Cover-Bild Totentanz – 1923 und seine Folgen (ungekürzt)
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Harper Audio
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Ersterscheinung: 27.09.2022
  • ISBN: 9783365002315
Jutta Hoffritz

Totentanz – 1923 und seine Folgen (ungekürzt)

Stephan Schad (Sprecher)

Die Mark fällt. Die Preise steigen.

Zwischen Rausch, Revolution und Radikalisierung – Chronik eines Jahres


1923 wird zum politischen und ökonomischen Wendejahr für Deutschland. Zwischen schwindelerregenden Brotpreisen, eskapistischen Tanzabenden, der folgenreichen Ruhrbesetzung und der Einführung der Rentenmark begleitet Jutta Hoffritz vier Deutsche durch das Jahr. Durch ihren Kampf. Ihren Alltag. Ihre Verhängnisse.

Wir erleben, wie Anita Berber – Berlins begehrteste Tänzerin – auf dem Zenit ihrer Karriere dem Rausch verfällt, wie Ruhrbaron Hugo Stinnes das Kalkül der Besatzer unterläuft und das Kohlekontor an die Alster verlegt, wie Reichsbankpräsident Rudolf Havenstein den Reparationsboykott finanziert und die Hyperinflation schürt, wie Käthe Kollwitz ihren Liebeskummer besiegt und das allgemeine Elend auf Plakaten festhält.

Über ein Jahr und seine Menschen. Über eine Zeit, in der Deutschlands Zukunft auf des Messers Schneide stand – und die unserer heutigen mehr gleicht, als uns lieb ist.

 

»Was die Wirtschaft betrifft, so sind von Dir angekommen 60 Millionen. Im übrigen hab ich für Lichtrechnung ausgelegt 34 Millionen, für Vorwärts 6 Millionen. Die Quittungen liegen bei den Briefen. Dann an Frau Fechter 4 Millionen und noch zur Wirtschaft erst 50 dann 20 Millionen zusammen 114 Millionen. Bei der Wiedergabe musst du abziehen, was ich hier gegessen habe. Nun lebt wohl und seid gegrüßt, die Zeit hier bei Euch war mir schön.

Eure Mutter.«

Käthe Kollwitz an ihren Sohn Hans, September 1923

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2022

Hyperinflation statt Goldene Zwanziger

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Am Beispiel des Jahres 1923 erleben wir ein Stück Geschichte der Weimarer Republik.
Dieser Abschnitt der Geschichte wird plastisch dargestellt anhand einiger hervorstehender Personen wie zum Beispiel Käthe ...

Am Beispiel des Jahres 1923 erleben wir ein Stück Geschichte der Weimarer Republik.
Dieser Abschnitt der Geschichte wird plastisch dargestellt anhand einiger hervorstehender Personen wie zum Beispiel Käthe Kollwitz, Anita Berber, und Hugo Stinnes -- wobei nur letzterer von der Inflation profitierte.
Das Buch ist eine Faktensammlung, aber durch die Personalisierung der Fakten wirkt es eher wie ein Roman und wird an keinem Punkt langweilig.
Das Thema Der Inflation ist natürlich momentan sehr brisant, da Deutschland zur Zeit eine Inflation erlebt wie schon seit 70 Jahren nicht mehr.
Prompt fragte dann auch der MDR am 29. September diesen Jahres: "Droht uns eine Hyperinflation wie in den Zwanzigern?"
Dieser Gedanke ist tatsächlich sehr beunruhigend, auch wenn der MDR zu dem Schluss kommt, dass Deutschland von einer Hyperinflation meilenweit entfernt ist -- trotzdem erleben wir alle die Auswirkungen der Inflation, und keiner weiß, wohin das noch führen wird. Als Kassiererin erlebe ich hautnah, wie die Preise fast täglich steigen, es ist extrem beunruhigend.

Ich würde das Buch jedem empfehlen der mal die andere, dunkle Seite der goldenen 20er Jahre entdecken, und zeitgleich ein wichtiges Stück deutscher Geschichte erleben möchte das den Boden bereitete für die Nazis -- auch heutzutage ist ein deutlicher Rechtsruck in der verunsicherten Bevölkerung zu erleben.
Es ist alles sehr beunruhigend.

