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Veröffentlicht am 19.12.2022

Totenwache in Bad Berneck

Ruhe sanft im Fichtelgebirge
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"Ruhe sanft im Fichtelgebirge" ist der dritte Band der Kristina-Herbich-Reihe von Jacqueline Lochmüller. Ein Häftling ist von seinem Freigang aus der JVA nicht mehr zurückgekommen und die Kriminalhauptkommissarin ...

"Ruhe sanft im Fichtelgebirge" ist der dritte Band der Kristina-Herbich-Reihe von Jacqueline Lochmüller. Ein Häftling ist von seinem Freigang aus der JVA nicht mehr zurückgekommen und die Kriminalhauptkommissarin Kristina Herbich wird kurz vor ihrem freien Wochenende von ihrem Chef, da die zuständigen Kollegen krankheitsbedingt ausgefallen sind, mit der Suche nach ihm beauftragt. Ihr Mitarbeiter Breuer soll ihr zur Seite stehen. Doch dann verschwindet dieser spurlos von der Bildfläche. Als dann bei der Suche nach ihm in einem verlassenen Bauernhof auch noch zwei mumifizierte Leichen aufgefunden werden, wird alles immer undurchsichtiger. Hat man es hier mit verschiedensten Verbrechen zu tun? Warum ist der sonst so zuverlässige Kollege plötzlich verschwunden? Und hat der entflohene Häftling vielleicht seine Finger im Spiel? Fragen über Fragen, die es im Kommissariat Bayreuth zu klären gibt. Beginnt dieser Krimi erst noch teils gemächlich mit dem Privatleben der Ermittler und deren partnerschaftlichen Beziehungen, so nimmt er dann immer mehr Fahrt auf. Während Konrad Breuer diesmal in eine Opferrolle gerät, muss Kristina Herbich den Fall fast gänzlich alleine lösen. Zwar bekommt sie eine junge Kollegin zugeteilt, mit der sie aber ihre Schwierigkeiten hat. Zusätzlich hilft dann auch noch wie auch im richtigen Leben oft der Kommissar Zufall. Wendungen in der Story tragen ebenso wie das teils düstere Setting zur Spannung bei. Was anfangs noch viele einzelne Fäden sind, fügt sich im Laufe des Krimis immer mehr zu einem Handlungsstrang zusammen. Als Leser ist man dabei nach jedem Kapitel neugierig wie es weitergeht. Das Buch liest sich flüssig, der Schreibstil ist wie auch schon in den Vorgängerbänden angenehm. "Ruhe sanft im Fichtelgebirge" ist ein guter solider Krimi aus der Reihe, versehen mit der nötigen Spannung und einem guten Lokalkolorit.

Veröffentlicht am 12.12.2022

Die Silvesterparty und der eisige Tod im Mirror Lake

Die letzte Party
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"Die letzte Party" ist ein Kriminalroman von Clare Mackintosh. Am idyllischen Mirror Lake ist ein Ferienhaus-Resort für betuchte Gäste entstanden. Der See liegt direkt an der Grenze zwischen Wales und ...

"Die letzte Party" ist ein Kriminalroman von Clare Mackintosh. Am idyllischen Mirror Lake ist ein Ferienhaus-Resort für betuchte Gäste entstanden. Der See liegt direkt an der Grenze zwischen Wales und England. Das Resort ist der einfachen walisischen Bevölkerung ein Dorn im Auge, der Bauherr auch noch ein ehemaliger Dorfbewohner. Als dieser zu einer luxuriösen Silvesterparty im Resort auch die walisischen Anwohner einlädt, endet das Ganze nicht gut für ihn. Am Neujahrsmorgen wird seine Leiche auf dem See treibend entdeckt. Nachdem der Todesfall an der Landesgrenze war, ermittelt die Polizei gemeinsam in Gestalt des englischen DC Brady und der walisischen DC Morgan. Ein Team, das pikanterweise zuvor eine Affäre hatte. Schnell wird klar dass weder die reichen Hausbesitzer im Resort, noch die Dorfbewohner mit dem Opfer viel am Hut hatten. Und so mancher trägt ein Geheimnis mit sich. Clare Mackintosh erzählt diese Story in der Gegenwart, sowie in Rückblenden in die Monate vor dem Mord. Ebenso immer wieder aus der Sicht eines jeweiligen Protagonisten. So erlebt der Leser teils identische Ereignisse, aber immer aus einem anderen Blickwinkel. "Die letzte Party" ist ein Kriminalroman, aber kann ein solcher fast gänzlich ohne Spannungsbogen auskommen? Man meint eigentlich, dass geht nicht. Doch die Autorin schafft diesen Kunstgriff. Irgendwie war ich beim Lesen dieses Buches immer wieder an den Filmklassiker "Eine Leiche zum Dessert" erinnert. Zwar nicht an das Komödiantische, aber alle Personen stehen irgendwie unter Verdacht. Mit jedem Kapitel erhält der Leser ein neues Puzzlestück, das es am richtigen Platz zu verwenden gilt. Das Interessante ist daher dass man wirklich bis zum Ende der Story benötigt, um zum Gesamtbild des Puzzles zu kommen. Dieser Krimi ist irgendwie ganz anders als der Mainstream, streckenweise ein klein wenig durchaus auch langatmig, aber letztendlich doch gut auf seine ganz eigene Weise. Ein Experiment, auf das man sich als Leser einlassen muss und am Ende dafür überrascht wird.

