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Veröffentlicht am 08.01.2023

Perfekter Stoff für ein Prime Original

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Upps, verwählt. Aber hey, danke für das nette Gespräch. Und so folgen bei Hannah und Davey WhatsApp-Nachrichten, Anrufe und Videocalls und es entwickeln sich zarte Liebesbande zwischen zwei Kontinnten. ...

Upps, verwählt. Aber hey, danke für das nette Gespräch. Und so folgen bei Hannah und Davey WhatsApp-Nachrichten, Anrufe und Videocalls und es entwickeln sich zarte Liebesbande zwischen zwei Kontinnten. Irgendwann folgt der Tag, an dem sie sich persönlich treffen wollen…
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Nach einem bezaubernden Einstieg in die Geschichte dachte ich, dass es mit zuckersüßer Leichtigkeit durch das Buch geht. Früh habe ich eine Ahnung entwickelt, dass aber Tragik ins Spiel kommt. Und das Drama kam dann auch - mit voller Macht, hart und schonungslos. Das stellt erst mal einen totalen Bruch zum Beginn der Geschichte dar. Mit wenigen Worten werden die Leser*innen aus der Rosarote-Brille-Einhorn-Romantik herausgerissen. Stattdessen befällt eine düstere Schwere das Buch. Der Kontrast ist schon krass. Und kurz hatte ich den Eindruck, dass mir die Geschichte aus den Händen gleitet und ich nicht weiterlesen will. Aber das war nicht so. Die Story hat mich weiter gefesselt. Es kam auch wieder eine bessere Stimmung auf. Dazu kommt ein Gefühl, dass sich doch noch alles fügt. Und obwohl die Protas stur weiter aneinander vorbei leben, manifestiert sich diese Hoffnung immer mehr zu einem Wissen.
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Die Handlung erstreckt sich über fast zwei Jahre. Eine Zeit, in der das Schicksal zwei Menschen (fast) zusammenführt. Dann funkt es aber im negativen Sinne dazwischen. Hannahs und Daveys Leben entwickelt sich anders als gedacht. Aber ihre besondere Bindung zueinander bleibt trotzdem irgendwie bestehen. Ich konnte mich gut in beide Protagonisten hineinversetzen sowie ihr Denken und Handeln gut nachvollziehen. Die Handlung überwindet die düstere Phase und erzählt eine Geschichte, wie das Leben eben so spielt.
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Fazit: Autorin Elle Cook verrät im Nachwort, dass sie in "The man I never met" eigene Erfahrungen verarbeitet hat. Und weil es für ihre Familie ein Happy-End gab, sei auch dem Roman der Schluss mit Kitsch-Faktor gegönnt. Aus so einem Stoff sind Prime Originals gemacht - oder Filme anderer Streaming-Anbieter.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Falck und Hedström ermitteln wieder

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Endlich wieder Ermittlungen in Fjällbacka. Beim 11. Fall "Kuckuckskinder" hat es einige Zeit gedauert, bis ich mit der Story warm geworden bin. Aber als ich dann drin im Geschehen war, hat mich der Krimi ...

Endlich wieder Ermittlungen in Fjällbacka. Beim 11. Fall "Kuckuckskinder" hat es einige Zeit gedauert, bis ich mit der Story warm geworden bin. Aber als ich dann drin im Geschehen war, hat mich der Krimi wieder überzeugt.
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4 Jahre nach dem letzten Fall waren mir die Protagonisten, die Schriftstellerin Erika Falck und der Kommissar Patrick Hedström, doch etwas fremd geworden. Dazu fährt Läckberg noch viele andere Personen auf, die mir auch erst mal im Gedächtnis bleiben und einander zugeordnet werden müssen. Das war zunächst eine echte Lese-Herausforderung. Zumal es auch noch einige Zeit dauert, bis die Handlung in Gang kommt.
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Es hat sich aber definitiv gelohnt, sich durch die Anfangsphase zu kämpfen. Läckberg liefert wieder einen ihrer typischen Skandinavien-Krimis ab. Hedström ermittelt in den Kriminalfällen. Erika recherchiert an einer interessanten Geschichte für ein Buch. Und plötzlich tun sich ungeahnte Verbindungen auf. An diesem Punkt wird es dann endlich spannend.
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In Läckbergs Krimis nimmt das Privatleben der Ermittler viel Raum ein. Das habe ich diesmal aber auch gebraucht, um wieder Verbindung zu den Personen aufzubauen. Ab einem gewissen Punkt haben wir wieder zueinander gefunden. Und dann wurde auch die Story immer besser, intensiver und fesselnder.
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Fazit: Läckberg hat nochmal die Kurve gekriegt. Gerade als ich dachte, ich könnte die Reihe für mich abschreiben, hat sie mich wieder gecatcht. Man muss der Entwicklung der Geschichte und sich selbst beim Lesen etwas Zeit geben. Letztendlich ist auch "Kuckuckskinder" wieder ein sehr solider Läckberg-Krimi.

