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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2023

Leseempfehlung

Mehr als die Ehre
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Wir befinden uns im dritten Teil der Reihe um Gut Mohlenberg und schreiben das Jahr 1941.. Der Krieg verändert Stück für Stück das Leben in Deutschland. Auf dem Gestüt geht anfangs alles einen ruhigen ...

Wir befinden uns im dritten Teil der Reihe um Gut Mohlenberg und schreiben das Jahr 1941.. Der Krieg verändert Stück für Stück das Leben in Deutschland. Auf dem Gestüt geht anfangs alles einen ruhigen Gang. Nach der Machtübernahme der Nazis haben Friederike und ihr Vater die psychatrische Klinik aufgegeben. Sie wollten sich nicht mit den neuen unmenschlichen Regeln des Regimes gegenüber geistig Kranken abfinden und widmen sich jetzt ganz ihrer Pferdezucht. Unter dem Radar der Nazis arbeiten aber noch einige der ehemaligen Patienten auf dem Gut und Friederike ist deshalb sehr vorsichtig gegenüber Fremden und neugierigen Fragen. Als auf dem heruntergekommenen Nachbarhof ein ehemaliger Beamter einzieht, kommt ihr ganzes Leben durcheinander.

Man spürt diesmal von der ersten Seite an die schleichende Bedrohung, die von den Schergen der NS-Regierung ausgeht. Und auch wenn geistige und psychische Probleme mancher Personen wieder eine Rolle spielen so ist es doch vor allem das Versteckspiel, das Friederike und ihre Liebsten führen müssen, dass auf die ein oder andere Weise ständig im Mittelpunkt der Geschichte steht. So wird aus dem Buch fast ein Krimi mit Thrillerelementen und neben einem Toten, dessen Schicksal geklärt werden muss, gibt es Intrigen und Lügen und die hochgeschätzte Fräulein Wermut, die beherzt Ermittlungen aufnimmt und sich als große Stütze erweist. Überhaupt wird der, der die ersten zwei Bände kennt, sich freuen, dass das ganze Personal wieder auftaucht und lebhaft mitmischt. Und die liebenswerten Hauptdarsteller sind es auch, die die Leser atemlos durch das sehr spannende Geschehen begleiten.

Der Melanie-Metzenthin-Kosmos wurde um eine unterhaltsame Geschichte erweitert. Mir gefällt, dass sich alle Bücher mit einem feinen Geflecht ineinander verweben. Und das alles mit einer großen psychologischen Tiefe und vielen realen Fakten gewürzt wird. Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.12.2022

tolle Mischung

Kurt
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Dass Frau Kuttner das Hörbuch selber spricht ist natürlich einerseits schön, weil sie weiß, was sie sagen wollte und also auch richtig betont und Dramaturgie in ihre Stimme einbringt, wo es notwendig ist. ...

Dass Frau Kuttner das Hörbuch selber spricht ist natürlich einerseits schön, weil sie weiß, was sie sagen wollte und also auch richtig betont und Dramaturgie in ihre Stimme einbringt, wo es notwendig ist. Ich finde, sie liest etwas schnell und etwas abgehackt manchmal. Ich hätte das Buch wohl lieber gelesen als gehört.

Die Geschichte selber ist einfach wundervoll und auf eine sehr bestechende Weise erzählt. Einerseits humorvoll und liebenswürdig, andererseits traurig und berührend. Eine tolle Mischung, die mich voll und ganz überzeugt hat. Das Buch wurde schon verfilmt, deshalb habe ich mir das Hörbuch schnell angehört, um zu wissen, ob ich den Film sehen möchte. Leider ist der Hauptdarsteller nicht meins. Bleibt also das Buch, dass ich empfehlen kann auch wenn es auf den ersten Blick nicht unbedingt ein Wohlfühlbuch ist.

Veröffentlicht am 08.12.2022

perfekte Krimispannung

Der Mondmann - Blutiges Eis
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"Der Mondmann" ist der erste Teil einer hoffentlich bald fortgesetzten Reihe um den Kopenhagener Ermittler Jens Lerby. Ein borstiger Kerl, der mit Eheproblemen kämpft und wegen beruflicher Indifferenzen ...

"Der Mondmann" ist der erste Teil einer hoffentlich bald fortgesetzten Reihe um den Kopenhagener Ermittler Jens Lerby. Ein borstiger Kerl, der mit Eheproblemen kämpft und wegen beruflicher Indifferenzen nach Grönland geschickt wird, um dort in Eis und Schnee bei den Inuit mehrere brutale Gewaltverbrechen aufklären soll. Die Indigenen vermuten ein magisches Wesen als Mörder und viele der Spuren sind seltsam und so ungewöhnlich, dass Lerby sich erstmal einfinden muss in die Gegend und die Menschen. Aber umso mehr er sich öffnet, um so sympathischer wird er und umso erfolgreicher werden seine Ermittlungen.

