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Veröffentlicht am 05.05.2023

Enttäuschend

Zodiac Love: Starlight in Our Dreams
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Band eins einer dreiteiligen LGBT-Reihe, geschrieben von einem Owe-Voice-Autor. Besser hätte es eigentlich nicht kommen können. Eigentlich, denn das Buch konnte mich so gar nicht von sich begeistern:
Felix, ...

Band eins einer dreiteiligen LGBT-Reihe, geschrieben von einem Owe-Voice-Autor. Besser hätte es eigentlich nicht kommen können. Eigentlich, denn das Buch konnte mich so gar nicht von sich begeistern:
Felix, eine sehr zurückhaltende, unsichere Person mit einer Vorliebe für Astrologie, zieht von Österreich nach Irland und trifft dort auf Owen: er ist sehr von der Krankheitsgeschichte seiner Familie geprägt und möchte nach Abschluss seines Studiums nun endlich in die Forschung starten, um die Medizinwelt ein Stück voran zu bringen. Beide begegnen sich auf dem Campus und schon bald sprühen Funken, jedoch nicht im positiven Sinne. Aber wie so oft trifft man sich immer zweimal im Leben…
An sich zwei interessante Charaktere, die jedoch vor allem am Anfang total kühl und distanziert gewirkt haben, sodass ich keinen Zugang zu ihnen gefunden habe. Es gab ziemlich viele Handlungsstränge, für die Länge des Buches eigentlich schon zu viele. Vor allem ein Ereignis hätte man meiner Ansicht nach getrost streichen können, da es nicht zur sonstigen Handlung beigetragen hat. Durch die Vielzahl an Strängen und die damit verbundene Dichte an verschiedenster Informationen sind so die Gefühle der beiden Protagonisten in den Hintergrund gerückt und haben sich dann zum Ende hin quasi aus dem Nichts entwickelt. Der Zufall, dass Owen und Felix sich in einer 210.000 Einwohner starken Stadt wirklich ständig begegnen, war für mich ab einem gewissen Punkt auch einfach nicht mehr glaubhaft und hat sich angefühlt wie ein nicht enden wollender Kreislauf. Die Hintergrundgeschichten von Felix und Owen mochte ich gerne, auch wenn sie das gesamte Leseerlebnis für mich nicht mehr retten konnten. Teilweise gab es hierbei viele Details und gewisse Themen wurden angerissen, bloß damit diese mal erwähnt wurden, denn es wurde nicht weiter darauf eingegangen. Auch der Humor war leider nicht meins.
Die astrologischen Anekdoten zu Beginn jedes Kapitels fand ich interessant, auch wenn sie eher willkürlich eingeworfen waren und keinen Bezug zur jeweiligen Handlung hatten.
Die im Klappentext versprochene Wetter taucht zwar auf, jedoch in einem viel geringeren Umfang als erwartet. Der Leser erfährt kaum etwas von den Dates, da sie quasi am Rande des Geschehens stattfinden. So ist gar nicht nachvollziehbar, ob das Matching anhand der Astrologiedaten erfolgreich war oder nicht. Außerdem kommt am Ende raus, dass die Daten von Owen sowieso erlogen waren, sodass das Ganze rückblickend sehr sinnlos war.

Leider war das Buch einfach nicht mein Fall und ich werde die Reihe nicht weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Problematisches Buch

Mein Bruder heißt Jessica
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Das Buch „Mein Bruder heißt Jessica“ handelt von Jason, der immer mehr realisiert, dass er als Junge geboren wurde, aber eigentlich ein Mädchen ist. Sein kleiner Bruder Sam erzählt aus seiner Sicht, was ...

