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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2022

Winterlicher Krimi

Geheimnis am Weihnachtsabend
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Ich habe mich von „Geheimnis am Weihnachtsabend“ ein bisschen in die Irre führen lassen, fürchte ich. Bei dem heimelig schönen Cover dachte ich an Cosy Crime und auch der Klappentext ließ mich in dem Irrglauben. ...

Ich habe mich von „Geheimnis am Weihnachtsabend“ ein bisschen in die Irre führen lassen, fürchte ich. Bei dem heimelig schönen Cover dachte ich an Cosy Crime und auch der Klappentext ließ mich in dem Irrglauben. Die Lektüre allerdings war für mich gar nicht cozy und zeitweise sogar ziemlich anstrengend.

Zum Inhalt: Mrs. Bradley folgt der Einladung ihres Neffen, die Weihnachtstage bei ihm in Oxfortshire zu verbringen. Da auch junge Damen anwesend sein werden, soll sie die Anstandsdame geben. Aber dann geschieht ein Mord und plötzlich ist eher die Detektivin als die Anstandsdame in Mrs Bradley gefragt.

Ich bin leider furchtbar schlecht in die Geschichte reingekommen, muss ich gestehen. Die ganzen Namen und Umstände der Weihnachtsfeierlichkeit haben mich ewig nicht so richtig abgeholt. Auch die zeitlichen Umstände im alten England, haben mich irgendwie nicht so recht abgeholt. Das hätte man zwar erahnen können, aber soweit hab ich beim Klappentext ehrlich gesagt nicht gedacht und hatte mir etwas modernes erhofft. Dann ging es gefühlt permanent um Schweinezucht und ich war jedes Mal aus dem weihnachtlichen Thema raus.

Die Geschichte mit dem Geist und dem ersten Mord fand ich eigentlich nicht schlecht, wurde sie doch auch sehr gut verkauft. Doch danach hat sich die Handlung gefühlt ewig lange im Kreis gedreht. Das Buch besteht zu großen Teilen aus Dialogen in denen Mrs. Bradley mit allen Anwesenden redet um herauszufinden, wer der Mörder ist- ein klassischer Whodunnit also. Bestimmte Sachverhalte werden dabei aber unverhältnismäßig oft wiederholt und tragen nichts zum Fortgang der Handlung bei, beispielsweise, dass die Tochter der Haushälterin ein Flittchen ist, was alle paar Seiten wieder zur Sprache gebracht wird. Die Kriminalgeschichte zieht sich dann tatsächlich bis Pfingsten, wo sie endlich aufgelöst wird.

Mrs Bradley selbst ist mir irgendwann ziemlich auch die Nerven gegangen. Ihre Unart einfach jeden „Kind“ zu nennen hat mir irgendwann gereicht. Dabei blieb sie nicht die einzige, der eine merkwürdige Sprechart zu eigen war. Insgesamt hatte das Buch für mich einige Längen und konnte mich bis zum Schluss nicht so recht überzeugen. Weihnachtlich war an der ganzen Geschichte auch gar nichts außer dem ersten Tatzeitpunkt.

War für mich ok, hat mich aber nicht vom Stuhl gerissen.

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Zu wirr für meinen Geschmack

Die einzige Geschichte
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Mich hat auf den ersten Blick hauptsächlich das Cover angesprochen- verwaschene Tonte, durchgestrichene Worte. Irgendwie wirkte das direkt emotional ansprechend auf mich. Auch der Klappentext macht neugierig, ...

Mich hat auf den ersten Blick hauptsächlich das Cover angesprochen- verwaschene Tonte, durchgestrichene Worte. Irgendwie wirkte das direkt emotional ansprechend auf mich. Auch der Klappentext macht neugierig, ist die erste Liebe doch so ein wichtiges Thema, mit dem jeder was anfangen kann. Nach dem Ende der Lektüre bleibe ich allerdings unschlüssig zurück, ob ich hier wirklich von Liebe gelesen habe.

Zum Inhalt: der 19-Jährige Paul verliebt sich in den Ferien in die 30 Jahre ältere, verheiratete Susan. Was als Tennisfreundschaft beginnt, entwickelt sich schnell zu mehr. Paul geht bei Susans Familie ein und aus, was nur nur seiner eigenen Familie negativ ins Auge sticht. Als die beiden beschließen zusammen zu sein, gibt es bald kein zurück mehr. Denn die gesellschaftlichen Konventionen gebieten ein Ausstoßen der Sündigen.


