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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2022

unglaubwürdiger Schluss

Der finstere Pfad
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Laura lebt ein ruhiges, idyllisches Familienleben mit Ehemann, Kindern, Hund, aber sie verheimlicht ihrer Familie ein Geschehnis aus ihrer Vergangenheit. Als Jugendliche waren sie und ihre damalige Freundin ...

Laura lebt ein ruhiges, idyllisches Familienleben mit Ehemann, Kindern, Hund, aber sie verheimlicht ihrer Familie ein Geschehnis aus ihrer Vergangenheit. Als Jugendliche waren sie und ihre damalige Freundin gemeinsam mit einer Wandergruppe unterwegs und ihre beste Freundin Seraphine wurde ermordet, ihre Leiche aber nie entdeckt. Laura ist sehr erschrocken als sie von einem Skelettfund in dieser Gegend hört, außerdem bekommt sie eigenartige, gruselige Geschenke und unnatürliche Dinge passieren in ihrem Umfeld. Laura ist gestresst, kann sich nicht vorstellen, wer damit zu tun hat und ihr etwas Böses will, somit lässt sie sich auf das Psychospiel ein. Soweit fand ich das Buch auch spannend und die Geschichte interessant, allerdings passieren dann am Ende zu viele Sachen auf einmal und es kommen Personen ins Spiel, die bis dato keine Bedeutung hatten bzw. gar nicht vorgekommen sind. Dies finde ich verwirrend und auch nicht zufriedenstellend für den Schluss des Buches. Schade, das hätte man besser und glaubwürdiger lösen können.

Veröffentlicht am 10.12.2022

lässt mich etwas ratlos zurück

Beschütze sie
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Der Einstieg in die Geschichte war recht einfach nachvollziehbar, obwohl ich Schwierigkeiten hatte, eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen. Über Owen erfährt man zu Beginn sehr wenig und auch später ...

Der Einstieg in die Geschichte war recht einfach nachvollziehbar, obwohl ich Schwierigkeiten hatte, eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen. Über Owen erfährt man zu Beginn sehr wenig und auch später bleibt er noch unnahbar, Hannah und Bailey haben zumindest emotionale Seiten, die sie sympathischer machen. Es kommen auch Personen vor, von denen ich mir mehr erwartet hätte, die dann im Endeffekt aber kaum eine Rolle gespielt haben. Die Hintergründe sind für mich auch zu wenig klar und nachvollziehbar bzw. kommen nur so vage vor, dass ich mich nicht wirklich hineinversetzen konnte. Trotzdem mag ich die Erzählform der Autorin, sachlich, berichtend, distanziert sowie die kurzen abwechslungsreichen Abschnitte, die sich schnell und leicht lesen lassen.
Ich bin mir noch nicht sicher, was ich vom Schluss halten sollte. Auf der einen Seite bin ich ja kein Fan, wenn sich zum Schluss alles übertrieben zum Positiven wendet und auf unerklärlicher Weise doch noch alles gut ausgeht, aber einen zu offenen Schluss mit zu viel Interpretationsspielraum mag ich auch nicht so gerne. Hier treffen eigentlich beide Faktoren zu.
Hannah hat für mich seit dem Zeitpunkt als sie die Bar betreten hat, umgedreht ist und davongelaufen ist, an Sympathie verspielt. Mal möchte sie mehr herausfinden, dann wieder nicht, das war mir zu verworren. Außerdem hat sie sich mit den Erklärungen bzw. fehlenden Erklärungen von Owen sehr leicht abspeisen lassen. Hier hätte ich gerne noch mehr Hintergrundinformationen gehabt.
Im Endeffekt lässt mich der Thriller, der für meinen Geschmack eher ein Kriminalroman war, etwas ratlos zurückblicken.

Veröffentlicht am 14.11.2022

spannende Lebensgeschichten - zu gewollter Schluss

Dann rennen wir
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Der Roman hat mich zwiegespalten: Auf der einen Seite gefallen mir die drei Lebensgeschichten der Frauen recht gut, auf der anderen Seite hat mich die Umsetzung an manchen Stellen enttäuscht. Drei Frauen ...

Der Roman hat mich zwiegespalten: Auf der einen Seite gefallen mir die drei Lebensgeschichten der Frauen recht gut, auf der anderen Seite hat mich die Umsetzung an manchen Stellen enttäuscht. Drei Frauen unterschiedlichen Alters und mit völlig verschiedenen Lebenshintergründen und Problemen berichten von ihrem Leben, sind auf der Suche nach etwas Anderem, das sie teilweise selbst nicht benennen können, wollen etwas verändern, laufen davon…. und kommen dann irgendwann wieder irgendwo an. Die einzelnen Geschichten sind spannend geschrieben und bauen sich im Laufe des Romanes auf, sodass man immer wieder weitere Einblicke bekommt. Mit der Zeit erkennt man als Leser*in Parallelen und auch wie die Geschichten zusammenhängen könnten. Auch Rückschläge, Niederlagen und neue Herausforderungen treten auf – soweit hat es mir ganz gut gefallen, aber vor allem der Schluss war für mich etwas zu gewollt und künstlich, sodass es nicht ganz zu den dramatischen Situationen davor gepasst hat.

