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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2022

Die rebellische Prinzessin

Die schreckliche Adele im Land der unerzählten Märchen
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Adele hat es satt, dass in den Märchen die Prinzessinnen immer wohlerzogen und gut gekleidet sind. Da träumt sie sich in ein Märchen hinein, und plötzlich ist sie die schreckliche Adele, die sich gegen ...

Adele hat es satt, dass in den Märchen die Prinzessinnen immer wohlerzogen und gut gekleidet sind. Da träumt sie sich in ein Märchen hinein, und plötzlich ist sie die schreckliche Adele, die sich gegen die alten Regeln auflehnt - und dabei entdeckt, dass die ach so wohlerzogenen Prinzessinnen sich dabei übertrumpfen, den Hauptpreis im Gewinnspiel zur Sternenprinzessin zu ergattern. Dass dabei hintenrum die Fetzen fliegen, merkt Adele erst bei genauerem Hinsehen. Die kämpferische Prinzessin ist fest entschlossen, eine ganz neue Geschichte zu erzählen, eine, in dem die dummen Regeln keinen Wert mehr haben.

Adele ist ganz schön „schrecklich“ drauf, denn in einer Welt, in der Schönheit und gutes Benehmen zählt, gibt sie keinen Pfifferling darauf. Im Gegenteil, sie sucht nach einer Welt, in der Prinzen und Prinzessinnen gleichberechtigt sind. Ein ganz schön feministischer Ansatz für ein Comicbuch! Doch ganz bis in die letzte Konsequenz ist die Geschichte nicht fertiggedacht, denn Adele findet sich plötzlich wieder im Wettkampf um den ersten Preis. Natürlich schon, um die Welt zu ändern, aber sie muss doch mitmachen im Wettstreit der Prinzessinnen, der mit Fairness überhaupt nichts mehr zu tun hat. Das ist zwar witzig zu lesen, hat dann aber mit dem feministischen Ansatz überhaupt nichts mehr zu tun. Dennoch gibt die Geschichte ganz schön viel Stoff zum Nachdenken, und das auf kindgerechte Art und Weise, das finde ich wiederum gelungen.

So ganz überzeugt hat mich die schreckliche Adele nicht, dennoch zeigt das Buch einige interessante Ansätze. Deshalb möchte ich es gerne weiter empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Geheimnisvolle Geschichte als interaktives Buch

Adventure Games® - Books: Die Akademie der Zeitenwächter
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Drake steht vor der Abschlussprüfung als Zeitenwächter an der Raben-Akademie. Während der Prüfung gibt es eine gewaltige Explosion, und Drake findet sich wieder im 21. Jahrhundert, also 400 Jahre später. ...

Drake steht vor der Abschlussprüfung als Zeitenwächter an der Raben-Akademie. Während der Prüfung gibt es eine gewaltige Explosion, und Drake findet sich wieder im 21. Jahrhundert, also 400 Jahre später. Nun will er herausfinden, was geschehen ist und muss gegen vielerlei Gefahren kämpfen. - Ein Abenteuerbuch, in dem der Leser selbst über einen möglichen Ausgang entscheidet: Das will dieses Buch sein. Mehrere Entscheidungsmöglichkeiten lassen den Leser selbst den Verlauf der Geschichte gestalten.

Es ist eine spannende Idee, den Leser mit in die Entscheidungen über die laufende Geschichte zu nehmen. Und so gilt es, verschiedene Rätsel zu lösen, Räume zu erforschen, Gegenstände zu finden und so manches miteinander zu kombinieren. Man muss sich zunächst etwas vertraut machen mit dem Aufbau des Buches, dann aber kann man loslegen und überlegen, welche Entscheidungen Drake in seinen Aufgaben weiter bringen. Das Buch erinnert ein bisschen an ein PC-Spiel, bei dem man auf die verschiedenen Oberflächen klickt, um weiter zu kommen, und so führen auch verschiedene Nummern auf den Illustrationen den Leser in der Geschichte weiter. Die Erzählung rund um Drake ist interessant aufgebaut, so dass man sich gerne auf die Rätsel rund um die Geschehnisse in den beiden Zeitebenen einlässt. Wer sich (noch) schwer tut mit solchen Rätselbüchern, erhält eine Ergänzung zur bereits vorhandenen Anleitung, die im Zweifelsfall weiter hilft.

Dieses Buch ist etwas für rätselbegeisterte Leser interaktiver Geschichten, die Spaß daran haben, selbst die Handlung mitzugestalten. Das ist natürlich in einem Buch nur bedingt möglich, doch die Geschichte ist spannend ausgebaut und nutzt die Möglichkeiten, die das Medium Buch bietet. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Packender historischer Roman

Die Siegel des Todes
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Im Jahr 1325 arbeitet der Waisenjunge Elias bei einem Abdecker. An seine frühere Zeit hat er keine Erinnerung mehr. Er trägt ein kupfernes Medaillon mit sich herum, von dem er weiß, dass es in Bezug steht ...

