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Veröffentlicht am 31.08.2017

Wolf Road - Die Angst ist immer einen Schritt voraus

Wolf Road - Die Angst ist immer einen Schritt voraus
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Die kleine Elka hat in einem schweren Unwetter ihre Großmutter verloren, bei der sie lebte. Ein einsamer Trapper hat das kleine Mädchen entdeckt und sich ihrer angenommen. Er hat ihr alles beigebracht, ...

Die kleine Elka hat in einem schweren Unwetter ihre Großmutter verloren, bei der sie lebte. Ein einsamer Trapper hat das kleine Mädchen entdeckt und sich ihrer angenommen. Er hat ihr alles beigebracht, was sie für das Überleben im Wald und in der Wildnis benötigte. Das Töten und Häuten von Tieren war etwas selbstverständliches für sie, damit sie überleben. Doch dann findet Elka heraus, dass der Trapper ein Mörder ist. Er hat mehrere Frauen und Kinder ermordet und wird gesucht. Elka flieht, doch der Trapper ist ihr auf den Fersen.

Dieses Buch hat mir gut gefallen, da es eine ungewöhnliche Geschichte ist.
Der Schreibstil ist bildhaft und lebendig und ich konnte schnell in die Geschichte eintauchen.
Die Charaktere sind anschaulich beschrieben und ich hatte sie alle sehr gut vor Augen.
Elka war mir durchgängig sympathisch, denn sie ist mutig und kämpferisch, einfach ein ungewöhnlicher Charakter. Sie hat ihre Großmutter durch ein Unwetter verloren, so dass sie in jungen Jahren bereits auf sich alleine gestellt war. Als Elka dann auf Trapper stieß, war es für viele Jahre ein Segen, weil sie nicht mehr alleine war und er ihr alles Wichtige beibrachte. Doch die wahre Identität und die Taten vom Trapper brachten sie dazu abzuhauen, um ihre Eltern zu finden, die vor vielen Jahren in eine andere Stadt gingen, um dort mit dem Goldschürfen ihr Glück zu versuchen. Auf ihrem Weg ist Elka stets in Sorge, dass der Trapper ihr folgt und sie findet.
Es war spannend, Elka auf ihrem Weg zu begleiten und mitzuerleben, auf welche Tiere und Menschen sie dabei stieß und was sich daraus ergab.
In welcher Zeit die Geschichte spielt, kann ich nicht wirklich sagen. Das empfand ich aber auch nicht als sehr wichtig, um mich in die Geschichte einzufinden.

Ein interessantes und spannendes Buch, das für mich eine Mischung aus Thriller und Abenteuerroman ist. Ich wurde sehr gut unterhalten und vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.08.2017

Grado im Dunkeln

Grado im Dunkeln
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Violetta und Olivia bleiben nachts mit ihrem Auto in einem Tunnel liegen. Kurz bevor die Rettung naht, geschieht das Unfassbare: Violetta ist plötzlich spurlos verschwunden. Sie wurde von einem unbekannten ...

Violetta und Olivia bleiben nachts mit ihrem Auto in einem Tunnel liegen. Kurz bevor die Rettung naht, geschieht das Unfassbare: Violetta ist plötzlich spurlos verschwunden. Sie wurde von einem unbekannten Mann entführt und vergewaltigt. Bei diesem einen Opfer bleibt es jedoch nicht und schon bald wird ein totes Mädchen am Strand gefunden. Kommissarin Maddalena Degrassi setzt alles daran, um den Täter möglichst schnell zu fassen.

Dies ist bereits der zweite Band um Kommissarin Degrassi, für mich ist es jedoch das erste Buch um diese Ermittlerin.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist leicht verständlich und es wurde von Beginn an Spannung aufgebaut, die mich festhielt und das Buch in einem Rutsch fertig lesen ließ. Die Spannung hielt sich das gesamte Buch über.
Schon der Beginn des Buches ließ mich die Luft anhalten und war beklemmend. Die Erlebnisse von Violetta und Olivia während der Autofahrt wurden sehr eindringlich beschrieben, so dass ich das wirklich miterleben konnte. Und dann war Violetta plötzlich verschwunden. Heftig.
Sehr gut hat mir gefallen, dass es detaillierte Einblicke in die Opfer gab, insbesondere auch nach den Überfällen. Es wurde aufgezeigt, mit welchen Belastungen und Gedanken sich die Opfer beschäftigen. Eine solche Tat zu überwinden klappt leider nicht immer und das macht mich wütend und traurig.
Hervorheben möchte ich, dass viele Personen miteinander verknüpft sind. So hat z.B. Olivia nicht nur die Rolle von Violettas Begleiterin, sondern man begleitet sie auch im weiteren Verlauf der Geschichte. Dadurch wirkte der Plot auf mich gut durchdacht und dicht.
Einzig mit der Kommissarin Degrassi bin ich nicht warm geworden, sie blieb mir zu unpersönlich. Vielleicht liegt es daran, dass ich den ersten Band (noch) nicht gelesen habe und mir deshalb einfach die privaten Hintergründe fehlen.

