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Veröffentlicht am 20.12.2022

Was für eine wundervolle Geschichte.

Weihnachten in der kleinen Buchhandlung
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In ihrer kleinen Heimatstadt, wo fast jeder Arbeit sucht, es aber keine gibt, wird Carmen June Hogan, die ihre Stelle beim Kaufhaus Dounston´s verloren hat, immer unzufriedener. Ihre Schwester Sofia vermittel ...

In ihrer kleinen Heimatstadt, wo fast jeder Arbeit sucht, es aber keine gibt, wird Carmen June Hogan, die ihre Stelle beim Kaufhaus Dounston´s verloren hat, immer unzufriedener. Ihre Schwester Sofia vermittel ihr in Edinburgh einen Aushilfsjob bei einem ihrer Mandanten in einer kleinen Buchhandlung, die kurz vor dem Aus steht. Wird Carmen es gelingen das Ruder noch rumzureißen?

"Weihnachten in der kleinen Buchhandlung" ist der 4. Teil der Happy-Ever-After-Reihe von Jenny Colgan. Ich kenne die ersten 3 Bände zwar noch nicht, hatte aber auch nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben.
Der bildhafte und so gefühlvolle Schreibstil von Jenny Colgan hat mich ganz schnell mitten hinein gezogen in die kleine Buchhandlung in Edinburgh. Ich sehe den Laden, der mit seinen überall herum stehenden Bücherstapeln eher wie ein großer Abstellraum wirkt, richtig vor mir. Dazu der exzentrische Inhaber Mr. McCredie, dessen Lebensgeschichte mich sehr berührt hat. Für den Bücher sein Leben sind, den Carmen dazu bringt ihr im Laden freie Hand zu lassen und der ganz langsam aus seiner selbst gewählten Isolation heraus findet.
Carmen, die in dieser Geschichte eine bemerkenswerte Wandlung vollzieht, lebt sich bei ihrer Schwester immer besser ein. Ich lerne die hochschwangere Sofia mit ihren 3 Kindern Jack, Pippa und Phoebe kennen und begleite sie ein Stück durch die Weihnachtszeit.
Ich lerne den mir gleich unsympathischen Schriftsteller Blair und den Dendrologen Oke, einen Quäker, den ich sofort mag, kennen. Ausserdem streife ich durch Edinburgh und bekomme immer mehr das Gefühl, dass ich dort unbedingt mal hin möchte.

Ein wunderschöner atmosphärischer Weihnachtsroman mit der Geschichte einer jungen Frau, die hier in Edinburgh zu sich selbst und zu ihrer Liebe findet. Mit Menschen wie Du und ich, mit Ecken, Kanten und Marotten. Vor allem über die Liebe zu Büchern. Mit ganz viel Emotionen und Abwechslung. Ich habe immer wieder mal geschmunzelt, einmal sogar laut gelacht, mitgefiebert, mitgefühlt und auch ein paar Tränen verdrückt.
Ein rundum gelungenes Lesevergnügen inmitten einer Kulisse, die zum Träumen anregt.

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Veröffentlicht am 18.12.2022

Genau so reizend wie die erste Geschichte vom Wolf und dem Hühnchen

Der Wolf und das Hühnchen fangen die Räuber
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Der Wolf und sein Hühnchen beobachten zwei Männer mit einer Schaufel, die im Wald ein Loch graben und dort etwas verstecken. Natürlich sind sie neugierig und zusammen mit der Eule Schuhu und der Elster ...

Der Wolf und sein Hühnchen beobachten zwei Männer mit einer Schaufel, die im Wald ein Loch graben und dort etwas verstecken. Natürlich sind sie neugierig und zusammen mit der Eule Schuhu und der Elster schauen sie nach, was in den Säcken drin ist, die dort vergraben wurden. Der Fuchs hatte gehört, wie zwei Männer von einem Raub erzählten. Da beschließen die Tiere des Waldes die Räuber zu fangen und das Diebesgut zurück zu geben.
Und dann rückt langsam der 1. Advent und Weihnachten näher. Welche Ideen das Hühnchen dazu hat und was die anderen Waldtiere davon halten, das lest ihr am besten selbst.

