So nachvollziehbar und liebevoll erzählt
Wenn ich uns verliere (Light in the Dark 1)Meine Meinung
Der Klappentext von »Wenn ich uns verliere« hatte mich schon beim Reveal des Buches angesprochen, trotzdem hat das Buch bis jetzt auf meinem SuB geschlummert. Ich kann nur sagen: Was für ...
Meine Meinung
Der Klappentext von »Wenn ich uns verliere« hatte mich schon beim Reveal des Buches angesprochen, trotzdem hat das Buch bis jetzt auf meinem SuB geschlummert. Ich kann nur sagen: Was für ein Fehler, es da so lange liegen zu lassen.
Als Maggie ihren neuen Job in einem Kölner Café annimmt, ahnt sie nicht, vor welche Herausforderung sie das Leben stellt: Die Studentin trifft dort Leo wieder. Den jungen Mann, mit dem sie vor zwei Jahren eine unvergessliche Nacht verbracht und den sie in ihr dunkelstes Geheimnis eingeweiht hat. Während Leo noch immer die Frage beschäftigt, warum ihn die unberechenbare Frau so plötzlich von sich gestoßen hat, ist auch Maggie wieder von ihren intensiven Gefühlen überwältigt. Dabei könnte Leos Nähe gefährlich für sie werden. Er weiß zu viel über die Nacht, in der ihre Schwester starb. Doch gleichzeitig weiß er auch noch längst nicht alles.
Der Schreibstil gefiel mir direkt zu Beginn der Geschichte. Er war locker und trotzdem tiefgängig und gleichzeitig auch irgendwie rasant. Eine Mischung, die ich so bis jetzt noch nicht oft gelesen habe, die mir aber unglaublich gut gefallen hat und die auch perfekt zum Buch passt.
Da ich das Nachwort zuerst gelesen habe, wusste ich, was hinter Maggies Verhalten steckt. Es gab für mich in dem Fall keine große Enthüllung. Aber das hat dem Buch keinen Abbruch getan. Im Gegenteil. Weil ich die ganze Zeit wusste, warum Maggie so reagiert wie sie reagiert, konnte ich mich viel besser auf die Geschichte einlassen. Ich habe ein Verständnis für sie entwickelt, das ich, glaube ich, nicht so schnell gehabt hätte, wenn ich erst zusammen mit Leo erfahren hätte, was Maggie umtreibt. Das Thema ist so realistisch und schmerzhaft, aber auch gleichzeitig so sensibel und nachvollziehbar erzählt worden, dass ich einfach nur begeistert war. Würde ich nur den Klappentext kennen, würde ich dem Buch nicht solchen Tiefgang zutrauen.
Aber vor allem Leo hat es mir auch angetan. Ich weiß nicht, ob ich nicht schon dreimal das Handtuch geworfen hätte, bevor ich überhaupt erfahren hätte, was los ist. Ich bin froh, dass Leo das nicht getan hat. Dass er immer wieder auf Maggie zugegangen ist, obwohl sie sich teilweise so unverständlich und verletzend verhalten hat. Und trotzdem ist er kein Übermensch gewesen. In ihm brodelten Wut und Angst und Unglauben und Verzweiflung und Ratlosigkeit und ich konnte ihn soo sehr verstehen. Genauso wie ich Maggie verstehen konnte.
Ich bin unglaublich froh, diesen Buch jetzt gelesen zu haben und freue mich nun umso mehr auf Band 2, der ja in wenigen Wochen erscheint. Bin gespannt, was Ben und Mel alles mitbringen, denn in Band 1 sieht die Beziehung der beiden mehr als rosig aus.
Fazit
»Wenn ich uns verliere« ist so viel besser und so viel origineller, als ich diesem Buch zugetraut hätte. Es lag viel zu lange auf meinem SuB und ich kann nur jedem raten, der es daheim und noch nicht gelesen hat, es als nächstes Buch zur Hand zu nehmen. Maggie hat mein Verständnis und überhaupt mein Wissen für eine bestimmte Gruppe Menschen auf eine Art und Weise geschult, die mich echt erstaunt. Und Leo hat gezeigt, dass es wichtig ist, manchen Menschen mehr als eine, sogar mehr als zwei Chancen zu geben und vor schwierigen Situationen nicht wegzulaufen, sondern zu bleiben. Großes, großes Kompliment für dieses Buch.