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Veröffentlicht am 12.02.2023

Bewegende ostdeutsche Geschichte

Flüchtiges Glück
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Milla ist schwanger und möchte ihren Freund Navid heiraten. Während Milla ohne ihren unbekannten Erzeuger glücklich bei ihrer Mutter Jola und ihre homosexuellen WG-Mitbewohnern aufgewachsen ist, hat Navid ...

Milla ist schwanger und möchte ihren Freund Navid heiraten. Während Milla ohne ihren unbekannten Erzeuger glücklich bei ihrer Mutter Jola und ihre homosexuellen WG-Mitbewohnern aufgewachsen ist, hat Navid seine gesamte Familie bei einem Angriff in Afghanistan verloren. Er drängt Milla vor der Hochzeit nach ihren Wurzeln zu suchen. Navid ist der Ansicht, dass "Verschwiegenes wie Gift in Generationen einsickert". Doch einfach ist das nicht. Weder Millas Mutter noch die Großeltern wollen Farbe bekennen. Erst als ein angetrunkener alter Mann sie bedrängt und Stasi- und Mordvorwürfe gegen Millas Großmutter Agnes äußert, merken sie , dass sie etwas Größerem auf der Spur sind.

Der gut recherchierte Generationenroman von Ulla Mothes vereint hervorragend deutsches Zeitgeschehen mit gefühlvollen Liebesgeschichten. er ist spannend geschrieben, lässt sich flüssig lesen und spielt in zwei Zeitebenen, zwischen 1970/1980 und in der Gegenwart. Stück für Stück, wie bei einem Puzzle, legen Milla und Navid die Geheimnisse ihrer Vorfahren offen.

Die Charaktere werden alle sehr authentisch dargestellt, die Begebenheiten sind für mich nachvollziehbar und hinterlassen einen tiefen Eindruck. Ich könnte mir aber nicht vorstellen so zu leben, mit Bespitzelung, Verrat, Lügen, wissentlicher Umweltzerstörung, Vertuschung usw. Und trotzdem lieben die Menschen im Roman ihre Arbeit und ihre Heimat.

Die fesselnde Geschichte hat mich gut unterhalten und sehr bewegt. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Total interessante Tier-Rekorde motivieren zum Lesen

Guinness World Records für Erstleser - Tiere (Rekordebuch zum Lesenlernen)
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Das Guinness-Buch der Rekord ist seit Jahren ein Bestseller von Ravensburger. Doch für viele Leseanfänger ist das Buch natürlich zu umfangreich und die Schrift zu klein. In dieser neuen Erstleser-Reihe ...

Das Guinness-Buch der Rekord ist seit Jahren ein Bestseller von Ravensburger. Doch für viele Leseanfänger ist das Buch natürlich zu umfangreich und die Schrift zu klein. In dieser neuen Erstleser-Reihe "Guinness World Records", die mit vier Bänden an den Start geht, können themenbezogen die tollsten Rekorde selbst erlesen werden. In diesem Tiere-Buch dreht sich alles um die Größten, Kleinsten, Schnellsten, Langsamsten, Giftigsten, Gefährlichsten, Erstaunlichsten und verrücktesten Tierarten der Welt.

Auf farbigen Seiten werden in kleinen abgegrenzten Einheiten mit bunten Überschriften, die den Rekord kenntlich machen, interessante Fakten zu den außergewöhnlichsten Lebewesen präsentiert. Supertoll finde ich, dass auch immer ein Bild, meist als Farbfoto, dabei ist, so dass man sich das Ganze gleich lebensecht anschauen, manchmal auch mit anderen Tieren oder Menschen vergleichen kann. So wird die Vorstellung des Gelesenen richtig gut unterstützt. Die tierischen Rekorde sind dabei so interessant, dass man einfach darüber reden muss. Das sinnentnehmende Lesen aus kürzeren Sachtexten wird hier also sehr gut geschult. Die Schriftgröße entspricht dabei in etwa der gängigen Fibelschrift. Die Sätze sind angenehm kurz, was es leichter macht, die doch häufig vorkommenden Namen und Fachbegriffe zu erfassen. Ganz nebenbei erfahren Kinder etwas über die verschieden Tiergattungen.