Stephan Schad liest das Buch großartig, ohne Effekthascherei, aber auch nicht dröge; seine Erzählweise trägt absolut zu dem Bucherlebnis bei; man kann sich in der Erzählung verlieren und stundenlang zuhören.

Vielen Dank an Harper Audio via Netgalley für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 24.01.2023

Ausführlicher Einblick in das bewegte Jahr 1923!

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"Totentanz – 1923 und seine Folgen" von Jutta Hoffritz ist als ungekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von 6 Stunden, 14 Minuten bei Harper Audio erschienen.
Gelesen wird das Hörbuch von Stephan Schad.

1923 ...

"Totentanz – 1923 und seine Folgen" von Jutta Hoffritz ist als ungekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von 6 Stunden, 14 Minuten bei Harper Audio erschienen.
Gelesen wird das Hörbuch von Stephan Schad.

1923 war ein bewegtes und bewegendes Jahr, und die Autorin und Expertin für die Geschichte der Geldpolitik schildert ihrer Hörer- bzw. Leserschaft eine Vielzahl der damaligen Ereignisse anhand der Beispiele bekannter Größen. Hauptfiguren sind hier der Industielle Hugo Stinnes, die Tänzerin Anita Berber, der Reichsbankpräsident Rudolf Havenstein und die Revolutionärin Käthe Kollwitz. Man trifft noch viele weitere Bekannte auf dem Weg durch das Jahr 1923, beispielsweise Konrad Adenauer.

Jutta Hoffritz hat durch ihre Auswahl der Charaktere einen wunderbaren, interessanten und aussagekräftigen Querschnitt durch die Gesellschaftsschichten aufgezeigt und sehr authentisch vermittelt.
Es handelt sich nicht wirklich um einen Roman, aber auch nicht um ein reines Geschichtsbuch, der Erzählstil liegt irgendwo dazwischen.
Und genau das ist es, was mich persönlich ziemlich zwiespältig hinterlässt, denn an vielen Stellen wurde das Geschehen sehr unterhaltsam vermittelt, insbesondere wenn es um die täglich um viele Millionen steigenden Preise etc. ging. Auf der anderen Seite war mir der Verlauf bisweilen zu trocken und langweilte mich, so dass ich gedanklich abschweifte und einige Stellen nochmals hören musste, um nichts Wichtiges zu verpassen.

Stephan Schad hat mir als Sprecher sehr gut gefallen und hat die Atmosphäre bestens herübergebracht.

Interessant finde ich die Parallele der Hyperinflation 1923 zur derzeitigen, glücklicherweise nicht ganz so brisanten Inflationssituation genau 100 Jahre später. Und auch heute gibt es, ebenso wie 1923, die Vorsichtigen, die das ,was sie haben, festhalten und jene, die es raushauen, weil es morgen sowieso nichts mehr wert ist. Mein Fazit: Die Menschen ändern sich nicht...!

Totentanz1923undseineFolgenungekürzt

NetGalleyDE! #DankeNetGalleyDE!

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Geschichte kompakt verpackt

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Aus dem Geschichtsunterricht kennt man Geschichte in erster Linie nur als eine Abfolge von Zahlen und Fakten. Lebendig wird sie erst in Verbindung mit Menschen aus Fleisch und Blut. Jutta Hoffritz hat ...

