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Veröffentlicht am 08.01.2023

Eine spannende Reise in Omas Vergangenheit

Das Mädchen aus Ostpreußen
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Nach ihrer Flucht aus Ostpreußen strandet Netti mit ihrer Familie 1945 in Lüneburg. Die Stadt ist überfüllt mit Flüchtlingen und täglich treffen neue ein. Hunger ist ihr täglicher Begleiter und Unterkünfte ...

Nach ihrer Flucht aus Ostpreußen strandet Netti mit ihrer Familie 1945 in Lüneburg. Die Stadt ist überfüllt mit Flüchtlingen und täglich treffen neue ein. Hunger ist ihr täglicher Begleiter und Unterkünfte gibt es auch kaum. Endlich erhalten sie ein leeres Zimmer auf einem Bauernhof, doch sie besitzen nur das, was sie auf dem Leib tragen. Und für die Bäuerin sind sie nur „Polackenpack“, das äußerst unwillkommen ist. Doch Netti hat Glück. Sie bekommt eine Stelle im Haus von Major Alan Thompson, einem britischen Besatzungsoffizier, der die Deutschen hasst und sich Netti gegenüber abweisend verhält. Allerdings hat er auch seine Gründe dafür.
Dieser Roman wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal von der Enkelin Johanna, die nach einer gescheiterten Beziehung zu ihren Großeltern flüchtet und durch Zufall ein altes Foto entdeckt. Wer ist der Mann darauf und in welcher Beziehung stand er zu ihrer Oma? Johanna will es unbedingt heraus finden.
Der zweite Handlungsstrang befasst sich mit den Erlebnissen von Netti in Lüneburg. Während Johannas Geschichte eher einem Liebesroman gleicht, sind die Begebenheiten in der direkten Nachkriegszeit spannend und emotional aufwühlend. Nachvollziehbar hat Karin Lindberg die Verhältnisse und das Leben der Flüchtlinge beschrieben. Ich konnte mich in Netti hineinversetzen und habe mit ihr gelitten und gehofft.
Der Schreibstil führt flüssig durch diese Lektüre.
Mein Fazit:
Während ich zu Johanna keinen Bezug aufbauen konnte, und mich die steten Wechsel in die Gegenwart sehr gestört haben, hat mich die Geschichte von Netti doch sehr berührt. Trotzdem hat mir dieses Buch unterhaltsame und emotionale Lesestunden bereitet. 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.12.2022

Eine interessante Biografie über eine schon damals emanzipierte Frau

Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson
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In diesem Buch begleitet der Leser Selma Lagerlöf und erhält einen Einblick in ihr Leben. Sie verbrachte ein glückliche Kindheit auf dem Gutshof Marbacka in Südschweden. Als es aus finanziellen Gründen ...

In diesem Buch begleitet der Leser Selma Lagerlöf und erhält einen Einblick in ihr Leben. Sie verbrachte ein glückliche Kindheit auf dem Gutshof Marbacka in Südschweden. Als es aus finanziellen Gründen verkauft werden musste, nimmt sie sich vor, es eines Tages wieder zurückzukaufen. Ihr Ziel ist, unabhängig zu leben, eine berühmte Schriftstellerin zu werden und gar niemals zu heiraten. Sie arbeitet als Lehrerin und lernt die Autorin Sophie Elkan kennen, die ihre Freundin und spätere Reisebegleiterin wird. Sie liebt zwei Frauen, Sophie ohne körperlichen Kontakt, während sie mit Valborg eine Liebesbeziehung hat. Dabei war Eifersucht zwischen Sophie und Valborg auch ein Thema. Mit der Zeit erfüllt sich Selmas Traum zur Schriftstellerin immer mehr, bis sie als erste Frau den Nobelpreis für Literatur erhält und in die Schwedische Akademie aufgenommen wird. Ihr bekanntestes Buch ist bis heute „Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“.
Dieser fiktive biografische Roman beschreibt Selma Lagerlöfs Leben. Leider wurde hier ihre Kindheit und Jugend ausgelassen. Der Schreibstil ist poetisch und die Biografie detailliert beschrieben. Leider wurde mein Lesefluss durch langatmige Ausschweifungen und teils große Zeitsprünge gestört, so dass es mir manchmal schwer fiel, konzentriert dabeizubleiben.
Mein Fazit:
Ein sehr gut recherchierter Roman, der bestimmt seine Anhänger findet. Mich konnte er jedoch nicht 100%ig überzeugen. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.12.2022

Unterhaltsamer Roman über zwei starke Frauen

Die Töchter der Ärztin
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Dieses Buch behandelt die Geschichte von Henny und Antonia. Beide sind die Töchter der anerkannten und erfolgreichen Ärztin Ricarda Thomasius. Henny ist Onkologin, während Antonia ihr Medizinstudium beendet ...