Es ist zwar nicht erforderlich den ersten Band zu kennen. Aber ich finde, es ist einfach schöner, den Wolf und das Hühnchen kennenzulernen, als sie noch nicht zusammen im Wald lebten und ihren Weg dorthin zu begleiten. Ich kann das nur empfehlen.

Das Buch in einem ansprechend großen Querformat ist für Kinder ab 2 ½ bis 3 Jahren geeignet. Beim Vorlesen kommen immer wieder Worte vor, die erklärt werden müssen, was aber dem Wortschatz der Kleinen zugute kommt.
Auch mir als Vorleseoma hat die Geschichte großen Spaß gemacht. Durch die große Schrift kann sie aber auch von Leseanfängern gut selbst gelesen oder als Leseübung genutzt werden.
Auf der letzten Seite bekommen wir noch einen Tischaufsteller mit zwei verschiedenen Motiven zum ausschneiden und aufstellen als Goodie dazu.

Tuula Schneider hat ihre Illustrationen wieder mit soviel Liebe zum Detail gezeichnet, dass es Spaß macht, allein die Bilder immer wieder zu betrachten. Ausserdem ergänzen sie die Geschichte absolut gekonnt.

Mir hat die Geschichte dieser ganz besondere Freundschaft zwischen Wolf und Hühnchen wieder sehr gut gefallen und ich hoffe, dass es noch einige Abenteuer der Beiden zu bestehen gibt. Es ist so schön zu lesen, wie die Waldtiere vorleben, dass ein friedliches Miteinander auch zwischen andersartigen Tieren (und auch Menschen) sehr gut funktionieren kann, wenn sich alle ein bisserl Mühe geben.

Eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft, Toleranz, Miteinander und Zusammenhalt, die wir bestimmt noch sehr oft lesen und anschauen werden.

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Veröffentlicht am 18.12.2022

Gelungener Auftakt…

Der Strand: Vermisst
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… zu der neuen Thriller-Trilogie von Karen Sander. Nach „Der Strand – vermisst“ kommen im kommenden Jahr die beiden nächsten Bücher „Der Strand – verraten“ und „Der Strand – vergessen“ heraus in denen ...

… zu der neuen Thriller-Trilogie von Karen Sander. Nach „Der Strand – vermisst“ kommen im kommenden Jahr die beiden nächsten Bücher „Der Strand – verraten“ und „Der Strand – vergessen“ heraus in denen „Engelhardt und Krieger ermitteln“.

Worum geht es in diesem ersten Teil?
Die gehörlose Lilli Sternberg, die nach dem Verschwinden ihrer Mutter vor 19 Jahren bei ihren Großeltern Walter und Grit aufgewachsen ist, kommt bei einer Verabredung mit ihrer Freundin Fabienne Mauritz am Weststrand der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst an der Ostsee nicht an. Dafür erhält Fabienne kurze Zeit später eine Nachricht von Lillis Whats-App-Account. Eine wahllos in den Sand gemalte Zeichenfolge. KHK Tom Engelhardt, der die Leitung des Falles vorerst übernimmt, und Kryptologin Mascha Krieger vom LKA suchen mit der ihnen zugeordneten Verstärkung den Ort Sellnitz, den Strand und das Hinterland ab. Ohne Erfolg. Lilli bleibt verschwunden.
Haben ihre Freundin, die etwas zu verbergen scheint, und Lillis Freund Sören Brandner, mit dem sie seit einem Jahr zusammen ist und ihr guter Freund Benjamin „Ben“ Reichert irgendetwas mit Lillis Verschwinden zu tun?

