Mythologie trifft auf Feminismus und LGBTQ
Princess, Prophet, Saviour - Kassandra, die Prophetin, der keiner glaubtApollon schenkt Kassandra die Gabe der Weissagung, jedoch nicht ohne Gegenleistung. Doch Kassandra kann seiner Forderung nicht nachkommen, sodass sie den Zorn des Gottes auf sich zieht. Ihre Weissagungen ...
Apollon schenkt Kassandra die Gabe der Weissagung, jedoch nicht ohne Gegenleistung. Doch Kassandra kann seiner Forderung nicht nachkommen, sodass sie den Zorn des Gottes auf sich zieht. Ihre Weissagungen werden zum Fluch, denn Niemand glaubt ihr, auch wenn sie die Wahrheit sagt. In ihrer Vision sieht sie Helena, die den Krieg nach Troja bringen wird. Um dies zu verhindern, versucht sie alles, um Helena von Troja fern zu halten, doch dabei spielt ihr Herz ihr einen Streich, der alles aus dem Gleichgewicht bringt.
Das Cover gefällt mir wieder gut. Es passt hervorragend zum ersten Band. Der Schreibstil von Bea ist gewohnt flüssig und jugendlich. Sie versucht Mythologie mit einer Brise Moderne zu verbinden. Doch in diesem Fall hat es meiner Meinung nach nicht sonderlich gut gepasst. Feminismus und LGBTQ in Kombination mit alter Mythologie, die geprägt vom Patriachat und Krieg ist, ist mir persönlich zu gegensätzlich.
Kassandra ist eine junge, starke und clevere Frau, die für ihre Werte einsteht. Jedoch ist ihre Geschichte alles andere als glorreich. Denn auch wenn sie mit sich selbst im Reinen ist, so wird sie von anderen verachtet und missachtet. Das macht sie für mich zu einer einsamen Protagonistin. Jedoch muss man ihr zu Gute halten, dass sie die Konsequenzen ihrer Entscheidung mit Würde trägt. Ich finde Kassandra als Protagonistin wirklich spannend, jedoch wurde ich mit ihr nicht warm. Zu Beginn war sie mir einfach zu eingebildet, zu arrogant und schlichtweg zu überheblich. Sie bildet sich zu viel darauf ein, welche Macht sie von Apollon erhalten hat. Bescheidenheit findet man bei ihr leider nicht. Und auch mit Helena wurde ich nicht warm. Für mich war sie schlichtweg eine Marionette ohne eigenen Willen.
Auch wenn ich die Mythologie wirklich liebe, so konnte mich diese Geschichte leider nicht abholen und auch nicht in ihren Bann ziehen. Ich habe keine Verbindung zu Kassandra und Helena finden können. Emotional konnte mich die Geschichte der beiden Frauen nicht berühren.
Der erste Band der Autorin konnte mich überzeugen, dieser Band jedoch leider nicht.