Dieses Buch behandelt die Geschichte von Henny und Antonia. Beide sind die Töchter der anerkannten und erfolgreichen Ärztin Ricarda Thomasius. Henny ist Onkologin, während Antonia ihr Medizinstudium beendet hat und in Afrika als Assistenzärztin arbeiten will. Sie glaubt, dort ihre Wurzeln wiederfinden zu können, weil sie hier ihre ersten sieben Lebensjahre mit ihren Eltern und Geschwistern verbracht hat.
Die Handlung ist in zwei zeitgleiche Stränge aufgebaut. Einmal erlebt der Leser die Ereignisse in Berlin, während andererseits Antonias Reise nach Ostafrika und ihre Erlebnisse dort beschrieben werden.
Obwohl ich die Vorgängerbände nicht gelesen habe, kam ich doch sehr gut in die Geschichte hinein. Immer wieder werden durch kurze Rückblicke die Ereignisse der Vergangenheit eingeblendet. Die Charaktere sind glaubhaft beschrieben und ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehbar. Doch leider konnte mich das Buch nicht so richtig fesseln, denn es fehlte mir die dazugehörige Spannung. Die Lektüre rieselte, trotz des angenehmen Schreibstils der Autorin, nur so vor sich hin.
Trotzdem ist dieser Roman unterhaltsam und angenehm zu lesen. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Der Hafenmörder ist zurück

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe (Hafenärztin 3)
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Anne Fitzpatrick kehrt 1911 von London zurück nach Hamburg. Sie wurde rehabilitiert und nimmt ihre Arbeit unter ihrem Mädchennamen Anne van der Zwaan wieder auf, um sich um junge und hilfesuchende Frauen ...

Anne Fitzpatrick kehrt 1911 von London zurück nach Hamburg. Sie wurde rehabilitiert und nimmt ihre Arbeit unter ihrem Mädchennamen Anne van der Zwaan wieder auf, um sich um junge und hilfesuchende Frauen zu kümmern. In einem Bordell in Chinatown, in der sie gerade eine junge chinesische Prostituierte untersucht, wird zeitgleich ein anderes Freudenmädchen im Zimmer nebenan bestialisch ermordet. Mit dem jungen Kommissar Berthold Rheydt beginnt sie in dem Mordfall nachzuforschen. Es scheint, dass der schon lang gesuchte Hafenmörder Joachim von Stetten wieder zurückgekehrt ist.
In diesem Roman geht es um Drogenhandel und dunkle Machenschaften. Doch leider konnte er meine vielleicht zu hoch geschraubten Erwartungen nicht ganz erfüllen. Lag es eventuell daran, dass ich die ersten beiden Teile nicht gelesen habe? Trotz des angenehmen Schreibstils, der sich flüssig lesen lässt, kam in der sehr ausschweifenden Handlung kaum Spannung auf. Zwar gewährte die Autorin immer wieder Einblicke in vorherige Begebenheiten, trotzdem gelang es mir nicht, zu den Hauptprotagonisten einen richtigen Bezug aufzubauen. Lediglich die Geschichte um Helene und Berthold konnte mich überzeugen.
Mein Fazit:
Ein historischer Krimi, den man mit dem ersten Band beginnen sollte. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Eine Liebe, die alle Widerstände überwinden kann

Unter dem Dornenhimmel
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Dieses Buch beschreibt die Geschichte einer jungen Schriftstellerin, die auf den Pfaden der Vergangenheit wandert.
Hedda will den letzten Wunsch ihrer Freundin Monika erfüllen, und deren Lebensgeschichte ...

Dieses Buch beschreibt die Geschichte einer jungen Schriftstellerin, die auf den Pfaden der Vergangenheit wandert.
Hedda will den letzten Wunsch ihrer Freundin Monika erfüllen, und deren Lebensgeschichte in einem Buch niederschreiben. Es ist die Geschichte einer Liebe, die durch die Zeit der Naziherrschaft führt und sich auch durch eine seit Generationen herrschenden Feindschaft zwischen ihrer Familien nicht auseinander bringen lässt.
Der Roman erzählt in zwei Zeitebenen. Einmal von Hedda, die sich auf Spurensuche begibt und dann von Ottilia, die trotz sämtlicher Widerstände an Eduard fest hält. Die Geschichte von Ottilia und Eduard hat mich von Anfang an gefangen genommen. Doch immer wieder wird sie von der Schreiberin Hedda unterbrochen, die schon ziemlich am Anfang das Ende voraus nimmt und dadurch die Spannung des Buches erheblich reduziert. Auch störte mich die ständige Lobhudelei auf dieses Buch durch ihren Freund Sascha, dem sie immer wieder Abschnitte des Skrips zum Lesen gab. Mir persönlich hätte diese Geschichte mehr zugesagt, wäre nur von Ottilia und Eduard erzählt worden. Der Stoff dazu hätte zu einem fesselnden Buch gereicht.
Mein Fazit:
Eine schöne Geschichte mit sympathischen Hauptprotagonisten der Vergangenheit, gefühlvoll und locker erzählt. 3 Sterne.

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