Die kurzen Kapitel, beginnend am 05.09. bis zum 12.09., wechsel von Ort zu Ort, so dass die Geschichte sehr schnell wird. Die vielen Informationen weiß ich noch nicht richtig einzuordnen. Es scheint alles sehr mysteriös. Doch das wird sich im Laufe der anderen beiden Bände sicherlich ergeben.
Tom Engelhardt, allein erziehender Vater einer kleinen Tochter, mochte ich ab dem ersten Kennenlernen. Was ich nicht mag ist seine Tablettensucht. Mascha Krieger muss sich meine Sympathien erst noch verdienen. Mit ihr bin ich noch nicht warm geworden. Ich mag es sehr, wenn ich wie hier einiges persönliches von den Ermittlern erfahre. Das macht sie für mich noch menschlicher, noch realer.
Die Spannung setzt schon auf den ersten Seiten ein und hält sich sehr hoch bis zum Schluss. Der geniale Cliffhanger, was Fabienne weiß, wird mich noch eine Zeit lang beschäftigen.
Der Auftakt dieser Trilogie glänzt auch mit sehr viel Lokalkolorit: ein typischer Küstenkrimi, hier angesiedelt an der Ostsee, auf der Halbinsel Fischland- Darß-Zingst. Die Beschreibungen der Autorin, sowohl von der Umgebung als auch von den Stimmungen, haben sich in meinen Kopf eingebrannt und ich bin im Geiste ganz nah am Geschehen dran.

Und dann für mich der Schock. Lilli wird nicht gefunden und das Buch ist aus. Jetzt muss ich wahrhaftig bis März warten um zu lesen, wie´s weiter geht.

Ein, wie ich finde, sehr gut gelungener Auftakt einer neuen Thriller-Trilogie, auf deren Fortsetzungen ich gerne warten werde.

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Veröffentlicht am 16.12.2022

Himmeldonnerglöckchen

Himmeldonnerglöckchen
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Hopsi möchte Osterhäsin werden und nur eine kleine Prüfung steht dem noch im Wege. Aber da Hopsi schmatzt, wenn sie aufgeregt ist, Ostereier auf Bäumen verstecken will und Purzelbäume schlägt, wird das ...

Hopsi möchte Osterhäsin werden und nur eine kleine Prüfung steht dem noch im Wege. Aber da Hopsi schmatzt, wenn sie aufgeregt ist, Ostereier auf Bäumen verstecken will und Purzelbäume schlägt, wird das leider nichts. Da steht plötzlich Weihnachtswichtel Michi vor ihr, dem ist es egal ob sie schmatzt. Er nimmt sie mit in die Weihnachtswerkstatt. Hier lernt Hopse, dass sie kein Osterhase werden muss, dass es ihr viel mehr Spaß macht, ein Weihnachtshase zu sein. Dass sie so sein darf wie sie ist und sie sich nicht verbiegen muss. Sie backt mit Engel Angelina Plätzchen, schmückt einen Weihnachtsbaum, baut in der Weihnachtsschreinerei einen Schwibbogen, stellt einen Plätzchendieb und lernt den Weihnachtsmann kennen.

Autorin Jasmin Zipperling erzählt die Geschichte der kleinen Häsin, die so neugierig, tollpatschig und unsicher ist, sehr liebevoll und kindgerecht. Aber auch mir als Vorleseoma hat das Lesen durch seine Vielfältigkeit richtig Spaß gemacht. Es ist aber nicht nur diese zuckersüße Weihnachtsgeschichte, sondern auch die Botschaften, die Hopsi und Michi verbreiten. Du darfst immer so sein, wie du bist; es ist in Ordnung anders zu sein. Aber Mobbing geht gar nicht. Nächstenliebe und Toleranz sind ganz wichtig. Hopsi lernt, dass es wichtig ist mit dem was man tut glücklich zu sein und dass man auch als Häsin alles werden kann. Ich fand es toll, dass hier auch der Beruf des Glasbläsers, der ja wirklich nicht so oft vorkommt, eingebettet ist. Man wird genau wie Hopsi richtig neugierig auf das, wwas in der Weihnachtswerkstatt alles passiert.

Esther Wagner hat dazu wunderschöne, ausdrucksstarke Illustrationen gezeichnet. Hopsi sieht so flauschig aus, dass man sie am liebsten gleich knuddeln würde. Sehr gut gefällt mir auch, dass es hier nicht nur weiße Engel gibt. In der Weihnachtswerkstatt herrscht Multikultur.