Herauszufinden, wer im Tierreich die Besten sind, ist die Motivation, die Leseranfänger und vor allem Lesemuffel brauchen, um zum Lesen verführt zu werden. Das ist mit dieser Reihe absolut gelungen. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Das Leben hält Überraschungen bereit

Gut Erlensee - Cäcilias Erbe
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Im März 1922 kehrt Cäcilia Herringer stolz auf das Gut Erlensee bei Kiel zurück, wo sie bei ihrem Patenonkel und seiner Familie wohnt. In der Tasche hat sie das Zeugnis über ihre erfolgreich bestandene ...

Im März 1922 kehrt Cäcilia Herringer stolz auf das Gut Erlensee bei Kiel zurück, wo sie bei ihrem Patenonkel und seiner Familie wohnt. In der Tasche hat sie das Zeugnis über ihre erfolgreich bestandene Lehrerausbildung. Sie freut sich auf die neue Herausforderung, denn sie hat Zeile und möchte ein eigenständiges Leben führen. Dass sie sich zum Lehrerinnen-Zölibat verpflichten musste, bereitet ihr erstmal wenig Kummer. Bald lernt sie den sympathischen Physiker Jakob Kaltenbrunner kennen, doch sie darf sich keine Schwäche erlauben. Als sie dann vom plötzlichen Tod ihres Vaters erfährt und zur Beerdigung und Testamentseröffnung nach Nürnberg muss, gerät ihre heile Welt ins Wanken.

Nachdem im ersten Band der Erlensee-Saga Margarete und ihr Wunsch die Familiendruckerei zu übernehmen im Vordergrund standen, spielt diesmal die Patentochter Cäcilia die Hauptrolle. Endlich darf sie unterrichten, sogar an ihrem Wunschort. Durch den Tod ihres Vater wird klar, warum sie ihr Leben lang unter dem kühlen Verhältnis gelitten hat. Dieses Wissen belastet die gesamte Familie Lamprecht. Jakob Kaltenbrunner ist ihr ein guter Freund, doch sie darf sich nicht verlieben.

Die Autorin Juliana Weinberg hat wieder einen unterhaltsamen, aber auch spannenden, historischen Roman vorgelegt, der sich leicht und flüssig lesen lässt. Die Kapitel sind klar gegliedert. Es werden vor allem Themen aufgegriffen, die die Frauen den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts betreffen. Die Protagonistinnen sind authentisch und greifbar dargestellt, die Gefühle sind für mich spürbar und nachvollziehbar. Ich empfehle dieses Buch gerne weiter und freue mich auf die Fortsetzung. Das Cover mit der nachdenklich über den See blickenden Cäcilia passt gut zur Geschichte und hat einen Wiedererkennungswert. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Lustiges Spiel mit Klischees

Die schreckliche Adele im Land der unerzählten Märchen
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Die schreckliche Adele hat von Oma ein Märchenbuch bekommen. Mit den Geschichten darin kann sie aber so gar nichts anfangen. Warum müssen die Prinzessinnen immer selbst für ein Happy End sorgen, während ...

Die schreckliche Adele hat von Oma ein Märchenbuch bekommen. Mit den Geschichten darin kann sie aber so gar nichts anfangen. Warum müssen die Prinzessinnen immer selbst für ein Happy End sorgen, während den Prinzen alles in den Schoß fällt. Adele träumt sich nach Zaubersam, ins Land der unerzählten Märchen und platzt dort mit ihrem kleinen Begleiter genau in die Wahl der Sternenprinzessin. Einen Titel, den nur die beste, hübscheste, freundlichste und hilfsbereiteste Prinzessin gewinnen kann und damit die Heldin ihres eigenen Märchens werden kann. Schnell merkt Adele, dass die Prinzessinnen nicht so zimperlich sind wie gedacht. Sie will jedoch unbedingt gewinnen, um endlich für Gleichberechtigung im Märchen zu sorgen. Doch sie ist nicht die einzige, die alle Mittel einsetzt, um gewählt zu werden.

