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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2017

Spannender Reihenauftakt der neugierig macht

Totenstille im Watt
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Johannes Theissen lässt sein altes Leben in Bayern hinter sich und beginnt an der Nordsee ein Neues – als Dr. Bernhard Sommerfeldt. In Norddeich lässt er sich als Hausarzt nieder, obwohl er nur ein abgebrochenes ...

Johannes Theissen lässt sein altes Leben in Bayern hinter sich und beginnt an der Nordsee ein Neues – als Dr. Bernhard Sommerfeldt. In Norddeich lässt er sich als Hausarzt nieder, obwohl er nur ein abgebrochenes Medizinstudium hat. Seine Patienten lieben ihn. Er ist nett, charmant und talentiert. Sommerfeldt liegt das Wohl seiner Mitmenschen am Herzen. So kann es auch mal passieren, dass er unliebsame Geschöpfe aus dem Weg räumt. Bis eines Tages Ann Kathrin Klaasen auf ihn aufmerksam wird.

Dieses Buch wäre als alleinstehendes Werk sehr gut gelungen. Als Auftakt zu einer neuen Reihe ist es letztendlich auch sehr gut gelungen. Es geht um Dr. Bernhard Sommerfeldt, der nach außen hin ein Vorzeige-Hausarzt ist und in Wirklichkeit ein hemmungsloser und eiskalter Mörder. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist aktiv und bildlich, so dass man sich in die einzelnen Situationen gut hineinversetzen kann. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Bernhard Sommerfeldt. So erlebt der Leser dieses Mal statt der Polizeisicht, die ganze Handlung aus Sicht des Mörders. Das war etwas Neues und hat mir gut gefallen. Etwas problematisch sehe ich, dass auf fast 300 von 400 Seiten nur über Sommerfeldt geredet wird. Wer er ist, wieso er so ist, was er macht. Somit lernt der Leser Wolfs neuen Charakter sehr gut kennen. Allerdings wartet man auf eine spannende Handlung und dass es nun endlich richtig losgeht. Zum Glück geschieht dies gegen Ende dann auch und es wurde zu einem gelungenen Auftakt einer neuen Reihe, die mit einem Cliffhanger endet. Dranbleiben lohnt sich also tatsächlich! Ohne das Ende wäre es dann doch eher zu einem „Tagebuch eines Mörders“ geworden.
Da es in diesem Krimi hauptsächlich um Dr. Sommerfeldt geht lernt man ihn sehr gut kennen. Ich muss zugeben mir war er sympathisch. Er liebt Bücher und zieht diese konsequent dem Fernsehen vor. Meist zieht er sie auch den Menschen vor. für ihn sind Bücher ein Nahrungsmittel. Außerdem liebt Sommerfeldt die Ruhe, dafür geht er auch gerne mal nachts nackt ins Watt – die Totenstille im Watt genießen. Auch als Arzt scheint Sommerfeldt ein Guter zu sein. Er nimmt sich Zeit für seine Patienten und betrachtet sie als Ganzes. Seine Freundin Beate, die ebenfalls den Büchern verfallen ist, liebt er so sehr, dass er für sie tötet.
Mir hat auch gefallen, dass Ann Kathrin Klaasen in diesem Krimi eine Rolle gespielt hat. Ob sie Sommerfeldt auf die Schliche kommt?
Ich finde „Totenstille im Watt“ ist ein gelungener Auftakt zu einer neuen Reihe. Es gefällt mir sehr, dass hier ein Mörder im Vordergrund steht und aus seiner Sicht berichtet wird. Denn meist sind doch eher die Polizisten im Vordergrund. Da in diesem Band noch recht wenig passiert ist vergebe ich „nur“ vier von fünf Sternen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 15.08.2017

Spannend bis zum Schluss

Tiefe Schuld
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Fabian und Cem haben sich ihr Geocaching-Abenteuer anders vorgestellt. Statt einem netten oder lustigen Cache finden die beiden Jugendlichen eine weibliche Leiche im Wald. Antonia „Toni“ Stieglitz und ...

