Zwischen den Fronten
Kinder des AufbruchsIn dem neuen Buch von Claire Winter begebe ich mich an die Zeit der Zwillinge Emma und Alice nach Westberlin. Emma arbeitet als Dolmetscherin und ist mit Julius verheiratet. Ihre Schwester Alice schreibt ...
In dem neuen Buch von Claire Winter begebe ich mich an die Zeit der Zwillinge Emma und Alice nach Westberlin. Emma arbeitet als Dolmetscherin und ist mit Julius verheiratet. Ihre Schwester Alice schreibt als Journalistin über die Studentenbewegung in Berlin und steht mit einer Fluchthilfe Organisation in Verbindung. Bei einem Empfang trifft Emma auf die Sängerin Irma Assmann, die bei einem Konzertauftritt in den Westen geflohen war. Die Sängerin verwechselt sie mir ihrer Zwillingsschwester Alice. Als Emma ihrer Schwester von dem Zusammentreffen erzählt, reagiert diese beunruhigt, denn sie traut Irma nicht. Plötzlich kommt die Sängerin unter mysteriösen Umständen ums Leben. Emma und Alice stellen Nachforschungen an, dabei geraten sie zwischen die Fronten der Geheimdienste.
Die Handlung spielt in der Zeit von Juni 1967 bis Dezember 1968. Die Studentenbewegung ist auf dem Höhepunkt. Es finden Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg sowie den Schah-Besuch statt, Benno Ohnesorg wird getötet und Rudi Dutschke angeschossen. Im Hintergrund ziehen die Geheimdienste an undurchsichtigen Fäden. Die Autorin lässt für mich Geschichte wieder lebendig werden.
Die verschiedenen Charaktere sind sehr facettenreich gezeichnet. Durch den flüssigen und informativen Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin. Die unterschiedlichen Situationen sind sehr anschaulich beschrieben, dadurch wirkt die Handlung sehr authentisch. Gekonnt sind Wahrheit und Fiktion verwoben, so dass mich das Geschehen von Beginn an gefesselt hat.
Für mich sind die Bücher von Claire Winter eine Garantie für spannende und gut recherchierte Geschichten. Mit ihrem Buch „Kinder des Aufbruchs“ konnte sie mich wieder überzeugen.