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Veröffentlicht am 11.01.2023

Witzig, frech und absolut magisch.

Amari und die Nachtbrüder
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Amari Peters – ein zwölfjähriges, in Armut aufgewachsenes PoC-Magier-Mädchen, dass eine ganze Welt zum Umdenken bewegen kann. Und das einfach, in dem sie ist, wie sie ist.

„Meistens fürchten Menschen, ...

Amari Peters – ein zwölfjähriges, in Armut aufgewachsenes PoC-Magier-Mädchen, dass eine ganze Welt zum Umdenken bewegen kann. Und das einfach, in dem sie ist, wie sie ist.

„Meistens fürchten Menschen, was sie nicht verstehen. Und aus Furcht wird allzu leicht Hass.“


Amari = Harry Potter 2.0 —
obwohl ich ungern Geschichten vergleiche, gibt es gewisse Ähnlichkeiten – jedoch kommt der Jugendroman von B. B. Alston leicht und bunt daher, sodass viele Kinder & Jugendliche kurzweilige Unterhaltung genießen und sich zugleich mit den eingebundenen aktuellen, sozial- und gesellschaftskritischen Themen auseinandersetzen können.
Von unterdrückten Minderheiten, der ureigenen Angst vor dem Unbekannten, altbackenen Vorurteile und der Rache jener, deren Existenzrecht chancenlos eingedämmt wurde bis hin zu Selbstakzeptanz und tiefer Freundschaft.
Dieses eigenwillige Abenteuer bietet so einiges.

B. B. Alston kreierte mit viel Kreativität und Einfallsreichtum einen lebendigen und ereignisreichen Verlauf, bildlich und altersgerecht können wir die „Geheime Sommerakademie“ erkunden, Amari kennenlernen und sie bei der, nicht immer erlaubten, Suche nach ihrem schmerzlich vermissten Bruder begleiten.

Trotz abwertender Blicke und lauter Vorurteile, die der Protagonistin selbst in der „Verborgenen Welt“ zuteilwerden, zeigt sich Amari aufgeschlossen, taff und willensstark, behauptet sich gegen Führungskräfte, Zicken und das Böse. Die Autorin lässt uns gemeinsam mit ihr die Wunder und Hintergründe der
„Oberbehörde für Übernatürliches“ ergründen, zeigt uns die Gefahren, weckt Neugier. Im spaßigen und spannenden Sommersemester wächst Amari über sich hinaus, steht zu dem, was sie ist, lernt und zeigt Loyalität gegenüber jenen, die ihr wichtig sind.

Natürlich wäre diese Story ohne die Vielzahl der unterschiedlichsten Charaktere nicht halb so wundervoll. Manche legten Amari Steine in den Weg, andere wurden zu Freunden, heiterten die ernsten Momente auf und nahmen der Neuen die Zweifel. Geheimnisse, Intrigen und Plotttwists sorgen für Überraschungen genau wie die gelungene Kombination aus Magie und Technik, neuen und alten Elementen sowie dem „Special Agenten“-Charme.

„Amari und die Nachtbrüder“ – ein abwechslungsreicher, magischer und moderner Roman, den ich allen Altersklassen von Herzen empfehlen möchte.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

„Manche Momente sind zu gut, um sie zu posten. Man muss sie einfach erleben.“

Zimmer gesucht, Liebe gefunden
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„𝒁𝒊𝒎𝒎𝒆𝒓 𝒈𝒆𝒔𝒖𝒄𝒉𝒕, 𝑳𝒊𝒆𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒇𝒖𝒏𝒅𝒆𝒏“ ist genauso strange, wie der Titel vermuten lässt.

In einem humorvollen Rahmen verstecken sich Tiefsinn, aktuelle Themen und absolut umwerfende Charaktere ‐ die durch ...

