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Veröffentlicht am 11.01.2023

Psychothriller

Die Witwe
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Jean und Glen Taylor führen eine Ehe, in der die Rollen klar verteilt sind. Glen bringt das Geld nach Hause und bestimmt. Jean fügt sich und leidet unter ihrer Kinderlosigkeit.

Plötzlich verändert sich ...

Jean und Glen Taylor führen eine Ehe, in der die Rollen klar verteilt sind. Glen bringt das Geld nach Hause und bestimmt. Jean fügt sich und leidet unter ihrer Kinderlosigkeit.

Plötzlich verändert sich Jeans Leben, denn Glen wird verdächtigt, die 2-jährige Bella entführt zu haben. Nach und nach kommt Glens dunkle Seite zum Vorschein, für Jean ist jedoch klar, dass sie zu ihrem Mann hält.

Kurze Zeit später ist Jean Witwe, denn Glen stirbt!







Sehr vielseitig hat die Autorin Fiona Barton diese Geschichte gegliedert. In kurzen Kapiteln, die jeweils nur ein paar Seiten lang sind, wird die Sicht der verschiedensten Figuren dargestellt. Am meisten kommt unter «Die Witwe» Jean zum Zuge, aber auch die Mutter des entführten Kindes (Gwenn) oder «Die Journalistin» Kate bekommen ihre Kapitel. Natürlich mischen auch die Ermittler unter «Der Polizist» mit. Erstaunt war ich, dass Glen, der Ehemann von Jean, nie im Mittelpunkt steht, sondern stets über ihn von anderen Figuren erzählt wird.

Jean, die von ihrem Mann Jeanie genannt wird, konnte ich lange nicht einschätzen. Unbedarft trifft es wohl am ehesten, wie mir Jean rüberkam. Sie stand völlig unter der Kontrolle ihres bestimmenden Mannes und hat mich über die ganze Geschichte gesehen überrascht. Wie und warum verrate ich natürlich nicht. Nur so viel: Irgendwann gegen Mitte war ich so gefesselt und ich wollte unbedingt erfahren, was genau geschehen ist. Ich war absolut sicher, dass Jean bei den ganzen Vorfällen die Hand im Spiel hatte. Ob ich wohl recht hatte?

Die drängendste Frage war, wie Glen gestorben ist. Aber auch, ob er die Entführung der 2-jährigen Bella verschuldet hat und wenn, weshalb? Immer wieder musste ich in dieser Geschichte mit meinen Vorurteilen, Vermutungen und Verdächtigungen kämpfen. Die Autorin schafft es, verschiedene falsche und echte Fährten nebeneinander laufen zu lassen, bei denen ich mir nie sicher war, was ich davon nun schlussendlich glauben soll und kann. Wer hat eine Straftat begangen und warum?

Meiner Meinung nach hätte dieses Buch das Wort «Psychothriller» vorne auf dem Einband verdient. Dann wäre auch unbedingt nötig, dass die Kindesentführung, um die sich die ganze Handlung dreht, auf dem Klappentext erwähnt wird. Dies in erster Linie, damit potenzielle Leser gewarnt sind, dass das Buch Themen wie Missbrauch und Kindesentführung beinhaltet. Denn für alle Leser sind diese Themen nicht geeignet.

Dann wird von Figuren Psychoterror ausgeübt, der zwar subtil, aber doch vorhanden ist. Insgesamt gesehen, wäre da die Genreeinteilung "Psychothriller" angebracht gewesen.

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Teil 1!

Stirb ewig
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Drei Tage vor seiner Hochzeit verschwindet der Bauunternehmer Michael Harrison aus Brighton spurlos. Seine vier besten Freunde haben ihm an seinem Junggesellenabschied einen Streich gespielt und ihn in ...

Drei Tage vor seiner Hochzeit verschwindet der Bauunternehmer Michael Harrison aus Brighton spurlos. Seine vier besten Freunde haben ihm an seinem Junggesellenabschied einen Streich gespielt und ihn in eine Sarg gelegt und verbuddelt.

