Ein etwas anderes Island-Buch
IslandfeuerIch liebe Island. Ich mag die (wenigen) Menschen, die ich dort kennen lernen durfte. Und ich lese gerne Bücher isländischer Autorinnen und Autoren. Sie sind ein wenig mystisch, oft lakonisch und meist ...
Ich liebe Island. Ich mag die (wenigen) Menschen, die ich dort kennen lernen durfte. Und ich lese gerne Bücher isländischer Autorinnen und Autoren. Sie sind ein wenig mystisch, oft lakonisch und meist wortgewaltig. "Islandfeuer" von Sigridur Hagalin Björnsdottir ist ein wenig anders, als die isländischen Bücher, die ich bisher gelesen habe - es hat mir trotzdem sehr gefallen.
Klappentext:
Die Vulkanologin Anna Arnadóttir sieht sich mit der größten Herausforderung ihrer Laufbahn konfrontiert. Auf der isländischen Halbinsel Reykjanes kommt es zu einem Vulkanausbruch mit unabsehbaren Folgen. Für die Menschen, für das Land, für die Politik. Als Leiterin einer Expertenkommission berät sie die Regierung in dieser Gefahrenlage. Der Kommission gehören Vertreter*innen aus Wissenschaft, Katastrophenschutz, Tourismusverband, Justizministerium und Flughafengesellschaft an. Interessenkonflikte sind vorprogrammiert, und Anna wird in der Einschätzung der Situation immer unsicherer. Die Lage spitzt sich dramatisch zu. War der Ausbruch zunächst eine Touristenattraktion, die sich gut vermarkten ließ, fordert er nun Menschenleben. Und als Anna sich Hals über Kopf in den Fotografen Tómas Adler verliebt, leidet darunter nicht nur ihr Mann, sondern auch die beiden Kinder.
Das Buch gleicht an einigen Stellen eher einem Sachbuch über Vulkanismus. Immer wieder streut die Autorin "Erklärende Anmerkungen" ein. Manchmal ist mir dies ein wenig zu viel. Auf der anderen Seite ist das Buch wortgewaltig. Die entfesselte Natur spiegelt sich wieder in der entfesselten Liebe zwischen Anna und Tomas. Annas geregeltes Leben zerbricht wie die Erdkruste, es brodelt - Innen und Außen.
Die Bilder und Gefühle haben mich in den Bann gezogen, die vielen Informationen immer wieder geerdet.
Ein fesselndes Buch, das mir ein anderes, neues Island nahe gebracht hat. Ich sehe die Landschaft, die Natur und die Menschen jetzt mit anderen Augen. Was kann ich als Leserin mehr erwarten?
Fazit: Ein besonderes Buch, das mir den Zugang nicht leicht gemacht hat, mich trotzdem in seinen Bann zog und mich nachhaltig beschäftigt hat. Lesenswert!