eine gesprungene Oberfläche. Es passt sehr gut zur Handlung. Im inneren des Taschenbuches befinden sich auf den einzelnen Seiten auch wunderschöne Verzierungen.

Mein Fazit: Ein wirklich überzeugender Roman, mit einer einfühlsamen und traurigen Tiefe sowie einem Wechseln zu einem spannenden Krimi- und Thrillerpart mit so einigen Rätseln.

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