Insgesamt ist dies ein interessanter und spannender Krimi, der auch die Folgen für die Opfer aufzeigt. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Endstation Neukölln

Endstation Neukölln
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In Neukölln gibt es zwei Tote: einen Drogendealer, der erstochen wurde und einen Rechtsextremen, der erschlagen wurde. Hauptkommissar Breschnow und sein Team müssen beide Fälle aufklären. Dabei werden ...

In Neukölln gibt es zwei Tote: einen Drogendealer, der erstochen wurde und einen Rechtsextremen, der erschlagen wurde. Hauptkommissar Breschnow und sein Team müssen beide Fälle aufklären. Dabei werden sie mit Existenzen konfrontiert, die in einem schwierigen sozialen Umfeld leben und den Weg in ein normales Leben nicht finden. Und dann gibt es noch die Menschen, die diese Situationen für ihren eigenen Vorteil ausnutzen. Bei seinen Ermittlungen bringt Breschnow sich und andere in tödliche Gefahr.

Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte ist sehr realitätsnah und atmosphärisch dicht. Ich war stets fest beim Buch gefangen und es gab keine Passagen, die langweilig oder uninteressant waren oder die keine Informationen brachten. Dadurch empfand ich das Lesen und die Geschichte als sehr intensiv.
Die Einblicke in die schwierigen sozialen Probleme wie Drogen- und Alkoholsucht und Obdachlosigkeit und die daraus resultierenden Folgen, insbesondere für Angehörige und Freunde, gefielen mir sehr gut. Dass es häufig eine ausweglose Situation ist, macht betroffen. Zum Beispiel gibt es hier das Mädchen Kimmie, deren Mutter Alkoholikerin ist und die sich deshalb nicht mehr vernünftig um ihre Kinder kümmern kann. Kimmie übernimmt weitestgehend diese Rolle und sorgt sich rührend um ihre beiden kleinen Schwestern. Nebenbei ist ihr seit frühester Kindheit bester Freund Toto den Drogen verfallen. Auch ihm versucht sie zu helfen, auch wenn sie seinem Verfall machtlos gegenüber steht. Die Auswirkungen dieser Situationen auf sie wurde sehr gut dargestellt.
Die Charaktere wurden insgesamt gut ausgearbeitet. Sie waren für mich authentisch und greifbar. Einzig Breschnow war ein Charakter, den ich eher unsympathisch fand. Er ist schwerer Alkoholiker, aber noch immer im aktiven und leitenden Polizeidienst. Durch seine Trinkerei verhielt er sich teilweise unprofessionell und unverständlich und brachte sich und andere dadurch auch in Gefahr. Ich kann und will mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein schwerer Alkoholiker in einer solchen Position geduldet wird.
Der Fall selbst war prima durchdacht und ich hatte viel Raum zum Rätseln. Bei dem ersten Mord schien der Täter zuerst klar, während beim zweiten Mord schon mehr Fragen auftauchten. Aber so klar war es dann doch nicht, denn je weiter die Geschichte fortschritt, umso mehr kam ich ins Grübeln. Zu Recht, wie sich am Ende herausstellte.
Der Krimi war durchgängig spannend, wobei die Spannung nicht ganz oben war. Aber ich war stets neugierig, wie die Zusammenhänge sind, ob die beiden Morde eventuell miteinander in Verbindung stehen und wer der Mörder ist.
Das Ende gefiel mir sehr gut, denn es war stimmig und alles wurde nachvollziehbar aufgelöst.

Ein sehr dichter Krimi, den ich empfehlen kann. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Die Heimsuchung von Grayson Manor

Die Heimsuchung von Grayson Manor
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Bei Addison Lockhart zeigte sich bereit als Kind, dass sie eine besondere Gabe hat. Sie hat Visionen und dunkle Vorahnungen. Doch sie hat diese stets ignoriert. Als ihre Mutter verstirbt, erbt Addison ...