Zwei Stunden soll Michael dort lebendig begraben bleiben, sein einziger Kontakt zur Aussenwelt ist ein Walkie - Talkie.

Doch es geschieht Unvorhergesehenes und seine Verlobte Ashley und sein bester Freund Mark sind verzweifelt. Detective Superintendent Roy Grace von der Polizei Sussex nimmt sich dem Fall an und dreht wortwörtlich jeden Stein um.


«Stirb ewig» ist der erste Teil einer längeren Reihe rund um den Ermittler Roy Grace. Die Einführung in diese Figur fand ich gelungen und schnell war da Verständnis für Roy Grace. Nach dem Verlust seiner Freundin Sandy kann er sich sehr gut in die Angehörigen des Opfers einfühlen und zeigt Ehrgeiz, den vermissten jungen Mann zu finden.

Roy Grace hat ein Faible für Übersinnliches, etwas, was mir Sorgen bereitet hat. Denn ich kann mit übersinnlichen Komponenten gar nichts anfangen und hatte Bedenken, dass nun Ermittlungsergebnisse auf dieser Schiene aufgebaut werden. Dem war zum Glück nicht so und übersinnliche Fähigkeiten zeigt Roy Grace höchstens beim Kartenspielen mit seinen Kollegen.

Der Vermisste wird von seinen Freunden in einem Sarg begraben und das ist meine Horrorvorstellung schlechthin. Eingeschlossen in einem engen Sarg unter der Erde! Die Kapitel, die sich durch das ganze Buch ziehen und die Situation von Michael beschreiben, waren für mich Gänsehaut pur!

Diese Kapitel werden leider auch ziemlich unrealistisch und mehr und mehr empfand ich sie als «Effekthascherei». Obwohl der Täter relativ schnell verraten wird, wird keinesfalls Spannung genommen. Und auch obwohl ich ziemlich schnell dahinter kam, was die Motive des Anstifters sind, konnte mich der Autor doch noch überraschen. Denn das Wissen um den vermeintlichen Täter ist erst der Beginn der kriminalistischen Handlungen. Immer wieder habe ich gestaunt, in welche Richtung Peter James die Story laufen lässt und mit was für neuen Wendungen dabei der Leser überrascht wird.

Peter James schreibt einfach, komplizierte Perspektiv und Zeitwechsel gibt es wenige oder gar nicht. Dadurch liest sich die Geschichte schnell und flüssig.

Mir hat dieser Thriller gut gefallen, auch wenn ich ab und zu ein Auge zudrücken musste betreffend Authentizität.

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Veröffentlicht am 06.01.2023

20 Jahre Hin und Her!

In all den Jahren
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Elsa Fink und Finn McGregor lernen sich als Nachbarn 1990 in München kennen. Sie werden beste Freunde und leben 20 Jahre später noch immer in dem Mehrfamilienhaus neben und miteinander.

Die beiden vereint ...

Elsa Fink und Finn McGregor lernen sich als Nachbarn 1990 in München kennen. Sie werden beste Freunde und leben 20 Jahre später noch immer in dem Mehrfamilienhaus neben und miteinander.

Die beiden vereint ihre Freundschaft und die künstlerische Ader. Elsa arbeitet als Schauspielerin und Synchronsprecherin und Finn ist ein erfolgreicher Maler. Beide haben ab und zu Affären und sind sich ihrer Gefühle nie sicher. Sie können nicht mit, aber auch nicht ohne einander leben.






«In all den Jahren» behandelt kapitelweise von 1990 bis 2010 das Leben von Elsa und Finn. Ein Leben mit Höhen und Tiefen, jedoch ein Leben voll Kreativität und überraschenden Entwicklungen.

1990 ist Elsa 29 Jahre alt, gehemmt und schüchtern. Elsa macht eine enorme Entwicklung durch, wird reifer, selbstbewusster und bestimmter. Dabei benötigt sie oft die Rückendeckung ihres besten Freundes Finn. Leider macht Finn nicht dieselbe Entwicklung durch, im Gegenteil. Als junger Mann empfand ich ihn selbstbewusst und selbstbestimmt. Je älter er wird, desto unsicherer und pubertärer empfand ich Finn. Nicht mal in einer neuen Rolle, in der ungewöhnlichen Familienkonstellation der beiden, konnte er mich überzeugen.

