Schonungslos eindringlich
Lana Lux ist mit “Kukolka” ein sehr ergreifendes Debüt gelungen. Wir erfahren den ganzen Leidensweg Samiras durch sie selbst. Durch ihre Kinderaugen sehen wir die Welt, wie sie sie wahrnimmt. Dabei tut ...
Lana Lux ist mit “Kukolka” ein sehr ergreifendes Debüt gelungen. Wir erfahren den ganzen Leidensweg Samiras durch sie selbst. Durch ihre Kinderaugen sehen wir die Welt, wie sie sie wahrnimmt. Dabei tut ihre kindliche Naivität an manchen Stellen fast weh. Trotz all der Brutalitäten glaubt sie weiter an das Gute in jedem Menschen. Da sie nie in einem behüteten Familienumfeld aufwachsen durfte, weiß sie nicht, was richtig und falsch ist, ja nicht einmal, dass sie Rechte (und sei es nur an ihrem eigenen Körper) hat. Manche Grausamkeiten bleiben vor ihr verborgen, weil sie sie nicht kennt und verstehen kann, wir erwachsene Leser*innen leider schon.
Zwischendurch wollte ich das Buch zuklappen und die Autorin anschreien, dass es doch jetzt endlich mal reiche! Aber sie schickt ihre Protagonistin von einer Misere in die nächste, spielt nicht nur mit deren Gefühlen, sondern auch mit denen ihrer Leserschaft. Jede Hoffnung wird schnell wieder zunichte gemacht.
Damit hat sie eine realistische Darstellung einer fiktiven Biografie erschaffen.
Lana Lux schreibt eindringlich, bewegend und absolut authentisch. Wir werden ebenso wenig verschont wie Samira, leiden und hoffen auf jeder Seite mit ihr mit. Trotzdem ist unsere Protagonistin kein wehrloses “Püppchen” (wie der Spitzname Kukolka vermuten lässt), sondern kämpft um jeden Preis für ihren Traum.
Am Ende gibt es so viel Happy End wie möglich. Absolute Leseempfehlung für alle nicht so zart Besaiteten. ⭐️5/5⭐️