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Veröffentlicht am 02.04.2023

Nordische Göttermythologie trifft auf Teenie-Schul-Family-Story: äußerst humorvoll und amüsant.

Loki - Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht)
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Loki, der Gott des Schabernacks und der Lüge, ist ja zumindest seit den Marvel-Filmen hinlänglich bekannt - und nun gibt es ein Teenie-taugliches Buch über ihn: witzig, unterhaltsam, und mit coolen Comic-Elementen.

Aufgrund ...

Loki, der Gott des Schabernacks und der Lüge, ist ja zumindest seit den Marvel-Filmen hinlänglich bekannt - und nun gibt es ein Teenie-taugliches Buch über ihn: witzig, unterhaltsam, und mit coolen Comic-Elementen.

Aufgrund eines weiteren schlechten Scherzes, der das Fass zum Überlaufen brachte, hat Odin Loki auf die Erde geschickt - in Gestalt eines 11jährigen Menschenjungen. Und in dieser Gestalt muss er innerhalb eines Monats gute Karma-Punkte sammeln. Und das typische Leben eines Teenager Jungen leben, mit allem, was dazu gehört (auch Schuldramen, Fieslinge und sonstiges).
Doch weil man ihm nicht traut, werden ihm der Wächtergott Heimdall und die Riesin Hyrrokkin (die er beide nicht leiden kann) als Eltern zur Seite gestellt, und der von ihm verhasste Thor als sein Bruder. Klar, dass er nicht erwähnen darf, dass er ein Gott ist.
Seine Mitschülerin Valerie glaubt aufgrund eines Missverständnisses, dass er und Thor Außerirdische sind, was er natürlich nicht korrigieren darf.

Man kann sooo gut Lokis frustrierende Gefühle nachvollziehen, als er sein perfektes göttliches Äußeres mit dem seines Menschen-Daseins vergleicht (was auch bildlich dargestellt ist ;)
Und dann ist da auch noch das Tagebuch, in das Loki jeden Tag seine Fortschritte schreiben muss - doch in diesem Buch kann er nicht lügen (was er ja gerne tut) - das Buch bessert ihm alles aus. Das ist natürlich besonders lustig!

Und dann versucht Loki gute Dinge zu tun (auch wenn er es zuerst nicht ernst nimmt); und selbst dann, als er es ernst nehmen will, schafft er es doch nur Chaos zu stiften und Menschen zu kränken, weil er einfach alles unabsichtlich falsch macht. Da hat man dann doch richtig Mitleid mit ihm.
Sein Tugend-Score sinkt dadurch natürlich in unermessliche Tiefen, und es scheint, als würde er es nie schaffen.
Durch eine Wendung kann Loki seinen Tugend-Score aufbessern und es ist toll, als er dann endlich versteht, worauf es ankommt. Und dass er doch Freundschaft und Liebe empfinden kann. Auch für seine 'Familie'. Und dass es DARAUF wirklich ankommt.

Man lernt natürlich einiges über die nordische Göttermythologie; allerdings wird man zu Beginn mit Infos überhäuft, ohne zusätzliche Erklärung. Da mussten wir viel nachschlagen. Erst später wird dann auch immer gleich eine Erklärung mitgeliefert, was ich mir jedoch schon von Anfang an gewünscht hätte. Denn selbst Kinder, die schon ein bisschen etwas über die nordischen Göttersagen wissen, kennen eben nicht alles. (auch ich als Elternteil nicht ;)

Die schwarz-weiß Illustrationen im Comic-Stil sind zum Inhalt passend ebenfalls witzig; und die Übersicht der handelnden Personen im Buchdeckel fand ich sehr hilfreich.
Wir freuen uns schon auf Lokis zweites Abenteuer.


Fazit:
Äußerst amüsante Story über einen 'mangelhaften' Gott, der einwandfrei werden soll. Spritzig, unterhaltsam, urkomisch.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

mitreißender Auftakt um eine junge Gerichtsmedizinerin in München, 1912

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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München, 1912: Die 19jährige Anna Zech freut sich auf ihre neue Stelle als Obduktionsassistentin, wofür sie ihre Ausbildung als Krankenschwester bestens nutzen kann.
Gleich an ihrem ersten Arbeitstag kommt ...

