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Veröffentlicht am 15.12.2022

Wow!

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob ...

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob Steinfeld zu einer rätselhaften jungen Frau. Juli hat ein Buch geschrieben, das sie einzig ihm anvertrauen will. Doch bald darauf verschwindet sie spurlos.



Fast vierzig Jahre später ist auch Jakobs Sohn Robert den Büchern verfallen und reist auf der Suche nach seltenen Ausgaben durch ganz Europa. Er liebt seine Arbeit und die Bücher – von Menschen hält er sich meist eher fern. Doch als die Bibliothekarin Marie ihn bittet, ihr bei einem Auftrag der geheimnisumwitterten Verlegerfamilie Pallandt zu helfen, stoßen sie auf das Mysterium eines Buches, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist – es ist der Schlüssel zum Schicksal seiner Eltern.“



Autor des Romans ist Kai Meyer. Seine Geschichte „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ zählen für mich definitiv zu den Highlight des Jahres 2022. Meyers Geschichte erstreckt sich auf drei Zeitstränge und eben so manche Personen. Schlussendlich passt alles gekonnt zusammen aber man muss schon darauf achten den Faden nicht zu verlieren oder selbst in der Bücherwelt stecken zu bleiben. Seine Wortwahl und sein Stil sind treffend auf den Punkt gebracht auch wenn er hier und da etwas ausladend ist mit seinen Erzählungen. Dennoch sind die geschichtlichen Beschreibungen und die Handlungen der Figuren sehr gut zusammen gesetzt ohne das es langweilig wird und alles ist zudem bildhaft benannt. Auch die nötige Prise Spannung und auch ein wenig Thriller sind hier sehr gut austariert. Der Roman strotzt nur so vor Wendungen und der Leser darf sich dadurch auf immer wieder neue und eben andere Situationen freuen, die definitiv nie vorhersehbar sind/waren. Meyer hat hiermit eine. Echten Pageturner verfasst den man einfach nicht weglegen möchte - das Buch hat einen Sog von ungeahntem Ausmaß! Suchtfaktor wenn man so will! Deshalb fällt mein Fazit auch kurz und knapp aus: Lesen! Unbedingt!

5 Sterne vergebe ich hier!

Veröffentlicht am 15.12.2022

"...und er hat sein helles Licht bei der Nacht..." (Steigerlied)

Die Sehnsucht nach Licht
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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Luisas Arbeitsplatz befindet sich tief unter der Erde. Sie arbeitet in einem Besucherbergwerk im Schlematal im Erzgebirge, und obwohl sie manchen Tag ohne einen ...

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Luisas Arbeitsplatz befindet sich tief unter der Erde. Sie arbeitet in einem Besucherbergwerk im Schlematal im Erzgebirge, und obwohl sie manchen Tag ohne einen einzigen Sonnenstrahl verbringt, könnte sie sich keine schönere Tätigkeit vorstellen. So weit sie zurückdenken kann, haben ihre Vorfahren im Bergbau gearbeitet. Die Familiengeschichte ist durchzogen von Hoffnung und dem Bewusstsein, dass man jede gemeinsame Minute auskosten muss, denn so mancher ist nicht aus dem Berg zurückgekehrt. Als Luisa beschließt, Nachforschungen über den vor Jahrzehnten verschollenen Großonkel anzustellen, drängt einiges an die Oberfläche, was viel zu lange verborgen geblieben ist. Die Sehnsucht nach Licht ist es, die der Familie schließlich ihren Frieden wiedergibt.“



Kati Naumann hat mit „Die Sehnsucht nach Licht“ ein wahrlich bemerkenswertes Buch verfasst. Da ich selbst gebürtig aus dem Erzgebirge stamme, war die Neugier groß wie Naumann uns Einheimische hier darstellt - eilt uns doch ein gewisser Ruf voraus. Wie der Name „Erzgebirge“ bereits sagt, ist hier der Bergbau eng mit den Menschen verbunden und genau diese Thematik nimmt Naumann zum Anlass um ihre Geschichte rund um Luisa zu erzählen. Diese arbeitet unter Tage und es ist für sie ihre Erfüllung. Einerseits der Stolz an einem so wichtigen Punkt zu arbeiten aber auch die Region zu repräsentieren sind ihr einfach eine Herzensangelegenheit und ich kann das gut verstehen. In Luisas Leben ist die Bergbautradition tief verwurzelt und es gibt Verwandte und eben ihre ganz eigenen Geschichten und nach denen hält Luisa Ausschau. Ihre Neugier und auch unsere Leserneugier wird mit der Geschichte ihres Großonkels gestillt. Naumann benutzt dabei tiefe und emotionale Töne und das ist auch richtig so. Diese alte Tradition hat die Region erst zudem gemacht was sie heute ist und da gehören diese Töne genau richtig dorthin. Sie schreibt wahrlich tiefgreifend und berührend ohne Kitsch. Ihr Schreibstil ist unheimlich flüssig und ehrlich. Sie verheimlicht nichts und lässt ihre Figuren wunderbar erzählen. Der Lesesog war hier unausweichlich da. Man könnte jetzt sagen, dass das Buch in die Sparte gehört „junge Frau stellt Nachforschungen zu ihrer Familie an und lüftet dabei ein Geheimnis“ aber so ist es hier nur bedingt. Ich war heilfroh das Kati Naumann hier den Weg anders wählte, passender einfach, stimmiger und eben nicht nach dem aktuell so oft gewähltem Typus. Der Buchtitel ist hier mehr als treffend gewählt und für uns Erzgebirger eigentlich Lebenselixier - ohne Licht geht bei uns nichts und das egal ob in den Fenstern, den Seelen oder den Herzen. Ich kann dieses Buch nur empfehlen und freue mich jetzt schon auf neue Werke der Autorin! 5 Sterne hierfür und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.12.2022