Bei Addison Lockhart zeigte sich bereit als Kind, dass sie eine besondere Gabe hat. Sie hat Visionen und dunkle Vorahnungen. Doch sie hat diese stets ignoriert. Als ihre Mutter verstirbt, erbt Addison das Anwesen Grayson Manor. Ihre Mutter soll dort aufgewachsen sein. Aber warum hat ihre Mutter das Haus niemals erwähnt? Addison begibt sich auf Spurensuche und zieht nach Grayson Manor. Schon bald geschehen merkwürdige Dinge und Addison hat das Gefühl, als wenn sie nicht alleine ist. Welche Geheimnisse verbirgt das alte Anwesen?

Das Cover und der Klappentext sprachen mich sofort an, denn sie versprachen Spannung gepaart mit Mystik und Grusel.
Das Buch ließ sich flott lesen und ich kam direkt in die Geschichte rein. Ab und an war es etwas holprig übersetzt, aber das hat mich nicht wirklich gestört.
Die Beschreibung des Anwesens war sehr bildhaft. Auch die Dinge, die Addison dort erlebte, fand ich prima beschrieben. Es war klar, dass irgendwas in dem Haus Addisons Aufmerksamkeit haben wollte. Doch was steckte dahinter?
Addison empfand ich als mutig und überhaupt nicht ängstlich. Das lag sicherlich auch an der Unterstützung von Luke, der für sie das Anwesen auf Vordermann brachte und mit dem sie schnell eine Freundschaft und Vertrautheit verband.
Der Aufbau der Geschichte war stimmig und am Ende gab es eine nachvollziehbare Auflösung. Addison erfährt sehr viel über ihre Familie und deren Vergangenheit sowie über ihre eigene Gabe, die sie bis dahin verdrängt hatte.
Spannung und Mystik waren vorhanden, allerdings nicht kontinuierlich, sondern schwankend. Ich war jedoch neugierig, was hinter dem Geheimnis von Grayson Manor steckt und wollte daher auch immer weiterlesen.
Für meinen Geschmack hätte die Geschichte noch viel mehr und intensivere Gruseleffekte haben dürfen, denn das fand ich doch etwas zu wenig.

Mir gefiel das Buch gut und ich wurde gut unterhalten. Weitere Bände um Addison Lockhart würde ich auf jeden Fall lesen wollen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.07.2017

Dolce vita für Fortgeschrittene

Dolce vita für Fortgeschrittene
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Die Italienerin Laura lebt mit ihrem deutschen Freund und ihrer Tochter in Deutschland und hat einen Job in der Pharmaindustrie. Um das italienische Lebensgefühl nach Deutschland zu holen, gründet sie ...

Die Italienerin Laura lebt mit ihrem deutschen Freund und ihrer Tochter in Deutschland und hat einen Job in der Pharmaindustrie. Um das italienische Lebensgefühl nach Deutschland zu holen, gründet sie mit ihren Freundinnen eine Agentur für italienischen Lifestyle. Doch mit dem Erfolg der Agentur wird die Beziehung zu ihrem Freund immer schlechter. Kurzerhand zieht sie zu ihrer Freundin Ilaria. Und dann lernt sie den perfekten Mann kennen, der natürlich ein Italiener ist.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr gut gelungen. Der Schreibstil ist wunderbar leicht und passt hervorragend zu diesem schönen Sommerroman.
Die Gestaltung des Buches finde ich sehr liebevoll. Zum einen das schöne sommerliche Cover und zum anderen die kleine Vespa, die zu Beginn eines neuen Kapitels die Überschrift ziert.
Toll fand ich die italienischen Begriffe und Redensarten, die die Autorin ins Buch hat einfließen lassen. Damit der Leser diese auch auf jeden Fall versteht, sind kleine Fußnoten sowie die Übersetzung unten auf der Seite angefügt.
Die Charaktere sind liebevoll und authentisch gezeichnet. Die Unterschiede zwischen Deutschen und Italienern werden teils klischeehaft, aber immer mit einem Augenzwinkern, erzählt. Da steckt eben auch eine Prise Wahrheit mit drin.
Die Geschichte ist sehr humorvoll geschrieben, wenn auch manchmal ein wenig überzogen. Es gibt etliche witzige Szenen und typisch italienische Gespräche, bei denen ich grinsen musste. Die Unterschiede zwischen Laura und Martin, die zu einer Entzweiung führen, werden gut dargestellt. Schön fand ich es, dass beide trotzdem immer wieder an den anderen denken und letztlich auch bereit sind, an sich zu arbeiten. Ein tolles Statement für eine Beziehung!

Mir hat das Buch mit seinem italienischen Flair und Temperament, das auf deutsche Bodenständigkeit trifft, gut gefallen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.