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Caroline Märklin - Sie brachte Kinderaugen zum Leuchten, doch kämpfte um ihr eigenes GlückKlappentext:
„Göppingen, 1859: Die Leute sagen, Caroline Hettich hätte Glück gehabt, überhaupt noch einen Mann abzubekommen, als sie im Alter von 33 Jahren den verwitweten, 10 Jahre älteren Wilhelm Märklin ...
Klappentext:
„Göppingen, 1859: Die Leute sagen, Caroline Hettich hätte Glück gehabt, überhaupt noch einen Mann abzubekommen, als sie im Alter von 33 Jahren den verwitweten, 10 Jahre älteren Wilhelm Märklin heiratet.
Caroline ist ein charmantes Energiebündel, das mit neuen Spielzeug-Ideen frischen Wind in seine Blechwaren-Verkäufe bringt. Das 19. Jahrhundert pulsiert von neuen Ansätzen in der Pädagogik und der Industrialisierung. Eisenbahnen setzen die Welt unter Dampf und Caroline bietet als eine der ersten weiblichen Handelsreisenden der Männerwelt die Stirn. Doch überschattet eine unglückliche Liebe ihr Schicksal, die für die Firma Märklin zur entscheidenden Wende beitragen soll.
Caroline Märklin hat über Jahre die Geschicke des Familienbetriebs gelenkt, obwohl Frauen im 19. Jahrhundert als nicht geschäftsfähig galten. Mit ihrer historischen Roman-Biografie setzt Charlotte von Feyerabend einer Frau ein Denkmal, die eine Vorreiterin im Kampf für das Recht der Frauen auf einen Beruf und Selbstbestimmung war.“
Autorin Charlotte von Feyerabend hatte für meine Begriffe bereits ein fantastisches Händchen bei ihrem Biografie-Roman rund um Selma Lagerlöf bewiesen und hier sieht es nicht anders aus. Man muss kein Modelleisenbahn-Fan sein aber Märklin ist jedem ein Begriff. Von Feyerabend nimmt uns hier wieder gekonnt an die Hand und zeigt uns das Leben Caroline Märklins auf. Egal ob die geschichtlichen Begebenheiten oder der emotionale Aspekt - alles wird hier rund und ausgewogen betrachtet. Hauptprotagonistin Caroline ist einem von Beginn an sympathisch. Ihre Art ist herrlich, auch wenn alle anderen schauen müssen mit diesem Tempo mitzuhalten - hier merkt man einfach wie sie in der Spur bleiben will ohne von den Schienen zu springen. Caroline nutzt die Neugier auf die Schienen mit all ihren Dampfrössern mehr als gekonnt aus und Kinder glücklich zu machen ist doch eh das schönste! Ihre Lebenseinstellung und ihr selbst vorgegebener Tenor stecken auch die Leserschaft an. Als dann auch noch die Liebe ins Spiel kommt, merkt Caroline schnell, das nicht alle Schienen zu einem Bahnhof führen - einige enden auch im Nirgendwo und andere finden neue Wege um ans Ziel zu gelangen. Sie merken schon, der Roman hat auch etwas philosophisches und er kommt dabei völlig ohne Kitsch aus. Charlotte von Feyerabend hat hiermit wieder einen glänzenden Roman verfasst, der nicht nur Roman sondern auch Biografie ist. Für dieses schnaufende Lesevergnügen vergebe ich gern 5 Sterne!