Die Spatzen pfeifen es bereits von den Dächern!

Federleicht
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Klappentext:

„Nie weit weg – und trotzdem weltweit zuhause

Sie führen ein öffentliches Leben, doch wissen wir so wenig über sie – Spatzen. Dabei reichen die Anfänge der Mensch-Spatz-Beziehung in biblische ...

Klappentext:

„Nie weit weg – und trotzdem weltweit zuhause

Sie führen ein öffentliches Leben, doch wissen wir so wenig über sie – Spatzen. Dabei reichen die Anfänge der Mensch-Spatz-Beziehung in biblische Zeiten zurück – und lassen sich sogar im Genom der Spatzen nachweisen: Als der Mensch begann, Getreide anzubauen, entwickelte sich der Spatz zum Getreidefresser und war seither aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken – bis vor Kurzem. Denn leider ist der zweithäufigste Vogel in Deutschland – einst so präsent, dass er in zahlreiche „geflügelte Worte“ Eingang gefunden hat – stark bedroht.

Die Naturexperten Eva Goris und Claus-Peter Hutter laden ein zu einer Entdeckungsreise in die geheime Welt eines vermeintlich Altbekannten. Das Autorenteam liefert spannende Kulturgeschichte und unterhält mit viel Wissenswertem zum faszinierenden Leben der Spatzen, bei denen es heißt: „Einer für alle, alle für einen." Dabei erfahren wir, was wir alle tun können, um den Spatzen das (Über-)Leben zu erleichtern.

»Eine Liebeserklärung an die Spatzen und ein Appell, unsere kostbare Artenvielfalt zu schützen.«“



„Lieber den Spatz in der Hand…“ - Sie kennen das Sprichwort, aber was wäre denn wenn es gar keine Spatzen mehr gäbe? Mag man sich gar nicht vorstellen aber die Tendenz ist rückläufig. In diesem Buch erklären Eva Goris und Claus-Peter Hutter auf sympathische und unterhaltsame Weise die Welt der Spatzen. Einerseits gibt es sachliche Erläuterungen aber eben auch immer wieder Anekdoten oder eben die Erzählung zur Aufzucht eines Spatz‘. Die Mischung fand ich besonders gelungen, da es aufzeigt, dass wir Menschen und die Spatzen uns gegenseitig brauchen. Das Autoren-Duo beschreibt einerseits das Leben der Spatzen aber mahnt auch über die Entwicklung und fordert uns Leser regelrecht auf, die Spatzenwelt zu unterstützen. Da ich viele Bücher zu dieser Thematik lese, kann ich klar sagen: Es tut weder weh den Tieren zu helfen noch ist es eine Qual - ganz im Gegenteil. Es gibt nichts schöneres als im Frühjahr die erste Brut zu beobachten wenn diese von den Elterntieren gefüttert wird, oder wenn sich rund um die „Spatzenvilla“ mit 12 Wohneinheiten ein riesiger „Mieterstreit“ entfacht, schlussendlich aber dennoch alle wohlig eingekuschelt abends dort zusammen ihre Ruhe finden. Spatzen werden gern als etwas lästig bzw. „sowieso immer da“ eingestuft aber dem ist nicht so. Sie sind weder eine Selbstverständlichkeit noch sind sie nutzlos. Den Spatzen wird hier eine großartige Stimme gegeben und die braucht es auch. Der mahnende Ton der Autoren ist völlig berechtigt und findet bei mir großen Anklang.

Optik und Haptik sind sehr edel und ansprechend gestaltet. Die Texte werden mit Zeichnungen aufgelockert und alles ergibt so ein wirklich ansprechendes Sachbuch.

Ich vergebe hier sehr gern 5 Sterne!

Veröffentlicht am 13.12.2022

Leseempfehlung!

Zwei Schwalben in Paris
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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„In zehn fabelhaften Geschichten erzählt der beliebte Bestsellerautor und Glücksspezialist François Lelord von Mensch und Tier. Und er offenbart uns, dass unser ...

