Sylke Hachmeister (Übersetzer), Levi Pinfold (Illustrator)
Auf der Bäreninsel gibt es keine Eisbären mehr. Zumindest erzählt Aprils Vater ihr das, als seine wissenschaftlichen Forschungen sie für sechs Monate zu diesem abgelegenen arktischen Außenposten führen. Doch in einer endlosen Sommernacht begegnet April einem Eisbären. Er ist fast verhungert, einsam und weit von zu Hause entfernt. Fest entschlossen, ihn zu retten, beginnt April die wichtigste Reise ihres Lebens ...
Diese bewegende Geschichte zeigt, dass niemand zu jung oder zu unbedeutend ist, etwas zu bewirken. ›Der letzte Bär‹ ist ein Fest der Liebe zwischen einem Kind und einem Tier, ein Schlachtruf für unsere Welt.
„...April war erst vier gewesen, als ihre Mutter starb und wenn sie an sie dachte, erinnerte sie sich an einen wunderschönen Sommerurlaub vor langer Zeit...“
Mittlerweile ist April 11 Jahre alt. Doch ...
„...April war erst vier gewesen, als ihre Mutter starb und wenn sie an sie dachte, erinnerte sie sich an einen wunderschönen Sommerurlaub vor langer Zeit...“
Mittlerweile ist April 11 Jahre alt. Doch ihr Vater hat sich seit dem Tod der Mutter in seiner Arbeit vergraben. Seine Tochter nimmt er nur am Rande wahr. Das soll sich nun ändern. Ihr Vater wird für sechs Monate auf die Bäreninsel gehen, um dort Daten über die Erwärmung aufzunehmen. April darf ihn begleiten. Dort wird außer ihnen niemand sein.
Die Autorin hat ein bewegendes Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen. Dafür sorgt die große Schrift und die relativ kurzen Kapitel.
Die Insel wird gut beschrieben. Zu Beginn des Buches gibt es eine Karte dazu.
„...Der Norden der Insel war bergig, der Süden dagegen weitgehend flach, und dort markierte ein rotes Kreuz die Wetterstation. Es wartete eine riesiger Schatz an Buchten, Stränden und Seen auf sie...“
April hatte sich darauf gefreut, mit dem Vater die Insel zu erkunden. Der aber hat keine Zeit. Wieder geht die Arbeit vor. Also macht sich April allein auf den Weg. Vor Tagen glaubte sie, einen Eisbär gesehen zu haben.
„...Natürlich hielt sie ihre Mission geheim. Sie wusste, dass ihr Vater sagen würde, Eisbären seien lebensgefährlich und würden ein Mädchen wie sie nur zu gern fressen...“
Mit viel Fingerspitzengefühl wird die Freundschaft zwischen April und den Bären beschrieben. Natürlich gehört bei dem Geschehen einiges ins Reich der Phantasie. Trotzdem sind es berührende Szenen, die den Gleichklang zwischen beiden wiedergeben.
„… Die meisten Menschen merken es nicht, wenn Tiere leiden, weil die ihre Gefühle nicht so zeigen wie wir. Aber April wusste es besser...“
April spürt die Traurigkeit des Bärs. Er sehnt sich nach seinesgleichen. Da das Eis um die Bäreninsel aber geschmolzen ist, kann er nicht zurück auf Spitzbergen. April will ihm helfen, doch ihr läuft die Zeit davon. Der Vater hat kein Ohr für ihre Sorgen und hält ihren Bericht für einen Traum. Da trifft April eine schwierige Entscheidung...
Ganz nebenbei sorgt April für Ordnung auf der Insel. Sie sammelt und beseitigt den angeschwemmten Plastemüll.
Anmerkungen der Autorin, eine Danksagung, Auflisten von Ursachen des Klimawandels und zehn Energiespartipps sowie weiterführende Links vervollständigen das Buch.
Sehr schöne Schwarz-Weiß-Illustrationen veranschaulichen das Geschehen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es macht mittels einer spannenden und emotional dichten Geschichte auf die Folgen der Klimakrise aufmerksam. Es bekommt eine unbedingte Leseempfehlung.
Die 11-jährige April ist ganz begeistert, als ihr Vater ihr eröffnet, dass sie für sechs Monate auf einer abgelegen kleinen Insel am nordischen Polarkreis leben werden: Die Bäreninsel. Während ihr Dad ...