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Veröffentlicht am 01.01.2023

Verwirrspiel auf hoher See

Tödliche Aida
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Den Jahreswechsel habe ich auf Kreuzfahrt verbracht. Also, rein lesetechnisch. Die Buchempfehlung zu Krinke Rehbergs 3. Teil der der AIDA-Reihe kam mir stimmungsmäßig gerade recht. Ich habe mir davon ein ...

Den Jahreswechsel habe ich auf Kreuzfahrt verbracht. Also, rein lesetechnisch. Die Buchempfehlung zu Krinke Rehbergs 3. Teil der der AIDA-Reihe kam mir stimmungsmäßig gerade recht. Ich habe mir davon ein bisschen lockere Krimi-Unterhaltung zur Zerstreuung versprochen. Das habe ich auch bekommen. Und da ich gar nicht viel erwartet hatte, kann ich sogar sagen, dass der Krimi mir besser gefallen hat als gedacht.
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Frieda Olsen, die Miss Marple der Meere, ermittelt. Klar, dass ich als Agatha Christie-Fan bei dieser Bewerbung auf das Buch angesprungen bin. Die rüstige Seniorin hatte es bereits auf zwei AIDA-Schiffen mit Morden zu tun. Entsprechend skeptisch wird sie von der Crew beäugt, als sie diesmal an Bord der AIDAaura geht. Und tatsächlich gibt es auch hier bald eine Leiche…
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Der Krimi liefert eine richtig schöne Scharade. Das Rätselspiel ist in der Tat nach bestem Agatha Christie-Muster inszeniert. Protagonistin Frieda beobachtet ihre Mit-Passagiere an Bord. Einige rücken dabei durch seltsames Verhalten direkt besonders in den Fokus. Sofort hatte ich das Gefühl, dass jede Kleinigkeit eine Rolle spielen könnte. Der Krimi lädt förmlich zum Mitraten an. An der Seite von Frieda bin ich Spuren gefolgt. Auch falsche Fährten waren dabei. Der Krimi ist sehr klassisch geplottet. Die Auflösung hat mich auch an alte Meisterwerke des Genres erinnert. Aber sowas geht immer noch.
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Fazit: Das war eine positive Krimi-Überraschung gleich zu Jahresbeginn. Klassischer Rate-Spaß mit Kreuzfahrt-Ambiente und Urlaubsimpressionen. Das hat mir gut gefallen und war auch ohne nennenswerte Besonderheiten einfach mal richtig schön zu lesen. Hier kann man unkompliziert je nach Lust und Laune einschiffen, weil die einzelnen Bände der Reihe unabhängig voneinander sind.


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Veröffentlicht am 23.12.2022

Farbenfrohe Lovestory

Wenn dein Herz woanders wohnt
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Das Cover zeigt es schon: Hier kommt was pastellig-leichtes fürs Herz. Die Geschichte ist Balsam für die Seele. Judith Wilms hat einen Roman in Wohlfühl-Farben geschrieben. Dieses Buch tut genauso gut, ...