Aus dem Geschichtsunterricht kennt man Geschichte in erster Linie nur als eine Abfolge von Zahlen und Fakten. Lebendig wird sie erst in Verbindung mit Menschen aus Fleisch und Blut. Jutta Hoffritz hat sich einen kleinen Moment deutscher Vergangenheit herausgepickt, nämlich das Jahr 1923, und exemplarisch vier deutsche Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Politik und Wirtschaft durch diese zwölf Monate begleitet. Man erfährt von ihren persönlichen Erfahrungen, ihren Intentionen und ihrem Werdegang in dieser umtriebigen Zeit. Am meisten beeindruckt hat mich der ins Unermessliche gestiegene Brotpreis, der wie ein Index der Lebensqualität regelmäßig erwähnt wird. Aber auch andere winzige Details bringen Farbe in die ja eigentlich trockene Materie. Deutschland ächzt noch unter den Reparationszahlungen aus dem verlorenen 1. Weltkrieg, aber wer hat noch in Erinnerung, dass genau dies auch Auswirkungen auf den rheinischen Karneval hatte. Neben den großen politischen Entscheidungen, die ein Hugo Stinnes oder ein Rudolf Havenstein in diesem Zeitrahmen treffen, machen gerade diese bunten Informationstupfer die Lebendigkeit der Erzählung aus. 
Sicherlich spricht dieses Buch nicht die breite Masse an, sondern richtet sich eher an ein Publikum mit Interesse an der deutschen Geschichte. Es ist allerdings auch eher populärwissenschaftlich geschrieben. Es dient in erster Linie der Unterhaltung und ist natürlich keine Fachliteratur. Das Hörbuch wird gekonnt vorgetragen von Stephan Schad.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Unterhaltsame und lehrreiche Geschichtsstunde

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MEINE MEINUNG
In ihrem sehr informativen Sachbuch „Totentanz – 1923 und seine Folgen“ widmet sich die deutsche Autorin Jutta Hoffritz der Chronik Deutschlands von 1923 - einem sowohl in politischer als ...

MEINE MEINUNG
In ihrem sehr informativen Sachbuch „Totentanz – 1923 und seine Folgen“ widmet sich die deutsche Autorin Jutta Hoffritz der Chronik Deutschlands von 1923 - einem sowohl in politischer als auch in ökonomischer Hinsicht höchst folgenschweren Wendejahr für die noch junge Weimarer Republik.
Hoffritz versteht es hervorragend die sorgsam recherchierten historischen Details anschaulich und unterhaltsam aufzubereiten und uns einen aufschlussreichen, chronologischen Überblick zu vermitteln.
Wie die Autorin in ihrem Nachwort eindrücklich erläutert, haben sie die leidvollen Hyperinflationserfahrungen und lehrreichen Geschichten ihrer Oma aus der damaligen Zeit, die als goldenes Zeitalter begann und in der Deutschlands Zukunft schließlich auf Messers Schneide stand, zu diesem hochinteressanten Buch inspiriert.
Um aus der Vergangenheit zu lernen, zahlt es sich also aus, das Allgemeinwissen etwas aufzufrischen, tiefere Einblicke in jene Zeit zu erhalten sowie erschreckende Parallelen zu unseren heutigen Verhältnissen und Hintergründe für die ökonomische Krise zu entdecken.

In 12 Kapiteln lässt uns Jutta Hoffritz gekonnt an der Seite von exemplarisch ausgewählten, prominenten Deutschen in jene verhängnisvolle Zeit eintauchen, in der zum einen die Moderne ihren Siegeszug antrat und zum anderen die Wirtschaftskrise mit zunehmender Arbeitslosigkeit, Inflation und Hungersnot den Alltag der Bevölkerung zu einem immer größer werdenden Überlebenskampf werden ließ.
Geschickt hat die Autorin als Richtwert der inflationären Geldentwertung den jeweiligen Schwarzbrotpreis, der sich zunehmend in schwindelerregende Höhen bewegt, als eindrückliche Vergleichsskala eingefügt.
In sich abwechselnden Perspektiven nehmen wir dabei in verschiedenen Stationen Anteil an den Geschicken der Republik sowie an ganz persönlichen Schicksalen.
So erfahren wir von Berlins begehrtester Nackt-Tänzerin Anita Berber, der für ihre eindrücklichen, realitätsnahen Werke bekannten Künstlerin Käthe Kollwitz, dem reichen Ruhrbaron Hugo Stinnes sowie dem Reichsbankpräsident Rudolf Havenstein in aufschlussreichen Episoden aus ihrem Alltag über ihre Sorgen und Nöte, erhalten aus ihrer jeweiligen Perspektive bewegende Einblicke in ihr Leben und zugleich ein vielschichtiges Bild der damaligen Zustände.
Ob nun die folgenreiche Ruhrbesetzung, die grotesken Auswirkungen der Hyperinflation, die Verelendung der Bevölkerung, die Einführung der Rentenmark oder rauschhafte Tanzdarbietungen - hautnah wir können die vielfältigen ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen miterleben und nachvollziehen, wie dicht damals Glanz und Elend beieinander lagen.
ZUM HÖRBUCH
Stephan Schad ist ein geübter Sprecher, der uns mit seiner angenehmen Stimme und lebendiger Wiedergabe mit auf die fesselnde Reise in die deutsche Vergangenheit nimmt. Er versteht es hervorragend, mit passenden Tempi-Wechseln und einer Nuancierung der Klangfarbe immer wieder Schwung und Abwechslung in das Hörbuch hineinzubringen, so dass beim Hörer trotz der Thematik nie Langeweile aufkommt.
Da Stephan Schad insgesamt recht flott liest, sollte man hin und wieder kleine Pausen einlegen, um das Gesprochene mit den vielen Details auch angemessen aufnehmen und verarbeiten zu können

