Beklemmend, düster und perfide
Nachdem mich vor ein paar Jahren „Ein dunkler Trieb“ von L.U. Ulder gnadenlos begeistert hat. War jetzt „Wolfs Land“ quasi eine Pflichtlektüre.
Und mein Gott, es war wieder so nervenaufreibend und beklemmend.
Der ...
Nachdem mich vor ein paar Jahren „Ein dunkler Trieb“ von L.U. Ulder gnadenlos begeistert hat. War jetzt „Wolfs Land“ quasi eine Pflichtlektüre.
Und mein Gott, es war wieder so nervenaufreibend und beklemmend.
Der Schreibstil des Autors ist dabei sehr fesselnd und bildhaft.
Die Atmosphäre sehr drückend und düster.
Hier begleiten wir verschiedene Protagonisten, je nachdem wer gerade im Zentrum des Geschehens steht. Und das hat mir unglaublich gut gefallen. Gerade weil man sie dadurch unglaublich gut kennenlernt.
Mich persönlich haben vor allem Lotte und Thomas sehr beeindruckt und begeistert.
Lotte ist etwas unnahbar und macht ihr eigenes Ding. Was vor allem auch mit ihrer Krankheit zu tun hat. Aber ein Stück weit auch ihre Vergangenheit, von der man hier sehr viel erfährt.
Gerade Lottes Hintergrund, hat mich wahnsinnig mitgenommen.
Darüber hinaus sind die Charaktere sehr authentisch und greifbar.
Der Autor hat hier eine sehr faszinierende und interessante Idee entworfen und verarbeitet.
Was quasi mit Lotte beginnt, die alles andere als perfekt ist. Sie sticht deutlich heraus, eckt aber auch immer wieder mit ihrer Art an, was absolut nachvollziehbar ist.
Parallel dazu verläuft ein Kriminalfall, der richtig nervenaufreibend ist.
Handelt es sich hier tatsächlich um Wölfe, die ihr Unwesen treiben, oder spielt hier ein skrupelloser Täter sein eigenes perfides Spiel?
Ehrlich, ich hatte keine Ahnung.
Interessanterweise blickt man auch durch die Augen der Opfer und erhält so einen mehr als guten Einblick auf den Täter.
Dem das Böse und der Wahnsinn förmlich im Blut liegt. Empathie? Fehlanzeige
Er ist gut organisiert und lässt sich so leicht nicht beikommen.
Die Ermittlungen als auch Lottes Hintergrund waren in meinen Augen großartig ausgearbeitet.
Zumal Lottes Dämonen ihren eigenen Tanz mit ihr aufführen. Der mit so viel Schmerz und Wut verbunden ist.
Es war ununterbrochen unglaublich spannend und intensiv. Man kam kaum zum Luft holen. Dabei baut der Autor auch einige Twists ein, die man so niemals erwarten würde.
Zudem entwickelt es eine große Brisanz und Dramatik.
Er lässt dabei sowohl die zwischenmenschlichen als auch die psychologischen Aspekte nicht außer Acht und das hat eine enorm tiefgreifende Wirkung.
Einzig das Ende empfand ich als etwas offen.
Ich würde mich sehr über ein Wiedersehen mit Lotte freuen.
Unbedingt lesen.
Fazit:
Mit „Wolfs Land“ konnte mich L.U. Ulder gnadenlos begeistern und sprachlos machen.
Ein spektakulärer Fall und eine Ermittlerin, die mit ihrer Art sehr begeistert und berührt.
Eine mehr als spannende Handlung, verbunden mit gezielten Twists, hat mich schlichtweg umgehauen.
Beklemmend, düster und perfide.
Unbedingt lesen.