„𝒁𝒊𝒎𝒎𝒆𝒓 𝒈𝒆𝒔𝒖𝒄𝒉𝒕, 𝑳𝒊𝒆𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒇𝒖𝒏𝒅𝒆𝒏“ ist genauso strange, wie der Titel vermuten lässt.

In einem humorvollen Rahmen verstecken sich Tiefsinn, aktuelle Themen und absolut umwerfende Charaktere ‐ die durch Macken und Eigenheiten zu Herzen gehen.

Die erste große Liebe begann für Emma wie im Märchen und endete, nach 7 Monaten perfekt gestellten Fotos und von Filtern überzogenen Instagrampost, plötzlich und unpersönlich.
Dumm, dass die verlassene Studentin bereits auf gepackten Kisten sitzt und ihr altes Zimmer schon verplant ist.
Gut, dass Pepperline Salt – Privatermittlerin und aller allerbeste Freundin – nach einem trashigen Mädelsabend ein WG-Zimmer auftreibt.
Einziger Haken? Der introvertierte, verschlossene Mitbewohner hat sie nicht mehr alle. Und doch klemmt sich Emma Palme Pamela unter den Arm und los geht’s: der erste Schritt in die Unabhängigkeit … und zu sich selbst.

Caroline Brinkmanns Schreibstil ist bekanntermaßen sehr locker und modern, ihre Ideen erfrischend und so war es kein Wunder, dass die Seiten von „𝒁𝒊𝒎𝒎𝒆𝒓 𝒈𝒆𝒔𝒖𝒄𝒉𝒕, 𝑳𝒊𝒆𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒇𝒖𝒏𝒅𝒆𝒏“ nur so dahin flogen.
Unterhaltung trifft Ernst, Leichtigkeit umfasst Melancholie und bringt somit nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken. Dabei erwartet uns keine vor Kitsch triefende Schnulze, dafür eine ordentliche Portion trockener Humor und Gefühlslagen, in die sich wohl jeder hineinversetzen kann, wie die nachvollziehbare Idealisierung des vermeintlichen Traumprinzen.

Emma lässt Stück für Stück los, sieht hinter die bearbeiten Fotos von #cinderemma und erkennt, was sie unbewusst für diese glamouröse Beziehung tun und aufgeben musste.
Immer an ihrerseits: Pepper – vielleicht sogar der heimliche Star der Geschichte. Caroline schrieb mit den hier aufgegriffenen Beziehungen und Dynamiken eine regelrechte Hommage an Freundschaften, treibt die Leser weg vom stupiden Schubladendenken, wischt den Glitzer von Momentaufnahmen der virtuellen Fake-Reality und setzt ein Statement für verschrobene Spleens.
Vielschichtige, bunte Figuren, von denen keine makellos, frei von Komplexen oder Problemen ist, füllen die abwechslungsreiche, manchmal skurrile Handlung, die lebendig, überraschend vonstattengeht und rund endet.

Ein Buch zum Wiederfinden und Wohlfühlen.

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Echt, verzweifelt und tief bewegend. .

Für immer im Dezember
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„𝐅𝐮𝐞𝐫 𝐢𝐦𝐦𝐞𝐫 𝐢𝐦 𝐃𝐞𝐳𝐞𝐦𝐛𝐞𝐫 “ ist eine dieser Geschichten, die durchweg Gänsehaut bescheren, aus dem einfachen Grund, dass von Beginn an eine unergründliche Schwere in den Worten von Emily Stone mitschwingt. ...

„𝐅𝐮𝐞𝐫 𝐢𝐦𝐦𝐞𝐫 𝐢𝐦 𝐃𝐞𝐳𝐞𝐦𝐛𝐞𝐫 “ ist eine dieser Geschichten, die durchweg Gänsehaut bescheren, aus dem einfachen Grund, dass von Beginn an eine unergründliche Schwere in den Worten von Emily Stone mitschwingt. Es ist ein Roman, der trotz Tragik und Schmerz den Glauben an das Schicksal aufrechterhalten kann, der zeigt, wie prägend die Menschen sind, die wir verloren haben.

