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Veröffentlicht am 03.01.2023

Authentische Kriminalistik im historischen Berlin - ein neuer Fall für Gennat!

Kommissar Gennat und der grüne Skorpion
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"Kommissar Gennat und der grüne Skorpion" von Regina Stürickow ist als Taschenbuch - Klappenbroschur mit 304 Seiten im Elsengold Verlag erschienen.


Es handelt sich um den vierten Band der Kommissar Gennat ...

"Kommissar Gennat und der grüne Skorpion" von Regina Stürickow ist als Taschenbuch - Klappenbroschur mit 304 Seiten im Elsengold Verlag erschienen.


Es handelt sich um den vierten Band der Kommissar Gennat - Reihe, jedoch kann jeder Band unabhängig von den anderen gelesen werden.

Regina Stürickow nimmt den Leser diesmal mit ins Jahr 1926 nach Berlin, und erneut hat sie die Atmosphäre perfekt und ausgesprochen authentisch herübergebracht.

Eine verschwundene Leiche, eine wertvolle Brosche in Form eines grünen Skorpions und viele Zeugenbefragungen beschäftigen Ernst Gennat in diesem Fall. Mit dabei und inkognito unterwegs ist auch Reporter Max Kaminski, der Gennat schon bei vorherigen Ermittlungen hilfreich zur Seite gestanden hat.

Die genauen, bildhaften und detaillierten Ortsbeschreibungen im Buch finde ich klasse, so kann man Gennats Spuren herrlich folgen. Eine tolle und hilfreiche Ergänzung wäre in den Einbandklappen eine Übersichtskarte des historischen Berlin , als kleine Anregung an den Verlag ;)

Insgesamt beginnt das Geschehen erstmal gemächlich, die Spannung fängt leise an zu knistern und entwickelt sich stetig. Die Autorin erschafft wieder gekonnt die passende Stimmung, lässt ihre Leserschaft zunächst tief in die Arbeitsweise ihrer Protagonisten blicken und ganz tief in die Geschichte und das historische Berlin in den glamourösen 1920er Jahren eintauchen.

Diesmal hat Regina Stürickow den Schwerpunkt in meinen Augen besonders auf die eher persönlichen Belange der Protagonisten gelegt - die kleinen Details und die herrlichen Dialoge waren das, was hier ein rundes und stimmiges Gesamtbild ausmacht!

Besonders die Charaktere, allen voran Gennat, sein Steinerchen sowie Max Kaminski und Rudolf Lissigkeit sind absolut lebensecht und sympathisch dargestellt und sie alle sind mir schon seit Band 1 wirklich ans Herz gewachsen.

Die Kriminalistik / Ermittlungen haben mir in den Vorgängerbänden besser gefallen, da es stets überraschende Wendungen gab und bis zum Schluß spannend blieb. Diesmal war der Ausgang des Falles vorhersehbar und die Ermittlungen zwischendurch bisweilen etwas zäh.

Mein Fazit: Ein weiterer äußerst lesenswerter Fall aus der hervorragend recherchierten und spannend und authentisch geschriebenen Kommissar Gennat - Reihe.

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Veröffentlicht am 22.12.2022

Lustig, weihnachtlich, voller Abenteuer und toll illustriert !

Das Sams 11. Das Sams und die große Weihnachtssuche
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"Das Sams und die große Weihnachtssuche" ist im Oetinger Verlag erschienen und bietet 176 Seiten Lesespaß. Empfohlen ab 7 Jahren, aber nicht nur toll für Kinder, sondern auch für junggebliebene Erwachsene ...

"Das Sams und die große Weihnachtssuche" ist im Oetinger Verlag erschienen und bietet 176 Seiten Lesespaß. Empfohlen ab 7 Jahren, aber nicht nur toll für Kinder, sondern auch für junggebliebene Erwachsene und jene, die nostaligische Gefühle bekommen, weil das Sams sie schon in ihrer Kindheit begleitet hat - so wie mich.

Es ist der mittlerweile 11. Band rund um das Sams, Herrn Taschenbier, Frau Rotkohl und die Welt der Samse.

Grundsätzlich kann die Geschichte eigenständig gelesen werden, jedoch sollte man das Prinzip mit den Wunschpunkten lennen, um keine Verständnisprobleme zu bekommen.

Paul Maar erzählt hier davon, was im Hause Taschenbier alles am ersten Weihnachtstag passierte, und da war wirklich so einiges los! Wilde Fahrten mit dem Dzongo, ein Besuch im Kaufhaus, reimen mit Herrn Weinstein, das Kennenlernen der Familie Schemmel und so einige, wenn nicht sogar gelegentliche Reisen in die Welt der Samse.

Zwischendurch wurde es fast ein bißchen zu quirlig, aaber das hat dem Spaß keinen Abbruch getan.

Das Mini-Sams spielt in diesem Band ebenfalls eine größere Rolle und es ist nicht ganz so frech wie das klassische Sams, aber aufgeweckt, neugierig und auch schon sehr gut im reimen.