Das Buch liest sich so gut, dass ich es kaum aus der Hand legen mochte. Dabei gelingt es dem Autor hervorragend, das Setting in Szene zu setzen und das Leben und die Denkweise der Inuit dem Leser näher zu bringen. Nebenbei kann man wunderbar mitraten und darüber rätseln, was der Mörder im Sinn hat.

Nicht nur Lerby ist ein starker Hauptdarsteller, auch die diversen Sidekicks, allen voran eine junge Inuti-Frau und ihr Schamanen-Großvater, geben dem Buch Farbe und Tiefe. Ich mochte, wie sich die Beziehungen entwickeln. Ich mochte, dass die Auflösung ein paar Überraschungen bereit hält. Ich mochte, dass es einige wirklich spannende Action-Szenen und einen richtigen Showdown gibt. Ich mochte das Ende, das einen veränderten Lerby zurücklässt. Einen, den ich unbedingt widertreffen möchte. Angeblich schreibt der Autor schon an Teil 2. Sehr schön.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 15.11.2022

wunderschön

Das Leuchten der Rentiere
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Zuallererst, weil es unbedingt erwähnt werden muss. Was für ein wundervolles Cover. Ich bin total verliebt darin. Und auch der Titel des Buches gefällt mir. Auch wenn er mit dem Ursprungs-Titel und dessen ...

Zuallererst, weil es unbedingt erwähnt werden muss. Was für ein wundervolles Cover. Ich bin total verliebt darin. Und auch der Titel des Buches gefällt mir. Auch wenn er mit dem Ursprungs-Titel und dessen Aussage nicht viel zu tun hat. So trifft er doch die Stimmung des Romans für mich sehr gut. Die Rentiere sind im Leben der Sami viel mehr als reiner Besitz oder Statussymbol. Eine tiefe Verbundenheit zwischen Mensch und Tier und Natur gehört zur Kultur der nordschwedischen indigenen Bevölkerung. Und diese kann man auch zwischen den Zeilen wunderbar herausspüren. Das macht den Text auf magische Weise sehr schön und lautmalerisch. Und dazu passen eben Cover und Titel hervorragend.

Der Plot an sich ist interessant, braucht aber eine Weile, bis er seine ganz eigene Dramatik aufbaut. Die Hauptakteurin, das Mädchen Elsa, muss den Tod ihres geliebten Rentieres und die Bedrohung durch den Täter erst verwinden um als Erwachsene zu erkennen, dass nur sie selber für Gerechtigkeit sorgen kann und dadurch die innere Freiheit widerfinden wird.

Ein sehr gehaltvoller und nachdenklich machender Roman, den ich all jenen empfehle, die mehr über die Samen erfahren wollen und die lyrisch angehauchte Geschichten schätzen.

Veröffentlicht am 15.11.2022

Guter erster Teil

The Atlas Six
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Ich bin froh, dass ich das Buch bei netgalley lesen durfte. Durch die doch sehr unterschiedlichen Rezensionen in den diversen Foren war ich verunsichert, ob diese Geschichte wirklich etwas für mich ist. ...

Ich bin froh, dass ich das Buch bei netgalley lesen durfte. Durch die doch sehr unterschiedlichen Rezensionen in den diversen Foren war ich verunsichert, ob diese Geschichte wirklich etwas für mich ist. Jetzt kann ich sagen, ja es ist etwas für mich gewesen und es ist ganz anders, als ich erst erwartet hatte. Die Story an sich ist relativ unspektakulär. In einem magischen Auswahlverfahren sollen fünf von sechs AnwärterINNEn eine Prüfung überstehen, die durch den angekündigten Toten des Letzten eine ganz eigene Dramatik bekommt.

Das Buch hat einige wunderbare Stärken. Das ist zum einen das Feuerwerk an unterhaltsamen Dialogen die eingebettet sind in einen erfrischend sarkastischen Erzählton. Es macht einfach Spaß, die ganzen kleinen und großen Wortgefechte und die Gedanken der einzelnen Protagonisten zu lesen. Das Tempo entsteht tatsächlich fast allein durch die Interaktionen der Beteiligten. Das ist vielleicht auch der einzige wirkliche Kritikpunkt. Dass die Action etwas zu kurz kommt und auch die Magie oft eher beiläufig daherkommt. Die starken Gefühle der Darsteller konnten mich aber gut darüber hinwegtrösten.

Ich habe mich angefreundet mit den sehr unterschiedlichen Charakteren und muss unbedingt wissen, wie es mit ihnen in Teil 2 weitergeht.