München, 1912: Die 19jährige Anna Zech freut sich auf ihre neue Stelle als Obduktionsassistentin, wofür sie ihre Ausbildung als Krankenschwester bestens nutzen kann.
Gleich an ihrem ersten Arbeitstag kommt eine Wasserleiche in die Gerichtsmedizin, die sich als die Opernsängerin Carlotta Ricardo entpuppt und von deren Selbstmord ausgegangen wird.
Gemeinsam mit dem zwielichtigen Reporter Fritz Nachtwey, der immer wieder ihre Nähe sucht, um Details zu erfahren, deckt Anna nach und nach auf, dass es kein Selbstmord gewesen sein kann.

Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet; Anna ist zwar vif und taff, jedoch auch unschuldig und naiv - und als sie dem Reporter, den sie gerade mal 5 Minuten kennt, alles von der Toten aus dem Fluss haarklein erzählt, hätte ich sie nur schütteln können.
Und Fritz, der eigentlich der Adelige Friedrich von Weynand ist und als Reporter für sein Klatschblatt unter anderem Namen auftritt, war mir lange Zeit unsympathisch: nutzt andere für seine Zwecke aus, lügt, ist ein Frauenheld und glaubt, mit seinem Charme alles zu erlangen. Klar, seine Ehe ist nicht leicht, aber trotzdem fand ich sein Verhalten nicht akzeptabel. Mit der Zeit lernt man zwar sein (etwas verstecktes) gutes Herz kennen, trotzdem wurde ich mit ihm nicht so richtig warm.
Anna jedoch gewinnt mit der Zeit an Selbstbewusstsein und Stärke. Doch dieses Geplänkel zwischen Fritz und Anna macht einen Großteil des Charmes dieses Buches aus.
Mein heimlicher Favorit war Annas Vorgesetzter, Dr. Gernhuber. Denn nach anfänglicher Skepsis ist er mehr als begeistert von ihrer anpackenden Art und ihrer Cleverness und wird so etwas wie ein väterlicher Freund.

Besonders gut haben mir die Darstellung der damaligen Lebensumstände, die sozialen Gefüge, technische Fortschritte und natürlich auch die Verwebung von geschichtlichen Details gefallen. Die Geschichte spielt nämlich bis zu Beginn des Ersten Weltkriegs, und man erlebt dies aus Sicht der handelnden Personen mit.
Selbstverständlich war auch die Darstellung der damaligen Gerichtsmedizin interessant und fesselnd.

Der Fall selbst war überraschend komplex, und man blickt in die Abgründe der höheren gesellschaftlichen Kreise Münchens; sogar bis ins Königshaus. Das hat mir sehr gut gefallen, denn es sind erst nach und nach kleine Puzzlestücke ans Licht gekommen, und immer wieder hat sich eine neue Wendung ergeben.
Die Auflösung und den Täter hatte ich dann kurz vor Schluss zwar schon am Schirm, nichts desto trotz habe ich gerne mitgerätselt und wurde sehr gut unterhalten.



Fazit:
Äußerst unterhaltsamer historischer Krimi mit einem komplexen Fall und zwei Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein können. Ich erwarte mit Spannung den 2. Teil.

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Veröffentlicht am 24.01.2023

Zeitzeugnis über den Bergbau im Erzgebirge in Form einer Bergarbeiterfamiliengeschichte

Die Sehnsucht nach Licht
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In "Die Sehnsucht nach Licht" beschreibt Kati Naumann das Leben der Familie Steiner, deren Männer in mehreren Generationen Bergleute im Erzgebirge waren. Man lernt auch viel über das Montanwesen, gerade ...

In "Die Sehnsucht nach Licht" beschreibt Kati Naumann das Leben der Familie Steiner, deren Männer in mehreren Generationen Bergleute im Erzgebirge waren. Man lernt auch viel über das Montanwesen, gerade zu Beginn waren mir die detaillierten Infos aber zu geballt. Der Schreibstil ist wieder so mitreißend und fesselnd, dass einen das aber gar nicht stört.
Im Jahr 2019 lesen wir über Luisa Steiner, die als Vermessungstechnikerin im Bergwesen arbeitet.
Und in der Vergangenheit erfahren wir alle Geheimnisse der Familie Steiner ab 1908.
Geschickt sind viele geschichtliche Fakten in eine fiktive Familiengeschichte verwoben, die in spannender Erzählweise den Leser beeindruckt. Sogar alltägliche Kleinigkeiten sind so fesselnd beschrieben, dass man zu jeder Zeit mit sämtlichen Familienangehörigen mitfiebert.
Ich war sehr gefesselt und gerührt von dieser Geschichte, und konnte viel Spannendes über die damaligen Zeiten erfahren.