Das Buch „Mein Bruder heißt Jessica“ handelt von Jason, der immer mehr realisiert, dass er als Junge geboren wurde, aber eigentlich ein Mädchen ist. Sein kleiner Bruder Sam erzählt aus seiner Sicht, was diese Entwicklung mit ihm und der Familie macht.
Ein LGBTQI-Buch, auf das ich mich sehr gefreut hatte, was ich aber anhand mehrerer Punkte leider als sehr problematisch wahrgenommen habe:
- Der Fokus liegt nicht auf Jason (im folgenden: Jessica) und seiner Entwicklung, sondern darauf, wie die Familienmitglieder ihr Geständnis aufnehmen und damit umgehen. Klar - für Angehörige kann sowas ein Schock sein und ungewohnt - aber der Fokus sollte doch viel mehr darauf liegen, dem Betroffenen ein sicheres Umfeld zu bieten, dass für ihn da ist.
- Ständig wird ein Schuldiger für das Trans-sein gesucht und es werden sich Vorwürfe gemacht. Trans zu sein ist keine Entscheidung, man wird so geboren, realisiert es aber evtl erst später. Leider wird das hier nicht erwähnt.
- Die Mutter ist eine hohe Politikerin und stets auf ihre Karriere bedacht, daher hat sie ohnehin kaum Zeit für ihre Familie und versucht das Thema unter den Tisch zu kehren, damit es ja nicht an die Öffentlichkeit gelangt und sie einen Schaden daraus zieht. Ein sehr egoistisches Verhalten, wenn man bedenkt, wie viel Kraft es ihre Tochter gekostet hat, sich zu öffnen.
- Es findet keinerlei Charakterenetwicklung statt. Sam ist noch jung, dennoch ist es für mich nicht wirklich verzeihbar, dass er sich seinen Bruder zurückwünscht. Angeblich liebt er sie so, warum kann er dann nicht wenigstens versuchen, sie so zu akzeptieren, wie sie jetzt ist? Die Eltern kehren das Thema wie gesagt unter den Tisch, versuchen ihre Tochter bei einem Psychologen zu bekehren und sind froh, wenn kein Wort bezüglich dieses Themas fällt. Zum Ende hin machen sie plötzlich eine 180 Wendung, was einfach unrealistisch war, nachdem sie zuvor durchgängig rassistisch, homophob und weiteres waren.
- Ständig wird misgendert.
- Körperliche und seelische Gewalt, ohne dass dies entsprechend thematisiert wird.

Ich finde es übrigens wichtig, dass auch transphobe Menschen zu Wort kommen, denn leider Gottes ist das heutzutage (noch) die Realität. Das MUSS dann aber entsprechend aufgearbeitet werden, ansonsten geht es für mich gar nicht klar. Denn das Buch ist an eine junge Zielgruppe gerichtet, die das evtl noch nicht richtig einordnen kann und transphoben Aussagen vielleicht noch Glauben schenkt - und das wäre mehr als fatal. Leider sehe ich das Buch also als ziemlich problematisch an.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Eher enttäuschend trotz süßer Idee

Das Alphabet der Liebe
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Alice hat der Liebe und der Romantik nach schmerzhaften Erlebnissen in der Vergangenheit abgeschworen. Doch dann begegnet sie zufällig Zach, dem Romantiker schlechthin und gibt ihm mit 26 Dates von A bis ...

Alice hat der Liebe und der Romantik nach schmerzhaften Erlebnissen in der Vergangenheit abgeschworen. Doch dann begegnet sie zufällig Zach, dem Romantiker schlechthin und gibt ihm mit 26 Dates von A bis Z die Möglichkeit, wieder Romantik in ihr Leben zu bringen.

Die Idee der 26 Dates einmal durch das Alphabet fand ich sehr süß und ansprechend. Allerdings ist dies auch direkt die Kritik, denn das Buch bestand nur aus diesen Dates, eine richtige Beziehung konnte dabei nicht entstehen. Klar datet man sich vor allem zu Beginn einer Beziehung viel, doch teilweise kam es eher zwanghaft rüber, wenn sie gewisse Aktivitäten nicht machen konnten, weil der Anfangsbuchstabe von diesen nicht der nächste Buchstabe im Alphabet war. Der normale Alltag einer angehenden Beziehung hat so einfach gefehlt.
Es gab ein großes hin und her, da Alice offensichtlich keine Romantikerin ist und sich innerlich wehrt und Zach infolgedessen immer wieder von sich wegstößt. Sowohl Hannah als auch Zach hatten beide Probleme in der Vergangenheit, die sie lieber erst einmal hätten verarbeiten sollen, damit das miteinander nicht nur von Ängsten getrieben wird. Leider haben sie diese Zweifel in die Beziehung getragen und so mehrfach durch unnötige Aktionen für Streit gesorgt.
Eben erwähnte Probleme verschwinden so schnell wieder wie sie gekommen sind. Dazwischen und auch hinterher werden sie allerdings nicht wirklich behandelt, sodass ich mich mehrfach gefragt habe, wie gewisse Handlungsstränge ausgegangen sind.
Allgemein hat mir der rote Faden gefehlt und ein gewisses Ziel, auf dass das Buch hinführt. Dabei könnte man jetzt die Beziehung nennen, wobei dort eine richtige Entwicklung für mich gefehlt hat. Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen, so süß ich die Idee auch fand.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Gut gemeint, problematischer Umgang

#RespectMySize
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In diesem Buch erzählt Nina Schönwild aus ihrem Leben als Plussize-Frau. Von der Diskrimierung und frechen Sprüchen schon im Kindesalter, wie sie in eine Essstörung rutschte, sie berichtet von Vorurteilen ...

