Die weihnachtliche Fortsetzung von "In den Schuhen einer anderen"
Im Amerika der frühen 1950er Jahre leben die Freundinnen Audrey und Eve mit ihren kleinen Söhnen Bobby und Harry. Während Audrey und Eve einfach nur zusammen mit den Kindern Weihnachten feiern wollen, ...
Im Amerika der frühen 1950er Jahre leben die Freundinnen Audrey und Eve mit ihren kleinen Söhnen Bobby und Harry. Während Audrey und Eve einfach nur zusammen mit den Kindern Weihnachten feiern wollen, läuft deren Verhalten völlig aus dem Ruder, nachdem der Weihnachtskatalog eines großen Kaufhauses eintrifft und die Kinder jeweils ausnahmslos alle Spielsachen daraus haben wollen und fest davon ausgehen, dass dies auch so geschehen wird. Und so machen sich Audrey und Eve daran, ihren Kindern zu vermitteln, welchen Sinn Weihnachten wirklich hat, worum es wirklich geht, um was es wirklich geht - mit ganz ungeahnten Folgen auch für sich selbst ...
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Mir Lynn Austin´s Roman "In den Schuhen einer anderen", den ich damals gleich nach Erscheinen gelesen habe, gut gefallen, und so wollte ich gerne mehr aus ihrer Feder lesen. Man sollte wissen, dass es sich bei "Die anderen Weihnachtswünsche" quasi um den weihnachtlichen Folgeband von "In den Schuhen einer anderen handelt". Leider findet man im Buch keine Zusammenfassung, Personenübersicht oder dergleichen, die das Zurechtfinden in der Geschichte definitiv ziemlich erleichtert hätte. Um diesen Weihnachtsroman wirklich genießen zu können, sollte man also vor der Lektüre unbedingt "In den Schuhen einer anderen" gelesen haben - entweder erstmals oder zur Auffrischung des Vorwissens, falls die Lektüre schon eine Weile zurückliegt. In meinem Fall war 2 Jahre später das Detailwissen nur noch dunkel vorhanden, und das hat das Leseerlebnis jedenfalls zu Beginn leider etwas geschmälert, da keine Rückblende, Personenübersicht oder dergleichen zu Beginn vorhanden ist.
Lynn Austin schreibt angenehm, ihr Stil liest sich stets flüssig und mühelos.
Für meinen Geschmack hätte es noch mehr Atmosphäre und Weihnachtszauber sein dürfen, denn diese entfalten sich erst nach und nach und das Potenzial wurde diesbezüglich auch nicht voll ausgeschöpft. Möglicherweise ist das aber auch eine individuelle Sache, sodass diese Atmosphäre bei manchen Lesern stärker, bei manchen Lesern schwächer ankommt.
Der christliche Aspekt spielt naturgemäß eine sehr große und tragende Rolle. Der Roman ist jedenfalls im Mittelteil wirklich schön zu lesen, sehr berührend und vermittelt eine sehr wichtige Botschaft. Der Leser findet durchaus Inspiration, um seine Sicht auf das Weihnachtsfest, sein eigenes Denken und Verhalten zu ändern, was ich wichtig und schön finde.
Mir persönlich war die Geschichte für einen Weihnachtsroman fast schon zu berührend, da es auch sehr stark um den Verlust geliebter Menschen, d.h. Tod und Trauer geht, die Lektüre also auch durchaus emotional herausfordernd ist und an die Substanz geht.
Leider macht das letzte Drittel dieses Werkes den Zauber dieser Geschichte und vor allem auch die Botschaft, die sie vermitteln will und im Mittelteil auch so hervorragend vermittelt hat, wieder zunichte, sodass ein fader Nachgeschmack bleibt und der Leser letztlich etwas enttäuscht, unbefriedigt, nicht wirklich überzeugt zurückbleibt.
Insgesamt ist "Die anderen Weihnachtswünsche" ein netter christlicher Weihnachtsroman, der größtenteils schön zu lesen ist, den Leser berührt und eine wichtige Botschaft vermitteln will sowie inspiriert. Leider weist das Werk aber auch die aufgezeigten Schwächen auf und ist damit kein absolutes Highlight.