Veröffentlicht am 17.11.2022

1803 im Geheimdienst ihrer Majestät

Jagd nach Vergeltung
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"Jagd nach Vergeltung" ist der erste Band der neuen Captain-Grey-Reihe von J.H. Gelernter und zugleich dessen Debütroman. Bei einem Beschuss durch ein französisches Kriegsschiff wird die Ehefrau von Captain ...

"Jagd nach Vergeltung" ist der erste Band der neuen Captain-Grey-Reihe von J.H. Gelernter und zugleich dessen Debütroman. Bei einem Beschuss durch ein französisches Kriegsschiff wird die Ehefrau von Captain Thomas Grey getötet. Deprimiert über seinen schweren Schicksalsschlag quittiert er seinen Dienst als englischer Spion und verlässt den Geheimdienst. Er will nach Übersee auswandern. Doch seine Schiffsreise wird schnell unterbrochen, als es zu einem Seegefecht kommt und so endet seine Reise bereits in Portugal. Dort bekommt er das Angebot für die französische Gegenseite zu arbeiten und brisante Informationen an Frankreich zu verkaufen. Als er erfährt mit wem er zusammenarbeiten soll, gibt er sich als Überläufer aus. Denn dieser Mann ist kein geringerer als der Kapitän des französischen Schiffes, das damals für den Tod seiner Frau verantwortlich war. Grey will sich an dem Mann rächen und zugleich Napoleons Regierung infiltrieren. J.H. Gelernter lässt es in seinem Debütroman gemächlich angehen, der Leser wird langsam an das eigentliche Abenteuer herangeführt, das sich nach und nach entwickelt. Wie der Autor in seiner Danksagung selbst mitteilt haben ihn die beiden Schriftsteller Patrick O'Brian und Ian Fleming zu seinem Roman inspiriert. Vor dem Hintergrund des Krieges gegen Frankreich und Napoleon agiert sein Spion Thomas Grey mitten unter den Feinden. Dabei wechseln sich spannende Kampfszenen ebenso wie geschicktes Agieren beim Spionieren ab. Dadurch entstehen auch immer wieder ruhige Phasen im Buch, in denen Grey in der französischen Gesellschaft seine Rolle spielt. "Jagd nach Vergeltung" ist ein gelungener Auftakt dieser neuen Reihe. Trotz kleinerer dramaturgischen Fehler macht es Spaß diesen Roman zu lesen und Captain Grey bei seinem Rachefeldzug zu begleiten. Man darf gespannt sein, wie es mit dem Spion seiner Majestät während der napoleonischen Kriege weitergeht.

Veröffentlicht am 19.10.2022

Leise kommt die Nacht

Spion aus dem Meer
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"Spion aus dem Meer" ist ein Weltkriegs-Thriller von Jörg Rönau. Während des zweiten Weltkrieges entwickeln die Deutschen eine neuartige Schiffsabwehrrakte in einer geheimen Versuchsanlage an der Ostsee. ...