FAZIT
Eine informative, lehrreiche und sehr unterhaltsame Geschichtsstunde über das Wendejahr 1923 – gut recherchiert, anschaulich und fesselnd erzählt!
Empfehlenswert zur Wissensauffrischung und ein toller Anreiz auf eigene Faust weitere Recherchen anzustellen!

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Eingeschränkt empfehlenswert

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Das Cover ist ganz hübsch und passend zum Inhalt gestaltet. Auch die Titelinformationen kommen gut zur Geltung.
Zum Inhalt: Anhand exemplarisch gewählter Biografien, unter anderem denen von Hugo Stinnes ...

Das Cover ist ganz hübsch und passend zum Inhalt gestaltet. Auch die Titelinformationen kommen gut zur Geltung.
Zum Inhalt: Anhand exemplarisch gewählter Biografien, unter anderem denen von Hugo Stinnes und Käthe Kollwitz, verfolgt die Autorin verschiedene politische, wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklungen des Jahres 1923.
Der Sprecher macht insgesamt einen soliden Job. Mir war die Originalgeschwindigkeit allerdings fast schon etwas zu schnell, was das Mitkommen erschwert hat. Zusätzlich verstärkt wurde dieses Gefühl noch durch die schnell wechselnden Perspektiven, auf die ich später noch einmal zu sprechen kommen werde. Jedenfalls ließ sich das Hörbuch so immer nur in kleinen Dosen mit ausreichend Pausen genießen, um auch Zeit zu haben, das Gehörte zu verarbeiten und darüber nachzudenken. Der viele Input sorgt insgesamt für anspruchsvolle Unterhaltung, bei der man sich ordentlich konzentrieren muss, um den Faden bei den langen Kapiteln, die sich an den zwölf Monaten des Jahres orientieren, nicht zu verlieren.
Die vier im Klappentext angesprochenen Personen bleiben nicht die Einzigen im Fokus der Erzählung. Für mich wurde durch die ständige Erweiterung des Ensembles immer wieder der Eindruck vermittelt, dass man hier etwas zu viel wollte. Oft bekommt man zwar interessante Details mitgeteilt oder Rückblicke sowie Ausblicke ins Ausland geboten, aber es bleibt durch die Materialfülle eben doch häufig nur bei bruchstückhaften, oberflächlichen Momentaufnahmen. Auch dadurch werden Personen, die sich bereits viel mit der Zeit auseinandergesetzt haben, möglicherweise wenig Neues entdecken können.
Zudem konnte ich nicht aus jeder Perspektive gleich viel mitnehmen. Teilweise wirkten manche Einschübe eher wie unnötiges Füllmaterial. Des Weiteren liegt hier eindeutig auch eher ein Fokus auf der Vermittlung von Gefühlswelten, die Emotionen bei den Hörenden hervorrufen sollen, anstatt schlicht und möglichst objektiv Sachwissen anzubieten. Das führt zu guter Hörbarkeit für Laien, weil das Buch teilweise den Eindruck eines historischen Romans vermittelt. Für mich hatte es aber leider die gegenteilige Wirkung.
Wer weniger Vorwissen hat sowie ein hohes Interesse an Geschichte und vor allem wirtschaftlichen Entwicklungen hegt oder schlicht das Allgemeinwissen aufbessern möchte, könnte dennoch einmal reinhören.

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