Als sich Josie am Abend vor Weihnachten aufmacht, um ihrer eigenen Tradition nachzugehen, ahnt sie nicht, dass eine Unachtsamkeit, eine stürmische Begegnung ihr Leben verändern wird. Denn wie es der Zufall will, ist es ein attraktiver und abweisender, irgendwie verloren wirkender Mann, den sie, in Gedanken versunken, mit ihrem Rad umfährt.
Max ist auf der Durchreise und sitzt auf unbestimmte Zeit in London fest. Aus unsicherem Gestammel wachsen plötzlich Pläne für die kommenden Tage und aus diesen entsteht so viel mehr.
Eine Begegnung, die weder Josei noch Max loslässt.

„Für immer im Dezember“ ist in Abschnitte unterteilt, die uns über Monate hinweg, in Momenten, in denen das Schicksal die beiden an unterschiedlichen Orten zusammenführt, an deren Leben teilhaben lässt. Es ist interessant, und öfter überraschend, zu verfolgen, was sich verändert hat, welcher Zufall dafür sorgte, dass sie sich, in einer Welt, die so groß und unübersichtlich ist, erneut gegenüber stehen. Anspannung und Ängste, ungute Vorahnungen, der »Kloß im Hals« begleiten den Verlauf, der durch seinen untypischen Aufbau und den Tiefsinn Abwechslung mit sich bringt, mitleiden -und hoffen lässt.
Während Max eher vage, eine Ahnung bleibt, erfahren wir über Josie viele Kleinigkeiten und Details, die sie nahbar werden lassen. Intensiv und gefühlvoll schafft die Autorin eine Verbindung, lässt uns den Schmerz verstehen.
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Durch die verschiedenen Nebenfiguren, authentische Dialoge, die von ernst und ehrlich bis hin zu lockerem Geplänkel reichen, und einen stetigen Setting-Wechsel wirkt die Erzählung lebendig und bunt. Die Handlung ist immer in Bewegung, angefüllt von neuen Eindrücken, von Abschied und Weitermachen, von Knistern und puren Emotionen, die auch ohne Kitsch und Drama zu Herzen gehen.

Trauer, Verlust, Verzweiflung und der Mut, Neues zu wagen, verbinden sich mit dieser Großen Liebe, die unvergessen bleibt, zu einer Geschichte, die wahrlich einer tröstenden Umarmung gleich kommt. Einer, die selbst in der schwärzesten Winternacht wärmt.

♡Emily Stone führt uns vor Augen, dass die besinnlichste Zeit des Jahres für viele Menschen auch die einsamste ist, eine, voller Erinnerungen und Melancholie.♡

„𝑰𝒄𝒉 𝒈𝒍𝒂𝒖𝒃𝒆, 𝒆𝒓 𝒉𝒂𝒕 𝒗𝒆𝒓𝒔𝒖𝒄𝒉𝒕, 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒗𝒐𝒏 𝑫𝒊𝒓 𝒛𝒖 𝒗𝒆𝒓𝒂𝒃𝒔𝒄𝒉𝒊𝒆𝒅𝒆𝒏, 𝒔𝒆𝒊𝒕 𝒆𝒓 𝑫𝒊𝒄𝒉 𝒈𝒆𝒕𝒓𝒐𝒇𝒇𝒆𝒏 𝒉𝒂𝒕.“

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Psychothriller wie er sein muss.

Die Schatten über uns
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„Die Schatten über uns“ ist der neuste, ausgefeilte Psychothriller von John Marrs. Wieder beweist der Autor sein gutes Händchen für undurchsichtige, plotttwistreiche Storys.

Zur Ausgangslage empfehle ...

„Die Schatten über uns“ ist der neuste, ausgefeilte Psychothriller von John Marrs. Wieder beweist der Autor sein gutes Händchen für undurchsichtige, plotttwistreiche Storys.