In diesem Buch erzählt Nina Schönwild aus ihrem Leben als Plussize-Frau. Von der Diskrimierung und frechen Sprüchen schon im Kindesalter, wie sie in eine Essstörung rutschte, sie berichtet von Vorurteilen und diskriminierenden Arztbesuchen. Dabei greift sie zum Großteil auf ihre eigenen Erfahrungen zurück, teilt aber auch Erzählungen aus ihrer Community und führt Interviews.

Ich habe in dem Buch viel Potenzial gesehen und habe großen Respekt davor, dass die Autorin so viele private Einblicke gegeben hat, Geschichten erzählt hat, die sehr intim und verletzend sind und ihre Gedanken dazu geteilt hat.
Es ist wirklich erschreckend, wie mit der Autorin bezüglich ihres Gewichts umgegangen wurde und welchen Vorurteilen sie begegnet ist. Den Umgang damit finde ich aber eher fragwürdig.

Ich kannte sie bisher von ihrem Instagram-Profil und aus Talkshows und habe sie dort als sehr besserwisserisch wahrgenommen. Sie ist sehr festgefahren in ihrer Meinung, lässt sich schwer von etwas anderem überzeugen, pauschalisiert gern und bezieht alles auf sich und ihr Gewicht, ohne zu hinterfragen. - Das ganze hat sich leider auch in ihrem Buch widergespiegelt.
Natürlich geht es in diesem Buch um sie als Person, allerdings war es mir oft zu engstirnig gedacht und alles war so konzipiert, dass es zu ihrer Meinung passte, Gegenargumente und die Wissenschaft wurden dabei leider meist ausgelassen. Außerdem pauschalisiert sie: was sie, oder wahlweise ihre Community erlebt hat, zählt direkt für alle. Sie bezieht alles direkt auf ihr Gewicht. Vieles mag darin liegen - keine Frage! - aber sie hinterfragt das Ganze nicht - während sie Gleichzeitig möchte, dass andere ihr Verhalten aber bitte hinterfragen.
Um ein Beispiel zu nennen: Im Sportunterricht sei sie früher oft als letzte in ein Team gewählt worden. Mir ist das früher auch regelmäßig passiert, obwohl ich dünn war. Sie ist sich direkt sicher: das muss an meinem Gewicht gelegen haben! Bei mir lag es bspw. damals daran dass ich keine Ausdauer hatte und schlecht in Ballsportarten war. Vielleicht war es bei ihr genauso?

Ein langes Kapitel handelt davon, wie bei Mehrgewichtigen Menschen quasi jeder Arztbesuch folgende Worte beinhaltet: das liegt an ihrem Gewicht. Sie schildert, dass oft gar keine Untersuchungen durchgeführt werden und alles pauschal mit dem Gewicht begründet ist, was natürlich falsch ist. Dazu gibt es ein Interview mit einem angehenden Arzt, der entsprechend etwas ändern möchte und sensibilisiert. Es ist wichtig, sich immer wieder klarzumachen: nicht jeder Mehrgewichtige Mensch ist automatisch krank und nicht jede normalgewichtige/ dünne Person automatisch gesund!
Dieses Thema wird aber zu sehr beschönigt: es ist einfach Fakt, dass Mehrgewicht viele Krankheiten begünstigt und Sport sowie gesunde Ernährung vieles vorbeugen können. Darauf wurde hier leider gar nicht eingegangen. Es hieß lediglich: ich kann auch als Mehrgewichte Frau sportlich sein. Fertig.
Wissenschaftliche Fakten gab es nicht, weil diese vermutlich die Position der Autorin widerlegt hätten. Ich möchte betonen, dass ich absolut dafür bin, dass jede*r sich unabhängig vom Gewicht in ihrem/seinem Körper wohlfühlt! Allerdings sehe ich es als sehr kritisch an, Mehrgewicht schön zu reden und gegen die Wissenschaft zu argumentieren.