Supergut gefallen haben mir die vielen bunten Illustrationen, und besonders gelungen finde ich die Seitenzahlen, die wie Wunschpunkte gestaltet sind :)

Was ich ein bißchen schade finde ist, dass das Geheimnisvolle der ersten Bände inzwischen fehlt, da sich das Sams ganz normal im Alltag bewegt und irgendwie nur als Kind mit kleinen Merkwürdigkeiten angesehen ist welches so, wie es ist, akzeptiert wird. Aber das ist der Entwicklung der Zeit geschuldet und natürlich als Tatsache positiv zu sehen, nur der Kitzel der möglichen Entdeckung, die ich früher so geliebt habe, fehlt dadurch...

Wieder eine tolle, reimhaltige, weihnachtliche Geschichte mit ganz vielen Samsen und noch mehr Abenteuern - macht direkt Lust auf Band 12 :o)

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Veröffentlicht am 20.12.2022

Hochspannendes Thema, fesselnder Plot, wendungs- und actionreich!

Mimik
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"Mimik" von Sebastian Fitzek ist als Hardcover mit Schutzumschlag bei Droemer HC erschienen und umfasst 384 Seiten.

Hannah Herbst ist Mimikresonanz-Expertin und in dieser Funktion beratend für die Polizei ...

"Mimik" von Sebastian Fitzek ist als Hardcover mit Schutzumschlag bei Droemer HC erschienen und umfasst 384 Seiten.

Hannah Herbst ist Mimikresonanz-Expertin und in dieser Funktion beratend für die Polizei tätig.
Vielfach ist es ihr bereits gelungen, Täter aufgrund kleinster Zuckungen oder sonstiger winziger Signale, sogenannter Mikroexpressionen, zu überführen.

Nach einer Operation leidet Hannah aktuell unter einer Amnesie.

Bei der Täterin, der sie den Mord an der eigenen Familie nachweisen soll - der jüngste Sohn Paul überlebte anscheinend, ist aber seitdem verschwunden- handelt es sich aufgrund eines der Polizei zugespielten Videos ganz eindeutig um - Hannah selbst...!! Was für ein Albtraum...!

Sebastian Fitzek hat mit "Mimik" einen Psychothriller vorgelegt, der von Beginn an fesselt.
Sein Schreibstil ist wie gewohnt ausgesprochen detailliert, bildhaft und eindringlich, so dass man permanent mitfiebert und von den zahlreichen Wendungen und unerwarteten Twists häufig überrascht wird.

Hannah gefällt mir als Charakter sehr gut und ich finde ihre Gefühle, die ihre verzweifelte Lage widerspiegeln, absolut nachvollziehbar.
Jedoch hätte ich definitiv gern noch viel mehr über ihre Arbeit als solche und die Feinheiten der Mimikresonanz, die Erkennung des Mienenspiels und der Körpersprache erfahren.
Der Autor hat einen namhaften Experten zur Beratung hinzugezogen, und so ist es ihm bestens gelungen, einen bestens recherchierten und authentischen Psychothriller zu einem hochspannenden Thema zu schreiben.

Auch wenn an einigen Stellen die Handlung etwas weit hergeholt anmutet oder die Logik ein wenig vom Weg abkommt, finde ich "Mimik" absolut lesenwert und durchgängig packend.

Was mir weniger gefällt, ist die sehr großzügige Aufteilung, die nach oft sehr kurzen Kapiteln den Rest der Seite unbedruckt lässt. Dazu kommt eine recht große Schrift.
Klar ist es weitaus spannender, nach einem Kapitel, welches den Leser mit einem kleinen Cliffhanger zurücklässt, erst umblättern zu müssen - aber die Ressourcen effektiver zu nutzen wäre auch nicht verkehrt.

Mein Fazit: Ein packender, hochspannender Pageturner mit außergewöhnlicher Thematik mit minimalen Schwächen - absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Ein englischer Klassiker für vergnügliche, spannende Lesestunden in der Weihnachtszeit!

Geheimnis am Weihnachtsabend
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"Geheimnis am Weihnachtsabend" von Gladys Mitchell ist in der akteullen Auflage als gebundenes Buch mit 432 Seiten bei Klett-Cotta erschienen, erstmals veröffentlicht wurde es 1936.

Um der Großstadt einmal ...

"Geheimnis am Weihnachtsabend" von Gladys Mitchell ist in der akteullen Auflage als gebundenes Buch mit 432 Seiten bei Klett-Cotta erschienen, erstmals veröffentlicht wurde es 1936.

Um der Großstadt einmal zu entkommen, beschließt Mrs. Beatrice Adela Bradley, das Weihnachtsfest bei ihrem Neffen auf dem Land zu verbringen und lässt sich ins beschauliche Oxfordshire bringen. Es kursiert eine alte Spuklegende unter den anwesenden Gästen, und ausgerechnet am Heiligabend wird der Dorfanwalt tot aufgefunden. Das versetzt die Gesellschaft in Aufruhr und die harmonische und entspannte weighnachtliche Stimmung ist dahin. Adela Bradley bekommt heraus, dass der Tote einen mysteriösen Brief, die Spuklegende betreffend erhalten hatte, genau wie sie selbst. Das weckt ihre Spürnase und außerdem vermutet sie schnell, dass der Anwalt keines natürlichen Todes starb. Lauert etwas ein Mörder unter ihnen?...