Die Geschichte wird aus Pauls Perspektive erzählt. Jahre später blickt er auf diese Beziehung zurück, die ihm so viel gegeben, ihn aber auch viel gekostet hat. Paul ist erwachsen geworden, blickt nun nüchterner auf seine Vergangenheit und zieht quasi Bilanz. Dabei beschreibt er dem Leser das erste Kennenlernen, das vorsichtige Herantasten, das einander Verfallen und die Ernüchterung der Realität.

Der Schreibstil ist sehr eigen. Paul erzählt sehr wirr, nicht immer chronologisch, oft ausschweifend, nur um dann zu einer willkürlichen Erinnerung zurückzukehren. Dabei geht es oft auch gar nicht um an Erinnerungen Susan, sondern auch an deren Mann, an andere Frauen, an Pauls Eltern. Dieses Ausschweifende Reflektieren hat bei mir oft dazu geführt, dass ich die Liebesgeschichte selbst überhaupt nicht als solche wahrgenommen habe- vermutlich war das vom Autor sogar so beabsichtigt.

Ich tue mich schwer dieses Buch mit Sternen zu bewerten. Denn rein subjektiv hat es mir nicht gefallen und mir nichts gegeben. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass der Autor hier ein geschicktes Werk geschaffen hat, das gezielt kleine Botschaften an den Leser sendet. Die haben nur einfach meinen Geschmack nicht getroffen.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Skurril

Shorty
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Für mich ist „Shorty“ eines dieses Bücher bei denen ich mich im Nachhinein frage „was zum Teufel habe ich da eigentlich gelesen?“. Ich habe bisher noch keine anderen Bücher des Autors Jörg Maurer gelesen ...

Für mich ist „Shorty“ eines dieses Bücher bei denen ich mich im Nachhinein frage „was zum Teufel habe ich da eigentlich gelesen?“. Ich habe bisher noch keine anderen Bücher des Autors Jörg Maurer gelesen und wusste deshalb nicht, was mich erwartet. Der Klappentext spricht bereits von Alien aber dass es tatsächlich um ein alienbasiertes Weltuntergangsszenario geht, das hatte ich irgendwie nicht erwartet.

Zum Inhalt: Shorty hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, er ist vielfältig talentiert und interessiert, aber er schafft es nicht bei einer Sache zu bleiben. Bei einem Elektrikerjob für ein Architekturbüro lernt er die Zeichnerin Bluna kennen. Doch bevor er sie um ein Date bitten kann, beginnt er Stimmen zu hören. Ein Alien kontaktiert ihn. Die extraterrestrische Welt ist auf Shortys Hilfe angewiesen. Und der? Sieht seine Chance zu glänzen gekommen.

Das Buch hat einen sehr eigenwilligen Schreibstil. Es gibt immer wieder Passagen, die den Leser direkt adressieren, fast wie ein Talkmaster. Immer wieder werden „Faktenchecks“ in die Handlung eingeschoben, deren Sinn sich mir aber ehrlich gesagt bis zum Schluss nicht so recht erschlossen hat. Die Haupthandlung erzählt die Geschichte um Shorty, aber auch hier wird, fast wie bei einem Film, immer mal weggeblendet vom Hauptgeschehen, um Nebenschauplätze zu beleuchten.

Jedes neue Kapitel beginnt mit einem Zitat bei dem es mehr oder weniger um den Untergang der Welt oder die Vernichtung von Teilen davon geht. Ich hab ehrlich gesagt echt nicht gedacht, dass dieses Buch wirklich eine Aliengeschichte ist und vor allem zu Anfang noch auf den Aha-Moment gewartet, der alles ins rechte Licht rückt. Die Geschichte ist reichlich skurril und wirklich komplett anders, als alles mit dem ich gerechnet habe. Es fällt mir daher auch wirklich schwer, meiner Rezension eine Sternebewertung zu geben, denn einerseits habe ich mich trotz allem überrascht und unterhalten gefühlt, andererseits hat mir das Thema an sich überhaupt nicht zugesagt. Bis zum Schluss bin ich mit diesem Buch nicht warm geworden und sehe mich einfach absolut nicht als Zielgruppe. Für mich ein interessanter Ausflug in ein etwas anderes Lesevergnügen, empfehlen würde ich das Buch aber vermutlich eher Fans von Jörg Maurer oder jemanden, der Lust auf eine schräge, nicht ganz gradlinige Erzählung hat, die nicht von dieser Welt ist.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Eine Schattengeschichte

Night Shadow 1. They Who Guard The Night
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„They who guard the night“ besticht durch sein richtig cooles Design. Ich liebe die Covergestaltung und dass es keinen herkömmlichen Klappentext hat. Im Inneren versteck sich eine Karte der Arrondissements ...