Zusammenfassend ein Buch, welches dazu beiträgt, Vorurteile abzubauen und zu sensibilisieren, das aber viel zu beschönigend und unwissenschaftlich war.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Den Hype nicht wert

Wenn ich uns verliere (Light in the Dark 1)
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Der erste Teil der Light in the Dark Dilogie von Antonia Wesseling handelt von Maggie und Leo, die vor zwei Jahren einen One-Night-Stand hatten und sich in dieser Nacht ihre geheimsten Gedanken anvertraut ...

Der erste Teil der Light in the Dark Dilogie von Antonia Wesseling handelt von Maggie und Leo, die vor zwei Jahren einen One-Night-Stand hatten und sich in dieser Nacht ihre geheimsten Gedanken anvertraut haben, in der Annahme, sich nie wiederzusehen. Das ist auch zwei Jahre der Fall gewesen, doch seit Maggie nun in einem Café arbeitet, begegnen die beiden sich wieder regelmäßig und stellen fest, dass sie sich immer noch von einander angezogen fühlen.

Leo mochte ich gerne und hätte mir noch mehr von ihm gewünscht. Er war der typische Good Boy, der gefühlt alles mitgemacht hat, weshalb er mir zeitweise echt leid getan hat, denn er hatte nicht zu wenig mit sich selbst zu kämpfen. Die Schriftsteller-Vibes waren passend, jedoch etwas Klischee-beladen. Die Anziehung zwischen ihm und Maggie konnte ich zwar spüren, die Beziehung habe ich jedoch als ungesund empfunden und die Handlung hat sich teilweise im Kreis gedreht.
Maggies Mitbewohnerin Alicia mochte ich gern, doch dafür dass die beiden so gut befreundet sein sollen und sich viel bedeuten, hat mir in der Beziehung einfach was gefehlt.

Mental Health spielt in der Geschichte eine große Rolle, denn abgesehen davon, dass Maggie seit dem Tod ihrer Schwester mit starken Schuldgefühlen kämpft, hat sie auch eine Krankheit (die ich hier aus Spoilergründen nicht nennen möchte). Maggie war mir leider von Beginn an unsympathisch und hat ihr Umfeld nicht gerade liebevoll behandelt. Dies wird zu einem relativ späten Zeitpunkt in der Geschichte mit der Krankheit begründet. Diese kommt aber viel zu spät zur Sprache, als dass vor allem Leo damit angemessen umgehen könnte. Er wird oft verletzt, ja teilweise sogar manipuliert von Maggis Verhalten und erfährt viel zu spät, dass die Krankheit zu diesem verletzenden Verhalten beiträgt.
Die Krankheit wurde authentisch dargestellt, denn ich war mehrfach sprachlos und verwirrt von Maggies Verhalten. Die Metaphern haben mir geholfen, sie zu verstehen, auch wenn das als nicht betroffener quasi unmöglich ist. Dennoch fiel es mir schwer, Maggies Verhalten damit zu entschuldigen. Ich hätte mir gewünscht, das Mental Health Thema wäre schon viel früher zur Sprache gekommen. So hätten die Personen in Maggies Umfeld vermutlich viel eher Bescheid gewusst, wie sie mit bestimmten Situationen umgehen sollen und diese einordnen können. Zudem hätte man Therapie normalisieren können. Leider kam das ganze erst zum Ende des Buches zur Sprache, für meinen Geschmack viel zu spät, gemessen an dem Schaden, der bis dahin angerichtet wurde. Keine Frage, eine solche Krankheit zu haben, muss irre anstrengend sein und man wird sich oft nicht verstanden fühlen. Dennoch glaube ich als Außenstehender (damit kann ich auch falsch liegen!), dass man seinem Umfeld den Umgang leichter machen kann, indem man offen redet und ihnen sagt, was Sache ist, anstatt sie im Dunkeln tappen zu lassen.

Mehrfach hatte ich das Gefühl, Diversität wurde förmlich erzwungen, unter anderem was Krankheit, Herkunft und Sexualität angeht. Keine Frage- die Themen sind unfassbar wichtig und ich spreche mich ganz klar für Diversität in Büchern aus! Hier wurden diese komplexen Themen aber nur im Nebensatz einmal erwähnt und dann nie wieder. Das wird den bedeutsamen Problematiken aber keineswegs gerecht - dann hätte man sie lieber unerwähnt lassen sollen.

Zusammenfassend hat mich das Buch leider mehr enttäuscht als begeistert, vor allem nach dem ganzen Hype, der auf Bookstagram darum gemacht wurde. Aus der Geschichte und den Themen hätte man viel rausholen können, die Umsetzung hier hat mich aber leider nicht so überzeugt.

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