Immer an der Seite der beiden Protagonisten sind ihre Freunde, die ebenfalls aus Künstlerkreisen stammen. Diese geben Elsa und Finn oft einen Rahmen und Stabilität. Edna, eine ältere Dame, hat mich dabei besonders berührt. Ihre (Neben) Geschichte empfand ich als sehr emotional.

Die Handlung und die Lebensumstände der jeweiligen Jahre hat die Autorin sehr eindrücklich eingeflochten. So wird 1990 noch in DM bezahlt und es wird aufs Festnetz angerufen.

Barbara Leciejewski skizziert in Ich Perspektive aus der Sicht von Elsa ein Künstlerleben, das auch eine Portion Freigeist enthält. Die Protagonisten sind offen, unkonventionell und bewegen sich in Künstlerkreisen. Die Botschaft, andere so leben zu lassen, wie es ihnen gefällt, ist sehr dominant. Diese Geschichte ist in zweiter Linie eine Liebesgeschichte, wenn auch eine sehr ungewöhnliche. In erster Linie enthält sie etliche tiefergehende Themen, wie Zivilcourage, Rassismus, 9/11 oder Demenz. Harmonisch wurden diese Themen in die Hauptgeschichte eingefügt und sorgen für viel Abwechslung in dem Gefühls - hin und her von Elsa und Finn.

Zu Beginn hat mich die Autorin mit den oft sehr humorvollen Dialogen entzückt. Dieses Humorvolle hat sich mehr und mehr verabschiedet und die Gespräche wurden düsterer, sorgenvoller und eindringlicher. Dies ist der Entwicklung, die die Geschichte nimmt, gefordert und mehr als passend integriert.

Ob sich die beiden schlussendlich kriegen? Die Geschichte konnte jederzeit in die eine oder in die andere Richtung rutschen. Das ist der Punkt, der mir wohl am besten gefallen hat.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Durchwegs spannend!

Grenzfall - In der Stille des Waldes
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Der Baggerfahrer auf der Baustelle eines Neubaus in Gnadenwald in Tirol macht einen speziellen Fund. In einer vergrabenen Plastiktüte werden zwei präparierte Dachse entdeckt und in ihrem Innern findet ...

Der Baggerfahrer auf der Baustelle eines Neubaus in Gnadenwald in Tirol macht einen speziellen Fund. In einer vergrabenen Plastiktüte werden zwei präparierte Dachse entdeckt und in ihrem Innern findet sich Babykleidung.

Der Chef der Polizei in Hall beauftragt Bernhard Krammer mit dem Fall. Zeitgleich ermittelt seine Kollegin Alexa Jahn, trotz noch nicht überstandener Schussverletzung, in einem Cold Case. Hilfe bekommt sie dabei von ihrem ehemaligen Kollegen Jan Rassner von der Kripo in Aschaffenburg.






Dies ist das dritte Buch rund um das deutsch – österreichische Ermittlerpaar und mein erster gelesener Band aus der Reihe. Aus eigener Erfahrung kann ich versichern, dass man auch ohne Vorwissen diesen dritten Band lesen kann.

Zwei nebeneinander laufende Erzählstränge, die einander kaum berühren, ziehen sich quer durch das Buch. Einerseits sieht man Bernhard Krammer und Roza Szabo über die Schultern, die sich durch die Baustelle, ein Beerdigungsinstitut und auch durch das Thema Neonatizid graben.Ab und zu hatte ich den Eindruck, dass ein, zwei Ermittlungsergebnisse gar einfach in die Hände der Ermittler fielen.

Im zweiten Strang arbeiten Jan Rassner und Alexa Jahn daran, einen verschwundenen Mann aufzustöbern. Dieser Strang bietet auch eine zurückhaltende Liebesgeschichte und hat zur Auflockerung in all den mörderischen und kriminellen Themen beigetragen.