Das Cover zeigt es schon: Hier kommt was pastellig-leichtes fürs Herz. Die Geschichte ist Balsam für die Seele. Judith Wilms hat einen Roman in Wohlfühl-Farben geschrieben. Dieses Buch tut genauso gut, wie ein Aromatherapie-Bad.
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Darum geht’s: Einrichtungsexpertin Leonie und der Wochenendheimfahrer Thies teilen sich eine Wohnung - ohne sich zu kennen. Wenn Thies nicht da ist, nutzt Leonie ein Zimmer der Wohnung zum Arbeiten. Dabei könnte sie gut die ganze Wohnung gebrauchen. Aber den Typen rausekeln? Immerhin kommt Mr. Unbekannt in diversen Nachrichten ziemlich nett rüber…
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Was für eine süße Geschichte. Eine schöne Lovestory, die das Herz zum Hüpfen bringt. Natürlich mit kleinen Schlenkern auf dem Weg zum Happy End. Erst mal müssen alte Kapitel endgültig abgeschlossen werden, bevor etwas Neues beginnen kann. Das wird hier nett erzählt. Die Dramen sind nicht allzu groß und werden nicht Herzschmerz-triefend ausgewalzt. Man bekommt einfach eine unterhaltsame Wohlfühl-Lovestory.
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Harmonie und Herzenswärme stehen im Vordergrund. Das Buch vermittelt einfach ein gutes Grundgefühl. Meine Lieblingsszene: Händchenhalten per WhatsApp! OMG, wie schön ist das denn bitte? Ja, die Geschichte ist romantisch. Aber angenehm romantisch, bodenständig und tatsächlich überwiegend kitsch-frei, weil alles einfach so natürlich rüberkommt. Das Ende hat zwar seinen Aschenputtel-Moment… Aber hey, das sei dem Roman und den Seelen-Protagonisten dann auch erlaubt.
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Fazit: "Wenn dein Herz woanders wohnt" ist ein schöner Wohlfühl-Roman, der sich flockig liest. Mit ihrem zeitgenössischen Liebesroman hat Judith Wilms mich gut unterhalten. Das Buch lässt Leser*innen in Farben schwelgen und hat eine Bauchkribbeln-Garantie.

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Veröffentlicht am 15.12.2022

Nick Beck ist wieder in Action

Dämmerung für Beck
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Als Sven Koch schreibt er Nordseekrimis. Unter dem Pseudonym Pierre Lagrange geht es in die Provence. Und wenn Tom Voss draufsteht ist Nick Beck drin. "Dämmerung für Beck" ist der 3. Band um den harten ...

Als Sven Koch schreibt er Nordseekrimis. Unter dem Pseudonym Pierre Lagrange geht es in die Provence. Und wenn Tom Voss draufsteht ist Nick Beck drin. "Dämmerung für Beck" ist der 3. Band um den harten Hamburger LKA-Ermittler.
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Darum geht’s: Zwei Amokläufer in der Hamburger City. Nick Beck ist mittendrin. Er versucht zu ergründen, was die unbescholtenen Familienvater zu der Tat bewogen hat. Bei seinen Nachforschungen stößt er auf eine Untergrundorganisation und chemische Substanzen…
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Mit Krawumm geht es für Nick Beck in einen neuen Fall. Die ersten Seiten haben mich sofort wieder mitgerissen. Im Stile eines Action-Kinohelden jagt Beck durch Hamburg. Bei der U-Bahn-Szene zu Beginn musste ich an Liam Neeson in "The Commuter" denken. Voss schafft es einmal mehr ein Inferno zu entfachen, dass die Leser*innen sprach- und atemlos macht. Ich mag ja die härtere Gangart dieser Reihe. Und ich mag Beck, der als Last Man Standing gerne im Alleingang und ohne Rücksicht auf Verluste drauflos ermittelt.
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Nach dem Knaller-Auftakt wird die Handlung etwas ruhiger. Nick Beck habe ich diesmal im Vergleich zu den Vorgängerbänden fast schon als brav empfunden. Außerdem habe ich das Zusammenspiel mit Cleo Torner vermisst, die aktuell in Elternzeit weilt und deshalb mehr am Rande vorkommt. Aber das Buch holt im letzten Drittel wieder auf. Beck gibt wieder den Helden und Weltretter. Und das, obwohl er mit eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Ein in Band 1 begonnener Handlungsstrang zieht sich auch hier wieder als roter Faden durch die Story - und ich kann kaum abwarten, wie es in dieser Sache weitergeht. An den Stellen, wo die Handlung Bezug zur Vorgeschichte nimmt, ist sie für mich am stärksten.
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Fazit: Beck 3 ist wieder gut, hat mich aber nicht 100%ig überzeugt. Der harte Hund Beck darf nicht zu stromlinienförmig und "normal" werden. Beck als kaputter Typ und Anti-Held ist mir am liebsten. Der zerstörerische Einzelkämpfer-Modus passt einfach am besten zu ihm. Dann ist er in Hochform. Alles in allem ist "Dämmerung für Beck" aber eine spannende, rasante und unterhaltsame Fortsetzung der Reihe. Ein typischer Dranbleiber eben.

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