„They who guard the night“ besticht durch sein richtig cooles Design. Ich liebe die Covergestaltung und dass es keinen herkömmlichen Klappentext hat. Im Inneren versteck sich eine Karte der Arrondissements von Paris inklusive einer Legende, welcher Gottheit sie zugeordnet sind. Auch die kleine Zeichnung über den Kapitelüberschriften gefällt mit sehr gut und gibt dem ganzen einen besonderen Touch.

Zum Inhalt: Paris im 19. Jahrhundert. Odettes Familie gehört zur Arbeiterschicht, dem Vater ist es kaum möglich seine vier Kinder zu ernähren. Odette versucht daher, die Familie finanziell zu unterstützen, indem sie die Tochter eines Industriellen nachts im Aufzug eines Mannes heimlich zu Partys begleitet. Als eine Party von Männern mit Masken gestürmt wird, erwacht in Odette eine Macht zum Leben. Sie ist eine Nachtschärmerin, Teil einer geheimen Bruderschaft, die Fähigkeiten besitzt, die an die Nacht und ihre Schatten gebunden sind. Odettes Leben ändert sich grundauf.

Was mir besonders gut gefällt ist die Atmosphäre im Paris des 19. Jahrhunderts, angereichert mit einem Hauch Magie und ausgeschmückt mit Steampunk-Elementen. Das ist einfach ein wahnsinnig cooles Setting und mir gefällt auch die historische Einbettung in die Tage vor der Weltausstellung. Das gibt der Geschichte einen authentischen Rahmen, der auch gut zum Thema „Licht und Schatten“ passt.

Mit der Protagonistin Odette bin ich lange nicht so richtig warm geworden. Sie handelt oft überstürzt und kopflos, überschätzt sich meist maßlos und scheint nicht genug Vertrauen zu ihren Mitstreitern zu haben, um diese stärker einzubinden. Die vielen interessanten Nebencharaktere, allen voran ihre Freundin Louise, haben ihr daher in meinen Augen total den Rang abgelaufen.

Ich brauche in solchen Büchern eigentlich keine Liebesgeschichte. Aber wenn es dann doch eine gibt, dann sollte sie der Haupthandlung nicht im Weg stehen. Hier ist es ein ewiges Hin und Her, nie wird miteinander geredet und irgendwann fand ich das eher nervig als zurückhaltend charmant.

Insgesamt war das Buch gut und interessant geschrieben. Es gibt zum Ende des Buches noch einige ungelüftete Geheimnisse, die neugierig auf Band 2 machen. Ein solider Auftakt mit kleinen Schwächen.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Komplex und stellenweise etwas zäh

Heat 2
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Ich habe „Heat“ vor Jahren mal gesehen und im Gedächtnis geblieben ist er mir hauptsächlich aufgrund der Starbesetzung. Mit diesem Buch gibt es nun eine Fortsetzung der Ereignisse. Am Anfang des Buches ...

Ich habe „Heat“ vor Jahren mal gesehen und im Gedächtnis geblieben ist er mir hauptsächlich aufgrund der Starbesetzung. Mit diesem Buch gibt es nun eine Fortsetzung der Ereignisse. Am Anfang des Buches gibt es eine kurze Zusammenfassung, sodass man den Film in meinen Augen nicht unbedingt kennen muss.

Zum Inhalt: Detective Vincent Hanna ist in L.A. kriminellen Banden auf der Spur, die mit Drogen, Mord und Gewalt die Stadt in Atem halten. Die Kreise der Gangs ziehen sich bis über die Grenze hinweg mach Mexiko, wo Vorbereitungen für das nächste große Ding laufen.

Besonders zu Anfang fand ich es ziemlich schwer der Handlung zu folgen, was den vielen Figuren und Schauplätzen geschuldet ist. Die Handlungsstränge laufen über weite Strecken parallel und vereinen sich erst am Ende des Buches.

Für meinen Geschmack passiert in diesem Buch fast schon zu viel und die Handlung wird unübersichtlich. Ja, die einzelnen Handlungsstränge sind an sich schon spannend und authentisch beschrieben, aber irgendwie hat es bei mir mit diesem Buch einfach nicht geklickt. Ich hab zu keiner der Figuren eine Beziehung aufbauen können, teilweise hatte ich völlig den Faden verloren, wer jetzt wie genau mit wem zu tun hat.

Ich glaube das Buch hat durchaus Potential, war aber einfach nicht meins. Würde es verfilmt werden, würde ich es mir definitiv ansehen, denn ich glaube dieser bildgewaltige Thriller wirkt auf Leinwand richtig gut

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