Das Leben in den Bergbauortschaften war so faszinierend mitzuverfolgen; wie die Leute damals um ihr Überleben gekämpft haben; wie die Erzminen immer weniger abgaben; und als dann das heilende Radonwasser viele Kurgäste in die Gemeinde gelockt hat, wo auch die Menschen, die mit dem Bergbau kaum mehr Einkommen hatten, mitverdienen wollten und private Fremdenzimmer angeboten haben bzw. kleine Pensionen betrieben haben - ebenso wie Wilhelm und Martha Steiner.
Dann die Erkenntnisse über das Radonwasser; der Krieg, der die Familie schicksalsgeprüft hat; und dann die Zeit der sowjetischen Besatzung.

Sehr spannend fand ich den Teil, wo Luisa ihrer Großtante Irma, deren letzte Tage angebrochen sind, noch helfen möchte, das Geheimnis um ihren verschollenen Bruder Rudolf aufzuklären, der 1951 angeblich unter Tage verschwunden ist.

Im vorderen Buchdeckel ist der Stammbaum der Familie Steiner abgebildet, den ich oft als sehr hilfreich empfand und die Familienverhältnisse nachgeblättert habe. Und am Ende ist ein Plan von Oberschlema und der Umgebung inkl. der Stollen.


Fazit:
Eine wunderbar berührende Familiengeschichte, die über mehrere Jahrzehnte und Generationen erzählt wird; gespickt mit vielen historischen Details und Infos zum Bergbau. Wieder ein gefühlvoller und unterhaltsamer Roman von Kati Naumann!

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Veröffentlicht am 08.01.2023

3. Teil der Reihe um den Troubadour Niki

Isengrim
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Im November des Jahres 1194 passieren grausame Frauenmorde: einige Bademägde werden erstochen und ausgeweidet in Krems aufgefunden, und die Bewohner haben Angst, dass "Isengrim", der Werwolf, umgeht.
Nachdem ...

Im November des Jahres 1194 passieren grausame Frauenmorde: einige Bademägde werden erstochen und ausgeweidet in Krems aufgefunden, und die Bewohner haben Angst, dass "Isengrim", der Werwolf, umgeht.
Nachdem die erste Tote, Bademagd Magdalena, die Engeltruds Trauzeugin werden sollte, jedoch vor der Tür des Juden Mendel aufgefunden wurde, und sie auch eine Schachfigur aus dessen Spiel bei sich hatte, wurde dieser zum Tode verurteilt.
Nikolaus von Dürnstein kann einige Tage herausschlagen, in denen er den wahren Täter finden muss, um die Hinrichtung von Mendel zu verhindern. Denn er ist sich sicher: Mendel ist unschuldig.
Doch wer ist der Mörder und warum? Und kann Niki ihn rechtzeitig finden, um seine Verlobte Engeltrud zu retten?


Meine Meinung:
"Isengrim" ist der 3. Teil um den Zeitreisenden Niki, den es durch einen Sturz von der Mauer der Ruine Dürnstein vor knapp zwei Jahren von der Jetztzeit ins Mittelalter verschlagen hat (nachzulesen in "Troubadour").
Hier geht es nun um genau sieben Tage im November des Jahres 1194, in denen Niki grausame Frauenmorde aufklären muss, denn er möchte nicht, dass ein Unschuldiger dafür gehängt wird.

Mir gefiel wieder die fesselnde Schreibweise, der Humor (v.a. wenn Niki Begriffe aus der Jetzt-Zeit verwendet oder Austropop-Hits vorträgt) und die vielen historisch korrekt recherchierten Details.
Man trifft wieder auf alle alten Bekannten; außer Niki noch seine Verlobte Engeltrud, deren Bruder Bertram, Nikis Freund Joachim von Senftenberg und die Brüder Gerwald und Gottfried.
Der Kriminalfall selbst war sehr spannend. Es ist ein typischer Whodunit, bei dem man Niki und Bertram bei Zeugenbefragungen und der Suche nach Spuren und Beweisen begleitet. Man bekommt immer wieder neue Verdächtige präsentiert, die alle ein Motiv haben, doch auf den tatsächlichen Mörder bin ich lange nicht gekommen.