Gladys Mitchell, die ihre Protagonistin Beatrice Adela Lestrange Bradley in 66 Kriminalromanen mitwirken ließ, hat einen angenehmen, ruhigen Schreibstil mit ganz viel Feingefühl und einer Prise Humors - ganz klassisch britisch eben. Die Geschichte hat mich von Beginn an gefangengenommen und ist sehr eingängig. Die Spannung baut sich langsm, aber stetig auf und der Schwerpunkt liegt auf der Cleverness der Hobbyermittlerin und der detaillierten Ausarbeitung sämtlicher, sehr facettenreicher Charaktere sowie auf der schlüssigen und überzeugenden Auflösung des Kriminalfalles.

Mrs. Bradley verkörpert nicht gerade die liebenswerte ältere Dame - vielmehr wird sie als exzentrisch und optisch beinahe abstoßend charakterisiert, jedoch hat sie ein ausgesprochen kluges Köpfchen und einen Spürsinn, der sie, einmal erwacht, ehrgeizig vorantreibt, bis der Fall gelöst ist.

Der Verlag hat sich hier einen Band der Reihe um Mrs. Bradley herausgesucht, um die Tradition des jährlichen Klett-Cotta Weihnachtskrimis fortzusetzen - eine sehr ansprechende Wahl, die durchaus dazu anregt, weitere Kriminalromane der Autorin um ihre clevere Amateurdetektivin zu lesen.

Ein echtes Lesevergnügen für packende Stunden am Kamin oder eingekuschelt auf dem Sofa an kalten Winterabenden, nicht nur für eingefleischte Fansklassischer englischer Krimis :o)

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Veröffentlicht am 08.12.2022

Rasant und spannend, jedoch etwas zu vielfältig!

Todesprüfung
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"Todesprüfung (Ein Corinna-Dupont-Thriller 2)" von Thomas Matiszik ist als Taschenbuch mit 452 Seiten beim Empire-Verlag erschienen.

Dass es sich um Band 2 einer Reihe handelt, kann man dem Untertitel ...

"Todesprüfung (Ein Corinna-Dupont-Thriller 2)" von Thomas Matiszik ist als Taschenbuch mit 452 Seiten beim Empire-Verlag erschienen.

Dass es sich um Band 2 einer Reihe handelt, kann man dem Untertitel ja bereits entnehmen. Es ist zwar möglich, "Todesprüfung" ohne Vorkenntnis von Band 1 zu lesen, da der Fall in sich abgeschlossen ist, jedoch wäre es empfehlenswert, Band 1 zu kennen, um einen besseren Überblick über die Charaktere zu haben. Ich kenne Band 1 nicht und für mich war es bisweilen etwas verwirrend, zumal dieser Teil an den vorherigen nahtlos anschließt.

Corinna Dupont hat massive gesundheitliche Probleme, will sich mit ihrer Diagnose aber nicht auseinandersetzen und versucht das erstmal wegzuignorieren, wodurch sie bei einem Einsatz massiv in Gefahr gerät. Corinnas Arzt steht unter dem Verdacht, ein Vergewaltiger zu sein, Kommissar David Schmelzer wird mit einer zerschmetterten und teilweise rekonstruierten Leiche konfrontiert und ihr Vorgesetzter Jochimsen wird von einem Fall aus seiner Vergangenheit eingeholt.

Thomas Matisziks Schreibstil hat mir sehr gefallen, er baut von Beginn an eine Spannung auf und versteht diese durch kurze Kapitel, ständige Szenenwechsel und unzählige kleine Cliffhanger stetig zu steigern. Zudem sorgen einige überraschende Wendungen für Abwechslung, während sich unterdessen die drei Handlungsstränger immer dichter miteinander verweben.

Die Charaktere sind recht komplex und mit viel Liebe zum Detail erschaffen. Ich mag es zwar, mehr über die Gedanken- und Gefühlswelt sowie das Privatleben der Ermittler zu erfahren, hier jedoch fiel es mir recht schwer, das Ganze mitzuverfolgen, da man mittendrin steht und keine Rückblende oder kleine, eingestreute Infos über Vergangenes bekommt - das wäre bisweilen für Beueinsteiger sehr hilfreich!

Leider finden die Ermittlungen fast ausschließlich parallel statt, so dass so gut wie keine Teamarbeit zu erkennen ist. Das war es wohl auch, was das Buch etwas unübersichtlich macht und das einem das Verfolgen der Handlung zwischendurch nahezu entgleiten lässt. Hier wäre insgesamt weniger mehr gewesen, dann hätte die Handlung etwas weniger Komplexität, dafür mehr Tiefe bekommen, was ich sehr begrüßt hätte.

Dennoch insgesamt ein sehr spannender und rasanter Thriller, den ich jedoch hauptsächlich denjenigen empfehlen möchte, die den ersten Band der Reihe bereits kennen!

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