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„In zehn fabelhaften Geschichten erzählt der beliebte Bestsellerautor und Glücksspezialist François Lelord von Mensch und Tier. Und er offenbart uns, dass unser Umgang mit der Natur nicht nur unseren Fortbestand sichert, sondern auch der Schlüssel zu unserem Glück ist. Auf seine lebenskluge und humorvolle Art lässt er Hunde, Schwalben und Schuppentiere zu Wort kommen. Inspiriert vom großen Dichter Jean de la Fontaine hat Lelord mit seinen ökologisch-psychologischen Geschichten eine zeitgemäße Form der Fabel entwickelt. Darin hat er stets unsere menschliche Wesensart, unser Streben nach einem guten Leben und unseren Umgang mit der Welt, in der wir leben, im Blick.Das perfekte Geschenkbuch: bibliophil ausgestattet und liebevoll illustriert.“



Ach was war das für ein Lesegenuss! In diesem Buch finden wir Leser unterschiedliche Geschichten in einem feinen Stil, mit der nötigen Eleganz der Sprache und eben offenen oder auch versteckten kleinen und großen Weisheiten, Metaphern, den Dingen zwischen den Zeilen eben die es eben ausmachen. Egal ob die Geschichte rund um den Präsidentenhund oder die Geschichte der zwei Muttersöhnchen - sie sind alle zeitlos und geschmackvoll.

Fazit hier: Ein wunderschönes Buch mit besonderen Geschichten die man entweder selbst genießen kann oder welches man auch gern verschenken kann. Ich vergebe hier gern 5 Sterne mit einer klaren Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.12.2022

Tiefe Einblicke in eine Liebe die wohl nie endet

Eine Liebe in Paris – Romy und Alain
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Klappentext:

„Sie gelten als das Traumpaar der 1960er-Jahre – Romy Schneider und Alain Delon. Als sie sich 1958 bei den Dreharbeiten der Arthur-Schnitzler-Verfilmung »Christine« erstmals in Paris begegnen, ...

Klappentext:

„Sie gelten als das Traumpaar der 1960er-Jahre – Romy Schneider und Alain Delon. Als sie sich 1958 bei den Dreharbeiten der Arthur-Schnitzler-Verfilmung »Christine« erstmals in Paris begegnen, verlieben sie sich ineinander. Fünf Jahre sollte diese außergewöhnliche, von zahlreichen Höhen und Tiefen geprägte Liaison dauern. Trotz Trennung standen sie vier Jahre später für den Kultfilm »Der Swimmingpool« erneut als Liebespaar vor der Kamera. Und es begann eine Freundschaft, die bis zu Romy Schneiders frühem und tragischem Tod 1982 anhielt. Als sie starb, war es Alain Delon, der sich um alles kümmerte. Sie war für ihn die Liebe seines Lebens: »Unsere Liebe hat nicht aufgehört. Sie hat sich verändert.«Autor und Biograph Thilo Wydra hat für diese Geschichte einer großen Liebe mit zahlreichen Zeitzeugen in Frankreich und in Deutschland Gespräche geführt, Freunde und Kollegen von Romy Schneider und Alain Delon kommen ausführlich zu Wort – darunter etwa Jane Birkin, Senta Berger, Mario Adorf, Jean-Claude Carrière, Michael Verhoeven, Volker Schlöndorff und viele andere mehr. In ihren persönlichen Erinnerungen wird dieses deutsch-französische Liebespaar wieder lebendig.“



Ja, das ist ein Buch welches unter die Haut geht. Alain Delon und Romy Schneider - jeder Film-Fan kennt ihre Geschichte und natürlich ihre Liebe. Tiefe Einblicke bietet hier nun dieses Buch von Thilo Wydra. Er hat unheimlich viel zu dieser Liebe recherchiert und es kommen viele Menschen zu Wort, die diese Liebe verfolgen durften.

Sein Schreibstil ist äußerst angenehm und frei von jeder Wertung. Der Leser darf sich gern eigene Gedanken zu dieser Liebe machen und wir dürfen gekonnt und ohne Effekthascherei an dieser besonderen Beziehung teilhaben. Die Geschichten, Gespräche, Interviews im Buch sind untermalt mit Bildern der Beiden oder eben passend zum Text. Interessant finde ich wie Wydra es gelungen ist, Schneiders Leben recht gekonnt außen vor zu lassen. Romy Schneiders Geschichte füllt bereits andere Bücher und wenn wir ehrlich sind, hat sie die eigentliche Wahrheit sowieso mit ins Grab genommen und wir werden vieles nie erfahren. Diesen Spagat zwischen dem Hype um Schneider und eben der Liebe zu Alain Delon hier gekonnt zu schaffen, ist Wydra wahrlich gut gelungen.

Das Buch geht tief unter die Haut und lässt uns in ein Frankreich der 1960er Jahre abtauchen, wo die Zeit ein wenig anders tickte - zumindest für Romy und Alain.

Kurzum: Für Fans der beiden Schauspiel-Ikonen absolutes Must-have. 5 von 5 Sterne!