Die 11-jährige April ist ganz begeistert, als ihr Vater ihr eröffnet, dass sie für sechs Monate auf einer abgelegen kleinen Insel am nordischen Polarkreis leben werden: Die Bäreninsel. Während ihr Dad sich seinen wissenschaftlichen Forschungen in der Wetterstation widmen wird, wird sie die unberührte wilde Natur erkunden und hoffentlich einen Eisbären sehen. Laut ihrem Vater gibt es allerdings aufgrund der voranschreitenden Eisschmelze schon lange keine Eisbären mehr auf der Insel. Doch dann sieht April eines Nachts eine bärenförmige Silhouette am Horizont. Sie begibt sich auf die Suche und findet tatsächlich einen Eisbären. Aber was macht er hier ganz allein auf der Insel, fast verhungert und weit weg von zu Hause? Für April steht sofort fest, dass sie dem Bären helfen muss.
Es gibt solche Bücher, bei denen man einfach schon vor dem Lesen weiß, dass man sie lieben wird. „Der letzte Bär“ war so ein Buch für mich. Ich wusste wirklich schon damals, als ich es zum ersten Mal in der Vorschau sah, dass mir Hannah Gold mit ihrem Erstlingswerk ein neues Herzensbuch schenken wird. Inzwischen habe ich gelesen und tja, was soll ich sagen, ich habe vollkommen richtig vermutet: Ich bin total verliebt in dieses Buch.
Die englische Autorin Hannah Gold hat mit ihrem ersten Roman ein großartiges Debüt aufs Papier gebracht, bei welchem ich sehr hoffe, dass es eine große Leserschaft erhalten und die Aufmerksamkeit bekommen wird, die es verdient. Es steckt einfach so viel Wundervolles und Kostbares zwischen diesen Seiten!
Das Buch erzählt eine herzbewegende Geschichte über die außergewöhnliche Freundschaft zwischen einem einsamen kleinen Mädchen und einem einsamen riesigen Bären. Es handelt von Familie, Liebe, Entschlossenheit und dem Klimawandel, von Trauer, Verlust, Vernachlässigung und Hoffnung. Es führt uns kindgerecht die Auswirkungen der globalen Erwärmung vor Augen (vor allem für die Eisbärenpopulation) und ermutigt und inspiriert einen dazu, selbst aktiv zu werden, um unsere Erde zu schützen. Es verdeutlicht, was für eine starke Bindung wir Menschen zu Tieren haben können, wenn wir ihnen freundlich begegnen und lernen, sie zu verstehen und mit ihnen zu kommunizieren. „Der letzte Bär“ vermittelt wirklich eine Menge, die Story wirkt aber in keinster Weise zu überladen, und obwohl so einige ernste Themen dabei sind, ist die Stimmung niemals zu bedrückend. Die Altersangabe vonseiten des Verlags liegt bei ab 10 Jahren und dem schließe ich mich auf jeden Fall an. Kinder ab diesem Alter werden die Aussagen der Geschichte problemlos erfassen können und in unserer 11-jährigen Hauptprotagonistin April werden sie garantiert eine ideale Identifikationsfigur finden.
April, aus deren Sicht alles in der dritten Person geschildert wird, habe ich auf Anhieb fest in mein Herz geschlossen. Mit ihr hat die Autorin eine bezaubernde Romanheldin erschaffen, die man als Leser*in einfach sofort gernhaben muss. April ist äußerst reif für ihr Alter, besitzt zugleich aber auch noch diese kindliche Neugier und Unschuld, sie ist einfühlsam, tierlieb, clever und authentisch und bewundernswert mutig und tapfer. Sie zeigt uns, dass man niemals zu jung ist, um etwas zu bewirken und dass man alles schaffen kann, wenn man an sich selbst glaubt. Es sollte definitiv viel mehr Aprils auf dieser Welt geben. Ich hoffe sehr, dass viele Kinder (und auch Erwachsene) sich April als Vorbild nehmen werden und wie sie etwas gegen die Klimakrise tun. Wir alles müssen einfach etwas ändern, nur so können wir unseren Planeten retten.
Auch Bär habe ich unheimlich liebgewonnen. Wie die Annäherung zwischen ihm und April und ihre innige Bindung veranschaulicht wird, ist einfach so schön. Mich haben diese Szenen zutiefst berührt.