Wir haben die kleine Weihnachtshäsin Hopsi und den dauerfluchenden Weihnachtswichtel Michi sofort ins Herz geschlossen und freuen uns schon auf die nächsten Abenteuer.

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Veröffentlicht am 11.12.2022

Manege frei für Circusdirektor und Roncalli-Gründer Bernhard Paul

Meine Reise zum Regenbogen
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„Wenn man keine Träume hat, hat man aufgehört zu leben“ ist ein Zitat und das Lebensmotto von Circus Roncalli-Gründer Bernhard Paul und zieht sich durch seine gesamte Autobiographie wie ein roter Faden. ...

„Wenn man keine Träume hat, hat man aufgehört zu leben“ ist ein Zitat und das Lebensmotto von Circus Roncalli-Gründer Bernhard Paul und zieht sich durch seine gesamte Autobiographie wie ein roter Faden.

Als ich 1981 das erste mal bei einer Show von Circus Roncalli dabei war, habe ich mich in die so andere Art dieses Circus verliebt. Seitdem habe versucht bei jeder neuen Shows einmal dabei zu sein. Nun halte ich seine Autobiographie in Händen und bin einfach nur begeistert von diesem Mann, der trotz aller Widrigkeiten all seine Träume hat wahr werden lassen.

Geboren 1947 als Sohn einer Handwerkerfamilie wächst Bernhard Paul in Wilhelmsburg in Niederösterreich auf und geht dort zur Schule. Er ist ein Außenseiter und die Nachkriegsjahre sind für ihn nicht einfach. Aber schon als kleiner Bub beschäftigt er sich mit dem Zirkus und will Zirkusclown werden.
Nach Beendigung der Volks- und Hauptschule beginnt er ein Hoch- und Tiefbau-Studium um in die Baufirma eines kinderlosen Onkels einzusteigen. Da dies gar nicht sein Ding ist, wechselt er auf die Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in Wien und arbeitet anschließend als Art Director eines österreichischen Nachrichtenmagazins und bei einer internationalen Werbeagentur.
1975 verwirklicht er seinen Traum und gründete zusammen mit André Heller den Circus Roncalli. Nach einigen Querelen verlässt Heller den Circus und Bernhard Paul, den das finanziell ruiniert, bereitet aber in Gedanken schon eine Neugründung vor. Das Geld dafür erarbeitet er sich auf Jahrmärkten mit dem Roncalli-Panoptikum. Im Juni 1980 ist in Köln Premiere und er selbst tritt oft in der Manege auf und verkörperte die Clownsfigur des dummen Augusts genannt „Zippo“. Und heute führt er seinen Circus in die digitale Welt ohne Tiere. Aber eines wird immer bleiben – die Träume, die im Zirkus entstehen.

Ich finde es herrlich zu lesen, wie Bernhard Paul ab seinen ersten Lebensjahren sein Leben in bunten Bildern so interessant beschreibt. Eine kleine Anekdote folgt der nächsten. Und eine Geschichte ist interessanter als die andere. Allein wen dieser Mann alles zu seinen Freunden zählt finde ich bemerkenswert. Da merkt man erst, wie wenig man über diesen Mann, der vielen von uns solch phantasievolle Stunden im Zirkuszelt geschenkt hat, weiß. Er ist aber nicht nur Circusdirektor, Clown, Musiker und Architekt, sondern auch ein leidenschaftlicher Sammler von Zirkusplakaten, Alltagskultur der Jahrhundertwende, alten Schaustellergeschäften vom Karussell bis zur Schiffsschaukel, alten Kutschen, Verkaufswagen und vielem mehr. Dazu seine Zirkus- und Varieté-Sammlung. Und er ist Besitzer von 40 kompletten Kaufmannsläden mit Waren und Fassaden (vom Tante-Emma-Laden bis zum Friseur)

Mir hat dieser Blick in das Leben dieser schillernden Persönlichkeit, das mit vielen Fotos untermalt ist, sehr gut gefallen. Ein absolut lesenswertes Buch nicht nur für Zirkus-Fans.

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