Zur Ausgangslage empfehle ich den Klappentext, durch die Komplexität der Handlung werde ich auf diese nicht eingehen.

Wir verfolgen die Geschichte aus den unterschiedlichsten Perspektiven: Mia, Finn und seine Eltern. Alle vier kämpfen mit eigenen Problemen, zudem ist das Verhältnis untereinander teilweise schwierig. Auch an einer weiteren Sichtweise nehmen wir teil – und diese beschert so manches Mal einen eisigen Schauer, genau wie die Entdeckungen, die Mia über die vergangenen Geschehnisse dieses, ihres, Hauses macht. Zeitungsartikel und Interviewausschnitte geben Fragen auf, detailreiche Schilderungen verursachen Gänsehaut und das Gefühl, mittendrin zu sein.

Mit vielen überraschenden Situationen, einer beklemmenden, düsteren Stimmung sowie einer distanzierten und unnahbaren Erzählweise treibt der Autor die Spannung unterschwellig in einem Fort auf die Spitze. Neben schrecklichen Funden und grausamen Hintergründen empfand ich

„Die Schatten über uns“ nicht nur als schockierenden, sondern auch als bewegenden Psychothriller.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Unterhaltung im urbanen München.

Guina
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„Guina: Die Bestimmung“ beginnt mittendrin, umgeht aufgesetzte Dramen und erzwungene Spannung, glänzt mit einem lebendigen Setting, authentischen Charakteren und fantastischen Gegebenheiten, die sich erst ...

„Guina: Die Bestimmung“ beginnt mittendrin, umgeht aufgesetzte Dramen und erzwungene Spannung, glänzt mit einem lebendigen Setting, authentischen Charakteren und fantastischen Gegebenheiten, die sich erst im abwechslungsreichen Verlauf herauskristallisieren.

Auf die Handlung möchte ich nicht eingehen, lädt der Aufbau doch dazu ein, sie selbst zu ergründen.

Mit ihrem Debütroman führt uns Janina Sattler in ein urbanes München. Gestaltwandler und Magie existieren – durch die regionale Fantastik und sorgsam verstreute Details wirkt das Geschehen durchweg greifbar. Mit Guina schuf die Autorin zudem eine facettenreiche Protagonistin, die wir zwar vorrangig in der Gegenwart, doch durch gezielte Einblicke auch in vergangenen Momenten begleiten. Öfter entlocken Guinas Vorstellungen, Sichtweisen und ihre Unbeholfenheit ein Schmunzeln, als sie sich unter die Menschen wagt, sich anpassen muss, um ihre Bestimmung zu erfüllen. Aber wie tiefgehende Verbindungen und Freundschaften aufbauen, wenn niemand erfahren darf, was und wer Guina wirklich ist? Wie, wenn jeder kleine Verrat über die Existenz der Wandler die Jäger der Tandex alarmiert?

Klar, bildlich und verständlich baut Janina ein interessantes System auf, flocht wichtige Themen wie Freundschaft, Selbstvertrauen und Mut in ihren Roman und lässt uns lebendig an den Ereignissen teilhaben. Was voller Fragen beginnt und Ahnungen aufwirft, entwickelt sich rasant, spannend und überraschend, atmosphärisch schwankt diese Geschichte von wundersam und leicht bis hin zu gefährlich und düster. Abgesehen vom durchdachten Worldbuilding, einer durchweg fesselnd und ungewöhnlichen Storyline, in der sich so einiges entwickelt und neu ergibt, Geheimnissen und Action kreierte die Autorin auch charmante, nahbare Figuren und – trotz Gefühl im Ausdruck, wurde an aufgesetzter Romantik gespart.

„Guina: Die Bestimmung“: Münchner-Jugendfantasy, der auch älteren LeserInnen Unterhaltung bietet und Spaß macht.

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