Cover-Bild Wolfszeit
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 23.02.2012
  • ISBN: 9783473384525
Nina Blazon

Wolfszeit

Auf ihrer Liebe lasten dunkle Schatten: Thomas und Isabelle sind einem Mörder auf der Spur, der die Wälder Frankreichs durchstreicht. Ist er ein riesiger Wolf? Die Wahrheit übersteigt jede Vorstellung.

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2022

Spannende, historische Detektiv-Thriller-Lovestory.

0

"Dann stell dir vor, dass ich dich küsse, Belle! Jetzt und in jeder Sekunde, in der wir getrennt sind."

In den Jahren 1764 bis 1767 wütete eine Bestie im damaligen Gévaudan (Südfrankreich) - genannt ...

"Dann stell dir vor, dass ich dich küsse, Belle! Jetzt und in jeder Sekunde, in der wir getrennt sind."

In den Jahren 1764 bis 1767 wütete eine Bestie im damaligen Gévaudan (Südfrankreich) - genannt die Bestie des Gévaudan - und tötete Frauen und Kinder. Bis heute ist nicht bekannt, was für ein Tier so berechnend, so brutal am Tod dieser Menschen schuld war.
Nina Blazon liefert mit ihrem Roman "Wolfszeit" ihre eigene spannende Version der Geschehnisse im 18. Jahrhundert. Einige der Personen, die sie für ihren Roman benutzt hat, haben zu dieser Zeit tatsächlich existiert (mit Ausnahme der Protagonisten und einiger anderer Figuren), was ich persönlich sehr gut umgesetzt finde. In der Literatur gibt es noch andere Bücher, die sich mit diesem Thema beschäftigen - so auch Filme. Und nachdem ich den Film "Pakt der Wölfe" gesehen habe, dachte ich nicht, dass etwas diesen Film noch übertreffen kann. Dann las ich "Wolfszeit" - und dieser Roman hat mich so dermaßen vom Hocker gehauen, dass ich mehrere Tage nach dem Lesen des Buches noch darüber nachgedacht habe.
Nina Blazon schafft es, eine mysteriöse und verdammt spannende Atmosphäre aufzubauen, die sich über die gesamte Länge des Buches zieht. Und diese Atmosphäre lässt einen auch absolut nicht los. Bis zum Ende wusste man nicht, wer der Täter und was die Bestie waren. Gegen Ende des Buches habe ich so ziemlich jeden verdächtigt - und wurde trotzdem überrascht (und das noch mehr als normalerweise bei ihren Büchern!). Auch die Liebesgeschichte war wirklich schön und mit einer spürbaren Dynamik zwischen den Charakteren. Thomas, der Protagonist, war mir von Anfang an sehr sympathisch, und ich habe mit ihm mitgefiebert und versucht, den Fall aufzudecken.
Kurz gesagt: ein super spannendes Buch mit einer historischen Detektiv-Thriller-Lovestory (toller Begriff, nicht wahr? 😂) und Suchtfaktor.

- Stacy

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2019

Stellenweise sehr düster

0

Wölfe faszinieren mich schon seit längerem – sowohl in ihrer natürlichen Gestalt als Rudeltier als auch in ihrer übernatürlichen Gestalt als Werwolf. Daher hat mich der Klappentext von „Wolfszeit“ sofort ...

Wölfe faszinieren mich schon seit längerem – sowohl in ihrer natürlichen Gestalt als Rudeltier als auch in ihrer übernatürlichen Gestalt als Werwolf. Daher hat mich der Klappentext von „Wolfszeit“ sofort angesprochen. In diesem Buch bekommt es der Leser mit der natürlichen Gestalt des Wolfes zu tun, weshalb es sich hierbei auch nicht unbedingt um einen Fantasy-Roman handelt. Es sind zwar durchaus einige fantastische Elemente enthalten, diese haben aber nicht unbedingt etwas mit der Bestie zu tun, die ihr Unwesen treibt und die Bevölkerung von Frankreich in Angst und Schrecken versetzt.

Das Buch spielt im 18. Jahrhundert und der Autorin ist es gelungen, den Leser in diese Zeit zurückzuversetzen und ihren Stil der damaligen Zeit anzupassen. Nichtsdestotrotz liest sich das Buch leicht und flüssig und ist auch für jugendliche Leser leicht verständlich. Ihr solltet eben nur darauf gefasst sein, auf Kutschen und Pferde zu treffen sowie auf eine Mätresse des Königs, diverse Grafen oder einen Schüler der königlichen Zeichenakademie.

„Wolfszeit“ umfasst mehrere Handlungsstränge, die teilweise parallel verlaufen, sich dann berühren oder vermischen. Zunächst wird man als Leser noch sehr stark im Dunkeln darüber gelassen, wie die einzelnen Stränge in das Gesamtbild passen – spätestens am Ende des Buches wird aber alles verständlich und ergibt ein einheitliches Bild. Dazu ist die Handlung sehr abwechslungsreich und bleibt dadurch durchweg spannend. Im Vordergrund steht natürlich die Suche nach der Bestie, aber auch zwischenmenschliche Beziehungen kommen nicht zu kurz. Dazu kommen Intrigen, Verrat und jede Menge Geheimnisse. Und keine Angst: Es gibt zwar einige wenige Tote in diesem Buch, aber trotzdem bleibt es relativ unblutig. Natürlich beschreibt die Autorin schon mal das Aussehen einer Wunde oder erwähnt rasiermesserscharfe Szenen, aber das wirklich nur mit ein oder zwei Sätzen und dann ist auch schon wieder gut. Also Alpträume habe ich von dem Buch nicht bekommen.

Obwohl Nina Blazon doch stellenweise eine sehr unheimliche und auch gruselige Stimmung heraufbeschwört. Das Buch ist zu einem gewissen Teil wirklich sehr düster und undurchsichtig und das waren auch meist die Szenen, die mir sehr, sehr gut gefallen haben. Die Autorin versteht es, ihre Leser gerade in solchen Momenten an das Buch zu fesseln, sie gefangen zu nehmen und nicht wieder loszulassen.

Der Großteil der Figuren ist sehr lebendig und greifbar gezeichnet. Vor allem die Hauptcharaktere werden lebendig, werden die zahlreichen Nebendarsteller eher blass bleiben. Es tauchen wirklich einige Figuren in diesem Buch auf – damit man den Überblick behält, findet sich am Anfang des Buches übrigens ein sehr hilfreiches Personenverzeichnis. Ich bin vor allem mit Thomas und Isabelle, die beide auch im Klappentext erwähnt werden, schnell warm geworden. Und es gab einige Figuren, denen ich manchmal am liebsten den Hals umgedreht hätte...

Ich muss sagen, dass ich mit der Auflösung des Buches überhaupt nicht gerechnet hatte. Das liegt aber auch daran, dass sie meiner Meinung nach etwas weit hergeholt ist bzw. im Buch zu wenige Andeutungen darauf verstreut werden. Die Auflösung ist zwar nachvollziehbar, aber ich hätte mir gewünscht, dass sie im ganzen Verlauf des Buches umfangreicher aufgebaut wird. So bleibt sie zwar logisch, aber die Erklärungen blieben mir zu knapp.

Mein Fazit:

Ein sehr abwechslungsreicher und stellenweise düsterer Roman, der sich mit einer faszinierenden Tierart beschäftigt und für enorme Spannung sorgt.