"Spion aus dem Meer" ist ein Weltkriegs-Thriller von Jörg Rönau. Während des zweiten Weltkrieges entwickeln die Deutschen eine neuartige Schiffsabwehrrakte in einer geheimen Versuchsanlage an der Ostsee. "Thors Hammer" soll flächendeckend am Atlantikwall und auf Kriegsschiffen eingesetzt werden. Eine mögliche Invasion der Alliierten würde damit in einem Blutbad enden. In einer Spionagemission begibt sich Peter Heuer, Kommandant des US-Navy Zerstörers USS Ellwood und sein langjähriger Kamerad Aki Smith auf deutschen Boden. Ziel ist es die genaue Lage der Anlage, sowie die Einsatzfähigkeit der Waffe zu bestimmen und diese Informationen nach England zu bringen. Doch die SS erfährt von dem Geschehen und so beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod. Vermittelt der Klappentext anfangs einen reinen Spionageroman rund um die Geschehnisse 1943, so erzählt der Autor vielmehr die Lebensgeschichte des deutschstämmigen Peter Heuer vom Anheuern als Schiffsjunge auf der Northern Clipper im Jahr 1905 bis zum Einsatz 1943 als Lieutenant Commander. Immer wieder wird sein Werdegang in Rückblenden kapitelweise erzählt, um dann wieder zum Spionageauftrag in Deutschland zurückzukehren. So ist diese Geschichte eher in den letzten Kapiteln von hoher Spannung geprägt. Aber trotz anfänglicher anderer Erwartungen hat mir dieses Buch gut gefallen. Bis auf dass Peter Heuer fast wie eine Katze sieben Leben hat, ist seine Geschichte eine runde Sache. Obwohl die Spionagestory teils in den Hintergrund tritt, liest man gerne von den Abenteuern des Peter Heuer. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, so dass man den Protagonisten gerne bei seinem Werdegang begleitet. In Summe kein Thriller, aber für mich eine schöne Mischung aus Abenteuer- und Spionageroman.

Veröffentlicht am 04.10.2022

Ein Raum, kein Ausweg, zehn Rätsel

EXIT® - Das Buch: Der Keller der Geheimnisse
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"Der Keller der Geheimnisse" ist ein Rätselbuch aus der Exit-Reihe des Kosmos-Verlages. Die Rätsel sind von dem Ehepaar Inka und Markus Brand entwickelt, die Story zum Jugendkrimi wurde von Anna Maybach ...

"Der Keller der Geheimnisse" ist ein Rätselbuch aus der Exit-Reihe des Kosmos-Verlages. Die Rätsel sind von dem Ehepaar Inka und Markus Brand entwickelt, die Story zum Jugendkrimi wurde von Anna Maybach geschrieben. Dabei sind die Exit-Bücher so konzipiert, dass man zum einen die Story des Krimis liest, dann aber wieder ein Rätsel lösen muss, um an der dementsprechenden Seite im Buch weiterlesen zu können. In diesem Fall wird bei einer Spendenaktion eines Elite-Gymnasiums ein Überfall begangen und der Tresor mit den gesamten Einnahmen gestohlen. Einige Monate später werden die drei Schüler Luca, Ben und Mina im Keller des Gymnasiums eingesperrt. Keine Möglichkeit herauszukommen, doch dann ein Hinweis der den Ausweg aus dem Raum bedeuten könnte. Zehn Rätsel gilt es zu lösen, bis der Weg in die Freiheit gegeben ist und der Fall gelöst ist. Dem Buch ist ein Begleitheft beigefügt "Der Codex". Hier gibt es weiteres Material, Erläuterungen und Lösungshilfen für die Rätsel. Obwohl die Geschichte als Jugendkrimi ab zwölf Jahren angesetzt ist, kann man das Buch auch durchaus als Erwachsener lesen. Die Kombination aus Story und Rätselspaß finde ich gelungen. Kosmos kategorisiert dieses Buch mit dem Level "Einsteiger" bzgl. der Rätsel. Würde ich so unterschreiben, wobei ich nicht alle Rätsel eindeutig logisch fand. Schade an dem Konzept der Exit-Reihe finde ich, dass man das Buch, auch wie die Spiele aus der Reihe, nur einmal verwenden kann. Da man ausschneiden, zeichnen und knicken muss, kann man das Buch nur einmal rätseln und damit nicht an andere weitergeben. Generell ist das Escaperoom-Konzept in Buchform aber eine nette Idee und das Richtige für ein paar Stunden Knobelspaß zuhause.