Veröffentlicht am 22.09.2022

alles wie vermutet

DIE LÜGEN
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Lizzie und Alice waren damals beste Freundinnen, bis zu dem Tag, an dem ein großes Unglück geschah. Alice kann sich an gar nichts mehr erinnern oder vielleicht hat sie es nur verdrängt und die Erinnerungen ...

Lizzie und Alice waren damals beste Freundinnen, bis zu dem Tag, an dem ein großes Unglück geschah. Alice kann sich an gar nichts mehr erinnern oder vielleicht hat sie es nur verdrängt und die Erinnerungen kommen wieder?
Die Autorin schafft Spannung, indem sie in den Zeiten springt – so wird teilweise aus der Sicht der damals 13jährigen Alice erzählt und dann wiederum in der Gegenwart. Was damals wirklich geschehen ist, wird nach und nach aufgerollt, aber allzu große Überraschungsmomente sollte man sich als LeserIn nicht erwarten. Wer hinter den Drohungen steckt, ist relativ schnell klar und Alice handelt naiv und völlig blauäugig, sodass ich mich schon beim Lesen ärgern musst. Ab der Mitte ist das Buch recht vorhersehbar. Mir hat der große Wow-Effekt gefehlt.

Veröffentlicht am 21.06.2022

von Befreiung kann keine Rede sein

Stille Befreiung
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Ich bin hin- und hergerissen, was ich vom Roman halten soll. Auf der einen Seite hat er mich zum Teil gut unterhalten, zum Teil aufgeregt, aber mit den Charakteren konnte ich nicht so richtig Freundschaft ...

Ich bin hin- und hergerissen, was ich vom Roman halten soll. Auf der einen Seite hat er mich zum Teil gut unterhalten, zum Teil aufgeregt, aber mit den Charakteren konnte ich nicht so richtig Freundschaft schließen und zudem haben die vielen Klischees und veralteten Ansichten sehr gestört. An manchen Stellen fragt man sich als Leser*in aus welchem Zeitalter Sandra und ihre Freunde stammen, dabei sollte es doch ein aktueller Roman sein.
Sandra hat einerseits mein Mitgefühl, aber auch ein Händchen für ungute Situationen – sie fordert das Pech nahezu heraus. Wenn der Titel auch „Stille Befreiung“ heißt, so rutscht sie meiner Meinung nach, von einer Abhängigkeit in die nächste und ändert ihr Leben nicht gerade zu ihrem Besten.
Der Umgang mit ihrer Tochter wird ebenfalls eigenartig beschrieben. Als Mutter würde ich kämpfen bis zum Schluss, wenn ich den Verdacht habe, dass es meinem Kind nicht gut geht und sie auch nicht in dubiosen Verhältnissen zurücklassen und resignieren, weder bei einer psychisch kranken Schwiegermutter und schon gar nicht, wenn ich den Verdacht habe, dass sie verletzt sein könnte.
Auf ihre Freundin Carina kann sie sich zumindest meistens verlassen, sie hilft ihr, wo sie kann und ist auch die einzige vernünftige Person in diesem Buch. Erstaunt war ich, dass die beiden Freundinnen den Zustand der Wohnung, die wirklich schlimm aussehen muss und keinem Standard entspricht, einfach so hinnehmen und mit ein wenig Deko versuchen, wohnlich zu gestalten. An Sandras Stelle wäre ich sofort wieder umgedreht und ausgezogen. Dass sich Sandra vor ihrer Familie schämt, kann ich gut verstehen. Sie kommt mir auch sehr passiv und depressiv vor, sie hat resigniert und sich mit der Situation abgefunden.
Zum Glück findet Sandra bei Rebekka eine Arbeit, die ihr Spaß macht, die gut mit ihrer Familiensituation vereinbar ist und zudem auch noch gut bezahlt ist. Offensichtlich ist auch, dass Rebekka und Sandra sehr voneinander profitieren.
Das Ende lässt mich zwiegespalten zurück. Einerseits freut es mich für Rebekka, dass sie so viele Fähigkeiten wieder erlernen kann und besser zurechtkommt, auch im Wohnheim ist sie bestimmt altersgemäß und gut aufgehoben. Andererseits kann ich den Beziehungswechsel von Sandra nicht nachvollziehen, das war zu schnell, zu glatt, sie stürzt sich wieder einmal von einer Beziehung in die nächste, von einer Abhängigkeit in die nächste – ob das gutgehen kann auf Dauer?