Die Autorin hat eindrücklich die Landschaft beschrieben und hat es auch geschafft, die Spannung durchwegs zu erhalten. Der Schreibstil enthält österreichisch eingefärbte Ausdrücke, wie zum Beispiel «Nachtkastl». Diese werden jedoch sehr sparsam eingesetzt, was mir sehr gut gefallen hat.

Ab und zu wird ein früherer Fall erwähnt und damit auch der Grund der Schussverletzung, vor der sich Alexa Jahn erholt. Damit schleppt sie eine Menge Altlasten mit und hat mir Lust darauf gemacht, den ersten und zweiten Teil auch noch zu lesen. Gruselig empfand ich die eingeschobenen Kapitel mit «SIE» und «ER», die ein Opfer und sein Mörder in den Mittelpunkt stellen und die ich lange Zeit nicht einordnen konnte, aber mehr und mehr Sinn ergaben.

Der Schluss lässt erahnen, dass es im nächsten Band turbulent weitergehen wird und hat mir definitiv macht Lust auf mehr gemacht!

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Hochexplosiv!

Zu wenig Zeit zum Sterben
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Nach einer Entziehungskur ist Eddie Flynn zurück im Gerichtssaal. Als Anwalt hat er ein gutes Gespür für seine Klienten und merkt instinktiv, ob der Angeklagte lügt oder die Wahrheit sagt.

Kaum am Chambers ...

Nach einer Entziehungskur ist Eddie Flynn zurück im Gerichtssaal. Als Anwalt hat er ein gutes Gespür für seine Klienten und merkt instinktiv, ob der Angeklagte lügt oder die Wahrheit sagt.

Kaum am Chambers Street Courthouse angekommen, wird Eddie Flynn schon erpresst. Er soll den Kopf der Russenmafia verteidigen, dann wird seine 10-jährige Tochter Amy freigelassen.

Olek Volcheck steht wegen Mordes vor Gericht und Eddy Flynn muss ihn freibekommen, nur dann wird Amy nicht getötet. Die Mittel, wie sich die Bande das vorgestellt hat, sind nicht nur brisant, sondern auch gefährlich. Die amtierende Staatsanwältin Miriam Sullivan versucht alles, um den Mafiaboss hinter Schloss und Riegel zu befördern.



Der erste Fall von Eddie Flynn ist nicht nur hochexplosiv (dies im wahrsten Sinne des Wortes), sondern auch sehr rasant. Die Bände rund um diesen umsichtigen Anwalt sind in sich abgeschlossen und können einzeln und auch in nicht chronologischer Ordnung gelesen werden.

Tief taucht man als Leser mit Eddie Flynn ein in die Welt der organisierten Banden und der Mafia. Schon zu Beginn wird es brenzlig für ihn und die Spannung hat nie nachgelassen. Ab und zu wird arg überzeichnet. Ich denke da an eine Szene, in der Flynn nachts durch ein Fenster entwischt und rund um das Gerichtsgebäude, hoch über New York, balanciert, um sich mit einem Freund, der Richter ist, abzusprechen. Währenddessen wird er bewacht, das heisst ein Aufpasser liegt im Vorzimmer auf dem Sofa. Solche Szenen, die ich unter «unrealistisch» einreihe, gab es einige.

Etliches ist übertrieben und sehr dramatisch, was einerseits fesselnde Unterhaltung bedeutet, andererseits halt nicht zu sehr hinterfragt werden darf.

Man erfährt viel von der Figur Flynn und ich empfand dies berechtigt im Hinblick auf weitere Bände. Als Taschenspieler hat er nun die Seiten gewechselt, Jura studiert und verfügt über sehr viel Intuition. In diesem Band steht er die ganze Zeit über unter Druck und versucht Ruhe zu bewahren, was sehr gut ausgearbeitet wurde.

Mir gefällt der Schreibstil von Steve Cavanagh sehr gut. Er schreibt klar und schnörkellos und man merkt sehr gut, dass der Autor persönlich kennt, wovon er schreibt. Als Bürgerrechtsanwalt hat Steve Cavanagh in Gerichtssälen gearbeitet und so sind die Passagen, die am Gericht handeln, realistisch beschrieben.

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