Mit viel Mut, Geduld und Empathie (und jeder Menge Erdnussbutter) wird April das Vertrauen des Eisbären gewinnen und innerhalb kurzer Zeit wird sich eine tiefgehende Freundschaft zwischen den beiden entwickeln. Natürlich hat sich die Autorin dabei ein paar Freiheiten erlaubt, wie man auch ihrem Nachwort entnehmen kann. Eisbären sind schließlich sehr gefährliche Tiere, auch wenn sie kuschelig aussehen. Dass ein Mädchen und ein wilder Eisbär so vertraut miteinander werden, ist wohl doch eher unwahrscheinlich, aber das ist ja mit das Besondere an diesem Buch: Dieses einzigartige Mischung aus realen Fakten und eigenen fantasievollen Ideen. Es steckt viel Wahres in diesem Buch, wie uns Hannah Gold im Anschluss an die Geschichte verrät. So gibt es die Bäreninsel tatsächlich und auch die Schilderungen bezüglich des Klimawandels sind, leider, grausame Realität.
Neben der Beziehung zwischen Mensch und Tier und der Umweltthematik spielen auch das Vater-Tochter-Verhältnis sowie Trauerbewältigung wichtige Rollen in der Erzählung. Die Mutter unserer Protagonistin ist vor einigen Jahren gestorben. Aprils Dad hat daraufhin Flucht in seiner Arbeit gesucht und verbringt den ganzen Tag nur mit seinen Forschungen. Ich habe sehr mit April mitgefühlt, weil sich ihr Papa nur so wenig um sie kümmert und sie ziemlich auf sich alleine gestellt. Es wird sich aber noch etwas ändern, so viel sei schon mal verraten, und zudem wird auch nur zu deutlich, wie lieb der Vater seine Tochter hat, auch wenn er sie so vernachlässigt.
Auch mit dem Setting hat „Der letzte Bär“ gänzlich bei mir punkten können. Die Geschichte spielt hauptsächlich auf der norwegischen Bäreninsel und da alles überaus bildhaft und stimmungsvoll beschrieben wird, hat man richtig das Gefühl, selbst dort zu sein. Man meint die eisige Kälte und das flauschige Fell von Bär selbst spüren zu können, hat die karge Landschaft der Insel regelrecht vor Augen, die frische arktische Luft in der Nase und Bärs eindrucksvolles Eisbärbrüllen im Ohr.
Wovon ich euch ebenfalls endlos etwas vorschwärmen könnte, ist die Innengestaltung des Buches. Levi Pinfold, der wir auch dieses zauberhafte Cover zu verdanken haben, hat die Erzählung mit zahlreichen ganzseitigen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die die Atmosphäre der Geschichte perfekt einfangen und einfach nur zum Träumen schön sind.
Das Ende hat mich ebenfalls zufriedenstellen können. Es ist ergreifend und geht richtig zu Herzen und schließt die Geschichte rundum gelungen ab. Toll fand ich auch den mehrseitigen Anhang hinten im Buch, der uns unter anderem noch einmal die Klimakrise näherbringt und eine Liste mit zehn Energiespartipps enthält. Also für mich hat hier alles gestimmt, ich finde dieses Buch einfach nur perfekt und kann es kaum erwarten, mehr von Hannah Gold zu lesen. Zu meiner großen Freude habe ich auf Goodreads entdeckt, dass die Autorin bereits einen zweiten Roman geschrieben hat: „The Lost Whale“. Hoffentlich wird dieses Buch auch noch ins Deutsche übertragen!
Fazit: Ein beeindruckendes Debüt, das ganz viel begeistertes Brüllen verdient hat!
„Der letzte Bär“ ist so ein Buch, welches ich am liebsten vielen Menschen in die Hand drücken möchte, damit sie es lesen. Es erzählt eine tief berührende, ehrliche und wichtige Geschichte über eine ganz besondere herzerwärmende Freundschaft. Es ist wunderschön geschrieben und traumhaft illustriert, es steckt voller bärengroßer Liebe und wertvoller Botschaften und beschert uns ein Abenteuer, das man so schnell nicht mehr vergisst.
Mich hat Hannah Gold auf eine unvergessliche, emotionale Reise mitgenommen. Ich habe April nur zu gerne auf ihrem Weg begleitet und kann jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen es mir gleichzutun. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
Aprils Vater ist Forscher, als er einen sechsmonatigen beruflichen Aufenthalt in einer Forschungsstation auf einer einsamen Insel im Nordpolarmeer bekommt, begeben sich die beiden zusammen auf ...
Inhalt:
Aprils Vater ist Forscher, als er einen sechsmonatigen beruflichen Aufenthalt in einer Forschungsstation auf einer einsamen Insel im Nordpolarmeer bekommt, begeben sich die beiden zusammen auf den Weg dorthin. April hat sich erhofft, dass ihr Vater dann endlich etwas mehr Zeit mit ihr verbringt, als das aber nicht der Fall war begann sie die kleine Insel auf eigene Faust zu erkunden. Dabei stoss sie auf einen Eisbären, der laut allen Forschern nicht auf der Insel ist, mit dem sie dann viel Zeit verbrachte.
