Schwarze Diamanten
Martin Walkers Schauplatz seines dritten Romans um Bruno Courrèges, dem Polizeibeamten von Saint-Denis, ist erneut die wundervolle Gegend des Périgord, die Heimat der schwarzen Trüffeln. Der Handel mit ...
Martin Walkers Schauplatz seines dritten Romans um Bruno Courrèges, dem Polizeibeamten von Saint-Denis, ist erneut die wundervolle Gegend des Périgord, die Heimat der schwarzen Trüffeln. Der Handel mit besagten Trüffeln, die auch als „echte schwarze Diamanten“ bezeichnet werden, spielt eine bedeutende Rolle. Als der alte Kriegskamerad des Barons, Hercule Vendrot, mit seinen Freunden über einen Betrugsverdacht einiger Großhändler hinsichtlich des Trüffelverkaufs spricht, weckt er damit Brunos Interesse. Bruno, dessen Lehrmeister Hercule ihm bei der Anlage einer Allee von Weißeichen und dem Auffinden von Trüffeln eine Menge beibrachte, liegt viel daran, den Export von falsch deklarierten, minderwertigen chinesischen Trüffeln bzw. von Verschnittware zu verhindern. Er stellt seine Ermittlungen an und beginnt dabei mit Didier, dem Geschäftsführer des Trüffelmarktes von Sainte Alvère. Zur gleichen Zeit überfallen drei Asiaten einen Marktstand des Vietnamesen Vinh und seiner Frau, vernichten die Ware des Ehepaares und werfen eine Blendschockgranate, eine so genannte Knallblitzkeule ausländischer Herkunft. Im Aufruhr und bei den hektischen Bemühungen, die Situation unter Kontrolle zu bekommen, gelingt es den Tätern, zu fliehen. Doch auch Vinh und seine Frau bleiben wie vom Erdboden verschluckt.
Als sich schließlich noch ein überaus brutaler Mord an Brunos Freund und Trüffelexperten Hercule Vendrot ereignet, bedient Bruno sich bei seinen Nachforschungen auch alter Kontakte privater und dienstlicher Natur….
Martin Walker hat mit seinem dritten Roman über den sympathischen Helden Bruno, chéf de police Courrèges, erneut eine Liebeserklärung an die malerische Landschaft des Périgord verfasst. Seine Verbundenheit mit diesem sanften Hügelland, das das Tal der Vezère umgibt, seine Liebe zu Land und Leuten, ist im gesamten Buch deutlich spürbar. Die gewohnt beeindruckenden Beschreibungen der Region und die authentischen und interessant gezeichneten Charaktere werden in diesem dritten Roman um detaillierte Einzelheiten betreffend die eigentlichen Protagonisten ergänzt: die echten, schwarzen Diamanten, die Trüffeln des Périgord. Dem interessierten Leser offenbart sich die Welt der Gourmets, der Kenner und Verkäufer dieser Spezialität jener Region und man lernt einiges über das Vorkommen, das Aufspüren und den hohen Wert dieser französischen Delikatesse. Obgleich der Kriminalfall und dessen komplexe Zusammenhänge raffiniert aufgebaut sind, waren die Ausführungen über die kolonialer Vergangenheit in Indochina für meine Person eher uninteressant. Nichtsdestotrotz freue ich mich bei jedem neuen Fall auf Bruno und die altbekannten Figuren aus den Vorgängerromanen. Die liebevolle Beschreibung der Bevölkerung und dem Leben im Périgord machen die zeitweise doch recht flachen Spannungsbogen mehr als wett.
Fazit: Ich würde die Reihe um Bruno, Chef de police Courrège, keinem Liebhaber von Spannungsromanen empfehlen. Ist man jedoch an sympathischen, sehr gut gezeichneten Protagonisten und den landschaftlichen und kulinarischen Besonderheiten des Périgord interessiert, ist man mit „Schwarze Diamanten“ sehr gut beraten.