Ein guter Auftakt
Ich hab mich riesig auf dieses Buch gefreut! Wie immer konnte mich der Schreibstil von Nikola Hotel direkt für sich einnehmen und ich bin richtig gut durch das Buch gekommen. Das Setting, dass sie mit ...
Ich hab mich riesig auf dieses Buch gefreut! Wie immer konnte mich der Schreibstil von Nikola Hotel direkt für sich einnehmen und ich bin richtig gut durch das Buch gekommen. Das Setting, dass sie mit Ivy Island und der Woodford Academy geschaffen hat, mochte ich echt gerne! Auch wenn mir schon hier etwas der Dark Academia-Vibe gefehlt hat, der mir leider auch in der Geschichte nicht genügend zur Geltung kam. Für mich haben sich der Prolog und Epilog ziemlich stark vom Rest des Buches unterschieden, was ich schade fand.
Eden ist ein so authentischer und liebenswerter Charakter, bei dem man merkt, wie viel Mühe und präzise Ausarbeitung darin steckt. Sie ist sympathisch, zeigt Schwäche, Stärke und versucht im Laufe der Geschichte auf eine sehr ehrliche Weise weiterhin die Spuren der Vergangenheit zu verarbeiten. Es war schön mit dieser tollen Protagonistin nach Ivy Island zu kommen und dort die anderen Charaktere kennenzulernen.
William war für mich im Gegensatz leider recht blass und unrund. Er war für mich lange eine Fassade, hinter die man nicht blicken konnte. Zum Ende hin wurde es besser und mir hat vor allem gefallen, dass er für sich selbst einsteht und sich von seiner Familie und seinem Erbe löst und auf dem Boden bleibt, aber eine Bindung konnte ich zu ihm leider gar nicht aufbauen. Die Beziehung zwischen ihm und Eden hat sich ganz süß entwickelt - allerdings haben mir zwischen ihnen, wie auch allgemein in dem Buch etwas mehr Dialoge gefehlt. Will und Eden haben viel über Edens Vergangenheit geredet - darüber hinaus fand allerdings, besonders in der ersten Hälfte des Buchs, leider kaum ein ernsthafter Austausch statt. Noch enormer ist mir das zwischen Eden und Devin aufgefallen. Zwei Szenen zwischen Will und Eden, die eher etwas verstörendes hatten, will ich auch nicht unangesprochen lassen. Ich konnte aber ein Glück danach unverfangen weiterlesen und es schnell ausblenden.
Wo es insgesamt recht wenig Dialoge gab, gab es für meinen Geschmack ein wenig zu viele (psychologische) Spiele auf dem College in der Einführungswoche und in abendlichen Gruppentreffen.
Trotz einiger Kritikpunkte und kleiner Logikfehlern hat mich das Buch an einigen Stellen auch positiv überraschen können. Die Gestaltung und das Blackout-Poetry im Inneren sind übrigens auch so so toll geworden und waren für mich mal was ganz Neues! In der Story und den Figuren liegt viel Potenzial und ich bin sehr gespannt auf den zweiten Band und hoffe, dass wir dort mehr vom Collegeleben, außerhalb der seeehr langgezogenen Einführungswoche in Band eins, und mehr von den Charakteren lesen können.
3,5 von 5 Sternen