Fabian und Cem haben sich ihr Geocaching-Abenteuer anders vorgestellt. Statt einem netten oder lustigen Cache finden die beiden Jugendlichen eine weibliche Leiche im Wald. Antonia „Toni“ Stieglitz und ihre Kollegen von der Münchner Mordkommission beginnen zu ermitteln. Schnell sieht alles nach einer Beziehungstat aus. Es stellt sich heraus, dass der Ehemann wegen Gewalttätigkeit angezeigt wurde. Alles scheint perfekt zu passen, doch verrennen sich die Kommissare da in etwas? Vor allem Toni will am Ehemann als Täter festhalten, da sie selbst erst frischgetrennt von ihrem gewalttätigen Partner ist.

Dieser Fall für Toni Stieglitz ist geprägt von ihrem persönlichen Empfinden. Es zeigt sich, dass sie nur das sieht, was sie will oder es so dreht, dass es passt. Das ist auf der einen Seite verständlich und lässt sie menschlich wirken, auf der anderen Seite ist es natürlich unprofessionell. Toni Stieglitz war mir dennoch sympathisch. Sie ist zielstrebig, menschlich und macht zum Leidwesen ihrer Kollegen gerne Alleingänge. Dass ihr Privatleben eine Rolle gespielt hat fand ich gut, da es auch zum Fall gepasst hat beziehungsweise mit dem Fall verworren war. Es war nicht zu viel und nicht zu wenig. Von den anderen Kommissaren hat man leider nicht viel erfahren, sie waren eben bei den Ermittlungen dabei – nicht mehr und nicht weniger. Die Spannung war von Anfang bis Ende vorhanden. Dass sich die Ermittler sofort auf den Ehemann der Toten festfahren war schon merkwürdig und konnte nicht das Ende sein. So wartete man die ganze Zeit auf eine Wende – ob sie kommt?
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er war rasant und klar. Zwischendurch gab es auch mal einen Lacher zur Auflockerung.
Dies war der zweite Fall für Toni Stieglitz. Ich habe den ersten nicht gelesen. Beim Lesen hatte ich das Gefühl mir würden manche Hintergrundinformationen zu Toni Stieglitz fehlen. Zum Beispiel zu ihrer Vergangenheit mit dem Rechtsmedizin Dr. Muldner. Ob dies im ersten Teil thematisiert wurde, weiß ich nicht. Für den Fall an sich sind diese Informationen zwar nichtig, aber wenn man Toni Stieglitz besser kennen will, dann wären sie hilfreich.
Mir hat dieser Kriminalroman sehr gut gefallen. Er war rasant, spannend und hatte eine sympathische Kommissarin als Hauptcharakter. Allerdings hat mich dieser Krimi nun nicht von Hocker gerissen, deshalb vergebe ich gute vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 29.07.2017

Ironisch, witzig, spritzig

Hinten sind Rezepte drin
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In ihrem zweiten Buch geht es genau so witzig und ironisch weiter wie in Bauerfeinds ersten Werk „Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag“. Auf locker leichte Art und Weise erzählt sie vom Leben ...

In ihrem zweiten Buch geht es genau so witzig und ironisch weiter wie in Bauerfeinds ersten Werk „Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag“. Auf locker leichte Art und Weise erzählt sie vom Leben als Frau. Dieses Buch ermöglicht einen humorvollen und auch kritischen Blick auf unsere heutige Gesellschaft und die Stellung der Frau. Allerdings keinesfalls als Emanzipationsbefehl. Nebenbei gibt es auch noch einige alltägliche Geschichten. Wie beispielsweise die heutigen Elektrogeräte, die alle ihr Mitteilungsbedürfnis haben und vor sich hin piepen und blinken.
Dieses Buch enthält viele kurze Kapitel, die meist für sich stehen. Somit eignet sich dieses Buch super, um es in kurzen Pausen zu lesen. Allerdings fällt es schwer es wieder aus der Hand zu legen, so dass es schnell am Stück durchgelesen ist.
Auch dieses Buch ist wieder geprägt von Humor und Ironie. Sehr gut gefällt mir, dass Katrin Bauerfeind auch nicht davor zurückschreckt sich selbst auf den Arm zu nehmen! Bei der Lektüre dieses Buchs habe ich häufig herzhaft lachen müssen und mich in der ein oder anderen Geschichte wiedererkannt.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Allerdings ist mit Sicherheit der Humor von Katrin Bauerfeind nicht jedermanns Sache – meinen Humor trifft sie voll und ganz! Man muss es einfach ausprobieren. Da mich ihr erstes Buch mehr überzeugen konnte erhält dieses Buch von mir „nur“ vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Unterhaltsamer Roman

Bea macht blau
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Bea ist verheiratet und hat eine nun erwachsene Tochter. Alles scheint in Ordnung zu sein. Tochter Caroline macht gerade ihr Abitur und soll danach studieren. Mit Ehemann Matthias läuft es nicht mehr so ...