Im Jahr 1325 arbeitet der Waisenjunge Elias bei einem Abdecker. An seine frühere Zeit hat er keine Erinnerung mehr. Er trägt ein kupfernes Medaillon mit sich herum, von dem er weiß, dass es in Bezug steht zu seiner bisherigen Geschichte. Genau dieses Medaillon führt einige geheimnisvolle Widersacher auf seine Spur, und sie schrecken auch vor Gewalt nicht zurück. Viele Jahre später trifft er auf die salernitanische Ärztin Abellita Montini. Sie hat den Weg aus dem Schwarzwald bis nach Italien geschafft und ist nun auf der Durchfahrt durch Regensburg.

Die Geschichte verquickt historisch verbriefte Ereignisse mit den fiktiven Geschichten von Elias und Ranghild. Zwei Handlungsebenen laufen dabei eine Weile nebeneinander her, und gebannt liest man über das Schicksal der beiden jungen Menschen, die sich zurechtfinden müssen in einer Welt, in der das Überleben mühselig ist. Man merkt der Geschichte eine akribische Recherche über die damalige Zeit an. Die historischen Gegebenheiten sind gut wiedergegeben, ich konnte mich in das Erleben von Ranghild und von Elias voll hineindenken und habe gespannt bei ihren Erlebnissen mitgefiebert. Es ist vor allem das Rätsel um das Medaillon und um die verlorenen Erinnerungen, das die Handlung vorantreibt und einen straffen Spannungsbogen bildet. Manches hätte sich durchaus kürzen können, ein paar Ereignisse wurden wiederholt geschildert. Doch die Erzählung erscheint so authentisch, dass man meint, tatsächlich am Leben im Mittelalter teilzunehmen.

Wer sich auf eine spannende Zeitreise ins Mittelalter machen möchte, der wird von diesem Buch begeistert sein. Sehr gerne empfehle ich die Geschichte weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Eine skurrile Familiengeschichte

People Person
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Cyril Pennington ist das, was man als „People Person“ bezeichnet: gesellig, umtriebig, extrovertiert. Doch eines kann er nicht: seinen fünf Kindern von vier verschiedenen Frauen ein Vater sein. Eines ...

Cyril Pennington ist das, was man als „People Person“ bezeichnet: gesellig, umtriebig, extrovertiert. Doch eines kann er nicht: seinen fünf Kindern von vier verschiedenen Frauen ein Vater sein. Eines Tages holt er sie alle zusammen, damit sie sich kennenlernen. Es bleibt ein kurzes Treffen, bis er sie wieder alle zu ihren Müttern bringt. Jahre später wird ein dramatisches Ereignis die Halbgeschwister erneut zusammenbringen. Und diesmal ist dieses Treffen intensiver als beim ersten Mal…

Ein Vater, der im goldenen Auto Frauen aufreißt, aber für seine Kinder kein bisschen Vater sein kann. Fünf Halbgeschwister, völlig unterschiedlich vom Temperament und vom Charakter. Eine Leiche, die gar keine ist. In diesem Buch kommt so einiges zusammen, was letztendlich zu einer völlig skurrilen Geschichte führt. Des öfteren musste ich vor mich hinkichern, wenn die Ereignisse eine Wendung nahmen, die bis dahin völlig unvorhersehbar war. Und doch sind auch die leiseren Töne in dieser Geschichte, die Frage nach der Familie, was sie ausmacht, und das hat mich nachdenklich hinterlassen. Die verschiedenen Charaktere der Halbgeschwister kommen dabei gut heraus, sie haben den nötigen Raum, um sich weiter zu entwickeln. Eine Familie wider Willen, eine zufällige Familie, doch sie hat es in sich!

Insgesamt hat mich die Geschichte bestens unterhalten können. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Sehr intensiv erzählt

Die Kriegerin
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Lisbeth hat bei einer Ausbildung bei der Bundeswehr die Kriegerin kennengelernt. Während die Kriegerin jedoch bei ihrer Entscheidung für das Militär bleibt, geht Lisbeth einen anderen Weg. In Rückblicken ...

Lisbeth hat bei einer Ausbildung bei der Bundeswehr die Kriegerin kennengelernt. Während die Kriegerin jedoch bei ihrer Entscheidung für das Militär bleibt, geht Lisbeth einen anderen Weg. In Rückblicken erzählt der Roman über die beiden Frauen, die nicht verletzlich erscheinen wollen. Und doch ist Lisbeth seit ihrer Kindheit äußerst verletzlich, sie hat Neurodermitis. Doch auch die Kriegerin trägt Wunden mit sich herum.

Mit diesem Buch entwickelt die Autorin Helene Bukowski eine Geschichte, die nicht immer leicht zu lesen ist. Zu viele Wunden tragen die beiden Frauen mit sich herum, äußere wie innere, denn Gewalt ist etwas, mit der beide sich herumschlagen müssen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und in mehreren Zeitebenen erzählt, das hat mich aus dem Lesefluss gerissen. Auf der Suche sind beide Frauen, scheinen rastlos getrieben zu sein. Beim Lesen hatte ich dauernd den Eindruck, selbst auf der Flucht zu sein, scheinbar drohte ich mit den Charakteren der Geschichte zu verschmelzen. Ein Gedanke, der gar nicht angenehm erscheint...

Diese sehr intensive Geschichte ist nicht leicht zu lesen, ich empfehle sie nur dem weiter, der sich genügend Zeit für eine manchmal verwirrend erscheinende Erzählung nehmen will. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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