Schreibstil:
Hannah Gold bringt einem die Beziehung zwischen April und den ganzen Tieren auf wunderschöne Art und Weise herüber. Sie schreibt so, dass es jedes Kind verstehen kann, aber trotzdem die wichtigen Messages herüber kommen.
Charaktere:
April ist ein spezielles Kind, nicht nur weil sie Protagonistin eines Buches ist, sondern weil sie eine ganz spezielle Verbindung zu Tieren hat. Sie versteht sie und hat auch keine Angst vor ihnen, egal ob es eine Katze oder doch ein Eisbär ist. Ihr Vater hingegen kann mit den ganze Tieren nicht so viel anfangen, ihm geht es ums Forschen und dabei vernachlässigt er seine Tochter auch etwas.
Meinung:
Das Buch ist wirklich wunderbar, es bringt den Kindern die Umweltprobleme, die es leider auf dieser Welt gibt näher und zeigt aber auch gleich das man auch wenn man noch so klein ist etwas dagegen unternehmen kann. Mit der Zeit wurde die Geschichte aber etwas langweilig, die Tagesabläufe haben sich immer mehr wiederholt und es wurde etwas vorhersehbar. Ich glaube aber reicht, dass das die Kinder beim lesen stören wird. Was auch noch ganz schön war, sind die ganze Illustrationen während den Kapiteln.
Fazit:
Ein Kinderbuch über Freundschaft und die Umwelt, dass sehr zu empfehlen ist.
Klimawandel geht uns alle an. So viel sollte uns über die letzten Jahre klargeworden sein und wer seine Kinder mithilfe einer abenteuerlichen Geschichte an dieses Thema heranführen will, kann es auf einzigartige ...
Klimawandel geht uns alle an. So viel sollte uns über die letzten Jahre klargeworden sein und wer seine Kinder mithilfe einer abenteuerlichen Geschichte an dieses Thema heranführen will, kann es auf einzigartige Weise mit Bär und April tun.
April ist ein besonderes Mädchen und das sage ich nicht nur, weil es beinahe schon zur typischen Charakterisierung einer Protagonistin gehört. Sie IST besonders, denn sie hat eine tiefe Verbindung zu Tieren, die man sich als Lesende erst einmal richtig begreiflich machen muss. Es geht über das bloße „Tiere können sie einfach gut leiden“ hinaus, da ist dieses Ur-Verständnis in ihr für das, was die Tiere wollen, denken und fühlen. Das zu lesen war stellenweise wirklich berührend, weil die Autorin es geschafft hat, die Beziehung von April zu unseren tierischen Mitbewohnern förmlich greifbar zu machen.
Dadurch, dass der Eisbär, den April trifft, von ihr immer so genau unter die Lupe genommen wird, weiß man auch viel über seine Gefühle und Hintergründe, man lernt ihn beinahe so gut kennen wie die menschlichen Figuren. Das war einerseits spannend zu sehen, andererseits wurde mir Bär, wie April ihn nennt, teils zu stark vermenschlicht. Natürlich ist das ein fiktionales Werk und dass April eine besondere Verbindung zu Bär hat, ist der Kern des Ganzen. Aber dennoch hätte ich mir gewünscht, dass hier und da mehr von der Unberechenbarkeit eines wilden Tieres durchkommt.
Auch Aprils Alltag auf der Bäreninsel sowie ihre Beziehung zu ihrem Vater sind geprägt von Details, die ich leider manchmal nicht ganz habe gutheißen können. Auch hier wieder: Ich verstehe, dass es geschichtlich alles so Sinn ergeben hat und gewollt war. Aber was das Mädchen alles erlebt hat, würde vermutlich jedem verantwortungsvollen Erwachsenen im Hinblick auf die eigenen Kinder die Haare zu Berge stehen lassen. An den Stellen muss man die Realität dann einfach mal beiseite legen und sich auf das Geschehen einlassen, es so nehmen wie es ist, dann bekommt man eine Abenteuergeschichte mit einer Freundschaft, die ans Herz geht und sämtliche Grenzen überwindet, und dazu noch einen Appell für mehr Klimaschutz inne hat.
Mein Fazit:
Das erste Drittel war stark, dann verlor das Buch mich leider stellenweise etwas. Dennoch empfinde ich die Geschichte und vor allem die Message dahinter als sehr wichtig und kann sie allen Kinderbuchlesenden sehr ans Herz legen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.