Bea ist verheiratet und hat eine nun erwachsene Tochter. Alles scheint in Ordnung zu sein. Tochter Caroline macht gerade ihr Abitur und soll danach studieren. Mit Ehemann Matthias läuft es nicht mehr so gut wie früher, alles ist etwas eingeschlafen, aber sie verstehen sich noch. Doch dann verkündet Caroline, dass sie schwanger ist und nicht studieren wird. Dem nicht genug gesteht Matthias Bea, dass er seit mehreren Monaten eine Affäre hat. Daraufhin packt Bea ihre Koffer und fährt ins Baskenland nach San Sebastian. In die Pension von Maria, in der sie schon ihre Kindheit verbracht hat. Auf Bea wartet ein neuer Lebensabschnitt.

Wieder einmal hat Tessa Hennig einen sehr unterhaltenden Roman geschrieben! Tessas Leben wird auf den Kopf gestellt und der Leser begleitet sie dabei, wie sie es wieder auf die Beine stellt – allerdings auf andere, als davor! Bea ist ein sehr sympathischer Charakter und man leidet zunächst mit ihr mit und ist danach zusammen mit ihr glücklich, wie sich alles wendet. Die Geschichte mit ihrer Schwester war sehr spannend. Werden die beiden ihr Kriegsbeil niederlegen und wieder zueinander finden? Auch die anderen Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und waren mir sympathisch. Außer Javier – mit ihm wurde ich nicht warm. Mir haben die Passagen über die Liebesgeschichte von Bea und Javier nicht gefallen. Ich war froh, dass sich diese in Grenzen hielten. Ansonsten war die Geschichte sehr schön und unterhaltsam zu lesen! Stellenweise hatte man selbst das Gefühl im Baskenland zu sein. Die Handlung war zwar recht vorsehbar, allerdings hat mich dies weniger gestört. Der Schreibstil ist sehr angenehm und locker zu lesen.
Von mir erhält dieser Roman vier von fünf Sternen. Wären die Passagen mit Javier länger gewesen, wären es nur noch drei Sterne gewesen.

Veröffentlicht am 12.07.2017

Unterhaltsamer, witziger und spannender Provinzkrimi

Mordsacker
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Familie Bach hatte ein schönes Leben in Berlin. Franziska war eine mehr oder weniger berühmte Schauspielerin. Paul war bei der Kripo und Sophie war Ärztin an der Charité. Doch nun wohnen sie in Mordsacker ...

Familie Bach hatte ein schönes Leben in Berlin. Franziska war eine mehr oder weniger berühmte Schauspielerin. Paul war bei der Kripo und Sophie war Ärztin an der Charité. Doch nun wohnen sie in Mordsacker in Mecklenburg, und Franziska heißt nun Klara, denn Familie Bach befindet sich im Zeugenschutzprogramm. Sie heißen nun auch nicht mehr Bach, sondern Himmel. Paul ist jetzt statt bei der Kripo in Berlin Dorfpolizist in Mordsacker. Tochter Sophie kümmert sich nun um die Wehwehchen der Landbevölkerung, statt schwierige Herzoperationen an der Charité auszuführen. Vor allem Klara langweilt sich. Doch dann stirbt der Schweinebauer Siggi Schlönkamp. Erstickt in der Güllegrube. Es sieht nach einem Unfall aus, doch Klara vermutet Mord dahinter. Und langsam treten immer mehr Gerüchte auf. Klara beginnt zu ermitteln!

Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen. Er war spannend bis zum Ende und vor allem sehr unterhaltsam und witzig. Der Schreibstil ist sehr angenehm. Er lässt sich locker und leicht lesen und man muss immer wieder herzhaft lachen. Stellenweise wird bei der Handlung sehr übertrieben oder es wird unrealistisch, aber aufgrund des hohen Unterhaltungswerts wurde dies wieder wettgemacht. Mich hat das Übertriebene und Unrealistische nicht gestört. Die Charaktere wurden genügend beschrieben und wirkten in sich stimmig. Sie waren mir sehr sympathisch.
Alles in allem handelt es sich hierbei um einen sehr unterhaltenden und witzigen Provinzkrimi, der von mir vier von fünf Sternen erhält!