Leider war für mich jedoch absolut nicht glaubhaft, dass Niki, ein 20 Jahre junger Mensch, sämtliche Details aus der Geschichte Wiens und Krems' kennt. Allerdings war es natürlich total interessant zu lesen, und dieses Wissen hilft ihm auch oft weiter bzw. rettet ihn aus Miseren (bringt ihn aber auch manchmal in welche ;)

Die Auflösung ist altbekannt und erfolgreich: Niki lässt alle Hauptverdächtigen zusammenkommen, präsentiert von jedem ein mögliches Motiv, und erst am Schluss offenbart er den Täter. Was natürlich nicht ohne Folgen bleibt und es zu einem rasanten Showdown kommt.


Fazit:
Unterhaltsamer, humorvoller und spannender Krimi, in dem der Zeitreisende Niki Mordfälle im historischen Krems lösen muss.

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Veröffentlicht am 16.12.2022

wundervolles zweites Abenteuer der entzückenden Yetikinder Rosa und Bibber

Die Yetis sind los! - Ganz schön ausgefuchst (Band 2)
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Die Yeti-Kinder Rosa und Bibber finden ein seltsames Ding im Eis, das dort schon längere Zeit verbracht haben muss. Darin sind andere wundersame Dinge.
Was das alles ist, können ihnen bestimmt ihre Menschenfreunde ...

Die Yeti-Kinder Rosa und Bibber finden ein seltsames Ding im Eis, das dort schon längere Zeit verbracht haben muss. Darin sind andere wundersame Dinge.
Was das alles ist, können ihnen bestimmt ihre Menschenfreunde Jette und Finn erklären. Also machen sich die beiden gemeinsam mit dem Polarfuchs Piko mutig auf den Weg zur Menschensiedlung.


Meine Meinung:
"Ganz schön ausgefuchst" ist der zweite Teil um die Yeti-Kinder Rosa und Bibber sowie deren Polarfuchs Piko und den beiden Menschenkindern Jette und Finn.
Die gelungene Fortsetzung kann unabhängig gelesen werden, denn die wichtigsten Infos, wie die jungen Yetis die Menschenkinder kennengelernt haben, erfährt man in kurzen Andeutungen im Laufe der Geschichte.
Die VORLESEN!-Reihe überzeugt durch kindgerechte, leicht verständliche Sprache und vielen detaillierten färbigen Illustrationen, auf denen das (Vor-)Gelesene nochmals untermalt wird.
Einfache, leicht verständliche Sätze sowie kurze Kapitel sind auch für Erstleser gut geeignet.

Es war schön zu lesen, wie die Neugierde und der Wissensdrang der Yeti-Kinder diese mit ihren Freunden wieder vereint und diese Rosa und Bibber die (alten) Dinge aus dem Rucksack erklären. Darunter ist auch eine Karte.
Und an dessen Ziel decken sie gemeinsam ein großes Geheimnis auf, das sowohl das Leben der Yetis als auch das der Menschen ändern wird!

Wie auch im ersten Teil sind die wichtigen Botschaften dieser Geschichte Freundschaft und Zusammenhalt, Offenheit und Toleranz, Mut und Neugierde, Neues zu lernen.
Am Ende des Buches gibt es motivierende Belohnungssticker, die man nach jedem gelesenen Kapitel vorn im Buch einkleben kann.
Auch ein praktisches Lesebändchen beinhaltet das Buch.
Auf fast jeder Doppelseite gibt es färbige Illustrationen, die wunderschön und liebevoll gezeichnet sind.


Fazit:
Ein wunderbarer zweiter Teil der Yeti-Reihe, liebevoll illustriert und mit wichtigen Botschaften über Freundschaft und Zusammenhalt, Mut, die Neugierde, Neues zu lernen, Offenheit und Toleranz - und sich selbst und v.a. andere so zu akzeptieren, wie man ist.

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