Die vorherigen Comics von der schrecklichen Adele kannten wir nicht, da uns bei diesen die Leseprobe nicht so zugesagt hat. Bei diesem Märchenband war das anders. Schon die schreckliche Adele in einer bunten, von freundlichen und flauschigen Wesen bevölkerten Märchenwelt zu sehen, fanden wir großartig. Und ihr Verhalten ist tatsächlich auch nicht so, wie man es von einer Prinzessin erwarten könnte. Da sind die anderen Prinzessinnen, die an der Wahl teilnehmen ganz anders... meint man, bis man sie und ihren Drang zu gewinnen näher kennenlernt. Denn nur wer gewinnt, wird die Heldin ihres eigenen Märchens. Man merkt gleich, dass ein paar besonders fiese Exemplare diesen Sieg ausnutzen wollen.

Besonders lustig ist auch ein Besuch bei den Prinzen in Zaubersam. Diese werden den ganzen Tag von irgendwelchen Feen verhätschelt und können wirklich gar nichts selbst. Auch da sorgt Adele für Aufruhr. Das Ganze wird nicht nur in flotten Dialogen erzählt, sondern auch in märchenhaften, zuckersüßen Zeichnungen in einer absolut bunten Farbpalette erzählt. Ein Oger und die fiese Bestimmerprinzessin samt Planierraupe bringen richtig Action ins Spiel. Ob es Adele schafft, die liebliche Märchenwelt von den typischen Klischees zu befreien? Lest selbst! Meine Enkelin und ich haben sehr gelacht. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 16.12.2022

Einsatz für die schwächsten der Gesellschaft

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Recht auf Liebe (Hafenärztin 3)
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1911: Die Ärztin Dr. Anne van der Zwaan ist zurück in Hamburg. In England wurde sie rehabilitiert und kann nun unter ihrem wahren Namen praktizieren. Besonders die Zwangsprostituierten im chinesischen ...

1911: Die Ärztin Dr. Anne van der Zwaan ist zurück in Hamburg. In England wurde sie rehabilitiert und kann nun unter ihrem wahren Namen praktizieren. Besonders die Zwangsprostituierten im chinesischen Viertel liegen ihr am Herzen. Als sie zufällig Zeugin eines Mordes im Bordell wird, setzt sie alles daran, zusammen mit ihrer Freundin Helene und Kommissar Rheydt nach dem Mörder zu suchen. Bald wird klar, dass der Hafenmörder zurück ist. Doch welche Rolle spielt Annes Vater?

Im dritten Band der Hafenärztin-Trilogie vereint Henrike Engel wieder gekonnt Historie, Kriminalfall und Liebesgeschichte zu einem lesenswerten Roman. Im Vordergrund stehen dieses Mal die unter falschen Angaben angelockten und zur Zwangsprostitution angehaltenen Mädchen im chinesischen Viertel.

Anne und Helene, zwei starke, unabhängige Frauen, lehnen sich nicht nur gegen die herrschenden Konventionen auf. Zusammen mit dem sympathischen Kommissar Rheydt kämpfen sie für eine bessere Welt. Menschenhandel, Schmuggel, Drogen, Mord und Gewalt sind in Hamburg Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts gang und gäbe. In der gut konstruierten Geschichte laufen die Erzählstränge zusammen und werden logisch verknüpft. So bleibt die Story fesselnd und spannend bis zum Schluss.

Die atmosphärische Beschreibung, die authentischen Charaktere und der flotte, gut lesbare Schreibstil lassen einen nicht los. Auch fließen zwar immer wieder kurze Rückblicke auf Band 1 und 2 ein, ich würde aber trotzdem empfehlen, diese Bücher zuerst zu lesen. Mich hat die Fortsetzung der Hafenärztin prima unterhalten, so könnte es weitergehen! Die historische Hafenansicht auf dem Cover mit der Hauptperson im Vordergrund hat einen großen Wiedererkennungswert und ergänzt die Story gut.

5 Sterne

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